Alle aventurischen Ritter sind aus Kriegerakademien. Keine duale Ausbildung auf Dere. Schwertgesellen gibts auch nicht. Doppelsöldner sind entweder höchst illegal oder verarmte Absolventen.
Das macht iwi keinen Sinn. Kriegerakademien sind wie "normale" Kasernen für die "einfache Armee". Ritter hingegne könnte man als Equivalent zur direkten Offiziersausbildung sehen. Weniger Kampf an sich sondern viel mehr das Drumherum. SG hingegen sind sowas wie die Sonder- und Spezialeinheiten. Kämpfer aber spezialisierter in ihren Fähigkeiten.
Der Doppelsöldner als Begriff kommt aus der Zeit der Spießgespanne. Sie bekamen den doppelten Sold (daher der Name) um als erste Reihe den Spießwall aufzubrechen. So gesehen können alle drei, Ritter, Krieger, SG ein Doppelsöldner sein. Warum sollte eine so wichtige Einheiten illegal sein?
Bruderschwester mhd sehnt sich wohl die frühe Setzung zurück, dass Zweihänder privilegierte Waffen der Krieger*innen sind und von anderen nicht getragen werden dürfen. Diese Setzung wurde durch Entwicklungen im Metaplot so weit aufgebrochen, dass z. B. Doppelsöldner*innen möglich wurden. Geretcont wurde die Setzung übrigens eigentlich nicht. Zumindest bis DSA4.1 findet man Spuren davon:
"Doch nicht nur im Schlachteinsatz erfreut sich der Zweihänder großer Beliebtheit, auch bei den auf den Einzelkampf spezialisierten Kriegern ist er hoch angesehen und galt noch bis vor einigen Jahrzehnten als privilegierte Waffe dieser besonderen Kämpfergesellschaft und des Adels. Dieses Gesetz existiert auch heute noch, doch gibt es kaum noch jemanden, der auf seine Einhaltung pocht. Auch die Krieger fordern ihr altes Recht nur noch selten ein, wissen sie doch am besten, dass eine Waffe nur so gut ist wie derjenige, der sie führt. Und dass es nach wie vor die Krieger und Ritter sind, die am besten mit dem Zweihänder umzugehen wissen, ist unbestritten." (Aventurisches Arsenal S. 37)
"Der Kriegerbrief ist gemeinhin das Zeichen der Legitimation des Kriegerstandes. Er gestattet seinem Besitzer das Führen privilegierter Waffen und gibt dem nichtadligen Krieger das Recht zur Teilnahme an Adelsturnieren." (Klingentänzer S. 12)
Doch wie das veraltete gesetzliche Privileg der Krieger*innen kennt das AvAr auch Doppelsöldner*innen mit Zweihändern:
"Wenn die Pike die Königin des Schlachtfelds ist, dann ist der Zweihänder deren Geliebter, denn nach ersten Manövern fanden die Strategen heraus, dass ein Regiment aus Pikenträgern bestens beraten ist, wenn es von einer Handvoll Schwertkämpfer oder Hellebardiere begleitet wird, die mit ihren mächtigen, aber dennoch ungleich beweglicheren Zweihändern zwischen den eigenen Reihen hervorstürmen und die feindlichen Piken zerschlagen, während die eigenen Spitzen weiter in die anrückenden Leiber der Feinde stechen."
Hmm? Eine dreijährige Ausbildung um ein regelmäßiger Soldat zu sein? Interessant.
Und ein Ritter, der sich hauptsächlich durch seine Geburt auszeichnet und praktisch bei einem Verwandten in die Lehre ging da jetzt mehr Kompetenz in der Menschenführung zuzugestehen ist jetzt vielleicht theologisch interessant, aber jetzt nicht unbedingt das was man unter einem modernen Offizier versteht.
Mein Wunsch war nur die Stärkung einer recht aventurischen Eigenheit, des Akademiekriegers. Der macht jetzt eigentlich schon nicht so viel Sinn, aber meiner Meinung nach noch weniger wenn sowohl Schwertgesellen, Doppelsöldner, herkömmliche Ritter und rondrianische Laienorden auch noch herumwandern. Streichen würde natürlich auch Sinn machen oder das eher mit den Schwertgesellentum und reinen Kadettenschulen zusammenlegen.
Aber wenn wir schon über Retcons fabulieren, wäre ich eben für einen einzigartigen Kriegerstand. Ein bisschen Ritter, ein bisschen chinesische Bürokratenschule, ein bisschen Dojo, ein bisschen rondrianisch. Gerade in Kombination mit den Magierakademien, wo das ein gutes Gegenstück als aventurische Eigenheit ist.
Ich bin hier vielleicht auch etwas befangen weil einer der wenigen YA Romane die ich als Kind ausstehen konnte die von Alanna von Trebond waren, wo die Ritter auch auf eine richtige Schule gingen.
Die Ausbildung eines Ritters dauert 2x6=12 Jahre. Eine Kriegerin wurde 4+3+3=10 Jahre ausgebildet. Um vollwertiger Ritter zu werden ist die adlige Abstammung ein notwendiges, aber kein hinreichendes Kriterium - ein weiteres notwendiges Kriterium sind die Pagen- und die Knappenzeit. Und die dauern länger als eine Ausbildung an einer Kriegerakademie mit ihren Phasen Disciplina, Armatur und Studium. Schwertgesellinen haben midestens 8 Jahre Lehrlingszeit hinter sich. Das Novizat eines Rondrianers dauert 5-7 Jahre. Da Soldatin anders als die anderen Professionen nicht zeitaufwendig ist, darf man wohl 3 Jahre abziehen - und kommt bei etwas 2-5 Jahren Ausbildungszeit raus.
(Quellen: Klingentänzer, Wege der Götter, Wege der Helden, Schild des Reiches)