Göttermacht auf Dere - Ja oder Nein?

  • Ob jetzt Gewissensbisse oder göttliche Pedanterie hinter dem in-game Grund des Karmaentzuges stehen ist so eine Sache, out-game ist es die Spielleitung. Davon bin ich ganz ehrlich gesagt in keinem System so richtig der Fan davon. Etwas viel Peitsche, wenig Zuckerbrot.

  • Warum nur die Geweihten vom Start an solche Auflagen erhielten - uns bis heute beibehalten -, entzieht sich meiner aktuellen Kenntnisse. Das war bei D&D nicht so; obwohl theoretisch die Magiegöttin von FR einen Magier das Zaubern verhindern könnte.

    Technisch gleichen sich die Magier/Kleriker mit den Magier/Geweithen, nur zaubern die einem mit Stufen, die anderen mit AE/KE.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Warum nur die Geweihten vom Start an solche Auflagen erhielten - uns bis heute beibehalten -, entzieht sich meiner aktuellen Kenntnisse.

    Eventuell ist KE weniger an eine Gottheit gebunden oder Magie wird weniger aufs Göttliche zurückgeführt - aus Sicht der Sterblichen Deres. Verborgenes vs. Verlorenes Wissen. Sollte es jedoch eine unsterbliche Quelle geben (Mada?) und ein nötiger Wirkungsradius nicht eingehalten werden kann (Ketten), bleiben die Bewohner von Zauberkräften unbeeindruckt. Der Bruchteil, der ungewöhnliche Fähigkeiten entwickelt, würde sich selbst eher ungern als "Werkzeug" betrachten. Verbreiteter ist die Ansicht, Magisches Können sei der Schlüssel zum Erfolg; eine Methode, eigene Ziele zu erreichen. Wenn es aber etwas in Aventurien und den anderen Kontinenten gibt, dass sich mit Geweihten vergleichen lässt, so sind das Kraftlinien. Sie sind mehr als ein Verstärker; ich würde behaupten, sie verbreiten die Kräfte. Wo sie sind, stehen nicht nur Akademien. Wo sie sind, wird der Zauberernachwuchs geboren. So meine These. Weiter: Magie bleibt form- und wandelbar; versch. -arten an sich, existieren nicht. Magie ist neutral und wird erst bei Nutzung "aufgeladen"/ einem Element zugeordnet bzw. erhalten durch Intention ihr Merkmal. KE ist durch die Aspekte des Spenders (vor-) geprägt. Praios- Geweihte können nicht auf Traditionen der Perainekirche zurückgreifen; Kenntnis spielt keine Rolle. Der Karmahahn blieb zu.

  • Aber ist das nicht auch zB (in etwas weniger dramatischer Version) bei vielen nachteilen so? Speisegebote, Prinzipientreue, Aberglaube, etc? Ich meine als SL setze ich die Karma-Regeneration nie einfach überraschend aus. der Spieler muss schon sich schon im klaren darüber sein dass eine Aktion gegen das Wesen der Gottheit ist die dieser Spieler dien bevor ich so etwas machen würde (musste ich zum Glück noch nie). Ich würde dem Spieler dann auch bei einer solchen Aktion sagen, dass dies gegen das verstösst was er als Geweihter sich vorgenommen hat zu vertreten... Wenn man natürlich unterschiedliche Vorstellungen davon hat was jetzt genau dem Wesen der Gottheit entspricht, dann sollte man sich grade bei Geweihten zusammensetzten und das mal diskutieren und nach möglichkeit eine Lösung finden die für alle akzeptabel ist.

    Ich denke es bietet Stoff für interessante Konflikte in denen man sich entscheiden muss zwischen dem was man selber für richtig hält und dem was die Gottheit für richtig hält (und was die Gottheit für richtig hält ist, zumindest so wie ich es sehe, derart simpel, dass es nicht als grosse überraschung für den Spieler kommen sollte und dem SC, der sich ja soweieso das ganze Leben damit beschäftigt hat auf jedenfall klar bewusst ist. Notfalls sagt man dem Spieler halt einfach bevor er etwas derartiges tut.) Bei diesen konflikten muss sich der SC fragen wie ernst genau er seine verpflichtung zur Gottheit sieht und wie sicher er sich in seinem eigen Urteilvermögen ist.

    Ich denke das passt sehr gut zumindest zum Zwölfgötterglauben. Ich denke dass diese möglichen Konflikte und was sich daraus entwickelt durchaus als rechtfertigung für den Beibehalt solcher Reglungen zählen kann.Es untermauert zudem auch noch diese Gefühl des alteinhergebrachten in dem Neuerungen unerwünscht oder zumindest schwer zu erreichen sind. Alle sollen dem gleichen Ziel entgegenstreben. Man erwartet nicht nur vom einfachen Volk einem Geweihten ohne grosse Nachfragen zu glauben sondern auch eine Stufe höher von den Geweihten den Prinzipien der Gottheit ohne grosse wiedersprüche zu folgen.

  • Warum nur die Geweihten vom Start an solche Auflagen erhielten - uns bis heute beibehalten -, entzieht sich meiner aktuellen Kenntnisse.

    Passt das nicht zum Konzept von Mada's Frevel? Magie also grundsätzlich als etwas das sich göttlicher Kontrolle entzieht.

  • Mada wer? Les mal wie es um 1985 um Geweihte bestimmt war; RE: DSA, Realismus und Fantasy

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Gut, in der Box war Mada nur in der nivesischen Form erwähnt, aber dass Praios die Magie als ketzerische Anmaßung ansieht war schon beim Start dabei, auch ohne mythologische Basis.

  • Dies erklärt nicht warum Geweihte Auflagen bekamern, Magier aber nicht. Bei D&D dürfen meist die Priester nur stumpfe Waffen benutzen, aber Rüstungen tragen.

    Bei DSA müssen die immer die Wahrheit sagen, nie Lachen, Schweigen, Feuer an oder ausmachen etc. - weil dies die Gottheit so will, und wehe nicht, das sofort keine KE mehr - da Praios (tagsüber) Allsehend ist!

    Zu DSA1.5 bekamen also die Götter mit was ihre Geweihten so machten ... nur Elem war noch nicht versenkt worden, oder ... nö, hier beginnt's etwa bei 1876 vor Hal.

    Das Ausbauspiel legte aber bereits 9 weitere (unbenannte) Planeten fest.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Dies erklärt nicht warum Geweihte Auflagen bekamern, Magier aber nicht.

    Meinst du jetzt im Regelsystem oder von den Göttern? Jetzt mal küchentheologisch geredet sind Gebote doch streng mit Anbetung verbunden. Da hat man den Geweihten der Götter dann halt gleich welche mitgegeben, sind ja auch eher so aufgebaut wie wir sie in unserem Kulturraum kennen. Und Geboten können Strafen folgen.

    Magier werden mit der "Kraft" geboren und lernen dann damit umzugehen "mit dem Ganzen Ernst eines Wissenschaftlers". Sieht jetzt nicht so aus als ob da was verliehen wird, wer und wie soll das dann auch zurückgenommen werden.

    Druiden hätten wir ja auch noch.

    Bei D&D dürfen meist die Priester nur stumpfe Waffen benutzen, aber Rüstungen tragen. Bei DSA müssen die immer die Wahrheit sagen, nie Lachen, Schweigen, Feuer an oder ausmachen etc. - weil dies die Gottheit so will, und wehe nicht, das sofort keine KE mehr - da Praios (tagsüber) Allsehend ist!

    Also, wenn ich als Kleriker mir mit ein bisschen Schweigen die Benutzung eines magischen Schwertes erlangen hätte können, hätt ich schon mal mein Maul gehalten. Wir haben dann auch noch die Gesinnung an die man sich halten muss.

    Spezifische Gebote kann's ja auch nicht geben, weil grundsätzlich keine spezifischen Götter im Grundbuch waren - man musste je nicht mal Götter direkt verehren. Tut man das, empfahl Deites & Demigods dann aber dass DM hier aussagen macht über nötige Rituale, Gebote usw.

    Aventurien ist halt ein ausgearbeitetes Setting, DSA ist kein generisches Spiel wie D&D.

    Ich nehme ja sogar an, dass man sich explizit ein bisschen gegen die D&D Weise entschlossen hat, d.h. "göttliche Magie" anders aufzusetzen. Sic transit gloria mundi...

  • Klar, bei D&D wurde - wie auch bei den meisten Computerspielen - klae zwischen Zauberei (eher Kampfzauber) und Priester (eher Schutz- und Heilzauber) getrennt. Bei DSA kam sofort der Balsam rein und die Priester erhielten hochstufig Zauber aus der D&D-Abteilung der Magier und Kleriker.

    Die Trennung wurde aufgehoben, der Magier bekam sein striktes Waffen/Rüstunggebot aber einen machtvollen Zauberstab, die Priester paar Sprüche und Auflagen, die sie fast unspielbar machen ... da wundert sich einer das der Magier die Lieblingsfigur von DSA ist ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Naja, die direkte DNA von DSA ist T&T, nicht D&D. Da gab's keine zwei Zauberrichtungen und auch schon Zauberstäbe. Die Elfen übernehmen da dann die Rolle der Zaubererkämpfer (bissl zwischen rogue wizard und warrior-wizard). Die Ausbau-Geweihten hingegen ähneln eher RuneQuest Initiaten/RuneLords.

    Aber zum eigentlichem Thema: Die potentielle Energie-Stillegung hat etwas mit der Sicht von Religion per se zu tun, nicht mit irgendwelchen Balancing-Versuchen oder theoretischer Gleichheit von Magierichtungen (in den 80ern beides eher exotisch). Sowohl bei D&D, RQ als auch DSA. Die Unabhängigkeit von Magie ist jetzt sicher erd-historisch nicht uninteressant (gäb ja auch "einheitlichere" Modelle denen man folgen könnte), aber ich denke bei DSA wohl eher aus der eigenen Publikations-Historie erwachsen, als auch dass ein Praios-Kult der magische Ketzer verfolgt interessanter ist als z.B. eine Hesinde die direkt und aktiv nicht-frevelnde Magier vom Astralfluss permabanned.

  • Ja, nur wenn die Auroren vom Auftreten der Praioten sie wie fanatische Katholiken darstellt, gar die NScs so darstellt das selbst die Ermordung vorgesehen wird ... ein Hintergrundvorurteil das kaum noch aua der Welt zu kriegen ist; und nicht Praios gewollt sein.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)