Madaglaube?

  • Es gibt ja einige wenige Tempel Madas, z.B. die Sternwarte von Palmyrabad. Ich konnte jedoch nichts über etwaige Gottesdienste dort finden. Wird Mada überhaupt als göttliches Wesen verehrt?

    Wäre das unter Gildenmagiern denkbar? Vielleicht im Fahrwasser der Magierphilosophie?

    Wie könnte eine Verehrung Madas unter Magiern aussehen?

    Und wo könnte sich eine solche etablieren?

    Waren die Atalenter nicht madagläubig? (Domaris von A'Tall???)

  • "Obwohl sie von den Tulamiden und Almadanern, aber auch manchen Hexen als Bringerin der Träume und der Magie angesehen wird, findet man eine tatsächliche kultische Anbetung Madas allein in Almada, Aranien und Mhanadistan. Während man sie in Fasar in einem Tempel, der tagsüber verschlossen wird und in den nur das Mondlicht Einzug hält, als Tochter Phexens und Herrin der Magie verehrt, besitzt sie im Puniner Hesinde-Tempel einen großen Schrein (sowie einen Tempel im nahen Ort Madasee). Hier wird die Mondgöttin als Tochter von Phex und Hesinde angerufen und als Wandlerin in den Träumen angesehen, die des Nachts Weissagungen und Gesichte schickt. Die Sekte der Sha'ay Mada verehrt die Mondgöttin im Namen des Phex und versucht, ihre Fingerzeige und Visionen zu deuten, um den namensgebenden ‘Stein der Mada’ zu finden, der laut der Lehre der Sekte von Mada auf Dere gesandt wurde und in viele Scherben zersplitterte (die Madamanten), durch die die Göttin Träume und Botschaften sendet. Die wenigen teils Phex, teils Hesinde geweihten Priester und etwa zwei Dutzend nicht geweihten (teils magisch begabten) Anhänger beten Mada als gebundene Göttin an, die mit dem Mond und der Magie assoziiert wird, und glauben, dass der Stein der Mada vollständig zusammengefügt die Herrin wieder aus ihrem Gefängnis befreien und ihr die geraubten Kräfte zurückgeben könne. Zwei geheime Begründer der Sha’ay Mada sind die Politikerin Ymis di Rastino von Nordhain so wie Shebah al’Hammadah, ein mysteriöser Geschichtenerzähler aus Fasar. Als Zentrum gilt Punin. Die Schwesternschaft der Mada dagegen ist ein Zusammenschluss von Hesinde-Priesterinnen, Magierinnen und angeblich sogar einigen Hexen, die Mada als Befreierin der Magie ansehen (siehe auch bei Hesinde auf Seite 90). Zahlreiche magische Traditionen suchen nach der Maday’kha (siehe WdZ 411), die Madas Frevel vollenden soll, die Tulamiden fürchten Bcj’Kelhachamada, den ‘verderbten Sohn der Mada’." (Wege der Götter S. 150; DSA4.1)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (1. August 2021 um 19:50)

  • Sehr spannend! Hab Dank!

    Wie könnte sich denn so eine Madaverehrung zeigen? Könnte sie in Albernia oder im Kosch als ketzerisch angesehen werden? In den Nordmarken doch sicherlich? Andererseits ist die Schwesternschaft der Mada ja offenbar von der Hesindekirche als Kirchenorden anerkannt, wenn ich das richtig verstehe?

    Ich könnte mir hier als Prinzipien oder Moralkodex Traumdeuterei, Freiheitsdrang und Suche nach Erkenntnis vorstellen. Erinnert aber mehr an Boron, Tsa und Hesinde, als Phex...

    Zu Größe und Einfluss der Sha'ay Mada konnte ich nichts finden, im Phex Vademecum sind sie eher bildhaft beschrieben.

  • Könnte sie in Albernia oder im Kosch als ketzerisch angesehen werden? In den Nordmarken doch sicherlich?

    "Niemand, der sich mit Magie oder dem Weltenmechanismus beschäftigt, kann den aventurischen Mond, das ‘Madamal’, ignorieren. Der Landmann weiß, dass der Mond die Säfte in Sumus Leib pulsieren lässt , Holzfäller wie Baumeister richten sich bei der Bearbeitung des Holzes nach dem Mondstand. Der Mond steht in enger Beziehung zu den - in Aventurien eher schwachen - Gezeiten, und auch der Monatszyklus der Frauen folgt häufig seinem Lauf In Magie und Aberglaube spielen Madamal und Mondlicht eine bestimmende Rolle - seit ‘Madas Frevel’ (siehe WdZ 5 und Seite 7 in diesem Band) durchziehen Kraftlinien (bisweilen auch ‘Madas Haare’ genannt) den Limbus und die Welt. Im zwölfgötdichen Mythos wollte Praios zur Durchsetzung seines Urteils gegen Mada nicht die Göttin der Magie berufen: Er misstraute Madas Mutter Hesinde. Daher schuf Ingerimm einen Stein, in den sie gebannt wurde, Boron warf Schlaf über sie, und Phex erhielt den ewigen Auftrag, Mada zu behüten. Phex gilt daher als Mondgott, dem auch die Macht über die Sterne am Himmel zugeschrieben wird. So wurde Mada “in der Sechsten Sphäre versteinert, inmitten der Sterne, deren Kraft sie freigesetzt hatte”. Durch ihre ständigen Befreiungsversuche folgt der Mond keiner festen Bahn, und bisweilen geht ihre Auflehnung sogar so weit, sich direkt vor Praios’ Sonnenscheibe zu drängen. Eine Sonnenfinsternis ist auch heute noch idealer Zeitpunkt für Hohe Magie, aber auch für namenlose und dämonische Manifestationen jeder Art. Noch heute werden im ‘Tanz der Mada’ die Einheit von Körper und Geist, das Durchbrechen und die zyklische Wiederkehr zelebriert." (WdG 150)

    Das Verhältnis vieler Aventurier zu Mada ist kompliziert. Sie ist fester Bestandteil des Glaubens (und Aberglaubens) gerade des gemeinen Volkes und die positiven Effekte, die es hat, wenn man ihre Zyklen versteht, gelten als offensichtlich.

    Zugleich ist sie aber, wie Satinav und der Namenlose, eine göttliche "Verbrecherin", die verurteilt und ewig gebunden wurde. Gerade in sehr praiotisch geprägten Gebieten würde ich es nicht an die große Glocke hängen, wenn ich sie verehrte oder sogar anbetete. Bannstrahler und Inquisition können alergisch auf solche Ideen reagieren, zumal wegen der Verbindung von Mada mit Magie.

    Sicher auch nicht einfacher hat Xeraans Borbarad-Kirche es für Mada-Jünger*innen gemacht:

    "Über die Identität der Schwarzen Mutter, die als Statue den Borbarad-Knaben auf dem Arm trägt, wird weithin gerätselt, nach neuerer Deutung soll es sich jedoch um die ‘Verdunkelte Mada’ handeln." (WdG 148)

    Am schwersten wiegt aber in der Abwägung sicher Madas Frevel:

    "Die Götter dagegen sind die höchsten Ausprägungen der kosmischen Ordnung. Ihre Aufgabe ist es, den Kosmos zu bewahren. Dies heißt vor allem, dass sie dafür sorgen, dass möglichst keine Kraft und keine Seelen aus dem Kosmos entweichen und damit die Dämonen stärken. Die Ränke des Namenlosen und ‘Madas Frevel’ (wie auch immer dieser aventurisch gedeutet wird) haben jedoch die Festigkeit des Weltgefüges erschüttert und bieten die Möglichkeit, dass zwischen Chaos und Kosmos Kräfte fließen können." (Wege der Zauberei S. 391)

    "Viele Naturzauberkundige meinen, dass die astrale Kraft – ‘Sumus Atem’ – seit Anbeginn der Zeit schwächer wird und irgendwann ganz verschwindet. Dagegen befürchtet die Dienerschaft des Praios, dass sich Madas Frevel immer weiter fortsetzt, mit jedem gewirkten Zauber die Sphärenwände brüchiger werden und immer mehr Kraft aus dem Limbus ins Diesseits sickert." (WdZ 252)

    "Madas Frevel formte die Gestalt der Welt neu, Wajahd entstand, der Kontinent Lahmaria versank und riss Tempel, Sterbliche und Götter in Untergang und Vergessenheit. Kultstätten aus jener Zeit existieren verborgen unter den Städten und Plätzen der Menschen oder unbeachtet in den entlegensten Gegenden Aventuriens: im und am Orkland (Krayenhorst, Riesengrab, Greifengras), dem ewigen Eis des Nordens, im Ehernen Schwert (Dämonenzitadelle), im Raschtulswall (Drakonia, Raschtul Kandscharot, Schlund), auf raskan (die Misanthropischen Ruinen, Akrabaal) und dem Grund des Meeres (Wahad, Golf von Perricum, Sharitnar)." (WdG 15)

    "Die Dämonenzitadelle ist die erste Waffe des Dämonensultans und größte Bedrohung der gesamten Schöpfung. Denn die grauenvolle Wahrheit ist, dass dieses gewaltige, berggroße Ungebilde nur die oberste Spitze jenes Phänomens bildet, das man auch als Dämonenbaum kennt und das sich seinen Weg durch die Sphären bricht: Eine Pervertierung der Substanz der Welt - der Elemente - und zugleich die Sphären verbindende und aufreißende Gewalt.

    Während der Gigantenkriege konnten die Dämonen in die Sphären einsickern. Als 'Gartenmeister' werden die Diener des Dämonensultans genannt; Abysmaroth, Abysabel und Abyssandur, die in der zweiten Sphhäre Wildharcals Saat des Bösen legten. Als sie aufging, wucherte der Dämonenbaum hervor und empor - dort wo Madas Frevel ein siebtel der Schöpfung ungebunden und zwischen den verbliebenen sechs Elementaren Zitadellen Raum war. [...]" (Im Bann des Nordlichts S. 186f)

    Will man einer in Tractatus contra Daemones S. 60 überlieferten Legende glauben, so wurde Mada von einem führenden Dämon Iribaars, Uridabash, getäuscht, der mit ihr die Zitadelle der Kraft zerschlug und noch heute ein Szeptar aus dem Rückgrat des Wächters trägt. Durch diese Tat steht die Kraft Sterblichen und Dämonen zur Verfügung.

    Deutlich wird wohl, welch gewaltigen Schaden Mada verursacht hat. Sie hat die Schöpfung signifikant geschwächt und die Dämonen signifikant gestärkt und somit ihren Beitrag geleistet, dass der Kosmos einst vernichtet wird. Man braucht also schon einige theologische und philosophische Winkelzüge, um sie zu verehren - wie sie aber gerade in den freidenkerischen Kirchen wie Hesinde oder Phex blühen können. Die Schwesternschaft der Mada ist ein schönes Beispiel dafür:

    "Nach den Magierkriegen schlossen sich zauberkundige und hesindegeweihte Frauen, aber auch solche, die keines von beidem sind, zudiesem Orden zusammen. Ihre höchste Heilige und Namenspatronin, Mada, sehen sie als Erlöserin, als Bringerin der astralen Kraft, die den H Menschen die Mächte der Sphären brachte, um ihr Mühsal zu vermindern, und allein die Schuld auf sich nahm, als Praios Genugtuung forderte. Es gibt gute Verbindungen zur Schwesternschaft des Wissens (WdZ 169£), etliche Hexen sind sogar Mitglieder des Ordens. Heute ist die Schwesternschaft mit ihren etwa 200 Mitgliedern in erster Linie daran interessiert, die ‘derischen Fesseln Madas’ zu lösen, also jeglicher Einschränkung der Zauberei und ihrer Ausübung entgegen zu wirken. Geführt wird der Orden {Größe: klein; Wappen: keines) von der Ersten Schwester der Mada Rinaya von Punin. Die von Unkundigen oftmals ‘Weiße Hexen’ genannten Schwestern sehen ihre Aufgabe darin, Menschen zu helfen, wo sie es vermögen - sei es durch ihr Wissen um Kräuter, das Reinigen eines von Übel verfluchten Landstrichs oder eine wundersame Heilung. Gleichzeitig verstehen die Ordensmitglieder es, für ihre Wohltaten geschickt Gefallen einzufordern, so dass sie beträchtlichen Einfluss angesammelt haben, insbesondere unter Zauberkundigen. Das mystische Ziel des inneren Ordenszirkels ist jedoch die Befreiung Madas aus ihrem Himmelsgefangnis, die man sich durch das Opfer von magischer Kraft erhofft, die in einem geheimen Ritual an geheimem Ort- man munkelt von einer Insel — dargebracht wird. Anhängern des Phex steht die Schwesternschaft skeptisch oder feindlich gegenüber, da sie ihnebenso wie den Orkgott Tairach — als Kerkermeister Madas ansieht. So versuchen viele Schwestern sogar hinter phexische Geheimnisse zu kommen, um diese zu verraten oder zu offenbaren. In Almada haben deshalb einige Schwestern die Sekte Sha’ay Mada unterwandert, die Mada ebenfalls befreien will, aber auch Phex verehrt (Herz des Reiches 162). Die Schwesternschaft der Mada verfugt über keine einheitliche Tracht, ihr Erkennungszeichen ist ein Ouroboros-Amulett, als Kamee aus Edelstein geschnitten, für die einfachen Schwestern aus Mondstein, für höhere Grade aus Mondstein und Onyx, für die Erste Schwester aus Mondstein, Onyx und Jade.

    Befreiung Madas: Ehre das Ansehen Madas und suche es zu mehren. Sammle jedes Wissen und Werk, das helfen kann, sie aus ihrem Himmelskerker zu befreien, und setze dich vehement für die Freiheit der Zauberei ein." (WdG 90)

    Man beachte vor allem den letzten Satz: Die Schwesternschaft plant nichts Geringeres, als ein Urteil des Praios zu unterlaufen. Dabei stellt sie seine Gerechtigkeit und seine Unfehlbarkeit in Frage. Ein Bannstrahler wird das nur mühsam tolerieren können.

    Interessant ist hier sicher auch die Frage nach Religionsfreiheit in Aventurien. Vielerorts gibt es keine und was toleriert wird, ist regional sehr unterschiedlich. Was in einem Gebiet noch als normal gilt, kann dir im nächsten schon Kopf und Kragen kosten. Bei Mada würde ich eine Faustregel aufstellen: Wo die Sonne besonders hell strahlt, ist kein Platz für den Mond. Wo die Praioskirche besonders dominant ist, droht Madajünger*innen leicht ein Häresieprozess.

  • Windweber hat das Meiste ja aufgezählt. Zur Glaubensvorstellung der Tulamidistani habe ich in meiner Spielhilfe die verschiedensten Quellen zusammengefasst. Dabei kam Folgendes zusammen:

    Mada, die Tochter

    Mada erbte von ihrem Vater, die Macht über die Magie und von ihrer Mutter die Schönheit, Liebe und Ästhetik.

    Magie: Wie alle Kinder des Feqz liebt sie die Menschen und bedauerte ihr Schicksal. Mada hatte jedoch, wie ihr Vater die Macht über die Magie und so willigte sie ein als Feqz sie Adawadt zur Frau gab. Gemeinsam schufen sie Ar’Rashtul al Sheikh der als erster Sterblicher über die Magie gebot und die erste Generation der Zauberkundigen schuf und unterrichtete.

    Tanzende Wächterin: Die Dämonen versuchen Tag um Tag und Nacht um Nacht in unserer Welt einzudringen, doch die hingebungsvolle Mada tanzt unaufhörlich und die Anmut ihres Tanzes scheint selbst Dämonen zu besänftigen. Ihr Tanz ist für alle Menschen im eigenwilligen Mondverlauf ersichtlich und ist für die Astronomen weiterhin schwer vorauszusagen.

    Licht in der Dunkelheit: Auch wenn ihr Vater den Menschen die Nacht schenkte, um gegen ihre Feinde zu bestehen, so ist diese durch den Menschen nicht nutzbar, wenn er blind durch die Finsternis schreitet. Und so ist das größte und hellste Juwel des Nachthimmels, Feqzens liebste Tochter, die den Menschen das Licht in der Finsternis ist und jeden anderen Schatz Feqzens überstrahlt.

    Romantische Liebe: Die Liebe Adawadts, der auf den Leib seines Vaters zog, um Mada nahe zu sein und dass Mada immer wieder auszieht, um die Dämonen abzuwehren ist ein beliebtes Thema der tulamidischer Lyrik. Mada gilt als die reinste und Ideal junger Frauen, nicht umsonst gilt das ihr zugeschriebene Metall, Silber, als lautern. Einige Tulamidistani behaupten, dass sie in Neumondnächten ihren Gatten aufsucht und mit ihm die Nacht verbringt.

    Andere Götter

    Ar’Rashtul & Adawadt: [....] Adawadt. Dieser formte die ersten Menschen Zulhamin und Zulhamid, die jedoch ohne magisches Erbe waren, denn dieses war nur Feqz und seiner Tochter Mada gegeben. Adawadt verliebte sich in Mada und zog auf den Leib seines Vaters, um ihr möglichst nahe zu sein. Als Feqz sah, dass die Echsen mit ihrer verdorbenen Magie die Menschen bezwangen, da verlangte er, dass Adawadt Menschen erschaffe, die die Sternenkraft nutzen könnten. Adawadt ergriff die Gelegenheit und verlangte Mada als seine Frau, denn nur so sei es ihm möglich Feqzens Wunsch nachzugehen. Feqz gab auf Madas Bitten nach und Adawadt und Mada schufen einen Sohn, den Adawadt zum Gedenken an seinen Vater, Rashtul nannte. Ar’Rashtul al‘Sheik war seinerseits die Gabe seines Vaters, wenn auch nicht im gleichen Ausmaß, gegeben und er erschuf aufgrund einer Vision Feqzens, die ersten magischen Menschen und lehrte sie viele Dinge.


    Die kursiven Texte sind frei erfunden, die restlichen Texte natürlich mit einer guten Prise Eigeninterpretation versehen, beruhen aber auf Deutungen aus dem Phex Vademecum, LdeS, Madas blaue Augen, der siebente Schleier usw. Die Sage mit den Neumondnächten und Adawadt fand ich einfach sehr passend im Sinne der orientalischen Romantik und er widerspricht zumindest keiner Satzung :) (Adwadts und Madas Beziehung wird bspw. im Phexvademecum aufgeführt). Die Erschaffung der (magischen) Menschen wird manchmal Adawadt manchmal Ar'Rashtul zugeschrieben, ich hab da noch keine zufriedenstellende Lösung gefunden. Das die ersten magischen Menschen aber von Mada selbst abstammen find ich aufgrund der herausragenden Stellung der Magie und der Tatsache, dass die ursprünglichen tulamidistanischen Herrscher immer über die Magie gebieten mussten (zur Not auch indirekt in dem sie über die mächtigsten Magier ihrer Zeit herrschten), sehr charmant.

    In HA wird recht ausführlich erläutert, dass Mada Mitleid mit den Sterblichen hatte, die die Hilfe der Götter nur dann erhielten, wenn sie sich ihnen unterwarfen. Als Göttin der Freiheit, Selbstbestimmung und Magie war ihr diese Unterjochung zuwider und sie macht die Magie für alle zugänglich, mit den bekannten katastrophalen Folgen, die sie nun zu beheben versucht. Im Brevier zum Dornenreich wird eine Sage aufgegriffen, dass sie zu dieser Tat vom grünen Wanderer verführt wurde, der auch am Ende den Elementaren Meister der Magie tötete, was sie explizit vorher abgelehnt hat. In AVG 2 wird der grüne Wanderer als Widerständler gegen die alveranischen Götter auch aufgegriffen (allerdings auch die "wankelmütige" Mada). Ich könnte mir vorstellen, dass das zukünftig ein Thema werden könnte.

    Überbleibsel ihrer Verehrung sind von den Bashuriden, ihrem selbst erschaffenen Volk, bekannt. Einige Hinterlassenschaften befinden sich in der Gor, was das Dornenreich, aber vor allem Madas blaue Augen aufgreift.

    Spoiler der siebente Schleier und Madas blaue Augen

    In dem Kontext geht die obige Sage vom "Tanz der Mada" auch weiter. Während ihres Tanzes soll sie immer wieder einen ihrer Schleier fallen lassen und dort wo er niederfällt entsteht ein mächtiges magisches Reich. Natürlich ist dies Tulamidistan. Nahema hat diesen Schleier gefunden und am Ende landet er in Hasrabals Hand, der damit den Weg in die versunkene Hauptstadt der gorischen Bashuriden findet. Dort befindet sich auch ein Mada (oder Element Magie, müsst ich nochmal nachschauen) Gebäude/Tempel.

    Insgesamt ist Hasrabals Interpretation von Rastullah als Gott der Magie in diesem Kontext natürlich sehr interessant, gerade in Betracht dessen, dass er viel mit den Hinterlassenschaften der Bashuriden und Mada hantiert.

    Phex und Mada finde ich eigentlich sehr passend. In Madas blaue Augen macht er ihr zum Ende eine Art "Friedensangebot", aber auch ihre Aspekte finde ich nicht so konträr. Madas Aspekte sind Freiheit, Selbstbestimmung, Magie (unter anderem). Feqz kommt auch mit Magie, sowie Eigenverantwortung daher (sehr plakativ und reduziert ausgedrückt: Hilf der selbst, dann hilft dir Feqz). In WdG stand auch glaube ich, dass der heimliche Auftrag seiner Kirche auch in Richtung Selbstbestimmung geht.

    Ein Madakult sollte es in besonders praiotischen Gebieten (insbesondere Nordmarken und Co.) extrem schwer haben und entsprechend schwach ausgeprägt sein. Hier wird man vorrangig für sein Recht Magie überhaupt gebrauchen zu dürfen kämpfen (könnte ich mir vorstellen).

    Die Sha ay Mada dürfte nach dem Tod Rastinos stark geschwächt sein.

    Heldenbrevier Dornenreich

    Das Thema mit den Madamanten, die einem nicht magischen Menschen, die Fähigkeit zu zaubern geben, wird aber im Heldenbrevier aufgegriffen und stellt da sogar eins der Hauptthemen dar.

    Viele Grüße

    Shirwan

    P.S.: Zu den kultischen Handlungen habe ich mich am Lichtaspekt der Zarathustrianer orientiert und versuche das immer wieder aufzugreifen. Beispiel:

    Zofrehe Aghd – Der Hochzeitstisch

    Zentrales Element während der eigentlichen Hochzeit ist der Sofrehe Aghd (Hochzeitstisch, Hochzeitsgedeck), der über die gesamte Hochzeitsfeier aufgestellt bleibt und an dem die eigentliche Trauung ausgeführt wird.

    Der Sofrehe Aghd umfasst mehrere symbolische Gegenstände, die die Aspekte verschiedener Gottheiten wiederspiegeln, deren Gunst man für das Brautpaar erlangen möchte. Häufig sind auch viele symbolische Speisen auf dem Sofreh, die das Brautpaar nach der Zeremonie an ihre Gäste verteilt.

    Welche Gegenstände dies sind, und welcher Gottheit sie zugeordnet sind, variiert natürlich regional. Spiegel, Schleier und Buch sind aber immer fester Bestandteil des Zofrehs. Nachfolgend werden einige Beispiele aufgeführt

    Der Mondsilberspiegel, auch Spiegel des Glaubens (Mada, Feqz): Der Mond stellt das Zeichen Feqzens und Madas gleichermaßen dar. Er symbolisiert die Reinheit Madas und das Licht, dass sie den Menschen in der Nacht spendet und gleichzeitig, dass der Herr der Nacht über die Menschen wacht. Die wenigsten heutigen Spiegel sind tatsächlich aus Mondsilber, das speziell und aufwendig präpariert werden muss, um eine solch spiegelnde Oberfläche zu erhalten. Ist dies doch der Fall handelt es sich in diesen Fällen, um uralte über Generationen vererbte Kostbarkeiten, denen sogar eine gewisse Magie nachgesagt wird. Viele nehmen mittlerweile stattdessen einfachere Spiegel. Das Brautpaar setzt sich auf zwei für sie bereit gestellten meistens nicht allzu hohen Sitzmöglichkeiten (bspw. Kissen) und blickt gemeinsam in den Spiegel. Dabei betritt in einigen sehr traditionellen Gebieten die Frau mit einem Schleier den Raum und lüftet diesen erst vor dem Spiegel. Der Spiegel ist so aufgestellt, dass die Braut ausschließlich ihren Bräutigam sieht und der Bräutigam ausschließlich seine Braut. Dies soll ausdrücken, dass beide ihre ergänzende Hälfte, das Spiegelbild ihrer Seele gefunden haben. Bis heute halten sich allerdings auch die Gerüchte, dass diese Tradition darauf fußt, dass unheilige Kreaturen kein Spiegelbild haben oder der Spiegel das wahre Antlitz des Partners offenbart…

  • Weil wir es gerade auch hier hatten:

    "'In Zippeldinge sah ich Darstellungen der Göttin des Herdfeuers in Adlerform, ähnlich der Bildersprache der barbarischen Stämme der südlichen Gebirge mit ihrem Geisterglauben. Und entgegen des Edikts des weisen Silem Horas verehren sie Travia hier als Göttermutter Travina und als Sonnenträgerin, die gemeinsam mit ihrer Schwester Madavia (sic!), als mächtige Eule dargestellt, über Himmel und Erde herrscht. Ich werde gleich morgen eine Notiz an das Zwölfgötterkolleg verfassen.'

    -Tagebucheintrag eines unbekannten Geweihten, aufgefunden als Windschutz in einem Fensterladen"

    (Schild des Reiches S. 22)

  • Wäre das unter Gildenmagiern denkbar? Vielleicht im Fahrwasser der Magierphilosophie?

    Wie könnte eine Verehrung Madas unter Magiern aussehen?

    Ich kann da leider nicht mit einem tiefen Arsenal an Quellentexten und Fluff-Beschreibungen aufwarten, aber ich kann ein wenig was von meinem Magier aus Riva berichten, der im Privaten dem Glauben an die Göttin Mada anhängt. Als River Magier stammt der natürlich aus dem Hohen Norden und hat einen Gewissen Hang zu Märchen, Lagerfeuergeschichten und Folklore. Dementsprechend äußert sich sein Glaube an Mada vor allen Dingen darin, dass er in ruhigen Stunden für seine Freunde die Geschichte von Madas Frevel erzählt.

    Es gibt eine Welt von normalen Sterblichen und Geweihten, dann begeht Mada ihren Frevel, Magie gelangt in diese Welt, die Traditionen der Magiekundigen entstehen, Praios sperrt Mada ein und beauftragt ihren Vater Phex, sie für immer zu bewachen.

    Die Geschichte lässt sich schnell erzählen und beinahe beliebig ausschmücken. Der wichtige Teil der Erzählung ist dann das Ende:

    "Warum glaubst du hat Mada gefrevelt? Ich frage mich das schon sehr lange. Sie wusste, wie diese Geschichte enden wird. Eine Ewigkeit in Gefangenschaft und sie tat es trotzdem... ich glaube, sie hat es getan, weil sie die Sterblichen geliebt hat. Und weil sie wollte, dass wir frei sind."

    Ich glaube, der Glaube an Mada muss nichts mit Magierphilosophie zu tun haben. Mada als prometheische Gestalt, die den Menschen eine neue Art der Freiheit geschenkt hat: die Freiheit, das Übernatürliche zu wirken ohne sich dem Dogma eines Gottes zu verpflichten.

    Einmal editiert, zuletzt von Turang (3. August 2021 um 13:55)

  • Es gibt eine Welt von normalen Menschen und Geweihten, dann begeht Mada ihren Frevel, Magie gelangt in diese Welt

    Soweit ich weiss, gab es noch keine Menschen, als Mada frevelte - und auch noch keine Geweihten. Madas Motive fuer ihren Frevel waren andere.

    Spoiler anzeigen

    Wenn ich mich recht entsinne, frevelte Mada zuerst, die Götter verboten ihren Völkern den Umgang mit Magie, die Trolle - gottlos - scherten sich nicht darum und eroberten so ziemlich die ganze Welt. Die Götter fanden das nicht Dufte und erschufen die ersten Geweihten, denen sie ueber Karmalgartensprenkler ihre Macht liehen, und diese dann die Trolle besiegten.

  • Es gibt eine Welt von normalen Menschen und Geweihten, dann begeht Mada ihren Frevel, Magie gelangt in diese Welt

    Soweit ich weiss, gab es noch keine Menschen, als Mada frevelte - und auch noch keine Geweihten. Madas Motive fuer ihren Frevel waren andere.

    Spoiler anzeigen

    Wenn ich mich recht entsinne, frevelte Mada zuerst, die Götter verboten ihren Völkern den Umgang mit Magie, die Trolle - gottlos - scherten sich nicht darum und eroberten so ziemlich die ganze Welt. Die Götter fanden das nicht Dufte und erschufen die ersten Geweihten, denen sie ueber Karmalgartensprenkler ihre Macht liehen, und diese dann die Trolle besiegten.

    Menschen gab es noch nicht, das stimmt. Eigentlich sollte das "Sterbliche" und nicht "Menschen" heißen.

    Aber für den Rest kann ich die entsprechende Stelle aus dem Historia Aventurica anführen:

    Zitat von Historia Aventurica 36f.

    "Und wo die meisten anderen Götter in den Sterblichen nur unwürdige und unwichtige Diener sehen, da betrachtet Mada sie als liebenswerte, interessante Wesen, die sich mit beeindruckendem Mut und großer Entschlossenheit gegen die Gefahren der Welt stemmen, ohne sich von dem Wissen über die eigene Sterblichkeit einschüchtern zu lassen.

    Madas größter Zorn gilt allerdings dem Umstand, dass alle Götter ihre Völker in tiefer Unselbständigkeit halten. Denn nur wer sein Leben ganz in den Dienst einer Gottheit stellt, wird von dieser Gottheit mit Wundern und der göttlichen Berührung belohnt: Nur ein solcher Auserwählter kann Dinge vollbringen, die ohne göttliche Hilfe nicht möglich sind."

  • Ah, interessant. Ich hatte da nur eine sekundäre Quelle im Kopf, diese "Aventurische Geschichtsstunde" auf Youtube, die sich ebenfalls auf die Historica Aventurica beruft. Dein Originalzitat impliziert, dass es wohl tatsächlich Geweihte vor Madas Frevel gab.

    Da wundert es mich dann schon, dass diese Geweihten damals nicht die Trolle aufhielten. Doch dies weicht zusehr vom Thema ab. Danke fuer deine Berichtigung.

  • Im Schatten Simyalas S. 97 wirft ein paar interessante Fragen auf.

    Spoiler anzeigen

    Frage nicht, wer Mada verbannet, denn das ist der Herre Praios. Frage nicht, wer den Stein gefueget, in den sie gebannt wurde, denn das ist der Herre Ingerimm. Frage nicht, wer sie in Schlaf geleget, denn das ist der Herre Boron. Frage nicht, wer sie am nächtlichen Himmel bewachet, denn das ist der Herre Phex. Frage nicht, wer suchet, sie zu befreien, denn das ist die Frau Hesinden.

    Frage, warum es zumindest dreier dreier Götter in Alveran bedurfte, um eine der Sage nach halb Sterbliche zu bannen. Frage ob es in Phexens Sinn ist, Kerkermeister zu sein für jene, die den Sterblichen ihr Schicksal in die eigenen Hände legte. Frage schließlich, warum das allgöttliche Mysterium von Kha, das selbst die Götter bindet, von der Göttertochter Mada gebrochen werden konnte, da sie den Kristall der Kraft zerschlug!

    Frage: Was ist Lüge, was ist Wahrheit? Was wissen die Priester der Götter, und was verheimlichen sie?

    Nun - diese Fragen können einen wohl zum Madaglauben führen!

    Nach demselben Buch S. 88 hat die Sha'Ay Mada wenige Geweihte und zwei Dutzend nicht-geweihte Mitglieder. In "würdigen Vollmondritualen" verehren sie Mada als Geliebte(!) des Phex und versuchen, ihre Visionen und Fingerzeige zu deuten. Herz des Reiches S. 134 bezeichnet die Sekte ebenfalls als "klein".

  • Ich finde, dass mehr zwischen Meisterinformationen und Heldenwissen unterschieden werden muss. Im Mittelreich sind ca. 80 % der Bewohner Bauern, die sicherlich das Madamal kennen, was aber keinesfalls heißen muss, dass sie über solide Kenntnisse der Rolle Madas in der zwölfgöttlichen Glaubenslehre verfügen.

    Auch unterscheiden sich die Darstellungen Madas in unterschiedlichen kulturellen Kontexten: In der zwölfgöttlichen Glaubenslehre ist die Tochter Hesindes, die die Menschen bedauert, ihnen die Kraft der Magie bringt und dafür von den Göttern bestraft wird. In der nivesischen Mythologie hingegen ist Mada ein Mann, der aus Angst und Gier die Kinder Liskas erschlagen und die Beihnahe-Vernichtung der Welt durch die Himmelswölfe zu verantworten hat. Andere Kulturen mögen das gleiche kosmologische Ereignis in andere mythologische Darstellungen hüllen.

    Beispiele für Mada-Verehrungen finden sich z. B. auch in "Myranische Götter", S. 77. In Myranor ist auch die Verehrung von Mada und Ahmadena bekannt:

    "Der Mysterienkult der Ahmadena wiederholt im Grunde die bekannte Lehre, jedoch mit einem besonderen Akzent: Einst war Mada die höchste und bedeutendste Göttin, direkt aus dem Zusammenprall von Secarian und Nairaces geboren. Es war ihr Wille, den verdientesten Sterblichen die Gabe der Magie zu eröffnen, um sie schließlich Göttern gleich zu machen. Doch während sie noch daran arbeitete, fielen die anderen, einzeln schwächeren Götter voller Heimtücke über sie her, um sie zu töten. Mada erwies sich als zu stark, als dass das hätte gelingen können, doch die minderen Götter fesselten sie mit ehernen Ketten an den Rand der Totenpforte im Mond, wo sie heute noch gefangen ist, schwer verletzt und aus allen Wunden Magie verströmend." (Myranische Götter, S. 84)

  • Ich finde, dass mehr zwischen Meisterinformationen und Heldenwissen unterschieden werden muss. Im Mittelreich sind ca. 80 % der Bewohner Bauern, die sicherlich das Madamal kennen, was aber keinesfalls heißen muss, dass sie über solide Kenntnisse der Rolle Madas in der zwölfgöttlichen Glaubenslehre verfügen.

    Das stimmt.

    Meine Ausgangsfrage bezog sich auf eine mögliche Verehrung Madas unter Gildenmagiern. Dies unter der Prämisse, dass sich der gemeinsame Grundsatz wissenschaftlichen Arbeitens zumindest unter Grau- und Schwarzmagiern hinreichend als kulturelle Zusammengehörigkeit deuten lässt, die etwaige unterschiedliche Prägung durch die Herkunft überwindet.

    Neben Geweihten würde ich Gildenmagiern hohe Kompetenz in kosmologischen und zeitalterhistorischen Fragen zugestehen, sodass eine evtl. Verehrung Madas sich u.U. bei ihnen auch aus Forschungsergebnissen und Quellen erwachsen kann, statt aus überwiegend märchenhaft-transzendenten Gottesvorstellungen.

    Ich denke mir, dass ein koscher Magier frisch nach dem Examen am ehesten durch Bücherwissen und evtl. Korrespondenz seiner Magister an Wissen über madaverehrende Gruppen gelangt sein kann. Eigene Kontakte halte ich für unwahrscheinlich. In Frage kommen da m.A.n. Alrik Dagabor als weltgewandter Ex-Abenteurer und u.U. Domaris von A'Tall, sofern sie sich auf den Austausch mit einem Studiosus einlässt.

    Wie eine solche Verehrung aussehen könnte, dafür gab es hier ja bereits einige für mich sehr interessante Ideen.

    Welche Frage weiterhin für mich offen bleibt: ließe sich eine Madaverehrung in die Nähe der Magierphilosophie, oder gar des Borbaradianismus rücken? Gerade letzteres erscheint mir wegen der Darstellung als Schwarze Mutter naheliegend, zugleich aber auch frevelhaft. Wäre also eine Borbaradianische Ethik, evtl auch ohne sich darüber bewusst zu sein, eine logische Folge der Madaverehrung für einen Magier?

  • Welche Frage weiterhin für mich offen bleibt: ließe sich eine Madaverehrung in die Nähe der Magierphilosophie, oder gar des Borbaradianismus rücken? Gerade letzteres erscheint mir wegen der Darstellung als Schwarze Mutter naheliegend, zugleich aber auch frevelhaft. Wäre also eine Borbaradianische Ethik, evtl auch ohne sich darüber bewusst zu sein, eine logische Folge der Madaverehrung für einen Magier?

    Möglich ja, naheliegend vielleicht, frevelhaft vielleicht :)

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    Bei Mada und Ahmadena handelt es sich ja um Emanationen des Namenlosen, auch wenn den Anhängern das nicht klar ist.

    Die Hinweise Windwebers auf den Schatten Simyalas sehe ich genau in diesem Kontext.

    edit:

    "Parallelen dieser Geschichte zu den zwölfgöttlichen Legenden über den Namenlosen werfen ein unheiliges Licht auf Mada – trotzdem ist auch er eine Gestalt, die den Menschen geben wollte, was den Göttern zustand (ein Kernthema aller Mada-Mythen) – und als solche auch in den Mythen der Borbarad-Kirche wiederzufinden." (WdG, S. 151)

    3 Mal editiert, zuletzt von manbehind (6. August 2021 um 13:27) aus folgendem Grund: Bezug

  • Wobei ich zu bedenken geben würde, dass die Magierphilosophie per se antitheistisch ist und die Verehrung von Gottheiten grundsätzlich ablehnt. Auch würde ich sehr strickt zwischen dem Borbaradianismus und Xeraans Borbaradkirche unterscheiden. Letztere bedient sich zwar bei Ersterem, ist aber eine ganz andere Baustelle. Borbarads "Mutter" in der Darstellung Xeraans könnte übrigens auch die schwarze Rondra der Schwarzamazonen sein.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (6. August 2021 um 14:26)

  • Überbleibsel ihrer Verehrung sind von den Bashuriden, ihrem selbst erschaffenen Volk, bekannt. Einige Hinterlassenschaften befinden sich in der Gor, was das Dornenreich, aber vor allem Madas blaue Augen aufgreift.

    Spoiler der siebente Schleier und Madas blaue Augen

    In dem Kontext geht die obige Sage vom "Tanz der Mada" auch weiter. Während ihres Tanzes soll sie immer wieder einen ihrer Schleier fallen lassen und dort wo er niederfällt entsteht ein mächtiges magisches Reich. Natürlich ist dies Tulamidistan. Nahema hat diesen Schleier gefunden und am Ende landet er in Hasrabals Hand, der damit den Weg in die versunkene Hauptstadt der gorischen Bashuriden findet. Dort befindet sich auch ein Mada (oder Element Magie, müsst ich nochmal nachschauen) Gebäude/Tempel.

    Insgesamt ist Hasrabals Interpretation von Rastullah als Gott der Magie in diesem Kontext natürlich sehr interessant, gerade in Betracht dessen, dass er viel mit den Hinterlassenschaften der Bashuriden und Mada hantiert.

    Phex und Mada finde ich eigentlich sehr passend. In Madas blaue Augen macht er ihr zum Ende eine Art "Friedensangebot", aber auch ihre Aspekte finde ich nicht so konträr. Madas Aspekte sind Freiheit, Selbstbestimmung, Magie (unter anderem). Feqz kommt auch mit Magie, sowie Eigenverantwortung daher (sehr plakativ und reduziert ausgedrückt: Hilf der selbst, dann hilft dir Feqz). In WdG stand auch glaube ich, dass der heimliche Auftrag seiner Kirche auch in Richtung Selbstbestimmung geht.

    Eine sehr interessante Deutung. Unter kosmologischen Gesichtspunkten habe ich Madas blaue Augen tatsächlich noch nie gedeutet. Ich muss aber sagen, einiges habe ich anders verstanden/gedeutet als du.

    Madas blaue Augen

    Bei dem Gebäude, das Hasrabal am Ende des Soloabenteuers aufsucht, handelt es sich um den Tempel der sieben Elemente in einer Stadt Al´Guriyas, die ebenfalls Mada verehrten. Mit den Bashuriden hatte das Abenteuer meines Wissens nach nichts zu tun.

    Die Deutung, dass Phex das Auge haben wollte, um es Mada zurückzugeben, ist interessant, hast du darüber hinaus noch etwas, was sie stützen könnte? Ich frage aus ehrlichem Interesse.

  • Eine sehr interessante Deutung. Unter kosmologischen Gesichtspunkten habe ich Madas blaue Augen tatsächlich noch nie gedeutet. Ich muss aber sagen, einiges habe ich anders verstanden/gedeutet als du.

    Madas blaue Augen

    Bei dem Gebäude, das Hasrabal am Ende des Soloabenteuers aufsucht, handelt es sich um den Tempel der sieben Elemente in einer Stadt Al´Guriyas, die ebenfalls Mada verehrten. Mit den Bashuriden hatte das Abenteuer meines Wissens nach nichts zu tun.

    Die Deutung, dass Phex das Auge haben wollte, um es Mada zurückzugeben, ist interessant, hast du darüber hinaus noch etwas, was sie stützen könnte? Ich frage aus ehrlichem Interesse.

    Spoiler anzeigen

    Ja, ob es ein Tempel des siebten Elements (Magie) oder Mada war, war ich mir ja unsicher. Auf der anderen Seite wird bei den anderen elementaren Tempeln auch betont (auch hier aus meiner Erinnerung), dass man dort einhergehend auch die jeweiligen Elementargötter verehrt. Und schlussendlich ist ja dort das heilige Artefakt der Mada. Das bashuridische Erbe durchdringt das ganze Abenteuer, mehrmals fällt auch der Begriff, sei es in der Szene mit Madas Schleier/Sternentreppe oder im Tempel selbst, wo die Bashuriden ja mittels Mindoriumstaub in die Wände "gezeichnet" wurden (daran kann ich mich noch recht genau erinnern) usw. Allgemein beherbergt ja das ehemalige gorische Reich so manche bashuridische Hinterlassenschaft (siehe auch M&A Dornenreich).

    Ok zugegeben, dass mit dem Friedensangebot hatte ich tatsächlich anders im Kopf. Im Endeffekt war meine Interpretation Folgende: Phex hat das Auge Madas im Besitz, das für diese bestimmt recht nützlich ist. Stoerrebrandt war hier der menschliche Auftraggeber. Phex könnte nun Mada damit "erpressen" (halte ich für nicht effektiv) oder es ihr übergeben (deutlich besser, da Mada hierfür auch die richtigen "Agenten" fehlen...außer Hasrabal wäre natürlich ihr Agent). Auf die Idee, dass es ein Friedensangebot war, kam ich im Epilog, in dem Nedime ihr zu erzählendes Märchen ausschmückt. Phex [...] dem Wächter von Madas Gefängnis, dabei zu helfen eines ihrer Augen zurückzubringen [...]. Aber wie gesagt das hatte ich so im Kopf, dass man sich dort deutlicher geäußert hätte.

    Viele Grüße

    Shirwan