Ritter*innen, Krieger*innen, Schwertgesell*innen, Soldat*innen, Söldner*innen und andere im Vergleich

  • Ein Krieger ist für mich nichts, was ich einen Knecht nennen würde. "Knecht" impliziert meiner Meinung nach eine Abhängigkeit und eine gewisse Unfreiheit.

    Naja, das ist ein vorbelegtes Wort, das deutsche Äquivalent zum Man-at-Arms oder Homme de Guerre. Wie du oder ich das nennen würden ist da zweitrangig.

    Und ja, man ist abhängig vom (adeligen) Arbeitgeber, man ist ja kein Ronin oder Freelancer.

  • Ein Waffenknecht ist nun aber kein Edelknappe.

    Ein Krieger ist auch kein Waffenknecht, denn ein Krieger ist vom Stand her deutlich höher und besser angesiedelt, mit mehr Rechten und Fähigkeiten/sorgfältigerer, fundierterer Ausbildung.

    Persönlich sehe ich auch den Standard-Waffenknechet, der seinem ritterlichen Herrn/Herrin zu Fuß folgt oder vielleicht auf einem Reitpferd (wenn der Ritter wirklich wohlhabend ist), nicht als Schwere Reiterei im Kriegseinsatz. Das macht der Ritter.

    In Mittelaventurien spielen die Knechte wohl eher eine Statistenrolle. Und in einer solchen wird man nicht prominent.

    Das stimmt, aber das trifft z.B. auch auf einen Bader zu, den man trotzdem als Profession wählen kann. Der Waffenknecht ist vermutlich (zusammen mit anderen Professionen) einfach untergegangen.

    Ich würde den Waffenknecht halt über Söldner oder Gardisten abbilden, alternativ auch den Soldaten.

  • Das aventurische Kriegswesen entspricht in vielerlei Dingen eher der frühen Neuzeit als dem Mittelalter. Das Söldnerwesen ist meiner Meinung nach sehr von dem aus dem 30-jährigen Krieg inspiriert. Man geht dorthin, wo es "Arbeit" gibt und wenn die andere Seite besser zahlt oder zu weit überlegen ist, läuft man auch mal über. Gerade Krieger und Schwertgesellen sind nicht per se einem bestimmten Herrn unterstellt und müssen auch nicht ein Leben lang demselben dienen - das ist ähnlich wie bei den Söldnern. Allerdings haben Schwertgesellen und Krieger einen umfangreichen Ehrenkodex, der ein Überlaufen eher nicht möglich machen sollte und anders als Söldner wohl auch eine höhere Loyalität zu ihrer Heimat. Da liegt wohl ein wichtiger Unterschied: Der Söldner frönt in erster Linie dem Gold, der Soldat dem Reich, der Krieger der Ehre, der Schwertgeselle dem Ruhm, der Rondrianer seiner Göttin. Jedem kann alles davon sehr wichtig sein, aber die Prioritäten sind verschieden. Also bitte nicht missverstehen: Dem Rondrianer ist die Ehre natürlich auch sehr wichtig und alle genannten müssen essen und brauchen etwas Geld.

    "Dennoch wird der Krieger, der sich mit seinem Kriegerbrief ausweisen kann, im einfachen Volk oft höher eingeschätzt als der Offizier einer Armee, wohl, weil er nicht einem Adelshaus oder einem Reich, sondern in erster Linie seinem umfangreichen Ehrenkodex verpflichtet ist" (WdH 103)

    "Wo Söldner nur das Gold sehen und Krieger den Erfolg eines Kampfes, ist dieser für die Rondra-Priester gleichsam ein heiliger Akt." (WdG 50)

  • Ein Krieger ist auch kein Waffenknecht, denn ein Krieger ist vom Stand her deutlich höher und besser angesiedelt, mit mehr Rechten und Fähigkeiten/sorgfältigerer, fundierterer Ausbildung.

    Naja, das hängt jetzt eben von der derischen Definition des Waffenknechtes ab, d.h. wenn die bedeutend anders ist als die irdische (dann bräuchte wir aber für die Rolle ein anderes Wort). Ich sehe jetzt z.B. den Waffenknecht eines Grafen, der praktisch alles eines Ritters hat ausser dem Titel und einer Domäne, jetzt als von etwas höherem Stand in der echten Welt als einen herumziehenden, pferdlosen, Lederrüstung-tragenden Krieger.

  • Ich sehe im Waffenknecht eines Grafen Mann/Frau, in eher einfacher Rüstung, mit Waffen, aber keiner sehr guten Waffen-Ausbildung (nicht wie ein Krieger). Ein Krieger in Diensten eines Grafen oder sonstigen Adligen ist immer noch ein Krieger: der, der die Waffenknechte und Soldaten, die Burgwachen befehligt (dabei ist zu beachten, dass der aventurischer Krieger spezifischer ist als der irdische Begriff Krieger, der nicht professions- oder ausbildungsgebunden ist). Der Waffenknecht ist in keinem Fall ein Adliger (Edelknappen sind notgedrungen adlig) oder von tatsächlich besserem Stand.

    So liest es sich für mich, wenn Waffenknechte im Hintergrundwerk erwähnt werden.

    Söldner finde ich da durchaus ganz passend, wobei ich rein aus dem Gefühl den Waffenknecht von seinen Fähigkeiten eher eigentlich eher noch etwas unter dem Söldner ansiedeln würde, wenn ich es mir recht überlege.

    Ein Schwerer Reiter ist ein aventurischer Waffenknecht nicht (könnte es aber wohl sein unter Umständen), denn die gibt es ja im Hintergrundwerk, und sind Varianten des Söldners und Soldaten und die werden bei keiner Gelegenheit als Waffenknechte bezeichnet.

    SdR, S. 10 definiert die Aufgaben des erfahrenen Waffenknechts so: "ein erfahrener Waffenknecht, der im besten Fall gleichzeitig ein guter Schütze und Spurenleser ist. Seine Aufgaben sind neben der Unterstützung des Ritters im Kampf vor allem die Jagd und Pflege der Pferde".

    das scheint mir in jedem Fall nicht der aventurische Akademiekrieger zu sein, und insgesamt so eine Mischung aus Bedienstetem und Grundlagen-Kämpfer.

  • Den Unterschied zwischen Waffenknecht und Krieger macht für mich die mitschwingende Konnotation aus. Ein Waffenknecht ist deutlich anonymer und leichter als Teil einer gleichförmigen Gruppe zu denken. Der Krieger hingegen sticjht für mich eher heraus und wird sowohl allein als auch in der Gruppe individueller wahrgenommen. Eine Gruppe Waffenknechte klingt auch deutlich einheitlicher als eine gruppe krieger.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Ich sehe im Waffenknecht eines Grafen Mann/Frau, in eher einfacher Rüstung, mit Waffen, aber keiner sehr guten Waffen-Ausbildung (nicht wie ein Krieger).

    Wie heisst dann der irdische Waffenknecht in Aventurien? Ich bin gerne bereit andere Worte zu benutzen, aber ich denke so reden wir noch ewig aneinander vorbei.

  • Vielleicht einigen wir uns erstmal genau darauf, was wir unter dem irdischen Waffenknecht verstehen? Ein Vorschlag:


    Waffenknecht (auch Helm, Spiess oder Gleve; engl. man-at-arms, armsman oder coistrel, franz. Homme d’armes) war eine Bezeichnung, die vom Hochmittelalter bis zur Renaissance genutzt wurde, um einen Soldaten, fast immer einen gut im Gebrauch von Waffen trainierten Krieger, der als voll gepanzerter schwerer Reiter diente, zu zeichnen. Der Begriff könnte sich auf Ritter oder Edelmänner, und ihr Gefolge oder Söldner unter ihren Hauptmännern beziehen. Solche Männer konnten gegen Sold oder durch eine feudale Pflicht dienen.

    Also: Soldat, schwerer Reiter. Es können auch Söldner sein. Damit sprechen wir aventurisch vom Soldat in der Variante Schwere Reiterei oder vom Söldner in der Variante Schlachtreiter.

    Gebe ich den Begriff "Waffenknecht" in der Wiki-Aventurica ein, komme ich dagegen auf sehr verschiedne Treffer.

    Der Begriff kann einen Rang des Ordens des Gehörnten Drachen bezeichnen.

    Er kann einen leichten Andergaster Fußsoldatden bezeichnen.

    Er kann ein Mitglied einer mittelreichischen Lanze mit den von Schattenkatze beschriebenen Aufgaben bezeichnen.

    Er kann einen Rang der Bannstrahler bezeichnen.

    Die Bedeutung hängt damit hochgradig vom Kontext ab. Zu beachten ist auch, dass er einerseits zwei Berufe, andererseits zwei Ränge innerhalb zweier Berufe bezeichnen kann.

    Ähnlich vorsichtig muss man übrigens beim Wort "Krieger" sein, das zwar meist, aber nicht immer für Akademiekrieger steht. So heißt es in WdH 117:

    "Im folgenden Text finden Sie die Krieger unterschiedlicher Stammeskulturen eingehender beschrieben."

    Hier sind natürlich Stammeskrieger gemeint.

    Weitere Beispiele:

    "Die meisten jungen Krieger brauchen etliche Anläufe, um ein Gift mit ausreichender Wirkung herzustellen, und es kommt auch vor, dass ein unerfahrener und unvorsichtiger Krieger bei der Herstellung eines Giftes selbst den Tod findet." (S. 118)

    "Wie soll ich Dir den Krieger beschreiben, der mir da wortkarg und in Felle gekleidet gegenüber saß?" (ebd.)

    "Diese prägt sich zwar erst über die Jahre (weswegen wir sie unten nicht im Talentspiegel repräsentiert haben), aber es ist schon früh deutlich, welche Kriegerin Wollnashorn folgt und welcher Krieger Hirsch – und es ist selten, dass das Band zu einem Odûn gelöst und zu einem anderen neu geknüpft wird." (ebd.)

    "Hierzu wird sie in die Obhut eines erfahrenen Kriegers aus einer befreundeten Sippe gegeben, der sie ausbildet, als sei sie ein Mann. [...] Benutzen Sie die gleichen Werte wie bei dem herkömmlichen NovadiKrieger." (S. 120)

    "Wenn ein solcher Krieger in die Fremde zieht, dann vielleicht um eine Vision der Schamanin zu erfüllen oder eine Bluttat an seinem Volk zu rächen." (S. 121)

    "Als Krieger steht er in der Hierarchie seines Stamm ganz oben und ist sich dessen auch voll und ganz bewusst." (ebd.)

    "Bei den Stämmen, die im Orkland leben, halten die Krieger die Schwarzpelze auf Distanz." (ebd.)

    "In manchen Stämmen gibt es sogar Krieger, die die große Echsische Axt einzusetzen verstehen und darum unter ihresgleichen höchsten Respekt genießen." (ebd.)

    "Die Abschlussprüfung eines Derwisch besteht in aller Regel darin, dass er für eine kleine Gruppe Krieger die Segnung Rastullahs herabruft, während er diese auf einem Zug gegen verfeindete Stämme, Echsen oder fremde Eindringlinge begleitet." (S. 158)

    "Ein thara ist die Waffe, die sie ziehen, wenn es notwendig ist. Sie sind unerbittliche, harte Krieger für ihr Volk." (S. 164)

    "Krieger vom Orden des Schwarzen Raben" (S. 215)

    "Der geheimnisumwitterte Stamm Dervez ist kein Novadi-Stamm im engeren Sinne, sondern ein Sammelbecken für besonders entschlossene Krieger, und so verstehen sich die Beni Dervez auch als geistliche und kriegerische Stoßlanze Rastullahs." (S. 232)

    "Häufig werden Hadjinim mit persönlichen Missionen betraut, die bisweilen Jahrzehnte, manchmal gar bis zum Tod des Kriegers dauerten." (S. 233)

    "Dabei gilt die rechte Seite als Welt der Krieger und die linke als die der Geister." (S. 234)

    "Jede Frau, die in einer Amazonenburg aufwächst, erhält eine kämpferische Ausbildung. Nur wenige entscheiden sich dann, eine andere Profession als die einer Kriegerin zu wählen – nicht umsonst gelten bei Außenstehenden eigentlich nur die Kriegerinnen als wirkliche Amazonen. Und wo Disziplin und Gehorsam zum amazonischen Alltag gehören, bestimmen sie bei den Kriegerinnen das Leben in noch größerem Maße." (S. 96)

    "Insgeheim hoffen sie, sie könnten als echte Krieger berühmt werden." (S. 100, Anm. Schaukämpfer)

    "Der klassische maraskanische Krieger-Stil wird gern auf die Buskure (Königskrieger) Dajins des Frommen zurückgeführt, ist aber wahrscheinlich älter." (S. 112)

    "Daneben gehören natürlich auch die Anrufung der Geister großer Krieger, dierituelle Entseelung überwundener Gegner sowie die Austreibung von Besessenheit und Krankheit oder die Beherrschung von Geistern zu ihren Aufgaben." (S. 239)

    "Sollte ein Rikai-Priester nicht mehr das Gefühl haben, dass die Krieger seiner Sippe nicht mehr in der Lage sind, ihm den nötigen Schutz zu gewähren, sollten sie in blinder Blut- oder Kriegslust versinken oder von ihm aus anderen Gründen nicht mehr für die Gaben Rikais würdig erscheinen – dann wird er nicht zögern, sie ihrem Schicksal zu überlassen und seiner Wege zu gehen." (S. 240)

    Auch aventurisch hat der Begriff "Krieger" also ein breites Bedeutungssprektrum für alle möglichen kämpfenden Professionen - meist aber Akademie-, Stammes-, oder Ordenskrieger. Aber auch den maraskanischen Schwertgesellen wird ein klassischer maraskanischer Krieger-Stil zugesprochen und die elfischen Thara dürfen wohl als Stammeskrieger im weiteren Sinne gelten. Doch auch die Amazonen, die "hauptberuflich" kämpfen, werden als Kriegerinnen bezeichnet. Wie beim Begriff Waffenknecht kommt es auf den Kontext an. Wenn es aber unklar ist und man "Akademiekrieger" rät, hat man vermutlich meistens recht. :D

  • Wie heisst dann der irdische Waffenknecht in Aventurien? Ich bin gerne bereit andere Worte zu benutzen, aber ich denke so reden wir noch ewig aneinander vorbei.

    Söldner (Schwere Reiterei), Soldat (Schwere Reiterei), Krieger (beritten), auch Ritter, im Weiteren wohl jede Form von Bewaffneten, je nach Zeit und Region, besonders, wenn sie Geld dafür bekamen, wenn ich dem Wiki-Eintrag glauben darf.

    Aber aventurisch ist das nicht so, aventurisch sind Schwere Reiterei jedweder Art nicht unter der Bezeichnung Waffenknechte zu finden, Krieger ebenfalls nicht, Ritter auch nicht.

    Dass der aventurische Waffenknecht anders definiert wird, legt ja auch die oben von mir zitierte Passe aus SdR nahe, ebenso seine Erwähnungen als bei ihm Dienst stehende nicht näher bezeichnete Waffenknechte, die aber keine Söldner, Soldaten, Ritter oder Akademiekrieger sind.

    Das macht es für mich deutlich, dass der irdische Waffenknecht und der aventurische Waffenknecht nicht zu verwechseln sind.


    Die Bedeutung hängt damit hochgradig vom Kontext ab.

    Das gilt auch beim Ritter und Knappen: Deren Bezeichnungen und Ränge sind beim traditionellen Ritter und Knappen (Ritter in Ausbildung) fest definiert.

    Dann gibt es aber auch die Ordensritter, wie sie z.B. die Golgariten und andere Orden haben, da steht aber keine langwierige traditionelle Ritter-Ausbildung Schwertleite hinter.

    Schließlich gibt es auch noch Knappen und Ritter der Göttin, das eine ist der fertige Geweihte des Schwertbunds (und keineswegs der Geweihte in Ausbildung, denn das ist der Novize), das andere der Geweihte nach der zweiten Weihe.

    Stammeskrieger sind halt auch Krieger, nur keine Akademiekrieger. Aber es ist sehr sicher davon auszugehen, dass Waffenknechte keine Stammeskrieger sind.^^

    Krieger ist halt irdisch auch sein ein Begriff für alles, so lange es kämpft.

  • Stammeskrieger sind halt auch Krieger, nur keine Akademiekrieger. Aber es ist sehr sicher davon auszugehen, dass Waffenknechte keine Stammeskrieger sind.^^


    Krieger ist halt irdisch auch sein ein Begriff für alles, so lange es kämpft.

    Mir ging es darum:

    Naja, das ist ein vorbelegtes Wort, das deutsche Äquivalent zum Man-at-Arms oder Homme de Guerre. Wie du oder ich das nennen würden ist da zweitrangig.

    Das Wort "Krieger" wird Aventurisch nicht ganz so benutzt wie irdisch und bezeichnet nicht einfach jeden Kämpfer. Hauptsächlich scheint es eine Kurzform für Stammes-, Ordens-, und Akademiekrieger zu sein. Einen Söldner oder Soldaten kann es meiner Meinung nach aber z. B. nicht bezeichnen. :/

  • Das Wort "Krieger" wird Aventurisch nicht ganz so benutzt wie irdisch und bezeichnet nicht einfach jeden Kämpfer.

    Das ist mir bekannt, deshalb habe ich auch schon an mindestens drei Stellen mich oder weniger direkt darauf bezogen:

    Ein Krieger ist auch kein Waffenknecht, denn ein Krieger ist vom Stand her deutlich höher und besser angesiedelt, mit mehr Rechten und Fähigkeiten/sorgfältigerer, fundierterer Ausbildung.

    Ein Krieger in Diensten eines Grafen oder sonstigen Adligen ist immer noch ein Krieger: der, der die Waffenknechte und Soldaten, die Burgwachen befehligt (dabei ist zu beachten, dass der aventurischer Krieger spezifischer ist als der irdische Begriff Krieger, der nicht professions- oder ausbildungsgebunden ist)

    Krieger ist halt irdisch auch so ein Begriff für alles, so lange es kämpft.

    Deshalb kommt in meinen Augen für einen aventurischen Waffenknecht auch keinesfalls ein Akademiekrieger in Frage, und eigentlich ebenso wenig der Söldner oder Soldat, wie ich auch geschrieben habe. Man könnte regeltechnisch den Söldner oder den Gardisten mEn als Grundlage nehmen, wenn man einen Waffenknecht als Profession erstellen möchte, aber eigentlich trifft es das nicht so recht und er wurde ebenfalls mMn als Profession vergessen, wie ich ebenfalls schon schrieb (in mehreren Beiträgen der heutigen Diskussion).

  • Aber aventurisch ist das nicht so, aventurisch sind Schwere Reiterei jedweder Art nicht unter der Bezeichnung Waffenknechte zu finden, Krieger ebenfalls nicht, Ritter auch nicht.

    [...]

    Das macht es für mich deutlich, dass der irdische Waffenknecht und der aventurische Waffenknecht nicht zu verwechseln sind.

    Gut, dann ignorieren wir mal den Namen hier bis sich nicht ein besserer, spezifischerer gefunden hat. Ich hab auch nichts dagegen, ich muss beim englischen man-at-arms auch immer an etwas nicht sehr historisches denken. ;)

    Uns geht es jetzt ja um die Grenzen und Mischmengen zwischen mehreren Kategorien aventurischer Bewaffneter, obig z.B. auch da wo sich Ritter und (Baliho-)Krieger etwas überlappen. Meine "Berufsgruppe" wäre also jetzt jemand der zum Kriegstrupp eines Feudalherren zählt, meist schwere Reiterei darstellt, dabei aber nicht Ritter ist oder dies bald werden wird, noch in einer Garnison stationiert und dort ausgebildet ist, noch auf dem offenen Söldnermarkt erworben wurde.

    Irdisch der Löwenanteil der schweren Reiterei, gerade in der Zeit als die Ritterwürde nicht mehr so häufig verliehen wurde. Gehobener Mittelstand oder niederer Adel meistens.

    Kann einfach nicht zu spezifisch erwähnt worden sein, oder aufgrund anderer aventurischer Umstände nicht (nennenswert) existent sein.

    Wenn landlose Ritter problemloser sind als IRL, dann kann ich auch alle solchen gleich mit dem Stand ernennen. (Vielleicht deswegen auch zu viele nicht-wördige Ritter.)

    Wir haben mehr stehende Heere, also vielleicht übernimmt das einfach mehr die Staatskasse und nicht der Feudalherr.

    Oder es ist etwas was einfach vom Krieger als "Zwischen-Stand" hervorragend ausgefüllt ist.

    Oder er ist wie Gjalskerländer und bleibt lange Jahre unentdeckt und unerwähnt ;)

  • Wenn landlose Ritter problemloser sind als IRL

    Aventurisch, wieder nach SdR, gehört der regierende Ritter zu den ritterlichen Minderheiten an, weil halt die meisten zu den dienenden Rittern (jenen mit festen Lehnsherren) sind oder fahrende Ritter. Die sind aventurisch nichtsdestotrotz Ritter und legen auch großen Wert darauf, als diese kenntlich zu sein, und sich z.B. auch vom Akademie-Krieger, bzw. auch Akademie-Ritter (bei den Akademien, die in Richtung mittelschwere und schwere Reiterei als Schwerpunkt gehen), abheben, aber auch vom Ritter Ehrenhalber.

    Der Ritter mit eigenem Lehen und der fahrende Ritter können in jedem Fall Knappen/Pagen haben. Beim Ritter in Diensten steht bei, dass sie die Ritter und Pagen ihrer vorgesetzten Adligen ausbilden (aber nicht Schwertmutter/Schwertvater sind), aber so wie ich das verstehe, spricht da nichts gegen, dass die nicht auch Knappen oder Pagen annehmen können.

  • Hier leben gleich mehrere Ritter samt Waffenknechten.

    Auch Schild des Reiches S. 115 kennt Waffenknecht als Synonym für Söldner:

    "Die Söldner leben vor allem i m südwestlichen Bereich Wehrheims von Burg Karmaleth bis zum Söldnermarkt. Sie behausen einige weniger zerstörte Gebäude und meiden die besonders durch Geistererscheinungen geplagten Stadtteile. Bretterverschläge und bunte Planen machen manche Ruinen wohnlich, Strohlager und Beuteverstecke liegen an möglichst geschützten Stellen. Neben den Waffenknechten bewohnen noch 200 weitere Menschen die Ruinenstadt, die oft woanders Hof oder Werkstatt verloren haben und nun hier ihr Glück versuchen" (Hervorhebung durch mich)

    S. 27 kennt ihn als Begriff für Soldaten oder Söldner (je nachdem, ob man die Stelle als Hendiadyoin versteht oder nicht):

    "Einige Geweihte des 'Geifernden Schnitters' haben sich unlängst in die Wildermark aufgemacht und predigen unter den Söldnern und Waffenknechten das Wort ihres Herren."

    S. 126 kennt den Begriff als Rang der Golgariten:

    "Die Golgariten stellen dabei das Rückgrat des Heeres. Sie sind in sogenannten 'Schwingen' organisiert, die aus elf Rittern Golgaris und einer unbestimmten Anzahl Knappen und Waffenknechten bestehen."

    S. 9 verwendet den Begriff für mehrere mögliche Begleiter eines Ritters:

    "Der fahrende Ritter hingegen lebt nicht am Hof eines Adligen, obwohl natürlich auch er einem Herrn oder einer Herrin seine Treue geschworen hat. Er reist alleine oder in Begleitung von seinem Knappen und vielleicht weiterer Waffenknechte durch das Land. [...] Bei seinen Missionen ist der dienende Ritter jedoch nicht alleine unterwegs, sondern wird in der Regel von seinem Knappen und ein paar Waffenknechten begleitet"

    S. 10 ordnet dem Waffenknecht zumindest ein Pferd zu:

    "Bei offiziellen Missionen wie einer diplomatischen Reise oder Turnierteilnahmen begleitet eine Bannerträgerin die Ritterin und trägt ihr Wappen. Die Bannerträgerirr reitet meist voraus und kündigt das Erscheinen ihrer Herrin in der unmittelbaren Umgebung und in Dörfern an. Oft sind es verdiente Waffenknechte, die die Aufgabe des Bannerträgers übernehmen."

    In Spannung dazu steht folgende Stelle:

    "Obgleich ein Ritter sich selbst zu verteidigen weiß, gehört zu seiner Gefolgschaft oft noch ein erfahrener Waffenknecht, der im besten Fall gleichzeitig ein guter Schütze und Spurenleser ist. Seine Aufgaben sind neben der Unterstützung des Ritters im Kampf vor allem die Jagd und die Pflege der Pferde."

    Hier wird vom Waffenknecht im Singular geschrieben und er wird als Allroundtalent dargestellt - unwahrscheinlich, dass manche Ritter mehrere solcher vielseitigen Experten unterhalten. Warum auch? Meine Schlussfolgerung: Ein Waffenknecht kann diese Fähigkeiten haben, muss aber nicht. Er kann auch ein berittener Soldat sein. Muss er auch, will er seinen Herrn im Kampf unterstützen und der nicht absteigen.

    S. 77 birgt vielleicht, was du suchst:

    "Garnisonen : ein Banner Söldner vom 'Sturmbanner', mehrere Dutzend Söldner in 'Golderhelds Heimstatt', ein Banner Waffenknechte des Barons auf der Burg"

    Der Baron hat ein ganzes Banner Waffenknechte in seinen Diensten - da können auch ein paar schwere Reiter dabei sein.

    Der Begriff "Waffenknecht" schillert in Aventurien. Allein Schild des Reiches kennt eine Reihe von Bedeutungen. Un meiner Meinung nach bietet auch auch Platz für einen schweren Reiter, der seinen Herrn im Kampf unterstützt.

    EDIT

    "Um es vorwegzunehmen: Armeen (also ständig einsatzbereite und aus dem Staatssäckel bezahlte Truppen) in der folgend beschriebenen Form gibt es eigentlich nur im Mittel- und Horasreich, in Aranien, in Al‘Anfa und in Ansätzen im Kalifat, während die übliche Heeresmacht eines Landes durch einen Kriegshaufen repräsentiert wird, also die Gefolgschaft des örtlichen Herrschers, die sich in Adlige, Ritter, Krieger und Waffenknechte untergliedert und die meist wirklich nur für den Kriegsfall zusammengerufen wird (eine persönliche Leibgarde in Palastnähe einmal ausgenommen)." (Geographica Avenurica S. 170)

    "Nostria und Andergast: In den beiden streitenden Königreichen finden sich noch die traditionellen Kriegshaufen und Adelsgefolgschaften in Reinform: adlige Heerführer, eine geringe Anzahl Ritter, jeweils von einer Handvoll Waffenknechte begleitet, und ein großer Haufen nur mit improvisierten Waffen ausgerüstetes, von den Adligen zum Kriegsdienst verpflichtetes Fußvolk." (S. 173)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (30. Juli 2021 um 19:05)