Göttermacht auf Dere - Ja oder Nein?

  • "Gilt als mögliche Ursache" lässt doch dem SL genug Interpretationsspielraum. Gibt es nicht auch ein Abschnitt im Almanach über Low/High-Fantasy-Level?

    Da steht es steht einem frei, die Anzahl an Magiekundigen und Geweihten pro Baronie usw. zu erhöhen oder senken.

  • "Gilt als mögliche Ursache" lässt doch dem SL genug Interpretationsspielraum.

    Theoretisch ließe sich jede Frage mit einem Verweis auf den Meister/ SL beenden, aber Interpretationsspielraum steht auch den Spielern zu; gewisse Entscheidungen kann und sollte ein einziger nicht abnehmen. Vom "Text zum Vorlesen" zu schweigen.

    Gibt es nicht auch ein Abschnitt im Almanach über Low/High-Fantasy-Level?

    Da steht es steht einem frei, die Anzahl an Magiekundigen und Geweihten pro Baronie usw. zu erhöhen oder senken.

    Was möchtest du damit sagen, Famburasch ?

  • Dumpfschädel als göttliche Bestrafung wurde in uralten DSA-Versionen eingeführt, als man es noch toll fand, wen der SL die Spieler mit allen möglichen Eingriffen zum "richtigen Rollenspiel" erzieht. Das ist halt über die Editionen mitgeschleift, aber auch abgeschwächt worden. Schon seit den 90ern holt man sich den Dumpfschädel hauptsächlich wie jede andere Erkältung auch. Macht auch mehr Sinn, weil zwischendurch festgelegt wurde dass Krankheiten verbreiten eher so Mishkarahs Sache ist.

  • Ursachen von Krankheiten aus der Sicht avent. Heilkundiger (Kreaturenbox):

    Dumpfsachädel durch grobe Unwahrheitenäußerungen 20% oder längeren Zusammensein mit einem Kranken; bei unvernüfntigen Verhaltne (5-20%) kann es zur Blauen Keuche steigern. Tees und Bettruhe sind hilfreich. Volksglaube: Wer zu viel lügt, dem wird der Schädel dumpf.

    Rascher Wahn; wer an einer Tempelwand etc. sein Wasser abschlägt, oder Hesinde und ihre göttl. Kinder schmäht, erkrankt daran: 20% bei einem Frevel, 10% bei Kontakt mit Kranken.

    Wobei bereits beim Krankheitsverlauf steht: Der RW bricht 3-4 Tage nach der Ansteckung aus.

    Auch beim Lutanas wird aventurisch nicht zwischen feuchten Höhlen (denn dort lauert der Lutanas) und deren Bewohner (der wahre Erkrankungsgrund) unterschieden. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Zusammensein mit einem Kranken

    So ziemlich der häufigste Grund.

    Tees und Bettruhe sind hilfreich.

    Das, was wir als "Medikamente" kennen, gibt es in Aventurien wohl nicht. Dort muss man mit "(alten)Hausmitteln" auskommen. Bewährt haben die sich allerdings; sie zählen zu den am meisten empfohlenen Heilmethoden. Andererseits kommen die wenigsten Genesenen zum Schluss, dass Lügen, Frevel und Gotteslästerungen künftig zu unterlassen seien.

    Satinavian:

    "Dumpfschädel als göttliche Bestrafung wurde in uralten DSA-Versionen eingeführt, als man es noch toll fand, wen der SL die Spieler mit allen möglichen Eingriffen zum "richtigen Rollenspiel" erzieht..."

    Und heute? Sind alle "Erziehungsmaßnahmen" eingestellt?

  • Und heute? Sind alle "Erziehungsmaßnahmen" eingestellt?

    Heute geht man allgemein nicht mehr davon aus, dass der SL generell klüger und reifer als die Spieler ist oder dass er allein versteht, was aventurische Stimmigkeit ist.

    In der Tat sind Erziehungsmaßnahmen am Spieltisch ziemlich aus der Mode, weil da normalerweise ein paar Freunde sitzen, die gemeinsam ein Hobby bestreiten und einander auf Augenhöhe und mit Respekt begegnen. Und die, falls sie nicht eh schon die gleichen Vorlieben haben, Meinungsverschiedenheiten OT klären können.

  • Nachtrag: 1985 waren die Krankheiten kurz umrahmt; Lutanas (5.Grad) & Rascher Wahn (9.Grad), nur mit Krankheitsverlauf und Art.

    Beide noch nicht ansteckend, da von Tieren übertragen: Rattenbiß (Lutanas 40%), Fledermäusebiß (Rascher Wahn 30%), Egel (Lutanas 10%).

    Dagegen wurde zu DSA3 die DSA2-Angaben zu Dumpfschädel (um keine wetterfeste Kleidung = 10%), und Rascvher Wahn (abgeweisen Bittre (Geweihte 20%)) gar erweitert. ;)

    DSA3 = Urversion? ^^

    Wieso sollen "seelisch/göttliche" Krankheiten nicht genauso möglich sein wie das "automatische" Mal des Frevlers (und die gleich 100%) ?

    Ich wage mal die Vermutung das diese beiden Krankheiten erst zum Mal des Frevlers führten, sozusagen die Vorstufen (göttlicher Wink mit einer Erkrankung?) sind.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (11. Dezember 2021 um 16:35)

  • Ich habe "uralt", nicht "Urversion" geschrieben. DSA3 ist auch die Version, die den dämlichen Krokodiltext aus der Fanzeitschrift in die Regelbücher aufgenommen hat. So sehr Leute Kiesow für dieses oder jenes dankbar sind, so wenig möchte ich seiner Rollenspielphilosophie im Spiel begegnen.

  • 1999 ist für dich Uralt, dann bin ich ja wertvoll Antik ^^

    Und wer sagt das das von Kiesow kommt, gerade vieles göttlicher "Unsinn" stammte von HvW. Und darum geht es doch hier nicht.

    Tempelschändung führt zum Mal des Frevelers, pinklet man gegen eine Tempelmauer ist das ein kleiner Frevel und wird -möglicherweise- mit eienr leichten Erkrankung verwarnt.
    Da diese Erkältung man sich auch auf normalen Wege zuführen kann, ist da wohl wenig göttlicher Willen erkennbar - auch wenn es wohl oft so mißverstanden wurde.

    Naja, aber wie steht's im Almanach u.a. bei Dumpfschädel (S.128):

    Dumpfschädel wird bei den Zwölfgöttergläubigen manchmal als Strafe der Hesinde oder des Praios betrachtet, denn neben anderen Ursachen erkranken manche Menschen an der Krankheit, wenn sie in einem Tempel einer der beiden Gottheiten lügen.

    Lügen und Unwahrheiten verbreiten in einem Praios- oder Hesindetempel (1 auf W20, 5 %), Nähe eines Kranken (1-2 auf W20, 10 %), Unterkühlung (mindestens eine Unterkühlungsstufe erlitten, 1-8 auf W20, 40 %).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Heute geht man allgemein nicht mehr davon aus, dass der SL generell klüger und reifer als die Spieler ist oder dass er allein versteht, was aventurische Stimmigkeit ist.

    Ging man davon früher aus?

    Oder waren solche Dinge doch eher im Regelwerk verankert, um sicherzustellen, dass das Spiel so gespielt wird wie von den Erfindern vorgesehen?

    Mir ist nämlich eher der umgekehrte Fall begegnet ... ein SL dem diverse aventurische Kulturen nicht passten, und der sie darum mal eben so abänderte, wie er fand, dass sie sein sollten, ohne das mit den Spielern abzusprechen. (Und zwar ging die Änderung eher in Richtung mehr götterungefälliges Handeln. Der hätte keinem SC das Mal des Frevlers verpassen können, weil er sonst nämlich vielen seiner NSC eins hätte verpassen müssen ...)

    Egal wie rum ist es aber doch irgendwie problematisch, dass die Götter jemanden der an die Tempelwand pieselt mit einer Krankheit strafen können, aber üblere Frevler und gar Dämonenbündler können fröhlich so weitermachen, bis die Helden sie beseitigen. Da fehlt mir die Logik. (Jaja, Götter sind nicht logisch. Trotzdem.)

    Wenn man für kleine Sünden eine Erkältung kriegt, müsste einen Firun für Jagdfrevel dann regulär mit der Tollwut strafen, beispielsweise. Und dann bliebe für Helden nicht mehr viel zu tun.

    Valariel Sternenpfeil: Ich seh da nur ein Problem, wenn zwei Risikofaktoren zusammentreffen. Wenn man sich in Anwesenheit eines Kranken unterkühlt, sollte das Risiko ja vielleicht dann höher liegen als beide Risiken für sich genommen. (Unterkühlt und in Anwesenheit eines Erkrankten im Hesindetempel lügen wird ja wohl eher nicht passieren ...)

  • Egal wie rum ist es aber doch irgendwie problematisch, dass die Götter jemanden der an die Tempelwand pieselt mit einer Krankheit strafen können, aber üblere Frevler und gar Dämonenbündler können fröhlich so weitermachen, bis die Helden sie beseitigen. Da fehlt mir die Logik. (Jaja, Götter sind nicht logisch. Trotzdem.)

    Wenn man den unbedingt wollte, würde sich sicher hier eine Ausrede erfinden lassen, Apologetik ist eine altehrwürdige theologische Disziplin: Der Brunzkachelfluch wäre dann ein Automatismus, die Segnung des Tempels macht's, nicht die direkte Intervention von Praios oder einem seiner Fluchungsbeauftragten. Also der aventurische Blitzer.

    Irgendwie begründen kann man sicher alles. Ob nun in-game, als Retcon-Ausrede oder wenn wir Meister selbst es uns zurechtrücken. Das ist ja auch ein gewisser Vorteil der Göttlichkeit, es sei denn man zieht sie ganz und gar ins Physikalische. Eine vollständige Abwesenheit von Ausweich-Phrasen wäre ja schon wiederum sehr ungöttlich.

    Ob jede dieser Ausreden nun wirklich zufriedenstellen, ist natürlich eine Frage. Ich find's in Settings eigentlich immer ideal wenn da viel dem Meister überlassen wird. Manchmal kommt's mir so vor als ob der aventurischer Spielerkonsens da etwas zwingender notwendiger verlangt wird, vielleicht weil eben das Setting-Kartenhaus etwas instabiler gesehen wird.

  • Wenn man sich in Anwesenheit eines Kranken unterkühlt, sollte das Risiko ja vielleicht dann höher liegen als beide Risiken für sich genommen

    Achso. Daran habe ich gar nicht gedacht. Auch wahr.

    dass die Götter jemanden der an die Tempelwand pieselt mit einer Krankheit strafen können, aber üblere Frevler und gar Dämonenbündler können fröhlich so weitermachen, bis die Helden sie beseitigen.

    1.) Die Götter (nicht SL!) wissen mehr über die Personen und deren "Sinneswandel"; deshalb mag jemandes "Strafe" einen anderen kalt lassen/ wie'ne "Gnade" vorkommen. Entwicklungen gehen nie in eine Richtung - gut wird böse.

    2.) Löst der Tod "üblere(r) Frevler" bzw. "Dämonenbündler" irgendwas? Herrscht plötzlich Friede auf Deren, weil Held(en) aktiv ist/ sind?

  • Ich find's in Settings eigentlich immer ideal wenn da viel dem Meister überlassen wird. Manchmal kommt's mir so vor als ob der aventurischer Spielerkonsens da etwas zwingender notwendiger verlangt wird, vielleicht weil eben das Setting-Kartenhaus etwas instabiler gesehen wird.

    Es erleichtert das friedliche Spielen halt doch erheblich, wenn gewisse Fragen vom Regelwerk eindeutig geklärt sind. Hier im Forum darüber zu diskutieren, wie man Aventurien sieht, ist ja ganz amüsant, aber wenn ich mit einem Typen am Tisch sitze, der sein Aventurien lieber so haben will wie die Welt von Game of Thrones als wie, tja, Aventurien eben, mir das aber bei der Gruppenfindung gar nicht gesagt hat, dann kann doch der Wunsch aufkommen, es sei ihm vom Regelwerk noch unmissverständlicher eingebleut worden wie man sich Aventurien vorzustellen hat.

    Wenn man mit Freunden spielt, kann man natürlich alles per Meisterentscheid regeln, aber wer sich mit Fremden zusammenfinden muss, in der Hoffnung, dass "wir wollen gern DSA spielen" ausreichend Gemeinsamkeit für harmonisches Miteinander ist, der braucht ein paar Dinge darüber, was "DSA spielen" eigentlich heißt, in eindeutig festgelegter Form.

    Daher würde ich mir da stellenweise etwas weniger Widersprüchlichkeit wünschen. Eine Hausregel machen, dass es jetzt doch anders ist, kann man ja immer noch, aber so eine Hausregel wird man dann potentiellen neuen Mitspielern auch eher mitteilen als die eigene aus zwei widersprüchlichen Aussagen rausgepickte Interpretation.

    Löst der Tod "üblere(r) Frevler" bzw. "Dämonenbündler" irgendwas? Herrscht plötzlich Friede auf Deren, weil Held(en) aktiv ist/ sind?

    Na, Frieden natürlich nicht, die Helden wollen ja auch morgen noch was zu tun haben, aber wenn die Helden die Welt nicht besser machen, nicht mal ein bisschen, dann bräuchte man sie auch nicht wirklich, oder? Ist sicher Frage des persönlichen Spielstils, aber ich hab gern das Gefühl, auch was bewirken zu können.

    Die Götter (nicht SL!) wissen mehr über die Personen und deren "Sinneswandel"; deshalb mag jemandes "Strafe" einen anderen kalt lassen/ wie'ne "Gnade" vorkommen. Entwicklungen gehen nie in eine Richtung - gut wird böse.

    Hier hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstanden, was du meinst. :/

  • Hier hab ich jetzt ehrlich gesagt nicht verstanden, was du meinst. :/

    Jemand, der an die Tempelwand pieselt, weil er sehr dringend muss/ betrunken ist, lässt sich meines Erachtens schwer mit jemandem vergleichen, der das mit einer gewissen Absicht (Protest, Provokation, Dominanz...) tut.

    Ersterer mag sich sogar schämen und eine stumme Entschuldigung (mit Versprechen einer Extraspende/ "es nie mehr machen") gen Alveran schicken. Er könnte sich sogar darüber freuen, böte man ihm die Gelegenheit, sein "Vergehen" durch Putzen (o. andere Form der Buße) zu bereinigen. ("Schwamm drüber!")

    Letzterer wird u.U. mit "Schlimmere[m]" drohen. Er will keine Vergebung. Unwahrscheinlich, dass er zu den wenigen Exemplaren gehört, denen die Meinung höher stehender Personen "egal" ist. Würde sich ein Geweihter neben ihn stellen und den Tempel ebenfalls als stilles Örtchen nutzen, wäre das wie eine Ohrfeige.

    In beiden Fällen kommt es auf die Bildhaftigkeit an. Der Unterschied liegt jedoch im Empfinden der "Frevler", sowie deren Moral.

  • Es erleichtert das friedliche Spielen halt doch erheblich, wenn gewisse Fragen vom Regelwerk eindeutig geklärt sind. Hier im Forum darüber zu diskutieren, wie man Aventurien sieht, ist ja ganz amüsant, aber wenn ich mit einem Typen am Tisch sitze, der sein Aventurien lieber so haben will wie die Welt von Game of Thrones als wie, tja, Aventurien eben, mir das aber bei der Gruppenfindung gar nicht gesagt hat, dann kann doch der Wunsch aufkommen, es sei ihm vom Regelwerk noch unmissverständlicher eingebleut worden wie man sich Aventurien vorzustellen hat.

    "Vorzustellen hat"?

    Die Gedanken sind frei…

    Das ist genau das was ich mit der Pflicht zum Konsens gemeint habe. Ich versteh' das ja noch wenn man so Ami-artige "Association" Spiele macht, oder promiskuitive Online Games, aber für eine normale aventurische Kampagne? Da muss es doch einen gewissen Auslegungsfreiraum geben.

  • Auch wenn es nicht hierhergehört, aber dei Frage aufkam: Beim alten AD&D steht im englischen warum man es spielt nur ein Wort: FUN.

    Vielleicht sollten wir Deutschen uns eher fragen, warum wir Rollenspiele spielen?

    Wenn's nur um Fun gehe, würde ich leider nicht diese - aus heutiger Sicht - bescheuerte Frage gestellt haben? :(

    Wäre vielleicht mal das wichtigste Thema: Warum spielen wir überhaupt Rollenspiele?

    (Und nein, ich mache dieses große Faß nicht auf! ;) )

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • aber für eine normale aventurische Kampagne? Da muss es doch einen gewissen Auslegungsfreiraum geben.

    Wie soll das funktionieren? Was ist denn eine "normale aventurische Kampagne"? Da scheiden sich ja schon die Geister.

    Wenn man eine neue Gruppe gründet, und frohgemut weibliche Chars erstellt, weil in Aventurien bekanntlich Gleichberechtigung herrscht, und dann sagt der SL: "Okay, und am Stadttor werden nur Frauen reingelassen, die das Eigentum eines Mannes sind", dann ... ist der Spielspaß weg.

    Das mein ich. (War jetzt in dem Fall nicht die Schuld des Regelwerks, aber da hab ich mich schon gefragt, ob man die aventurische Gleichberechtigung vielleicht noch mal dick mit Rotstift auf das Kampfregelwerk hätte schreiben müssen, denn das hatte der Kerl offenbar schon gelesen.)

    Ich glaub, das kann man nicht verstehen, wenn man immer den Luxus hatte, mit Leuten zusammen zu spielen, deren Aventurienverständnis zumindest grob ein Ähnliches war.

    In Sachen Götterwirken habe ich noch nie größere Meinungsverschiedenheiten erlebt, aber ich könnte mir vorstellen, dass es auch keinen Spaß macht, wenn man einen Gentleman-Dieb erstellt (vom Regelwerk mit Phex ja durchaus abgedeckt und auch als SC erwünscht) und der dann auf Reisen immer Sonnenbrand kriegt weil Praios ihm zürnt, und im Regelwerk halt nicht festgelegt war, wie stark die Götter auf Dere eingreifen.

    (Ja, man würde erwarten, dass der SL dann einfach Diebe als Charakter nicht zulässt, wenn er sie so doof findet aber der SL aus obigem Beispiel hat es auch nicht für nötig befunden, mitzuteilen, dass man in seinem Aventurien besser keine weiblichen Chars spielt. Ja, das ist eigentlich ein SL-Problem, aber ein festgelegteres Regelwerk würde so jemanden eben zwingen stark motivieren, zuzugeben, dass er sich sein Aventurien zurechthausregelt - oder ihn eben dazu bringen, auf ein anderes Spiel auszuweichen, das seinem Weltbild weniger zuwiderläuft.)

    Valariel Sternenpfeil : Tut mir Leid, ich versteh immer noch nicht, wo du argumentativ hin willst. Das Problem ist ja nicht, dass der, der gegen die Tempelwand pieselt weil er akuten Harndrang verspürt (ein extrem unwahrscheinlicher Fall, wer inkontinent ist macht sich im Zweifel eher in die Hose) dann auch mit Dumpfschädel gestraft wird, sondern, dass der mutwillig-an-die-Tempelwand-Piesler (mutmaßlich meist ein SC der das für lustig hält) von den Göttern hart gestraft wird, im nächsten Abenteuer aber dann gegen einen Gegner kämpft, der mit Dämonen paktiert und sich dafür nicht mal einen Schnupfen eingefangen hat.

    Was für mich eine logische Inkonsistenz ist. Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die Götter den Paktierer nicht strafen, weil sie vorhersehen, dass er noch eine wichtige Rolle zu spielen hat ... woher wissen die Helden dann, dass es ihnen bestimmt ist, den Paktierer zu töten? Müssten sie seine offensichtliche Freiheit von strafenden Krankheiten nicht als Signal sehen, ihn in Ruhe zu lassen?

    zakkarus: Ich spiele zum Spaß. Wenn andere Leute mir ihre Vorstellung von "Spaß" näherbringen wollen, komme ich allerdings oft zu dem Schluss, dass ich, würde ich ihren Ratschlägen folgen, gerade eben keinen Spaß hätte. Ausnahmslos jedes Mal, wenn ich in einer DSA-Gruppe etwas nicht so gut fand, und beschloss, keine Diskussion deswegen anzufangen weil man ja "hier ist um Spaß zu haben" ... resultierte das schlussendlich im Zerbrechen der Gruppe und mithin der totalen Abwesenheit von Spaß.

    Einmal editiert, zuletzt von Artemis500 (11. Dezember 2021 um 20:36)

  • Vielleicht sollten wir Deutschen uns eher fragen, warum wir Rollenspiele spielen?

    Andererseits aber auch: Warm spielen wir in Aventurien? "Tradition" mag eine Antwort sein (dominant über so lange Zeit), aber "detaillierter Hintergrund" zählt sicher auch für viele. Da kann ich einen Wunsch nach genauerer Definition von eben solchen Hintergrunddetails schon verstehen.

    Götter sind da halt problematischer als die Tavernensituation in Gareth.

  • "Gilt als mögliche Ursache" lässt doch dem SL genug Interpretationsspielraum.

    Theoretisch ließe sich jede Frage mit einem Verweis auf den Meister/ SL beenden, aber Interpretationsspielraum steht auch den Spielern zu; gewisse Entscheidungen kann und sollte ein einziger nicht abnehmen. Vom "Text zum Vorlesen" zu schweigen.

    Gibt es nicht auch ein Abschnitt im Almanach über Low/High-Fantasy-Level?

    Da steht es steht einem frei, die Anzahl an Magiekundigen und Geweihten pro Baronie usw. zu erhöhen oder senken.

    Was möchtest du damit sagen, Famburasch ?

    Dass jede Gruppe den Grad an göttlichem und magischen Einfluss senken oder erhöhen kann, also das offizielle Aventurien anpssen aber damit nicht gleich kippen kann.

    Es gibt also weit und breit keine Geweihten oder Magier, oder es gibt eben in jedem Dorf welche (Antwort auf Zitat unten).


    Und man hat eh immer den Grundwiderspruch, dass in Aventurien ganz offensichtlich eine Menge falsch läuft und von Helden in Ordnung gebracht werden muss ... obwohl das, selbst wenn die Götter nur über ihre Geweihten eingreifen können, eigentlich nicht möglich sein sollte. (Je nach Gruppe in der man spielt gerät man schon mal an SLs die ihre Welt seeeehr nahe an das reale Mittelalter anlehnen, in dem es nun mal keine wundertätigen Geweihten gab. Wie realistisch sind hungernde Bauern, die unter einer Missernte leiden, wenn er Ort laut offizieller Setzung eine Perainegeweihte hat? Zu erklären ist das nur mit sehr reger Tätigkeit von bösen Hexen und Paktierern, die das Gleichgewicht wieder zum Negativen hin ausbalancieren. Gerade die Mittelalter-Fan-SLs fahren aber eher selten Paktierer als Gegner auf.)

    Einmal editiert, zuletzt von Famburasch (11. Dezember 2021 um 21:03) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Famburasch mit diesem Beitrag zusammengefügt.