• Aber ... was liest man bei beinahe jeder Stadtbeschreibung? Die Traviatempel sehen wie Armenhäuser aus und die Praiostempel haben goldene Kuppeln.

    Da kommt es aber nicht nur darauf an, wie viel Geld du bekommst, sondern auch, was du damit machst. Die Travia-Tempel sehen oft wie Armenhäuser aus, weil sie oft Armenhäuser sind. ;) Man nimmt verwaiste Kinder auf, speist die Hungernden usw. Und dabei entstehen halt keine goldenen Kuppeln, nur ein dreckiger Boden, den die Novizen wischen müssen. In Nord- und Mittelaventurien würde ich erwarten, dass die Travia-Kirche von allen Schichten, in der Stadt wie auf dem Land recht viele Zehnte empfängt.

    Wenn ich mir folgende Punkte so ansehe...

    "Politischer Einfluss: groß (Die Travia-Kirche herrscht in den kommenden Jahren über die KirchenmarkTraviamark,es gibt personelle Verflechtung mit der Familie Rabenmund und dem darpatischen Fürstenhaus; kein Adelshaus kann auf den Segen der Kirche verzichten, wenn die Erblinie legitim sein soll; über Bäcker und andere Zünfte Einfluss in vielen Stadträten), auf dem Land viele Anhänger" (WdG 67)

    "Feindbilder: Missachtung der Gastfreundschaft, Ehebruch, Unzuverlässigkeit, Habsucht, Hoffart, Geiz, mangelndes Mitgefühl, Prostitution (und allgemein lockere Sitten), Bruch des Hausfriedens (zum Beispiel Ein- und Ehebruch), Prasserei" (ebd.)

    "Bei der städtischen Bevölkerung in Nord- und Mittelaventurien ist Travia sehr beliebt, denn in ihren Tempeln findet jeder in der Not Zuspruch, ein warmes Plätzchen und einen Teller Suppe. Vor allem im Norden schätzt man zudem, dass Travia Sippe und Freundschaft, ohne die man in der rauen, unwirtlichen Natur kaum überleben kann, schützt und heilig hält. Das städtische Bürgertum achtet die Geweihten wegen ihres strikten Eintretens für Werte, wie sie auch die Zünfte vertreten, außerdem, weil viele Bürger als Wandergesellen oder Handelsreisende selbst oft auf Gastfreundschaft angewiesen waren. Dass sich viele Wirte Travia als Schutzpatronin ausgesucht haben, mag nicht weiter verwundern. Der Adel begrüßt es, dass die Travia-Kirche die Armen ruhig hält und nicht aufwiegelt. Weniger Anklang finden Aufrufe zu Milde und Abkehr vom Prunk sowie das Tempelasyl. In Horasreich, Südaventurien und besonders bei den Tulamiden ist die Kirche wenig angesehen, vor allem wegen ihres Eintretens für Einehe und eheliche Treue." (ebd.)

    würde ich erwarten, dass die Travia-Kirche finanziell eigentlich gut dastehen müsste, das aber nicht für "Prunk" und "Prasserei" verwendet. Wenn man einen Vergleich mit Praios-Tempeln machen würde, würde ich auch sonstige Opfergaben mit einbeziehen:

    Praios: "Opfergaben: Gold, Goldschmuck, Bernstein (auch als Brandopfer), Kerzen, Heiligenfigürchen aus Holz, Metall (möglichst vergoldet) oder Stein, Gelübde, Tempelschmuck, Weihrauch, duftendes Praiosandelholz" (WdG 35; Hervorhebungen durch mich)

    Travia: "Opfergaben: Nahrungsmittel (vor allem Brot), Bier, Kerzen, Öl, Feuerholz. Geopferte Speisen und Getränke werden von den Gläubigen, Travias Gästen, verzehrt; nicht etwa verbrannt oder auf den Altar gegossen. Weit verbreitet ist es, Speise und die Sicherheit des Heims mit den Bedürftigen zu teilen." (WdG 67)

    Wer wird wohl die eindrucksvolleren Gebäude und spektakuläreren Zeremonien auf die Beine stellen? :/ ;)

    Praios hat seine Sympathisanten vor allem (wenn auch nicht nur) im Adel:

    "Politischer Einfluss: immens im Mittelreich (Schutzgott des Reiches), groß in allen anderen Ländern des Zwölfgötterkults. Da Praios Herrschaft legitimiert, kann die Kirche Einfluss auf viele Adelshäuser ausüben. Empfehlungen oder anderweitige Einflussnahmen im weitliehen Bereich nehmen zu." (WdG 35)

    "Bild des Glaubens in der Bevölkerung: Praios erhebt sich als Götterfürst unter den Göttern, wie die Herrschenden sich unter den Menschen erheben. Der einfache Handwerker oder die schlichte Bäuerin bringt seinen Priestern Ehrfurcht entgegen. Sie gelten in der Bevölkerung als streng, humorlos, hochmütig und unerbitdich. Und so kommt es, das die Priester vorsichtig und ohne überschwängliche Sympathie behandelt werden, aber doch tief verwurzelten Respekt genießen, wo sie ihre Vorbildfunktion erfüllen und jede Arroganz ablegen. Man kennt durchaus auch heitere Sonnenfeste und einen offeneren Umgang mit dem Leben spendenden Licht und der Suche nach Gerechtigkeit, insbesondere dort, wo die Geweihtenschaft sich den Menschen zuwendet und deren Probleme löst." (ebd.)

    Dass die Travia-Kirche aber ebenfalls enormen Einfluss auf den Adel hat, wird im WdG geradezu überbetont:

    "Nach weltlichem und kirchlichem Recht verbindet der Traviabund Familien, legitimiert die Nachfolge der Kinder und erwirkt bei Leibeigenen und Sklaven vielerorts das Recht, von der Herrschaft nicht voneinander getrennt zu werden." (WdG 27)

    "Im Mittelreich, Nostria, Andergast und dem Bornland ist in allen Schichten die Einehe gebräuchlich, bezeugt von Travia und - in höheren Schichten - durch Praios, Rondra oder einen anderen der Zwölfe. Travias Treueeid besiegelt die Legitimität der Erben. In Weiden schwört man sich bei Rondra oder Travia Treue bis zum Tod, der Bruch dieses Schwurs gilt als todeswürdiges Verbrechen." (WdG 29)

    "Für gewöhnlich werden Adlige nicht nur von einer Travia-Priesterin getraut, meist spendet ein Geweihter des Praios oder der jeweiligen Landesgottheit wie Rondra oder gar Boron den Segen (und die Eidformel), während die Priesterschaft der Travia den Eid für die Erblegitimation besiegelt (der übrigens auch nachträglich geschlossen werden kann)." (WdG 27)

    "kein Adelshaus kann auf den Segen der Kirche [Anm. der Travia] verzichten, wenn die Erblinie legitim sein soll" (WdG 67)

    Zusätzlich kann sie aber auf ihren Einfluss auf die bürgerlichen und gemeinen Schichten in Stadt und auf dem Land gleichermaßen zählen. Sie legt nur wert auf andere Güter als Gold und Schmuck und auf andere Werte als Pracht und Ruhm. Die finanziellen Mittel dürften an die der Praios-Kirche aber grundsätzlich heranreichen.

  • @Windweber du zitierst leider immer nur die Regel-Theorie - in Abenteuenr oder in den RSHs ist davon selten etwas zu finden/umgesetzt.

    Dies führt ja immer wieder zu den Fragen - sicherlich seit es Foren gibt - , weil die Spieler verunsichert sind was nun gilt. Und woher nimmt der Praioskult seine Reichtum?

    Aber das ist hier ja nicht die Frage - aber es zeigt erneut das DSA sein Götterkonzept nie genauer angesehen hat.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Keine Spende = kein göttlicher Beistand.

    So einfach ist das in Aventurien nicht bei existierenden Göttern und deren in der Geschichte vereinzeltem direkten Wirken und noch öfter durch ihre Geweihten, wie ich meine. Man kann nicht göttlichen Beistand durch Geld oder Spenden erkaufen.

    in Abenteuenr oder in den RSHs ist davon selten etwas zu finden/umgesetzt.

    Das ist aber ein allumfassendes Problem, dass es Hintergrundbeschreibungen gibt, und die Umsetzungen diese nicht beachten. Das sieht man bei der Darstellung und Verwendung von Praios-Geweihten in AB des öfteren, bei Beschreibungen von Kreaturen, NSC oder Tieren und als Kontrastprogramm dazu die beigefügten Werte , den Möglichkeiten von Karma und Magie und deren Fehlen in vielen AB trotz vorhandener Vertreter, etc.


    Der Praioskult nimmt seinen Reichtum von seinen adligen Gläubigen (die haben mehr Zehnt abzugeben als deren Bauern), und haben ihre Tempel hauptsächlich in Städten und dann auch gerne in großen Städten. (Und sie haben sicherlich goldene Dächer, weil das OT so gesetzt wurde.^^)

    Wenn man kirchliche Ökonomie aufschlüsseln möchte, wird diese ganz bestimmt genauso sich als nicht funktionierend herausstellen wie die übrige aventurische Wirtschaft. Es ist keine Simulation, sondern Spielfeld und dazu gehört, dass die Praios-Kirche Gold mag und daher viel davon hat.

    Daher werden in solchen Dingen irdische Vergleiche wenig bis gar nichts bringen.

    Übrigens sind Waisenhäuser nicht (zwingend, oder überhaupt) direkt dem Tempel angeschlossen. Die Waisen wachsen nicht im Tempel auf. In Gareth etwa liegt das Waisenhaus auch nicht in der Nähe des Tempels, auch wenn es von diesem finanziert wird. Die Armenspeisung geht direkt vom Tempel aus. Auch wenn beides sicherlich durch Zehnt und Schenkungen finanziert wir,.

  • Was ich jetzt auf viel zu umständliche Weise sagen wollte: Dass die Travia-Tempel nicht so toll aussehen wie die Praios-Tempel heißt nicht, dass weniger Geld durch die Travia-Kirche fließt. Es kann auch nur einfach woanders hin fließen als in prächtige Bauten. Und das sehe ich als gegeben.

    Dass Waisenhäuser und Armenspeisungen wenig in Abenteuern dargestellt werden - nun, eine Heldengruppe die mal in einer Suppenküche aushilft, versucht aus den gespendeten Zutaten was leckeres zu kochen, alles gerecht an die gierigen Mäuler zu verteilen, einen betrunkenen Ruhestörer in den griff bekommen muss, ohne gegen die Gewaltfreiheit im Travia-Tempel zu verstoßen... Wäre vielleicht sogar ziemich cool für einen Spieleabend. Aber auch schon ein spezielles Szenario. So etwas wird wohl eher Kulisse bleiben.

  • Das Wohlwollen der Götter "erkaufen" ... irgendwie wirkt sich sicherlich die Gaben an die Götter auf das Seelenkonto eines Sterblichen aus - wie sollte sonst die Seelenwaage funktionieren ^^

    Es sollte spürbar - und nicht so weltlich wie im MA - sein ob man sein Zehnt zahlt oder nicht - aber das gehört eher hierher: Göttermacht auf Dere - Ja oder Nein?

    PS: Sah gerade eben das in DSA3 es gar zwei Tempelzehnts gibt bzw. geben kann. Einmal der "staatliche" und einmal der "freiwillige". Während der "staatliche" in Münze gezahlt wird, kann der andere alles sein, von einem selbstgebastelten Blumenkranz bis zum lertzten Taler aus der Reiskasse.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (24. Oktober 2021 um 16:10)

  • Möglicherweise ist dies bereits angesprochen; habe auch nicht mehr den ganzen Faden im Kopf. Wollte mich dennoch kurz vergewissern wie der Kirchenzehnt bei Reisenden erhoben wird. Händler, die im Laufe des Jahres heimkehren, also sesshaft sind oder von-der- Pflicht- Befreite (Elfen? Zwerge?) meine ich nicht. Sondern (halb-) menschliche Helden deren Wohnsitz nicht bekannt ist (Gildenmagier, gildenlose Magier)/ "Kinder der Straße". Davon ausgehend, dass es keine regelmäßigen Volkszählungen/ Statistiken gibt... Nein, ich habe noch keine Szene vor Augen, will mich bloß vergewissern, ob dies (Kirchenzehnt) nicht auch eine Möglichkeit ist, soziale Unterschiede darzustellen.

  • Jeder Reisende hat auch eine Heimatstadt ... ansosnten zählt man zu "Fahrenden Volk" ...

    Mal der gesamte gute Text aus DSA5-Almanach (S.189):

    Unterhalten werden die meisten Gotteshäuser mit Geldern aus dem Tempelzehnt, besonders prächtige Gotteshäuser verdanken ihre Ausstattung aber weit häufiger großzügigen Spenden, die Gläubige direkt an den Tempel entrichten. Je nach Gottheit können solche Tempelgaben aber durchaus unterschiedlich ausfallen. Obwohl es eine große Anzahl Perainegläubige gibt, denn die Göttin von Ackerbau und Heilung wird weithin verehrt, findet bei ihnen nur selten Gold den Weg in den Opferstock. Spenden an die Perainekirche stammen meist von der Landbevölkerung und werden häufig in Naturalien entrichtet. Ein Baron, der im Praiostempel seinen Vasalleneid auf den Grafen leistet, vermag hingegen eine größere Summe Gold oder kostbare liturgische Gerätschaften zu spenden.

    Ergänzend um das Thema Steuern (S.144):

    Für gewöhnlich betragen diese Steuern etwa ein Zehntel dessen, was jeder Untertan in einem Jahr erwirtschaftet. Diese Steuer entrichtet er an seinen Grundherrn, weswegen der Zehnt auch die Haupteinnahmequelle des Adels ist.

    Die Untertanen müssen aber auch für viele andere Dinge Abgaben aufbringen ... es folgen diverse Beispiele.

    Zusätzlich zu diesen Abgaben entrichten die meisten sesshaften Aventurier außerdem den sogenannten Tempelzehnt an den Tempel eines Zwölfgottes in ihrer Region, meist an den, dessen Gottheit ihnen am

    nächsten steht oder von der sie sich den größten Schutz versprechen.

    Gerade in den Städten wird dadurch völlig unübersichtlich, ob ein Bürger schon gezahlt hat – und Neider schwärzen gerne Konkurrenten an, indem sie behaupten, dass noch kein Tempelzehnt entrichtet wurde.

    Auf dem Land sammeln häufig die Grundherren den Tempelzehnt ein und geben ihn dann an jene Tempel weiter, die sie für wichtig halten. Eine Praxis, die schon häufig für großen Unmut bei eher adelsfernen Kirchen wie der Peraine oder Travia gesorgt hat.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Jeder Reisende hat auch eine Heimatstadt ... ansosnten zählt man zu "Fahrenden Volk" ...

    Das bestreite ich auch gar nicht. Meine Frage bezieht sich auf die Fälle, in denen Einwohner nicht gemeldet sind, der Adel also keinen Überblick über den Wohnsitz hat. (Magier M1 in Turm T1, Alchemist A2 in Keller K2...) Irdisch: Aufzeichnungen über die Bevölkerung sind verhältnismäßig jung (16./17. Jh.?) und stammen aus lücken-/ fehlerhaften Kirchenbüchern (Geburt, Heirat, Bestattung); systematische Aufzeichnungen durch den Staat erfolgten später.

    aus DSA5-Almanach (S.189):

    Unterhalten werden die meisten Gotteshäuser mit Geldern aus dem Tempelzehnt, besonders prächtige Gotteshäuser verdanken ihre Ausstattung aber weit häufiger großzügigen Spenden, die Gläubige direkt an den Tempel entrichten. Je nach Gottheit können solche Tempelgaben aber durchaus unterschiedlich ausfallen.

    Würde die Mütze/ der Hut eines rahjagläubigen Gauklers auch genommen?

  • Der Adlige schaut in sein Schwarzes Auge und beginnt leise zu zählen ... ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich würde daher den offiziellen aventurienweiten Zehnt in meinem Aventurien einfach streichen.

    Das würde ich nicht machen.

    Warum? Alle Aventurier wissen, dass es Götter gibt und der große Teil wird seiner Pflicht (Kirchenzehnt) freiwillig anchkommen, ganz gleich, ob er organisiert eingetrieben wird oder nicht.

    Vergessen wir nicht, dass de rGroßteil der Aventurischen Bevölkerung nicht in Städten (wie irdisch bei uns), sondern auf dem Land lebt. Dort wird der Kirchenzehnt ganz individuell aussehenen.

    Im Abenteuer "Offenbarung des Himmels" treibt eine Geweihte den Kirchenzehnt (oder waren es allgemein sTeuern an den Adligen?) ein. Dieser wird nun geklaut...

    So stelle ich mir das in jedem Ort vor (nicht den Diebstahl). Gibt es einen Tempel, wird dort der Kirchenzeht direkt abgegeben. Das müssen nicht 31 Silbertaler sein, das können genausogut, 8 Silbertaler, 2 Hühner und 60 Eier und ein Sack Mehl sein.

    Zusätzlihc gibt man den Geweihten wenn man übrig hat. Denn die Götter sind gut, das Heim ist warm (nahe des Herdes auch im Winter) und die Kinder gesund (sieht man vom Seppelalrik ab, der immer Schnotz hat).

    Gibt es keinen Tempel gibt man sein Geld einem reisenden Geweihten mit oder warte darauf, dass es eingetrieben wird (das Wort eintreiben kommt vom Vieh in den fremden stall treiben). Sein Seelenheil verliuert man nicht, wenn niemand kommt und so mancher Bauer wird dem Geweihten verschweigen, dss schon drei Jahre keiner Tempelzehnt bekommen hat.

    Wobei einer im Dorf genügt, der sagt: "Bruder Illuminatius, hier nehmt die dreifache Menge, es war die letzten Jahre niemand da, um es abzuholen"... dann kann es für den oer die "Schweigenden" ziemlich heftigen Ärger geben (Zwangseintreibung und ein Strafpredigt mit zusätzlichem Geld, um die Lügen abzuwaschen ist denkbar).

    Windweber du zitierst leider immer nur die Regel-Theorie - in Abenteuenr oder in den RSHs ist davon selten etwas zu finden/umgesetzt.

    Bruderschwester Windweber zitiert weniger Regeltheorie als Fluff. Das gefällt einem alten Ork gut.

    Und das sehe ich als gegeben.

    Ich auch.

    Fazit:

    Das System ist keines, es kann verschieden aussehen (Mal Tempel, mal Reisender Geweihter, mal gibt man es dem Baron, der es weiterleitet) aber die meisten Bürger zahlen wohl irgendwie ihren "Zehnt"... Auçh wenn das schwer ist, weil der eine halt nicht 10 neue Kühe hat (wovon man eine nehmen könnte, sondern nur 3 Kühe, 5 Schweine und 7 Hühner). Dann noch die 2 Schafe, die der Wolf gefressen hat... Zeigt der adlige Milde und berücksichtigt den Verlust?

    Der Bauer wird gerne zu Travia und Peraine spenden. Anders

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Alle Aventurier wissen, dass es Götter gibt und der große Teil wird seiner Pflicht (Kirchenzehnt) freiwillig anchkommen, ganz gleich, ob er organisiert eingetrieben wird oder nicht.

    Ich will jetzt nicht gleich über die erste Prämisse streiten, aber da sind selbst danach schon mehrere Annahmen drin wo sich Sterbliche genügend Ausreden bauen könnten.

  • Ich will jetzt nicht gleich über die erste Prämisse streiten, aber da sind selbst danach schon mehrere Annahmen drin wo sich Sterbliche genügend Ausreden bauen könnten.

    Nurzum Thema Argumente und Satzbau: Obwohl du es Ausschließt tust du es ja dennoch.

    Es ist fast so wie der Satz: "Ich will nciht stören, aber..."

    Wer nicht stören will schweigt, wer aber den Satz so beginnt, der stört und weiß es auch. Da das Forum zum Streiten (bitte Konsturktiv) da ist: <<Bitte beginne also>>.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wenn dies schon klappt (Das bäuerliche Jahr im TT&T, S.10):

    Tra: Nördl. Gebiete fällt auf dem 1-3. der 'Grosse Zehnt'; 

    am 15. fast aventurienweit der Gänsezehnt. 

    Bor: Schlachtungen im Mittel-/Nordaventurien. Zw. 10. und 15. ist da der 'Fleisch- und Blutzehnt'.

    Ing: Am 1. der Lämmer-, Ferkel- u. Kälberzehnt

    Dann wird es erst Recht mit dem Tempelzehnt (schon aus Überzeugung) und anderen Steuern (murrend) klappen!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Würde die Mütze/ der Hut eines rahjagläubigen Gauklers auch genommen?

    Als Zehntzahlung? Nein. Das ist sicherlich nicht immer Geld (man hat ja eigentlich gar nicht immer so viel Bargeld), wie hier im Faden genannt wurde, sondern kann auch Sonstiges von Wert sein, aber eine gebrauchte Mütze ist meinem Verständnis nach als Teil einer Zehntzahlung völlig ungeeignet.

    Als Spende? Ja, spenden kann man quasi alles. Wobei es natürlich Sinn macht, dass es etwas ist, das mit der Gottheit assoziiert ist, bzw. irgendwo auch wirklich von Herzen kommt. Also nicht die Altkleider, die man eh loswerden wollte, schnell im nächsten Ingerimm-Tempel abladen und es als großzügige Spende an Ingerimm deklarieren.


    Wenn Du bei Zitaten Deine Antworten nicht in die Zitate reinschreibst, sind die Antworten besser von den Zitaten, also Fragen und Anmerkungen anderer, zu unterscheiden (und können ihrerseits einfacher zitiert werden). :)

  • Wenn Du bei Zitaten Deine Antworten nicht in die Zitate reinschreibst, sind die Antworten besser von den Zitaten, also Fragen und Anmerkungen anderer, zu unterscheiden (und können ihrerseits einfacher zitiert werden). :)

    War keine Absicht. 😳 Ich musste mich erst mit der Zitat- Funktion "anfreunden" (habe die vorher nämlich so gut wie nie benutzt).

    Oje. Da habe ich mich wohl etwas unbeholfen angestellt. An Altkleider - Abladen habe ich gar nicht gedacht. Sagen wir, die/ der Mütze/ Hut ist etwas ganz Persönliches (und so ziemlich "das Einzige, was [Gaukler hat]") - Rahja könnte dies auch wissen/ erkennen...

  • Dann würde ich es als Spende an Rahja ansehen und einschätzen.

    Aber als Teil der Zehntzahlung bringt eine gebrauchte Mütze nun nichts, um davon etwas für Tempel oder Geweihte zu bezahlen.

  • Als Spende? Ja, spenden kann man quasi alles. Wobei es natürlich Sinn macht, dass es etwas ist, das mit der Gottheit assoziiert ist, bzw. irgendwo auch wirklich von Herzen kommt. Also nicht die Altkleider, die man eh loswerden wollte, schnell im nächsten Ingerimm-Tempel abladen und es als großzügige Spende an Ingerimm deklarieren.

    Es kommt auch darauf an, was gebraucht wird. Kommt beispielsweise eine Rhaja-Geweihte auf ihren Reisen in den Norden, und ist nicht "korrekt" gekleidet für den schneidenden Wind, so kann eine gebrauchte Mütze mit Liebe und Herzen geschenkt, gespendet, ein sinnvolles und nützliches Geschenk sein.

    Grundsätzlich wissen die Götter aber, wer knauserig ist und wer von Herzen gibt. Ein reicher Störrebrandt, der 1 Dukaten (quasi aus der Portokasse) in die Opferschale wirft wird anderes "Aufsehen erregen", als ein armer Straßenkehrer der 1 Silber (das war er im Monat ansparen konnte) gibt.

    Ein inniges Gebet an die Göttin Rahaj von einer jungen Frau, dass die "Liebe ihre Lebens" (was man so alles mit 18 glaubt) sie erhört wird von Rahaja lieber erhört werden, als das gefühllose: "Liebe Rahja, gib dass meine Mann heute mal wieder Lust hat" gebrabbel eines Mannes, der kaum noch Liebe und Leidenschaft für seinen Partner (ja ich hab ein homosexuelles Beipsiel gewählt um das klassiche denken mal zu durchbrechen) empfindet.

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Wobei der Opferstock wieder für Spenden ist, nicht für den Zehnt, und eine angemessene Kleidung und Ausstattung für Rahjani auf Dienstreise durch den Zehnt bezahlt wird.

    Ansonsten ist der Zehnt halt Zehnt und kein Tempel wird nachhalten und sich eine Einnahmenliste geben lassen, um anhand der zu prüfen, wie hoch der Zehnt jeweils ausfällt, weshalb dann der 1 S des armen Straßenkehrers auch völlig okay ist (nur halt nichts, von dem man als Tempel leben kann).

    Ein Lied wiederum ist ja eine gute Spende, oder eine Tüte voll Lakritze für alle Besucher des Tempels. Oder eben die Mütze, die nicht nur einfach eine alte Mütze ist, sondern mit der etwas Persönliches verknüpft ist. Geld als Spende ist ja eher die einfache und etwas Nichtssagende Spende, schöner ist es ja eigentlich, etwas anderes zu geben.