Ahoi.
Ich habe von Januar bis Juli meine erste Leitung auf den Weg gebracht; das Forum war dabei eine große Hilfe für mich mit vielen guten Gedankenanstößen. Und solche suche ich auch heute für meine zweite Leitung, die demnächst starten wird. Diesmal ist das Abenteuer noch etwas größer und komplexer. Es spielt im Svelttal, größtenteils in Lowangen.
Und meine Vorbereitungen haken gerade sehr beim Einstieg in das Spiel; eine Sache, die für mich auch bei dem letzten Abenteuer eine der schwierigsten Aufgaben war: einen gelungen Spielanfang zu finden. Ich werde nachfolgend mal versuchen, das Setting und meine bisherigen Überlegungen dazu zu beschreiben und wäre für Ratschläge/Ideen sehr dankbar. Ich habe bis jetzt vor allem Ideen für einen ungefähren roten Faden, wobei ich unsicher bin, ob das trägt, und vor allem drumherum noch wenig „Fleisch“.
Bei der Beschreibung werde ich mich malnur auf die Kernpunkte konzentrieren, die für den Spielstart wichtig sind und alles weitere weglassen, denn der Gesamthintergrund ist für diesen Start erst einmal unwichtig. Wichtig sind jetzt folgende Punkte, die ich möglichst nice inszenieren will:
- Die Helden sollen sich auf eine Reise von Greifenfurt nach Lowangen begeben, die direkt durch den Finsterkamm führt.
- Wenn möglich sollen sie sich entweder bereits direkt in Greifenfurt oder auf dem Weg einer Gruppe von Händlern anschließen, die ebenfalls auf dem Weg nach Lowangen sind.
- Ab einem gewissen Punkt es einen Überfall der Orks auf die Händler; bis dahin müssen die SC bei den Händlern sein oder ich muss eine Situation schaffen, dass sie zumindest den Kampf entdecken, also dazukommen
- Der Angriff der Orks geht dann mit einem „Zeitsprung“ einher, den nur die SC bemerken; sprich, der Kampf wird kurz angeteasert und dann sind die Helden wieder in einer zeitnahen Vergangenheit, vielleicht etwa 15 Min. vor dem Angriff. Nur die SC erleben das, nicht die NSC; aber die SC haben so natürlich trotzdem die Möglichkeit, die Truppe auf den Angriff vorzubereiten. Auf den Hintergrund des Sprungs gehe ich nicht ein; der klärt sich erst vieeel später im Abenteuer und ist hier auch erst einmal unwichtig.
Reisemotivation
Das Abenteuer schlägt als Möglichkeit des Heldeneinstiegs den Klassiker vor, die Händler heuern die SC als Begleitschutz an; das wird bei meinen SC allerdings maximal mit einer Figur funktionieren. Deshalb mal kurz zu den SC:
- Die beiden Helden, die sich schon kennen sind beide Adlige; der eine ein junger Magier aus Fasar, ein Ashranim und damit Angehöriger einer mächtigen Dynastie, der andere ein Leibwächter, zugleich Praios-Akoluth (ein Prinzipist), ist Sohn eines thalusianischen Adligen und befindet sich als offizieller Sendbote Thalusas im Ausland.
- Die für die beiden noch unbekannte SC ist eine Thorwalerin, eine krasse Kriegerin, die ihren Sohn verloren hat und im Ausland ist, weil sie Abstand zu ihrer Heimat sucht und damit zu ebenjenem Todesfall.
Die Kriegerin passt gut als Begleitschutz für die Händler. Zwar werden weibliche Kriegerinnen im Svelttall von den Orks nicht gerne gesehen; aber hier könnte ich als Hintergrund festlegen, dass die Händler kurzfristig Ersatz für einen Ausfall ihrer kleinen Söldnertruppe brauchen, die sie begleitet (4 NSC). Und sie haben so schnell keinen anderen Ersatz gefunden, der zu einer kurzfristigen Reise nach Lowangen bereit war. Nicht perfekt, aber das würde schon gehen, denke ich.
Nur die beiden Adligen werden sich kaum rekrutieren lassen; das haben beide nicht nötig, spricht, ich sehe keine Motivation, die ich ihnen bieten könnte.
Eine klare Motivation für eine Reise nach Lowangen hat bisher nur der Magier aus Fasar, der dort etwas suchen möchte: er hat bei einem Abenteuer zuvor davon Wind bekommen, dass Textstellen oder Kapitel bereits erschienener Bücher nachträglich/unauffällig so verfremdet wurden, dass sie etwa immer wieder auf Iribaar (= Amazeroth) hinweisen. Ich war bei dem Abenteuer nicht dabei, habe es aber so verstanden, dass da jemand mit der Zeit gespielt hat. Er konnte den ehemaligen Wohnsitz des Verursachers in Greifenfurt ausmachen und hat herausbekommen, dass ein Teil der Bücher in der Halle der Macht gelagert war, die heute in Lowangen ist. Ob ich daraus eine Nebenqueste mache/machen muss, wenn die Helden Lowangen erreicht haben, muss ich schauen; allerdings vermute ich, dass das Abenteuer ausreichend Druck aufbauen wird, dass diese Sache v.a. ein Aufhänger für die Reise bleiben wird.
Der Akoluth wiederum ist auch auf einer Suche, die ihn nach Greifenfurt geführt hat. Er hat sich dem Orden "Sociedad Quaniones Lumini" angeschlossen und ist auf der Suche nach dem Ewigen Licht Praios. Das ist der Kontext Quanionsqueste, der hier allerdings nur ein Aufhänger ist, die Anwesenheit des SC in Greifenfurt zu erklären; sprich, die Queste spielt in meinem Abenteuer keine Rolle. Was könnte jetzt Lowangen zu einem Ziel für ihn machen?
Eine Überlegung ist, dass sein Freund/guter Bekannter ihn in die Büchersache einweiht und als braver Diener Praios, vermute ich, dürfte er daran interessiert sein, die Verfremdung der Bücher mit Hinweisen auf Erzdämonen rückgängig zu machen. Und er könnte eine Reise durch den Finsterkamm auch in der Hoffnung antreten, dort ein Zeichen von Praios zu empfangen; der FK gilt vielen Praioten als ein Gebiet, das von Praios besonders gesegnet ist. Auch das nicht perfekt und für bessere Ideen bin ich sehr offen, aber auch das könnte eine Motivation sein.
Insofern: Motivationen für eine Reise nach Lowangen lassen sich wohl für alle drei SC finden. Nur wenn ich von den bisherigen Ideen ausgehe, sind das zwei zunächst getrennte Geschichten ohne direkte Berührung: Die Thorwalerin als Begleitschutz der Händler und die beiden Suchenden machen sich zumindest bei dem Szenario erst einmal getrennt auf den Weg, sofern nicht noch ein wirklich guter Ansatz um die Ecke kommt, warum beide Gruppen sich kennenlernen und zusammenreisen sollten. Wenn dafür jemand eine wirklich gute Idee hat, bin ich sehr-sehr interessiert.
Möglicher Ablauf
Ansonsten denke ich zurzeit darüber nach, das Spiel erstmal solo mit den beiden Suchenden in Greifenfurt zu beginnen und sie zunächst alleine auf die Reise zu schicken. Das Vorgeplänkel und die Reise darf natürlich nicht allzu lange dauern, damit die Spielerin der Thorwalerin sich nicht langweilt.
Und jetzt gibt es zwei Möglichkeiten, die ich sehe das Aufeinandertreffen der beiden mit den Händlern/der Thorwalerin zu inszenieren und besagten Zeitsprung:
Ich werde bei der Reisebeschreibung, damit es nicht zu lange dauert, nicht zig kleine Nebenquesten einbauen, kleine Begebenheiten, die man für Reisen so nutzen kann, sondern v.a. werde ich versuchen, ein- zwei Gelegenheiten zu schaffen, die die Helden zum Trödeln verleiten, heißt, Situationen, in denen sie etwas interessantes sehen und sich Zeit lassen, es zu betrachten o.a.
Eine Idee hierbei wäre etwa, dass ich die Helden rasten lasse und am nächsten Morgen gibt es einen Sonnenaufgang, der von Praois selbst geschickt worden zu sein scheint; überwältigend und möglicherweise ein Trigger für den Praioten, sich Zeit für Innehalten/ein Gebet zu nehmen. Oder sie entdecken irgendetwas (noch keine Idee, was das sein könnte. Habt Ihr eine?), dass sie dazu verleitet, sich Zeit zu lassen.
Der Hintergrund für das Zeitschinden wäre der, dass ich dann entweder
a) den Treck der Händler in ihrer Nähe vorbeifahren lassen würde oder dass sie b) auf den Treck etwas später treffen, wenn der Kampf schon läuft.
Bei a) könnten sie entweder die Händler ansprechen; dann werden diese sie einladen, sie zu begleiten (mit dem Argument, dass Reisen im Finsterkamm gefährlich ist und sie stärker sind je mehr sie sind; außerdem wäre es eine Ehre, zwei so angesehene Begleiter zu haben BlaBlaBla). Wenn sie das annehmen, dann können sie die Thorwalerin schon hier kennenlernen und den Überfall direkt miterleben; dann katapultiert sie der Zeitsprung so zurück, dass sie die Händler gerade kennengelernt haben. Wenn sie das nicht annehmen, dann entscheidet die Entscheidung der Spieler der beiden Suchenden,wie’s weitergeht: Wenn sie sich weiter der Sache widmen, die sie aufgehalten hat, werden sie die Händler dann irgendwann einholen und den Kampflärm hören, den (für die Händler schlecht laufenden) Kampf sehen und – bähem – zurückkatapultiert werden zum Talk mit den Händlern; dann werden sie und die Thorwalerin die Händler warnen, denn die kann sich auch an den Kampf erinnern; das wiederum ist ein Grund für die beiden Suchenden, spätestens jetzt auf sie aufmerksam zu werden. Sollten sie stattdessen vorreiten, also die Händler hinter sich lassen wollen, dann werde ich den Orküberall so inszenieren, dass er kurz nach Ihrem Abschied losgeht, sodass sie es noch mitbekommen.
Und sollten sie sich b) dafür entscheiden, die Händler nicht anzusprechen, sondern vorbeiziehen zu lassen, wird das auch so laufen, dass sie diese dann einholen, den Kampflärm hören etc. und zurückkatapultiert werden zu dem Moment, wo sie die Händler sehen; dann können sie sie warnen und werden auch hier auf die Thorwalerin aufmerksam, die nämlich genau das schon macht, als sie dazukommen.
Das ist soweit der rote Faden, wie ich ihn zurzeit gesponnen habe.
Wie findet ihr das? Gut? Einwände; wenn ja, welche? Und auch für Alternativvorschläge, gerade auch zum Thema Heldenkennelernen bin ich sehr offen!
Und ganz allgemein bin ich für jeden Rat dankbar, wie sich dieser Start ins Abenteuer unterhaltsam inszenieren lässt
Grüße in die Nacht…