Was sind Geweihte im Zwölfgötterkult ganz allgemein? Ein Meinungsaustausch

  • Die Diversität, innerhalb der einzelnen Kirchen, ist schon so hoch. Dass es hier kaum eine allgemeingültige Schnittmenge gibt.

    Es gibt in meinen Augen sehr wichtige Schnittmengen aller Geweihter - sie wurden von einer Kirche oder einem Kirchenvertreter ausgebildet und haben Karmaenergie nach einer Ordination (Liturgie eines hochrangigen Geweihten) durch eine Gottheit erhalten.

    Außerdem gibt es 2 Besonderheiten in DSA die ebenfalls eine Verallgemeinerung schwierig machen:

    Die Spätweihe und Auserwählte.

    Das macht meiner Meinung nach die Sache nicht schwieriger. Spätweihe bedeutet halt, dass ein Spätberufener erst in höheren Alter in Amt und Stand eingetreten ist und vielleicht noch andere Fähigkeiten mitbringt, die er mehr oder weniger weiter nutzen kann. Am Amt und Stand ändert das nichts. Erwählte sind eben genau das: Erwählte und keine Geweihte. Eine andere Baustelle, die man gerne an anderer Stelle diskutieren kann.

    Ein Hesinde Geweihter kann sich als Lehrer verstehen, als Zensator, als Chronist, als Historiker und alles sonst was einen wissenschaftlichen akademischen Hintergrund bietet. Die allgemeingültige Schnittmenge aller Hesindegeweihter ist also "Akademiker"?! Nein – auch nicht zwangsläufig, denn Kunst ist ebenfalls ein Aspekt der Allweisen, also gibt es nicht nur die Gelehrten innerhalb der Kirche, sondern auch die handwerklichen Künstler.

    In allererster Linie wird er sich als Priester verstehen. Tut er das nicht, wäre er kein Geweihter geworden. Er wäre Zensator, Chronist, Historiker usw. geworden, also ein Gelehrter, kein Geweihter. Den Berufstand gibt es ja auch. Wäre er dazu besonders fromm gewesen, wäre er vielleicht Akoluth geworden oder in einen Laienorden eingetreten. Aber ein Geweihter wäre er in meinen Augen nicht geworden. Man wird ja auch nicht Pfarrer, um sich mit historisch-kritischer Exegese zu beschäftigen und ignoriert das Gesamtpaket, das am Pfarramt dranhängt. Man wird sich mit der modernen Bibelauslegung natürlich intensiv beschäftigen. Aber das Amtsverständnis wird doch weiter gehen als nur Exeget. Ansonsten hätte man halt eine akademische Laufbahn eingeschlagen, wäre Doktorant, Assistent und schließlich Professor geworden, aber doch kein Pfarrer. OK, es gibt durchaus Pfarrer, die in die Wissenschaft gehen, aber die würde man wohl nicht als solche erkennen, wenn man es nicht weiß. :D In höheren Rängen werden die klassichen "priesterlichen" Aufgaben natürlich immer mehr durch Verwaltungs- und Führungspflichten ersetzt. Einen Erzprätor wird man wohl nur noch zu besonderen Anlässen predigen hören.

    Wenn sich ein Spieler einen Hesindegeweihten bauen möchte, der sich selber als Maler begreift und auf Abenteuer geht, um sich "von den Wundern Aventuriens persönlich inspirieren zu lassen" aber insgeheim nach Ruhm strebt. Wollt ihr dieses Konzept verbieten, weil der Spieler nicht einsieht Punkte in "Heilkunde (Seele)" oder "Bekehren & Überzeugen" zu investieren?

    Nein, würde ich nicht verbieten. Dieser junge Priester wäre für sein Amt offensichtlich (noch) ungeeignet, aber dass Hesinde ihn akzeptiere zeigt, dass das wohl noch werden wird. Vielleicht muss er in die Welt hinausziehen, seine Hörner abstoßen und kann dann in den Dienst treten, wenn er etwas reifer und erfahrener ist? Wenn er aber nach seinem eigenen Ruhm statt des Ruhmes Hesindes strebt, würde es ihm langfristig(!) bei mir ähnlich ergehen wie Rhuane von Lowangen und ich würde ihm den Karmahahn zudrehen. Karma wird nicht zum persönlichen Vergnügen oder Eigenutz des Geweihten verliehen, sondern um die Gottheit zu ehren.

    An sich fände ich das Konzept aber gerade durch seine Abweichungen von der Regel interessant und spielenswert.

    Wer sich definitv als Seelsorger versteht, sind die Noenoiten.

    Ne, die verstehen sich eher als Seelheilkundige. Seelsorger und Psychater/Psychologen/Psychotherapeuten sind verschiedene Dinge (obwohl manche Leute beide Gebiete beherrschen und verbinden). Zudem ist es wichtig, Seelsorge nicht zu eng zu fassen. Schon irdisch hat sie über verschiedene Zeiten, Religionen und Konfessionen tausend Gesichter gezeigt und aventurisch ist das natürlich erst recht so. Der knallharte Kor-Geweihte, Söldnerhauptmann und Militärseelsorger hat sicher einen völlig anderen Ansatz als die verspielte Tsa-Geweihte. Wenn man Seelsorge zu eng fast, als Vier-Augen-Gespräch mit dem Pfarrer im Büro mit Termin (übrigens trifft dieses Klischee nur in einem geringen Prozentsatz der Seelsorgegespräche zu), wird man weder das eine noch das andere als Seelsorge erkennen. Diese Art von Ansatz wird man in Aventurien vermutlich auch eher selten sehen. Dort wird wohl Beichte und Bußleistungen eher das Mittel der Wahl sein, das man am häufigsten antrifft.

    Die Noioniten haben auch eine ganze Menge Laien in ihren Reihen - bis hin zu Hexen. Das sind nicht nur Geweihte.

    Wer sich definitiv als Respektsperson und Autorität versteht, sind die (bis zu 132) ordentlichen Inquisitionsräte.

    Darüber, ob alle Geweihte sich auch zwingend so verstehen, wurde ja keine Aussage gemacht. Wäre auch Quatsch. Tsa-Geweihte sehen sich wahrscheinlich oft eher als Kumpels. Eine Rahja-Geweihte empfindet diese ständige Verbeugerei und "Euer Gnaden, Euer Gnaden" vielleicht sogar eher lästig, weil die attraktiven Gläubigen diese Hürde erstmal überwinden müssen, um mit ihr in Harmonie Rahja zu huldigen. Der grimmigen Firun-Geweihten ist das Verhalten vielleicht schlicht egal.

    Das ist etwas, das von außen an sie herangetragen wird und ihrem Selbstverständnis entsprechen kann, aber nicht muss.

    Es gibt ja sogar in bestimmten Strömungen und Orden, deren Geweihte es ablehnen sich mit der menschlichen Gesellschaft groß zu beschäftigen.

    (Firungeweihte und Borongeweihte als Beispiel)

    Aber auch sie sind da, wenn man sie wirklich braucht. Auch irdisch gab und gibt es eremitische Priester*innen und "heilige Leute", die sich grundsätzlich zurückziehen und von Gläubigen in der Not oder aus anderen Anlässen mühsam aufgesucht werden müssen. Die allerersten Seelsorger der Christenheit waren genau das: Die Wüstenväter, die sich in die Wildnis zurückzogen und von Gläubigen aufgesucht und um Rat gefragt wurden. Genau so sehe ich viele Firung-Geweihte (wobei es auch unter denen Tempelpriester*innen in Städten gibt). Um diese Wüstenväter bildeten sich dann einige der ersten Klöster.

  • Sturmkind du versuchst gerade die Frage zu beantworten: Was haben alle 12G Geweihte gemein. Ich glaube aber die Frage ist: Was denkt, erwartet, lebt aus der durchschnittliche Alrik.

    Ist für mich das das Selbe, die wenigen Priester die ein Alrik vom Lande kennt, wird er mit der Zeit nach ihrem Charakter beurteilen und keine voreiligen Schlüsse ziehen, nach dem Motto: 'Oh, ein Priester, den kann ich ansprechen, der kann mit meinen Problemen helfen'. Solche Menschen wird es in Aventurien auch geben, aber dies wird nicht das durchschnittliche übliche betragen sein.

    In allererster Linie wird er sich als Priester verstehen. Tut er das nicht, wäre er kein Geweihter geworden. Er wäre Zensator, Chronist, Historiker usw. geworden, also ein Gelehrter, kein Geweihter. Den Berufstand gibt es ja auch.

    Hier stehen wir dann wieder vor der Frage:

    "Was ist ein Priester?"

    Wenn wir als gemeinsamen Kontext die Kurze Definition von Wikipedia nehmen, scheiden sich hier unsere Geister, der Charakter 'kann' sich als Priester verstehen, muss es aber nicht, um Geweihter zu sein und zu bleiben.

    Ich denke die Berufstände irdischer Priester und aventurischer Geweihter haben große Ähnlichkeiten, da die Geweihten des Zwölfgötter-Pantheons u.a. von christlichen Priestern inspiriert wurden, jedoch sind sie absolut nicht das Selbe. Ein Brauer unter den Benediktiner mag sich dennoch als Priester definieren, ein Hesindegeweihter Bildhauer mag dies ebenfalls aber es ist keine Bedingung für sein Amt und seine Würde, er wahrt die Tradition der Kirche der Allweisen durch seine Kunst, ohne Priesterschaft als Teil seiner Berufung zu verstehen.

    Ne, die verstehen sich eher als Seelheilkundige. Seelsorger und Psychater/Psychologen/Psychotherapeuten sind verschiedene Dinge (obwohl manche Leute beide Gebiete beherrschen und verbinden). Zudem ist es wichtig, Seelsorge nicht zu eng zu fassen. Schon irdisch hat sie über verschiedene Zeiten, Religionen und Konfessionen tausend Gesichter gezeigt und aventurisch ist das natürlich erst recht so.

    Seelsorge ist hier meine ich schon ein ganz guter Begriff, da dieser den religiösen Aspekt abdeckt mit dem Noenoiten Beistand leisten (auch die Laien des Ordens).

    In Aventurien wird nicht zwischen religiöser Seelsorge (Erstglied), Seelsorge (Letztglied), medizinischer Psychiatrie, wissenschaftlicher Psychologie unterschieden.

    Wenn ich von Seelsorge/Seelsorgern in Bezug auf Aventurier spreche, dann meine ich einen großen Mischbrei aus all diesen "Fachbegriffen", die Aventurier gar nicht kennen. Eben einfach die 'Umsorgung der Seele'.

    Die Noioniten haben auch eine ganze Menge Laien in ihren Reihen - bis hin zu Hexen. Das sind nicht nur Geweihte.

    Wie in vielen anderen Kirchenorden. Mir ging es in meinem Post natürlich um die ordonierte Teilmenge, da diese hier ja Thema ist.

    Darüber, ob alle Geweihte sich auch zwingend so verstehen, wurde ja keine Aussage gemacht. Wäre auch Quatsch. Tsa-Geweihte sehen sich wahrscheinlich oft eher als Kumpels. Eine Rahja-Geweihte empfindet diese ständige Verbeugerei und "Euer Gnaden, Euer Gnaden" vielleicht sogar eher lästig, weil die attraktiven Gläubigen diese Hürde erstmal überwinden müssen, um mit ihr in Harmonie Rahja zu huldigen. Der grimmigen Firun-Geweihten ist das Verhalten vielleicht schlicht egal.

    Das ist etwas, das von außen an sie herangetragen wird und ihrem Selbstverständnis entsprechen kann, aber nicht muss.

    Aber ihr wolltet eine Aussage treffen, dass der Durchschnittliche Alrik ALLE Geweihte so wahrnimmt.

    Und das denke ich nicht. Geweihte werden nach ihren Taten und ihrem Betragen behandelt, wenn sie sich als Kumpel geben werden sie wie ein Kumpel behandelt, wenn sie sich als Einsiedler geben, werden sie wie Einsiedler aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

    Natürlich wahrt man Anfangs eine Standesgemäße Distanz und Höflichkeit.

    Aber die Geweihten des 12-Götter-Pantheons sind auch nur Diener, wie jede andere Seele unter Praios wachsamem Auge, Geweihte sind nur einem bestimmten Gott näher aber das ist vielleicht ja nicht einmal einer der Götter, die ich leiden kann. Zwar sind alle 12 wichtig aber der durchschnittliche Alrik hat nicht alle Zwölfe gleich lieb. Also wird er auch nicht vor allen Geweihten den gleichen Respekt empfinden.

    Aber auch sie sind da, wenn man sie wirklich braucht.

    Auch hier unterscheiden sich unsere Ansichten wieder, Menschenfreundlichkeit und Unterstützung zu bieten mag eine moralische Tugend sein. Aber Firun ist ein harter, gnadenloser Gott mit harten, gnadenlosen Geweihten (keine Verallgemeinerung, viele haben natürlich dennoch ein Herz) nur wer es aus sich selbst heraus schafft, sich zu entwickeln ist Firun gefällig, dass heißt das Letzte was ich tun würde ist einen Firun Geweihten um Hilfe zu bitten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (16. Oktober 2021 um 15:54)

  • Ist für mich das das Selbe, die wenigen Priester die ein Alrik vom Lande kennt, wird er mit der Zeit nach ihrem Charakter beurteilen und keine voreiligen Schlüsse ziehen, nach dem Motto: 'Oh, ein Priester, den kann ich ansprechen, der kann mit meinen Problemen helfen'. Solche Menschen wird es in Aventurien auch geben, aber dies wird nicht das durchschnittliche übliche betragen sein.

    Ich weiß nicht genau, was du damit meinst, dass es für dich das selbe ist? Erkennst du den Unterschied nicht oder entscheidest du für dich persönlich, dass du ihn ignorieren möchtest? Letzteres ist nicht besonders nett in einer Diskussion, weswegen ich auf ersteres tippe. Der Unterschied ist rela

    (I) Was haben alle 12G Geweihte gemein. Ich glaube aber die Frage ist: (II) Was denkt, erwartet, lebt aus der durchschnittliche Alrik.

    (I) fragt nach x wobei x Element der Eigenschaften/des Charakters/... aller Geweihten ist.

    (II) fragt nach x wobei x von durchschnittlichen Alriks bei Geweihten erwartet wird.

    Siehst du einen und stellst fest, dass nicht x (nach Definition I), dann ist er nicht Geweihter.

    Siehst du einen und stellst fest, dass nicht x (nach II) und dass er Geweihter ist, dann ist er ein ungewöhnlicher Geweihter.

    Anyway, wir sind mittlerweile weit genug weg von deinem Argument, dass ein Rückbezug nicht unbedingt sinnvoll wäre, weil man dann nochmal komplett deine Argumentation hervorholen müsste und daran zeigen, dass mit der Frage II dein Argument nicht mehr funktioniert (was ich zuvor nur behauptet habe). Ich dachte, dass du dein Verfolgen der falschen Frage erkennst und wir da nicht tief ins Detail gehen müssen. Wenn du aber weiterhin meinst, die richtige Frage zu verfolgen (nämlich II) oder keinen Unterschied darin siehst, dann scheitern wir auf anderer Ebene als die, wo ich das Problem auflösen wollte.

  • (I) fragt nach x wobei x Element der Eigenschaften/des Charakters/... aller Geweihten ist.

    (II) fragt nach x wobei x von durchschnittlichen Alriks bei Geweihten erwartet wird.

    Da ich denke das durchschnittliche Alriks keine Erwartungen an Geweihte im allgemeinen haben, sondern jeden Geweihten erstmal respektvoll und höflich abchecken, dann aber ihre ganz eigene persönliche zwischenmenschliche Beziehung zu individuellen Geweihten aufbaut, bin ich der Meinung:

    x(I) ≈ x(II)

    DENN allgemeine Eigenschaften aus (I) würden die Erwartungshaltung aus (II) diktieren. Deine Unterscheidung ignoriert einfach jede Kausalität.

    Nenn mich meinetwegen Individualist, aber wie gesagt hier eine verallgemeinerte Antwort zu (I) oder (II) zu suchen finde ich müßig.

    Siehst du einen und stellst fest, dass nicht x (nach Definition I), dann ist er nicht Geweihter.

    Wieso das? Weil eine Person in seinen Eigenschaften von den allgemeinen Eigenschaften abweicht, soll die Person auf gar keinen Fall Geweihter sein... wie kommst du zu dem Rückschluss?

    Der allgemeine Mensch hat 2 Augen, wird ein Baby durch einen Gendefekt, Mutation oder Krankheit mit nur einem Auge geboren, ist es kein Mensch?

    Das ist mir viel zu sehr Schwarz-Weiß-Denken und das sag ich, als Anwendungsentwickler!

    Die Aspekte der Zwölfe sind sehr bunt gemischt, so dass es mMn gar keine allgemeine Eigenschaften gibt.

    Siehst du einen und stellst fest, dass nicht x (nach II) und dass er Geweihter ist, dann ist er ein ungewöhnlicher Geweihter.

    Nein – dann ist der Geweihte ein Individuum, daran ist unter Menschen nichts ungewöhnliches... und auch unter den Kirchen des Zwölfgötterkultes nicht.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ich will ein paar Sachen einwerfen:

    1. Gibt es in Aventurien keine Staaten in unserem modernen Sinne und auch kein "staatliches Gewaltmonopol".

    2. Hat Geweihter als Priester tatsächlichen, direkten Zugang zu seiner Gottheit und durch sie übernatürliche Macht die er direkt anwenden kann. Das macht ihn in meinen Augen automatisch zu einem stärkeren Individuum innerhalb seiner Kirche, denn letztlich ist ja nicht diese oder deren Oberhaupt, sondern immer die Gottheit selbst höchste Instanz. Tatsächlich würde ich auch sagen das ein Geweihter aus diesem Grund eben nicht zwingend zuerst Priester sein muss: Wenn er seine Aufgabe nicht darin sieht seine Gottheit den Menschen näher zu bringen, kann er auch etwas völlig anderes tun um dieser zu dienen.

  • Geweihte werden nach ihren Taten und ihrem Betragen behandelt, wenn sie sich als Kumpel geben werden sie wie ein Kumpel behandelt, wenn sie sich als Einsiedler geben, werden sie wie Einsiedler aus der Gemeinschaft ausgeschlossen.

    Das denke ich nicht, denn erst einmal steht da ein Geweihter, am Ornat kenntlich, und in der Praiostagschule und anderweitig lernt man, wie man sich Geweihten gegenüber zu verhalten hat. Wie schnell man sich dem verspielten, wenig "Ich bin eine Respektsperson, benimm dich entsprechend"-Verhalten anpasst oder auch doch nicht, kommt vermutlich drauf an. Aber vermutlich wartet man erst mal ab, sei es, weil man selber in der rechten Etikette sehr gut ist, oder einen Stand hat, der nicht erlaubt, den ersten Schritt zu tun und das Verhältnis zu einem gewählten Priester zu definieren.

    Dazu muss man natürlich einen Priester erkennen, und ornatlose Firuni machen das schwer, ebenso, wie z.B. Kor-Geweihte in nördlicheren Regionen als Fasar nicht so weit verbreitet, dass man sich zwingend auf Anhieb als solche erkennt.

    Erwählte und keine Geweihte.

    Kurzer Einwurf von der Seitenlinie: Auserwählte sind sehr wohl Geweihte, sie wurden nur nicht durch die zwischengeschaltete Ordination geweiht, sondern direkt durch die Gottheit: Auserwählte – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt.

    Zu den Bannstrahlern und wie gesetzestreu sie sind (wobei ich nicht zustimme) haben wir einen Faden (oder auch zwei): Bannstrahler*innen und Magieanwendende und Bannstrahler, wie extrem sind sie wirklich?

  • Das denke ich nicht, denn erst einmal steht da ein Geweihter, am Ornat kenntlich, und in der Praiostagschule und anderweitig lernt man, wie man sich Geweihten gegenüber zu verhalten hat.

    Das mag für viele Aventurier zutreffend sein, aber nicht 'allgemeine' Gültigkeit haben, denn:

    "In Aventurien sind Individualität, aufgeklärtes Denken und Wissen Luxusgüter. Der Mensch und seine verfügbare Freizeit sind nicht zuletzt abhängig vom Licht. In der Stadt mit ihren Laternen und Fackeln und teils erleuchteten Fenstern wird der Tag künstlich verlängert. Auf dem Land hingegen herrscht Finsternis, sobald Praios den Himmel verlassen hat. Der nächste Hof ist weit, das Brennwerk mühsam gehackt, der Kerzenvorrat gering. Im Dunkeln kann man weder nähen noch kochen – wenn man nicht nach der anstrengenden körperlichen Arbeit am Abend sowieso recht erschöpft auf den Strohsack sinkt. Und des Lesens sind unter dem einfachen Volk ohnehin wenige mächtig. Allein wer Muße und Zeit besitzt, seine Gedanken auf etwas anderes zu richten als das Brechen der Scholle, das Bewältigen des Tagwerkes und die Sicherung des Hauses, wird sich mit dem Wesen der Welt und anderen ‘überflüssigen’ Dingen auseinander setzen." (WdG 22)

    Aber vermutlich wartet man erst mal ab, sei es, weil man selber in der rechten Etikette sehr gut ist, oder einen Stand hat, der nicht erlaubt, den ersten Schritt zu tun und das Verhältnis zu einem gewählten Priester zu definieren.

    Das sie erstmal respektvoll und vertrauensseelig freundlich behandelt werden, finde ich ja ebenfalls, aber ich sage auch, dass es, so wie der Geweihte hineinruft, aus der Gesellschaft wieder hinausschalt.

    Gibt er sich als freundlicher Saufkumpane und 'Best Buddy' wird die Gesellschaft für ihn auftauen und vielleicht bekommt er den Spitznamen "Kneipenprediger" verpasst.

    Ist er reserviert und besteht auf die ihm zustehende Anrede, so wird er auch distanzierter und respektvoller behandelt werden.

    Ist der Firungeweihte ein schweigsam Eremit, der nur in die Dörfer der Umgebung kommt um seine Beute zu tauschen/verkaufen, wird man sich ihm nur mit bedacht näher und nur ansprechen wenn man ein wirklich dringliches Anliegen hat.

    Kommt ein Bruder des schwarzen Bundes des Kors auf einen zu, wechselt man ehrfürchtig die Straßenseite, manche vielleicht sogar aus Angst. Die Erwartungshaltung gegenüber all diesen Beispielen ist jedes Mal eben eine andere weil es unterschiedliche Geweihte sind.

    WdG 23 schreibt:

    "Ansehen von Geweihten

    Die Geweihten der Zwölfgötter sind (neben ihrer hauptsächlichen Funktion als persönlich von den Göttern auserwählte Verkünder und Mittler zwischen Sterblichen und Göttern) Religionslehrer, Seelsorger und Ratgeber. Gesellschaftlich werden sie als die direkten Stellvertreter der höchsten Mächte im ewigen Kampf gegen das Chaos, das Böse und das Unrecht angesehen."

    Das könnte man als Antwort auf die Frage, wie sieht der allgemeine Alrik Geweihte an, einfach so stehen lassen.

    Aber als Religionslehrer sieht man Rondra- und Korgeweihte im allgemeinen sicher nicht. Firungeweihte sind auch keine Seelsorger. Und in der Tsa und Travia Kirche wird der Kampf gegen das Chaos sicherlich ein Thema sein, aber diese sehen den Kampf dann wohl eher innergesellschaftlich, als auf dem Schlachtfeld gegen Dämonen und Untote.

    Ich denke das Zitat oben zeigt ein erstrebenswertes Ideal, aber nicht was erfüllt wird, noch das was erwartet wird.

    In Winhall traut die Stadtbevölkerung den Boron-Geweihten nicht mal mehr die Toten an, weil im 4. Orkensturm, die Orks den Boronsanger wieder auf erstehen haben lassen. Obwohl der Grabsegen doch genau davor schützen sollte.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    2 Mal editiert, zuletzt von Sturmkind (17. Oktober 2021 um 04:56)

  • Warum lässt man sich Kor weihen? Für die Ekstase des Kampfes und ein Leben, das so korgefällig wie möglich ist, wäre die Weihe absolut überflüssig. Das Jahr im Noviziat bedeutet ja erstmal keine Schlachten mehr. Es heißt die Schulbank drücken und Menschenkenntnis, Überzeugen, Götter/Kulte, Kriegskunst, Lesen und Schreiben und Heilkunde: Wunden lernen. (Quelle: WdH227). Der Bonus für Infanteriewaffen +1 ist bei dieser Ausbildung übrigens ziemlich zu vernachlässigen. Das ist eine Geweihten- keine Kämpferausbildung (natürlich auch, weil eine einigermaßen kompetente Kampfkunst schon Grundvoraussetzung ist. Aber auch nur drei bewaffnete Nahkampf-Talente auf 7, damit beeindruckt er niemanden).

    Warum legt man gerade auf Götter/Kulte so gehobenen Wert bei Kor-Geweihten? Meiner Meinung nach, weil sie eben als Religionslehrer tätig sind und das Wissen um die Zwölfe und ihre Kinder auch in den hintersten Winkel der Söldnerlager und die letzte Ecke der Gladiatorenschule tragen, wo kaum eine andere Geweihte sich hin verirrt. Sicher, dabei ist nicht an Schulklassen zu denken mit Pult, Tafel und Federkiel. Eher an Gespräche, die man abends am Lagerfeuer führt, nach denen man sich gar nicht bewusst hat, wie viel man gelernt hat. Aber ja, auch ein Kor-Geweihter ist auf seine eigene merkwürdige Art ein Religionslehrer.

  • Das mag für viele Aventurier zutreffend sein, aber nicht 'allgemeine' Gültigkeit haben, denn:

    Das ist mEn die Erklärung und Begründung, die meiner Sichtweise zugrunde liegt:

    WdG 23 schreibt:

    "Ansehen von Geweihten

    Die Geweihten der Zwölfgötter sind (neben ihrer hauptsächlichen Funktion als persönlich von den Göttern auserwählte Verkünder und Mittler zwischen Sterblichen und Göttern) Religionslehrer, Seelsorger und Ratgeber. Gesellschaftlich werden sie als die direkten Stellvertreter der höchsten Mächte im ewigen Kampf gegen das Chaos, das Böse und das Unrecht angesehen."

    Eben deshalb begrüßt man auch keinen Tsa-Geweihten oder Rahjani, weder als Adliger, als Bürger, Bauer oder Unfreier beim ersten Sehen und Treffen locker und entspannt auf gleichgestellter netter, umgänglicher Typ-Ebene.

    Geweihte sind ja nicht nur diejenigen, die Aspekte ihrer Gottheit besonders mögen und der Rest ist zweitrangig oder egal, man wird nicht Geweihter der Rondra, weil man sich sagt, man kämpft gerne und da kriegt man eine gute Ausbildung, und der Schmied wird nicht Ingerimm-Geweihter, weil er Ingerimm als Handwerker halt mag und dann noch besser schmieden kann. Geweihter sein ist kein Beruf, sondern Berufung und damit geht mehr einher, als selbst als Kor-Geweihter sich sich vorne in die Schlachtreihe und endlich richtig loslegen zu können.

    Das macht sie nicht zu primären Seelsorgern, doch das gehört in jedem Fall zu ihren Aufgaben, das macht sie aber auch nicht zu denjenigen, denen man im Feldlager als Soldat auf Augenhöhe als einer von ihnen begegnet, wenn man ihnen plötzlich gegenübersteht.

    Wie sie sich dann geben, und worauf sie Wert legen, muss sich zeigen.

    Weil man das eine Baronskind näher kennt als Duzfreund, duzt man ja nicht alle Baronskinder.

  • Früher gab es den SO, der als Orientierung, wen man als höhergestellt, gleichgestellt und untergeordnet behandelt. Für alle drei Fälle gibt es natürlich höfliche und unhöfliche, vertraute und formelle Varianten.

    Das einzige, was sich lohnt, für Geweihte speziell sich zu merken, ist, dass es höflich ist, einen solchen im Namen seines Gottes zu Grüßen und was für Anreden je nach Rang eigentlich angemessen wären. Allgemeine Aussagen, wie "man" Geweihte behandelt sind ziemlich sinnlos, da nicht bur eine große Bandbreite an Geweihten existiert, sondern eine noch größere an Leuten, die mit diesen interagieren.


    Ansonsten sind Geweihte Leute, die sich einer Gottheit und ihren Prinzipien verschrieben haben. Man kann also bei einem unbekannten Geweihten fest davon ausgehen, dass er diese Prinzipien lebt und auch bei anderen gerne sieht und diesen helfen würde, ihnen zu folgen. Sonst weiß man erst mal sehr wenig, insbesondere über all die Sachen, die mal nichts mit der Gottheit zu tun haben.

  • Schattenkatze allem was du schreibst stimme ich völlig zu – aber:

    Geweihte können auch Leute sein, die "die Aspekte ihrer Gottheit besonders mögen" und den Rest als zweitrangig und für – sich persönlich – als

    egal betrachten. Es hat keine Konsequenzen wenn es so ist, sie sind und bleiben dennoch Geweihte.

    Die einzige Erwartung die der 'Allgemeine Alrik' an Geweihte stellt und die einzige 'allgemeine' Eigenschaft von Geweihten ist die, dass sie Stellvertreter der höchsten Mächte sind, um präziser zu sein, jeder Geweihte ist Vertreter einer bestimmten göttlichen Entität (Gott oder Halbgott) auf Dere, durch die erfolgreiche Ordonation und der Erfolg der Ordination, gibt dem Geweihten ja bereits eine Bestätigung, dass seine innere Haltung, zur Entität, die Erwartungen der Entität entspricht. Nur wenn er sich entgegen der Prinzipien dieser Entität denkt und handelt, wird dieser sich von ihm wieder abwenden. Alle anderen Fähigkeiten und Qualitäten sind für Geweihte genauso optional und individuell, wie für jeden profane Person. Einige Grundlagen werden ihm u.U. im Novitiat mitgegeben worden sein, aber der eine Novize fand den einen Unterricht 'langweilig und wenig bereichernd' und der andere Novize einen anderen Unterricht. Toleranz solchen betragens wird, je nach Kirche, entgegengewirkt, toleriert oder gar gefördert.

    Ich sage nur die Qualitäten, die WdG 23 auflistet zwar jedem Geweihten der Zwölfe gut zu Gesicht steht, aber keine Voraussetzung für sein Amt oder sein Karma sind. Dementsprechend und aus diversen anderen Gründen (z.B. Freizeitmangel), gehen 'im allgemeinen' Aventurier nicht zu jedem X-Beliebigen Geweihten, um:

    #sich über seine Predigten und Unterhaltungen zu bilden oder schicken ihre Kinder in die Praiostagschule (welche längst nicht in jedem Tempel oder Dorf angeboten wird) (Religionslehre),

    #um ihre Sorgen, Probleme und Ängsten zu teilen (Seelsorge),

    # Aventurier holen sich nur dann Rat bei einem Geweihten, wenn er ihrer Meinung nach qualifizierten und verständlichen Rat zu geben im Stande ist (Beratung)

    Warum lässt man sich Kor weihen? Für die Ekstase des Kampfes und ein Leben, das so korgefällig wie möglich ist, wäre die Weihe absolut überflüssig. Das Jahr im Noviziat bedeutet ja erstmal keine Schlachten mehr. Es heißt die Schulbank drücken und Menschenkenntnis, Überzeugen, Götter/Kulte, Kriegskunst, Lesen und Schreiben und Heilkunde: Wunden lernen. (Quelle: WdH227). Der Bonus für Infanteriewaffen +1 ist bei dieser Ausbildung übrigens ziemlich zu vernachlässigen. Das ist eine Geweihten- keine Kämpferausbildung (natürlich auch, weil eine einigermaßen kompetente Kampfkunst schon Grundvoraussetzung ist. Aber auch nur drei bewaffnete Nahkampf-Talente auf 7, damit beeindruckt er niemanden).

    TaW aus dem Paket dafür heranzuziehen, ist aber auch recht unzuverlässig, da das des Korgeweihte in DSA4 keine Erstprofession abbildet. (Voraussetzung:

    Professionen Gladiator, Schaukämpfer, Soldat oder Söldner, in sehr seltenen Fällen auch andere kämpferische Professionen wie desillusionierte Krieger)

    Natürlich beschäftigt sich in der Ausbildung jeder Geweihte mit Dingen wie dem eigenen Pantheon und Lesen und Schreiben. Aber ob er es später nutzt oder das Lernen als 'lästige Pflicht' ansah sagen die Werte nicht aus.

    Ein Charakter der sich als Priester verstehen sollte außerdem wohl höhere Werte als Überzeugen +2 und Götter/Kulte +4 aufweisen... solche Werte bilden in DSA4 gerade mal ein paar Grundkenntnisse ab.

    Die Kampf-Qualitäten sind Voraussetzung zur Aufnahme ins Novitiat, also auch nicht verwunderlich das diese nicht Teil der 'Fortbildung' sind.

    Das Vademecum (S. 47) schreibt:

    "Wenn er [der Anwärter] nicht ohnehin bereits den Weg in Borons Hallen angetreten hat [//klingt für mich nicht nach Schulbank drücken], wird er sich mit Abschluss des Novitiates hoffentlich als würdig erwiesen haben. Es kommt aber auch nicht selten vor, dass ein Anwärter aufgibt, oder zögert. Hat er den Ruf des Mantikors noch nicht klar genug vernommen, gib ihm noch etwas Zeit. Wird er ihn niemals hören, lass ihn ziehen.

    Ist er aber schlachtgestählt und durch Blut gereinigt, sucht gemeinsam einen der Hochgeweihten auf, dem du nach der Prüfzeit nun den Anwärter zum Dienst am schwarzen Mantikor anempfiehlst."

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Geweihte können auch Leute sein, die "die Aspekte ihrer Gottheit besonders mögen" und den Rest als zweitrangig und für – sich persönlich – als

    egal betrachten. Es hat keine Konsequenzen wenn es so ist, sie sind und bleiben dennoch Geweihte.

    Nicht jeder Geweihte ist ein ein sehr guter Seelsorger, oder fühlt such zwingend sehr wohl dabei, das bestreitet hier auch niemand. Aber es gehört halt dazu, auch zu der Ausbildung, wie ich meine. Man wird halt nicht nur auf Forschung und Bildung (Hesinde), Kampf (Rondra, Kor), Gesetzestreue (Praios), Handwerk (Ingerimm) und dessen karmaler Unterstützung und den Idealen der Kirche unterstützt, da gehört halt insgesamt mehr zu.

    Jeder einzelne Geweihter repräsentiert durchaus auch die ganze Kirche.

    Natürlich kann jeder Geweihte, egal, wen er trifft, als erstes "Nenn' mich doch Alrik", anbieten - aber das muss von ihm ausgehen, nicht vom Gegenüber.

    Es kann auch gut sein, dass er alles, was irgendwie mit Seelsorge zu tun hat, gerne meidet, weil er sich damit nicht wohl fühlt (es nun wahrlich nicht jeder Mensch/Zwerg/was-auch-immer ein empathischer Mensch mit großem Verständnis und freudiger Bereitschaft, sich der Sorgen und Nöten aller kundig anzunehmen). Dennoch kann er als einziger Geweihter in der Umgebung nicht zu jemanden, der mit seinen/ihren Nöten zu ihm/ihr kommt, sagen "Nee, lass mal, warte, bis nächste Woche/nächsten Mond euer örtlicher Geweihter durchkommt, ich bin bestimmt nicht die richtige Person dafür."

    Dass es einfach jeden Geweihten betrifft, zeigen ja schon die kleinen Segnungen, die jeder (also wirklich jeder) Geweihte beherrscht. In einigen Kirchen nicht alle zwölf, aber zumindest in der Beschreibung des 4er Grabsegen heißt es noch: "Kein Geweihter kann es ablehnen, ein Begräbnis zu segnen und dadurch die Seele des Verstorbenen zuschützen" (WdG, S. 252). Ob er nun selber Totenangst hat oder nicht, ob er Beerdigungen deprimierend findet oder nicht, ob er mit der Trauer von Hinterblieben sich auseinander setzen möchte oder nicht.

    Natürlich wendet man sich nach Möglichkeit an den Geweihten seines Vertrauens (bei Auswahl, in einer Stadt z.B. die mehrere Geweihte oder mehrere Tempel hat), oder an Geweihten, den man womöglich schon lange kennt (der Wander-Geweihte, der seine regelmäßige Runde über einige Dörfer dreht). Aber die sind nicht immer zur Hand. Oder ein neuer Geweihter kommt. Oder der Bauer freut sich, statt des bisherigen Travia-Geweihten endlich mal ein Peraine-Geweihter da ist. Wenn man als Geweihter Tempeldienst macht, dann beinhaltet das nicht nur, über die Vorzüge der Gottheit zu erzählen, sondern sich auch jener anzunehmen, die nicht nur zum üblichen Gebet in den Tempel kommen, sondern ganz andere Anliegen haben.

    Manchmal ergibt es sich, nicht den Lieblings-Geweihten des Vertrauens zur Hand zu haben. Und auch der Lieblings-Geweihte des Vertrauens hat irgendwann mal als frischer Geweihter angefangen, ohne Erfahrungen und ohne der Lieblings-Geweihte des Vertrauens zu sein.

    Ich glaube übrigens, wenn da wirklich jemand ein Problem hat, wenn es individuell nur groß und wichtig genug erscheint, geht man damit zu dem Geweihten, der einfach da ist. Denn qualifiziert ist ja jeder Geweihter, nicht wahr, weil ein jeder seine Kirche repräsentiert.

    Aber Geweihter sein ist mehr als eine Idee, was man beruflich machen kann, ist mehr als das, was man gerne macht, noch besser zu können, es ist mehr als sein Leben zu leben und sich um andere nicht zu scheren.

    Es ist ein großer Unterschied, ob man auch ein durchaus tief Gläubiger Handwerker ist, oder sich berufen fühlt, Ingerimm zu dienen und von diesem als geweihtem Diener angenommen wird (nachdem man erst mal von den Menschen als Kandidat angenommen werden muss - man geht ja nicht in den Tempel mit der Idee, Geweihter werden zu wollen, und kann dann auch mit dem Noviziat beginnen). Einfach nur fest gläubig zu sein ist allein nicht Grundlage. Geweihter werden zu können.


    Ich sage nur die Qualitäten, die WdG 23 auflistet zwar jedem Geweihten der Zwölfe gut zu Gesicht steht, aber keine Voraussetzung für sein Amt oder sein Karma sind.

    Es besagt recht eindeutig, dass Geweihte genau das repräsentieren. Nicht das Ideal sind, dem nachgeeifert wird, das gut wäre zu sein, aber es nicht zu sein ist auch nicht schlimm, sondern es beschreibt das, was "Die Geweihten der Zwölfgötter sind" (WdG, S. 22).


    Ein Charakter der sich als Priester verstehen sollte außerdem wohl höhere Werte als Überzeugen +2 und Götter/Kulte +4 aufweisen... solche Werte bilden in DSA4 gerade mal ein paar Grundkenntnisse ab.

    Was tatsächlich für alle Fähigkeiten einer jeden Profession gilt. Es gibt Professionen, die kaum schreiben können (Krieger mit AA: Krieger teilweise schon), oder nicht mal ordentlich Grundrechenarten beherrschen (Ronnie z.B. mit ihrem rechnen +2 durch die Profession). Höhere TaW im Talentspiegel sind +5-+7 (manchmal) und das nach jahrelanger Ausbildung, wsa +4 oder gar +5 gibt, ist da eigentlich schon ziemlich gut. Z.B. kennt der Ronnie sich in seiner eigenen Religion (+5) erst einmal fast so gut aus, wie er kämpfen kann (AHH +6). Das wird sich nach Verteilung der Start-AP sicherlich ändern, und dann zeigt sich, wo unser Ronnie (erst einmal - bei Start-AP kann man nicht so in die Vollen gehen, wie man gerne möchte) seine Schwerpunkte hat.

    Im zumindest Rondra-Vademecum stehen verschiedenen mögliche Ausrichtungen(Schwerpunkte drin, Mystiker, Schwertpriester, Prediger.

    In DSA 3 gab es die feste Regel, dass jeder Geweihter pro Stufenanstieg 2 Steigerungsversuche (aus der Erinnerung, aber ich meine es waren 2 oder nicht 3) auf die Steigerung von bekehren aufwenden muss. Dieser Zwang ist seit DSA 4 verschwunden.

    Aber es gibt auch kein Talent für Seelsorge. Überzeugen ist nicht Seelsorge, und auch HK Seelen ist professionelles Arbeiten mit Ängsten und schlechten Eigenschaften und nicht dass, was ich unter Seelsorge eines Geweihten verstehe. Menschenkenntnis hilft bei Seelsorge, ist es aber allein betrachtet auch nicht damit gleichzusetzen.


    Was den Umgang mit Geweihten angeht, sei noch auf diese Stelle verwiesen: "Ein Geweihter der Zwölfgötter ist in Mittelaventurien in jedem Fall eine Respektsperson. Man mag einem einzelnen Geweihten negativ gegenüberstehen oder sogar generell alle Angehörigen seiner Kirche für Ausbeuter, Betrüger oder Spielverderber halten, offen zeigen wird ihnen das nur der größte Rüpel der Stadt – meist mit entsprechenden Konsequenzen." (WdG, S. 22)

    Ebenso sei auf besondere Befugnisse (teilweise in nur bestimmten Situationen verwiesen (jederzeit als Ankläger oder Zeuge auftreten dürfen mit der Sicherheit, dass diesen Worten besonderes Gewicht haben); als Richter fungieren (kirchenintern immer, weltlich nur unter bestimmten Umständen); als Angeklagter hat er das Recht auf einen kirchlichen Prozess statt weltlichen).

  • DSA hölt sich bei vielen Themen zu Kirchen sehr bedeckt.

    Insbesondere ist da dir Frage, wer außer Geweihten und Novizen wirklich Teil der Kirchen sind. In den meisten Tempelbeschreibungen wird außer Geweihten niemand thematisiert und Laien gibt es halt bei den Laienorden, Akoluthen werden oft eher als Ehrenmitglieder geführt denn als solche, die hauptberuflich in der Kirche sind. Wir haben auch mehree Klosterbeschreibungen nur mit Geweihten (und vielleicht mal Novizen und 'nem einzelnen Gärtner). Insofern ist fraglich, ob ein irdisches Äquivant (das eh kracht), wirklich bei Pfarrer oder eher bei Mönch zu suchen ist, auch bzgl. Tätigkeitsfelder und Seelsorge.

    Wenn aber die Kirchen und alles was da dran hängt, im Wesentlichen von Geweihten betrieben werden, dann gibt es haufenweise Geweihte, bei denen wesentliche Teile des Berufs damit ausgefüllt sind.

    Was Geweihte von Nichtgeweihten unterscheidet, ist außerdem die Weihe, also Karma besitzen und Liturgien wirken zu können. Religionslehrer und Seelsorger können auch Nichtgeweihte sein. Die einzige Aufgabe, die nur Geweihte ausfüllen können, ist eben Liturgien zu wirken, also die Segnungen anzubringen und Herausforderungen mit göttlicher Kraft bewältigen. Wenn es denn in Kirchen eine Arbeitsteilung gäbe und nicht eh alles von Geweihten gemacht wird, sollte sie darauf aufbauen.

  • DSA hölt sich bei vielen Themen zu Kirchen sehr bedeckt.

    Das finde ich nicht, WdG beschreibt alle 12 Kirchen getrennt von einander und jeder der 12 sowie bereits viele Halbgötter haben in DSA5 ein Vademecum erhalten. Ich kenne kein Setting das so ausführlich auf die vorherrschende Religion eingeht (wenn denn eine existiert) wie DSA.

    Natürlich kann man in Systemen wie der WoD oder CoC genauer auf Religionen und Religiösität eingehen, denn da werden einfach reale Religionen bespielt.

    Geweihte können auch Leute sein, die "die Aspekte ihrer Gottheit besonders mögen" und den Rest als zweitrangig und für – sich persönlich – als

    egal betrachten. Es hat keine Konsequenzen wenn es so ist, sie sind und bleiben dennoch Geweihte.

    Nicht jeder Geweihte ist ein ein sehr guter Seelsorger, oder fühlt such zwingend sehr wohl dabei, das bestreitet hier auch niemand. Aber es gehört halt dazu, auch zu der Ausbildung, wie ich meine. Man wird halt nicht nur auf Forschung und Bildung (Hesinde), Kampf (Rondra, Kor), Gesetzestreue (Praios), Handwerk (Ingerimm) und dessen karmaler Unterstützung und den Idealen der Kirche unterstützt, da gehört halt insgesamt mehr zu.

    Jeder einzelne Geweihter repräsentiert durchaus auch die ganze Kirche.

    Da stimme ich zu, doch ob die repräsentative Funktion aus freundlicher, aufgeschlosser Hilfsbereitschaft (extrovertiert) oder durch stille, eremitische Frömmigkeit (introvertiert) erfüllt wird, ist nicht gesetzt und jede Kirche bietet Platz für das volle Spektrum zwischen diesen beiden Extremen. Als SC Geweihter ist zweiteres schwerer umzusetzen, da man auf Reisen ja ständig neue Kontakte knüpft (ob durch Eigeninitiative oder fremde). Doch wir sprechen hier ja nicht nur von SC Geweihten.

    Jeder einzelne Geweihter repräsentiert durchaus auch die ganze Kirche.

    Natürlich kann jeder Geweihte, egal, wen er trifft, als erstes "Nenn' mich doch Alrik", anbieten - aber das muss von ihm ausgehen, nicht vom Gegenüber.

    Dem habe ich nie widersprochen, im Gegenteil:

    Man beginnt als fremde Respektsperson, doch in welche Richtung sich die Beziehung zwischen Geweihter und Gemeinschaft entwickelt, liegt dann daran wie man sich der Gemeinschaft gegenüber verhält.

    Es kann auch gut sein, dass er alles, was irgendwie mit Seelsorge zu tun hat, gerne meidet, weil er sich damit nicht wohl fühlt (es nun wahrlich nicht jeder Mensch/Zwerg/was-auch-immer ein empathischer Mensch mit großem Verständnis und freudiger Bereitschaft, sich der Sorgen und Nöten aller kundig anzunehmen). Dennoch kann er als einziger Geweihter in der Umgebung nicht zu jemanden, der mit seinen/ihren Nöten zu ihm/ihr kommt, sagen "Nee, lass mal, warte, bis nächste Woche/nächsten Mond euer örtlicher Geweihter durchkommt, ich bin bestimmt nicht die richtige Person dafür."

    Aber er könnte dem Hilfesuchenden eine Pilgerreise zum nächsten Borontempel, Noenoiten-Kloster oder sonst einer nahen Einrichtung vorschlagen, wo dem Hilfesuchenden qualifizierter geholfen werden kann.

    Oder wie Satinavian schon schrieb, der Geweihte holt sich qualifizierte Hilfe außerhalb der Kirchen.

    Nur weil er die Pflicht hat zu helfen, heißt das nicht das er persönlich die Seelsorge übernehmen muss, auch wenn sie in Grundzügen Teil seines Novitiates war. Da kann und wird man zu viel falsch machen wenn man unqualifiziert oder uninteressiert ist.

    Denn qualifiziert ist ja jeder Geweihter, nicht wahr, weil ein jeder seine Kirche repräsentiert.

    Da scheiden sich unsere Meinungen enorm. Die Qualifikationen in Seelsorge, Religionslehre und/oder Beratung haben nichts, mit der Qualifikation zu tun die Kirche pflichtgetreu zu vertreten.

    Dass es einfach jeden Geweihten betrifft, zeigen ja schon die kleinen Segnungen, die jeder (also wirklich jeder) Geweihte beherrscht. In einigen Kirchen nicht alle zwölf, aber zumindest in der Beschreibung des 4er Grabsegen heißt es noch: "Kein Geweihter kann es ablehnen, ein Begräbnis zu segnen und dadurch die Seele des Verstorbenen zuschützen" (WdG, S. 252). Ob er nun selber Totenangst hat oder nicht, ob er Beerdigungen deprimierend findet oder nicht, ob er mit der Trauer von Hinterblieben sich auseinander setzen möchte oder nicht.

    Im ersten Satz betonst du noch 'also wirklich jeder', um im zweiten Satz ganze Kirchen (also große Teile des Kultes) auszunehmen.

    Die Notwendigkeit eines karmalen Grabsegens wurde aber mittlerweile abgeschwächt und auch die Bestattungsriten sind nicht mehr so detailliert vorgegeben.

    Tod & Bestattung

    Nach dem Tod wird der Leichnam eines Menschen entweder zu einem Borontempel gebracht, ein Boroni wird gerufen, oder, falls kein Borongeweihter in der Nähe ist, kommt auch ein anderer Tempel und Geweihter infrage. Praktisch alle Geweihten beherrschen den Grabsegen, doch wird dieser nur in besonderen Fällen angewandt. Üblicherweise sprechen Geweihte ein paar Worte, den sogenannten Todessegen, über den Verstorbenen, aber ein karmaler Grabsegen wird nur dann angewandt, wenn der Verstorbene eine bedeutende Persönlichkeit war, sich für die Götter oder den Tempel verdient gemacht hat oder der bestattende Geweihte annehmen muss, dass der Leichnam durch Grabräuber oder Nekromantie in Gefahr sein könnte. In den Ländern der Zwölfgötter gibt es viele verschiedene Bestattungsbräuche. Der Leichnam wird aber in der Regel vergraben oder bei reicheren Personen mumifiziert. Verbrennen ist unüblich, aber wird in einigen Gegenden ebenfalls angewandt.

    Hier kommt es also stark darauf an nach welcher Setzung man spielt, DSA4 bestimmt den Leichnam [die Person (P)] als Ziel, DSA5 das Grab (Zone),

    ob ein Geweihter mit Totenangst dem tatsächlichen Begräbnis beiwohnen muss, um seine Pflichten zu erfüllen ist in keiner der beiden Editionen vorgegeben. In DSA5 muss der Geweihte niemals Kontakt zum Leichnam aufnehmen, sondern kann im Anschluss der Bestattung tätig werden.

    Manchmal ergibt es sich, nicht den Lieblings-Geweihten des Vertrauens zur Hand zu haben. Und auch der Lieblings-Geweihte des Vertrauens hat irgendwann mal als frischer Geweihter angefangen, ohne Erfahrungen und ohne der Lieblings-Geweihte des Vertrauens zu sein.

    Das bedeutet aber nicht das man zwangsläufig auch erwartet, dass dieser fremde Geweihte auch wirklich helfen kann oder möchte. Alternativen hat der Geweihte, wie weiter oben bereits beschrieben. (Den Hilfesuchenden weiter schicken oder die Hilfe deligieren)

    Ich sage nur die Qualitäten, die WdG 23 auflistet zwar jedem Geweihten der Zwölfe gut zu Gesicht steht, aber keine Voraussetzung für sein Amt oder sein Karma sind.

    Es besagt recht eindeutig, dass Geweihte genau das repräsentieren. Nicht das Ideal sind, dem nachgeeifert wird, das gut wäre zu sein, aber es nicht zu sein ist auch nicht schlimm, sondern es beschreibt das, was "Die Geweihten der Zwölfgötter sind" (WdG, S. 22).

    Sehe ich anders – eindeutig handelt es sich hier um eine Pauschalisierung.

    Was Interpretationsspielraum lässt. Du interpretierst diese nach folgender Syntax:

    "Die Geweihten der Zwölfgötter sind [im allgemeinen/üblicherweise/immer]..."

    Ich interpretiere nach folgender Syntax:

    "Die Geweihten der Zwölfgötter sind [optimaler-/idealerweise]..."

    Du bist der Meinung ein "Ist-Zustand" wurde pauschalisiert, was ich durch aus verstehen kann, mir aber dann nicht die zahlreichen Ausnahmen in allen Kirchen des Kultes erklären könnte. Deshalb habe ich mich entschlossen hier von der Pauschalisierung eines "Ideal-Zustands" auszugehen, auch wenn es sicher weiter hergeholt ist als deine Interpretation, ist meine nicht automatisch falsch. ('Keep it simple' funktioniert bei DSA4 leider viel zu selten)

    Ein Szenario Beispiel:

    (I) Ein junger Geweihter wird ordoniert und geht auf Reisen.

    Auch wenn er zu diesem Zeitpunkt schüchtern ist, gibt er sich alle Mühe diese Charakterschwäche im Griff zu halten und Predigt den Leuten von seinem Glauben, gibt ihnen Rat und hilft persönlich jedem, der ihn respektvoll um Hilfe bittet. Wenn er kann nimmt er an Predigten teil und bricht nie einen seiner Eide oder begeht Frevel.

    (II) Ein anderer Novize der gleichen Kirche tritt, nach seiner Weihe, in einer Bibliothek zum Dienst als Schreiber/Zeichner an. Er ist ebenfalls schüchtern und arbeitet fast jeden Tag alleine an den Kopien von Schriftstücken. Irgendwann wird er zum Archivar und schließlich zum Bibliothekar befördert, jedoch besteht selbst dann seine größte zwischenmenschliche Interaktion darin Schriftstücke herauszugeben oder zur Stille zu ermahnen. Wenn er kann nimmt er an Predigten teil und bricht nie einen seiner Eide oder begeht Frevel.

    Fragen zum Szenario:

    # Welche der Eigenschaften/Qualitäten von WdG S. 22 werden, deiner Meinung nach, von beiden, im gleichen Maße, erfüllt und welche nicht?

    # Scheitert einer der beiden, deiner Meinung nach darin, seine Kirche zu repräsentieren?

    # Denkst du einer von beiden ist ein besserer Geweihter?

    # Wenn beide in ein fremdes Dorf kommen nachdem sie 10 Jahre das oben beschriebene Leben geführt haben. Denkst du sie sind gleichermaßen qualifiziert die Eigenschaften von WdG S. 22 zu erfüllen, nur weil diese im Novitiat unterrichtet wurden?

    Ein Charakter der sich als Priester verstehen sollte außerdem wohl höhere Werte als Überzeugen +2 und Götter/Kulte +4 aufweisen... solche Werte bilden in DSA4 gerade mal ein paar Grundkenntnisse ab.

    Was tatsächlich für alle Fähigkeiten einer jeden Profession gilt. Es gibt Professionen, die kaum schreiben können (Krieger mit AA: Krieger teilweise schon), oder nicht mal ordentlich Grundrechenarten beherrschen (Ronnie z.B. mit ihrem rechnen +2 durch die Profession). Höhere TaW im Talentspiegel sind +5-+7 (manchmal) und das nach jahrelanger Ausbildung, wsa +4 oder gar +5 gibt, ist da eigentlich schon ziemlich gut. Z.B. kennt der Ronnie sich in seiner eigenen Religion (+5) erst einmal fast so gut aus, wie er kämpfen kann (AHH +6). Das wird sich nach Verteilung der Start-AP sicherlich ändern, und dann zeigt sich, wo unser Ronnie (erst einmal - bei Start-AP kann man nicht so in die Vollen gehen, wie man gerne möchte) seine Schwerpunkte hat.

    Im zumindest Rondra-Vademecum stehen verschiedenen mögliche Ausrichtungen(Schwerpunkte drin, Mystiker, Schwertpriester, Prediger.

    In DSA 3 gab es die feste Regel, dass jeder Geweihter pro Stufenanstieg 2 Steigerungsversuche (aus der Erinnerung, aber ich meine es waren 2 oder nicht 3) auf die Steigerung von bekehren aufwenden muss. Dieser Zwang ist seit DSA 4 verschwunden.

    Aber es gibt auch kein Talent für Seelsorge. Überzeugen ist nicht Seelsorge, und auch HK Seelen ist professionelles Arbeiten mit Ängsten und schlechten Eigenschaften und nicht dass, was ich unter Seelsorge eines Geweihten verstehe. Menschenkenntnis hilft bei Seelsorge, ist es aber allein betrachtet auch nicht damit gleichzusetzen.

    Wie ich oben schon geschrieben habe, auf SCs zugeschnittene Pakete halte ich für keine überzeugende Quelle, Spieler die möchten, dass sich ihr Geweihter als Priester versteht und entsprechende Qualifikationen besitzt, nutzen freie Punkte in den entsprechenden Talenten. Spieler die dies nicht tun oder die einfach sagen: "Darin ist mein Geweihter einfach noch schlecht", investieren an anderen Stellen.

    Ich kann einen fertigen Korgeweihten mit Götter/Kulte 4 erschaffen. Weder Söldner noch Gladiatoren bekommen dort Punkte und es gibt sicherlich auch genügend Kultur-Pakete die auf dieses Talent verzichten.

    Umgekehrt kann ich einen Seefahrer bauen der sich als 'Laien-Prediger zur Seen' versteht und Götter/Kulte auf 8+ besitzt.

    Wie ich bereits schrieb:

    Wenn ich von Seelsorge/Seelsorgern in Bezug auf Aventurier spreche, dann meine ich einen großen Mischbrei aus all diesen "Fachbegriffen"[//irdische Seelsorge, Psychatrie, Psychologie] , die Aventurier gar nicht kennen. Eben einfach die 'Umsorgung der Seele'.

    Dies wird, meine ich, durch HK (Seele) wunderbar abgedeckt.

    Menschenkenntnis hilft sicherlich bei der Diagnose und bei der der Behandlung bestimmter Erkrankungen (Anti-/Dissoziale Persönlichkeitsstörung oder andere manipulative psychische Erkrankungen).

    Überzeugen hilft sicher auch gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.

    Bergsteigen wird auch nicht nur und ausschließlich über das Talent Klettern abgedeckt, hier können Körperbeherrschung, Akrobatik, Athletik u.U. sogar Wildnisleben oder Steinbearbeitung/Geologie mit eingebunden werden. Wenn man das möchte.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (18. Oktober 2021 um 16:00)

  • (II) Ein anderer Novize der gleichen Kirche tritt, nach seiner Weihe, in einer Bibliothek zum Dienst als Schreiber/Zeichner an. Er ist ebenfalls schüchtern und arbeitet fast jeden Tag alleine an den Kopien von Schriftstücken. Irgendwann wird er zum Archivar und schließlich zum Bibliothekar befördert, jedoch besteht selbst dann seine größte zwischenmenschliche Interaktion darin Schriftstücke herauszugeben oder zur Stille zu ermahnen. Wenn er kann nimmt er an Predigten teil und bricht nie einen seiner Eide oder begeht Frevel.

    Warum sollte sich jemand weihen lassen, um dann als Bibliothekar statt als Geweihter zu arbeiten? Warum sollte Hesinde oder eine andere Gottheit ihn mit KE ausstatten? Warum sollte seine Kirche das anstreben? Meiner Meinung nach würde ein solcher frommer Bursche, der einen solch Hesinde-gefälligen Beruf anstrebt vielleicht Akoluth werden oder in einen Laienorden eintreten. Aber die Ordination würde er gar nicht wollen. Wäre nicht sein Weg. Wie nach Meinung der Salutaristen ein Magier Rondra auf seine eigene Art sehr gut dienen kann, kann auch dieser junge Mann Hesinde dienen. Aber in beiden Fällen halt nicht als Geweihter. Eine Ordination strebt man ja nicht an, um sich mit der Entrückung zu "bekiffen", mit Mirakeln besonders schwarf "pssst" sagen zu können oder besonders gelungene Kaligraphien für die eigene Wohnung anzufertigen. Die wird verliehen, um den Ruhm der Gottheit in der Bevölkerung zu mehren - und ja, dafür muss man mindestens gelegentlich mit Einzelpersonen und/oder großen Gruppen in Kontakt treten. Und ja - das machen auch Firun- und Boron-Geweihte. :)

  • Naja, so wie ich das verstanden habe, war Bibliothek nicht das Ziel, sondern etwas, das sich nach der Weihe "so ergeben hat." Ich weiß nicht, ob es in der Ausbildung eine Frist für Spezialisierung gibt. Falls mich mein Gedächtnis nicht täuscht, entscheidet sich der SC (Borongeweiht) in Das wispernde Herz gegen die Leitung eines kleinen Tempels, und für mich klang das nicht nur nach dem Schwerpunkt Seelsorge, sondern Hinwendung zur Dämonenjagd (keine eigene Profession, oder?)

    Beim Überfliegen der letzten paar Beiträge schoß mir die Frage durch den Kopf, welche Bibliothek zum Arbeitsplatz wird. Dann dachte ich: Vielleicht weniger wichtig, da Hesinde.

    Reisen scheint jedoch eine bedeutsame Tätigkeit zu sein; nicht immer wollen oder können Tempel aufgesucht werden. Da müssen Kirchen auf die Leute zugehen. Wie sollen sie auch (von) Gott/ Göttin G erfahren, wenn alle schweigen?

  • Warum sollte sich jemand weihen lassen, um dann als Bibliothekar statt als Geweihter zu arbeiten? Warum sollte Hesinde oder eine andere Gottheit ihn mit KE ausstatten? Warum sollte seine Kirche das anstreben? Meiner Meinung nach würde ein solcher frommer Bursche, der einen solch Hesinde-gefälligen Beruf anstrebt vielleicht Akoluth werden oder in einen Laienorden eintreten. Aber die Ordination würde er gar nicht wollen. Wäre nicht sein Weg.

    Die meisten Kirchen lassen sogar nur willenstarke, besonders fromme Geweihte die Bibliotheken und Archive verwalten. Denn jede Kirche kann mit Zustimmung der Praios-Kirche auch Verbotenes Wissen in diesen Aufbewahren, dass nicht für die Augen normalsterblicher (Akoluthen inkl.) gedacht ist. Auch wenn es hauptsächlich in den Aufgabenbereich der Hesindekirche fällt, dieses frevlerische Wissen zu verifizieren und die der Praios-Kirche, solch verifiziertes Wissen sicher zu verwahren, kann bestimmtes indiziertes Wissen anderen Kirchen zur Verfügung gestellt werden, wenn es sich um Informationen zu ihren Aufgabenbereiche oder den Aspekten ihres Gottes handelt.

    Ist die Bibliothek groß genug werden gar mehrere Geweihte dort eingesetzt und ist der Tempel/das Kloster groß genug wird die Aufgabenverteilung bei vielen Kirchen strikt geregelt sein.

    Zumindest hinterließen die inneraventurischen Beschreibungen, z.B. Arras de Mott (Praios-Kloster) oder die 'Gelehrsame Stube' oder auch die Karthotek des Pfauentempels in Fasar eben solch ein Bild bei mir.

    Eine Ordination strebt man ja nicht an, um sich mit der Entrückung zu "bekiffen", mit Mirakeln besonders schwarf "pssst" sagen zu können oder besonders gelungene Kaligraphien für die eigene Wohnung anzufertigen. Die wird verliehen, um den Ruhm der Gottheit in der Bevölkerung zu mehren

    - ob man das Wort der eigenen Gottheit nun über das gesprochene oder geschriebene Wort verbreiten soll, ist nirgendwo festgelegt. Und vielen Kirchen ist das geschriebene Wort deshalb lieb, weil es den Autor überdauert.

    und ja, dafür muss man mindestens gelegentlich mit Einzelpersonen und/oder großen Gruppen in Kontakt treten.

    Das sehe ich anders. Kommt auf Kirche, Strömung und individuelle Einstellung des Geweihten an.

    Beim Überfliegen der letzten paar Beiträge schoß mir die Frage durch den Kopf, welche Bibliothek zum Arbeitsplatz wird. Dann dachte ich: Vielleicht weniger wichtig, da Hesinde.

    Genau – nicht mal wichtig ob Hesinde-, Nandus- oder Praios-Bibliothek, kann meinetwegen auch die Kartothek im Pfauentempel des Aves sein und der Geweihte kopiert, archiviert, organisiert und kombiniert die Karten, die die Zugvögel abliefern.

    Wichtig sollte dabei nur sein, dass es Aufgabengebiete für Geweihte gibt, die ein zurückgezogenes Leben erlauben würden und das dort nicht immer direkt Akoluthen oder Laien für in Frage kommen.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    2 Mal editiert, zuletzt von Sturmkind (18. Oktober 2021 um 22:02)

  • Warum sollte sich jemand weihen lassen, um dann als Bibliothekar statt als Geweihter zu arbeiten? Warum sollte Hesinde oder eine andere Gottheit ihn mit KE ausstatten? Warum sollte seine Kirche das anstreben? Meiner Meinung nach würde ein solcher frommer Bursche, der einen solch Hesinde-gefälligen Beruf anstrebt vielleicht Akoluth werden oder in einen Laienorden eintreten. Aber die Ordination würde er gar nicht wollen. Wäre nicht sein Weg.

    Die meisten Kirchen lassen sogar nur willenstarke, besonders fromme Geweihte

    die Bibliotheken und Archive verwalten. Denn jede Kirche kann mit Zustimmung der Praios-Kirche auch Verbotenes Wissen in diesen Aufbewahren, dass nicht für die Augen normalsterblicher (Akoluthen inkl.) gedacht ist.

    Nachvollziehbar. Meine Bedenken wären bloß: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die jeweiligen Kirchen? Konfliktpotenzial? Chance zur Zusammenarbeit? Damit meine ich jetzt nicht ein/e gemeinsame/s Bibliothek/ Archiv. Woher sollten andere Kirchen wissen, dass sich unter den Dächern Hesindes Werke befinden, welche ihren Feldern/ Zuständigkeiten entsprechen? Von Seiten Praios', Hesindes? Magier? Würde die Hesinde-Kirche ihre Aufgabe verraten, wenn sie das verbotene Wissen von ihren Leuten fernhielte ("Schutz vor Verführung").

  • Warum sollte sich jemand weihen lassen, um dann als Bibliothekar statt als Geweihter zu arbeiten? Warum sollte Hesinde oder eine andere Gottheit ihn mit KE ausstatten? Warum sollte seine Kirche das anstreben? Meiner Meinung nach würde ein solcher frommer Bursche, der einen solch Hesinde-gefälligen Beruf anstrebt vielleicht Akoluth werden oder in einen Laienorden eintreten. Aber die Ordination würde er gar nicht wollen. Wäre nicht sein Weg.

    Die meisten Kirchen lassen sogar nur willenstarke, besonders fromme Geweihte

    die Bibliotheken und Archive verwalten. Denn jede Kirche kann mit Zustimmung der Praios-Kirche auch Verbotenes Wissen in diesen Aufbewahren, dass nicht für die Augen normalsterblicher (Akoluthen inkl.) gedacht ist.

    Nachvollziehbar. Meine Bedenken wären bloß: Welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die jeweiligen Kirchen? Konfliktpotenzial? Chance zur Zusammenarbeit? Damit meine ich jetzt nicht ein/e gemeinsame/s Bibliothek/ Archiv. Woher sollten andere Kirchen wissen, dass sich unter den Dächern Hesindes Werke befinden, welche ihren Feldern/ Zuständigkeiten entsprechen? Von Seiten Praios', Hesindes? Magier? Würde die Hesinde-Kirche ihre Aufgabe verraten, wenn sie das verbotene Wissen von ihren Leuten fernhielte ("Schutz vor Verführung").

    Es ist sogar die Pflicht von Hesinde-Geweihten verbotenes Wissen von ihren Leuten fernzuhalten. Sollte eine Schrift mit zweifelsfrei frevlerischen Inhalten entdeckt werden so sollte der Personenkreis, der von dem Inhalt erfährt, so klein wie möglich gehalten werden und die Schrift dem nächsten Praiostempel übergeben werden, dort kann man auch um eine Seelenprüfung bitten, wenn man Angst hat, dass die eigene Seele durch das erfahrene Wissen schaden genommen hat.

    Die Hesinde-Kirche zensiert wissen nicht nur für die Gläubigen, sondern auch für alle anderen und die eigene Kirche, nur die Praios-Kirche kann dann die Schrift je nach Inhalt einer Kirche anvertrauen die dieses Wissen bewahren soll. Zum Beispiel eine Beschreibungen der Blutigen See oder der Dämonenarchen für die Efferd- und/oder Rondra-Kirche.

    Diese Kirchen müssen dann entscheiden wie offen der Zugang zu den erhaltenen Informationen innerhalb der eigenen Ränge sein sollte.

    Vielleicht gibt die Praios-Kirche bestimmte Schriften auch an die KGIA und andere ähnliche weltliche Dienste weiter, damit der weltliche Adel ggf. informiert wird, sollte das Wissen für ihn essentiell werden.

    Die Hesinde-Kirche unterscheidet im Gegensatz zur Nandus-Kirche zwischen gottgefälligem und verbotenem Wissen.

    Die Nandus-Kirche hingegen vertritt das Extrem, dass alles Wissen jedem zur Verfügung gestellt werden sollte, damit er möglichst viel Input hat, um sich für ein gottgefälliges Leben und gegen die Ketzerei entscheiden zu können.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Die meisten Kirchen lassen sogar nur willenstarke, besonders fromme Geweihte die Bibliotheken und Archive verwalten.

    Dafür werden sie dann aber nicht frisch Ordinierte kurz nach dem Noviziat einsetzen, sondern langjährig verdiente Priester*innen, die eben diese Qualitäten auch bewiesen haben.

    EDIT

    Wenn schon beim Phexi gilt:

    "Ein Phex-Geweihter ist jedoch immer in erster Linie Priester und erst in zweiter Linie Händler, Dieb, Betrüger oder ähnliches." (WdH 220)

    Wie sehr erst bei anderen Geweihten, die nicht auf ihre Tarnung achten müssen? Auch ein Hesinde-Geweihter, der in einer Bibliothek arbeitet ist in erster Linie Priester und dann erst Bibliothkar.

    "Alle Formen von Moralkodex beinhalten, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, die Pflicht, den Glauben an die eigene Religion in der Bevölkerung zu festigen, das Lob der Gottheit zu predigen, Frevel gegen die Gottheit und ihre Prinzipien zu verhindern, Ratsuchende zu beraten, Frevler zur Umkehr zu bewegen und, wenn sie Reue zeigen, ihnen die Beichte abzunehmen." (WdH266)

    Wenn ein Hesinde-Geweihter in seiner Bibliothek sitzt und nicht den Glauben an Hesinde festigt, ihr Lob predigt, Frevel gegen sie verhindert, Leute berät, Frevler zur Umkehr ruft und als Beichtvater zur Verfügung steht, verstößt er gegen seinen Moralkodex. Mit allen Konsequenzen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (18. Oktober 2021 um 23:17)