Isdira-Sprachdynamik über Jahrhunderte

  • Mir ist vor einigen Tagen der Gedanke gekommen einen älteren Elfen zu spielen, der einige Jahre isoliert vom Rest der Welt gelebt hat. Bei menschlichen Sprachen ist die Veränderung über die Jahre ja relativ stark, das heißt selbst wenn er vor 200 Jahren Garethi auf Stufe III sprechen konnte wird das zum jetzigen Zeitpunkt eher Stufe II entsprechen, da sich Wörter und eventuell sogar Grammatik geändert haben. Wie ist das denn mit Isdira? Existiert hier eine Sprachdynamik, kann sich ein 500 Jahre alter Elf ohne Probleme mit einem 50 Jahre alten Elf unterhalten?

  • Wie ist das denn mit Isdira? Existiert hier eine Sprachdynamik, kann sich ein 500 Jahre alter Elf ohne Probleme mit einem 50 Jahre alten Elf unterhalten?

    Die Sprachveränderungen im Elfischen dürften langsamer ablaufen, da Lernstoff über das Salasandra vermittelt wird, also eine Art Kolektivgedächtnis besteht und Elfen länger leben. Nach 500 Jahren sind bei Menschen viele Generationen vergangen und es lebt (fast) keiner mehr, bei Elfen - potentiell alterslos und unsterblich - kann es sein, dass noch ein Kind eines Elfen, der vor 500 Jahren schon gelebt hat, existiert. 500 Jahre ist allerdings auch für Elfen ein hohes Alter. Außerdem wird das Asdharia, das Altelfische, bei Legendensängern und Zauberwebern ja auch noch überliefert. Wer Isdira und Asdharia spricht, dürfte 500 Jahre altes Isdira hinbekommen.

    Auch bei Menschen müssen 500 Jahre die Sprache übrigens nicht völlig verändern. Versuch mal einen deutschen Text aus dem 16. Jahundert zu lesen - erforderat am Anfang etwas Konzentration, klappt aber gut. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (27. Juli 2021 um 11:01)

  • Angesichts der Lebenserwartung von Elfen: Ich denke nicht, dass sich da in 500 Jahren bei Elfen in der Sprachen(fort)entwicklung nennenswert etwas getan hat.

    Wenn man einige Jahrtausende zurückgeht, gab es das elfische Asdharia (noch komplizierter als Isdira).

    Bei den elfischen Sprachen würde ich sprachliche Veränderungen eher über Jahrtausende als gegeben ansehen, nicht über eine Handvoll Jahrhunderte. Vor 2000 Jahren war das Isdira womöglich wirklich anders, und das Asdharia hat sich über die Jahrtausende der Hochelfen-Zeit wohl ebenfalls geändert (zumindest wird sich in der Phileasson-Saga auf altertümliches Asdharia bezogen, auch wenn ich die Stelle gerade nicht finde).

  • Es kommt vor allem darauf an, zu welchem Elfenvolk dein Elf gehören soll. Die Waldelfen zum Beispiel sind direkte Nachfahren der Lichtelfen und gerade diejenigen, die isoliert in den Salamandersteinen leben, dürften sich ein paar alte Dialekte bewahrt haben. Die Firnelfen, Wüstenelfen, Steppenelfen und Auelfen dagegen stammen von Hochelfen ab und haben wenig bis gar keinen Kontakt zu den Waldelfen. Gerade Firn- und Wüstenelfen leben ziemlich isoliert. Da kann ich mir vorstellen, dass sich eigene Dialekte entwickelt haben, die sich unterscheiden und wo man als Spieler anfangs ein bisschen radebrechen kann.

    Es gibt immer einen weiteren Alrik.

  • Die "Dialekte" bei Zwergen haben sich spätestens seit des Tages des Zorns nun seit 4000 Jahren entwickelt. Das sind ca. 10 bis 13 Zwergenleben. 10 bis 13 Menschenleben wären 500 bis 1000 Jahre, je nach Lebenserwartung in der jeweilgen Epoche. Bei Elfen bin ich gerade nicht im Bilde, wann die sich trennten in Firn-, Au- usw., ist aber glaube ich mindestens genauso lange her. Während die konservativen Zwerge ihre Sprache wohl eher wenig geändert haben, könnten die Elfen mehr variiert haben.

    Ich kann aber nicht beurteilen, ob ein deutschsprachiger aus dem 16ten Jahrhundert oder aus dem 11ten Jahrhundert uns heute verstehen würde und wir ihn (hier gibts doch bestimmt den ein oder anderen, der das beurteilen kann). Ich würde mich also an den Menschen auf der Erde orientieren und dann bei den Elfen je nach persönlichem Geschmak etwas mehr Varianz einbauen.

  • Ich gebe mal ein kurzes Beispiel aus der Confessio Augustana von 1530 (knapp 500 Jahre alt). Da es ja um gesprochene Sprache geht, passe ich die Rechtschreibung etwas an, um da keine künstliche Barriere aufzubauen.

    "Erstlich lehren und halten wir einträchtiglich, laut des Beschluß des Concilii Niceni, dass ein einig Göttlich Wesen sei, welches genennt wird und wahrhaftiglich ist Gott und sind doch drei Personen in demselben einigen Göttlichen Wesen, gleich gewaltig, gleich ewig: Gott Vater, Gott Sohn, Gott heiliger Geist." (S. 12 im Link)

    Ich glaube, bei mir wäre die Sprachbarriere größer, wenn ich mit jemandem sprechen würde, der Plattdeutsch spricht. ^^

    Hart würde es natürlich durch die erheblichen technologischen und kulturellen Unterschiede (Demokratie, Aufklärung, Menschenrechte...) - das würde das Verständnis enorm erschweren. Aber diese Barriere besteht zwischen den Elfen ja weniger.

    EDIT

    Gehen wir ins 13. Jahundert wird es dagegen schon deutlich härter:

    "Nû alrêst lebe ich mir werde,
    sît mîn sündic ouge siht
    daz hêre lant und och die erde,
    dem man vil der êren giht.
    Mirst geschehen, des ich ie bat,
    ich bin komen an die stat,
    dâ got menschlîchen trat." (Walter von der Vogelweide: Palästinalied)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (27. Juli 2021 um 11:30)

  • 1530 ist eindeutig deutsch. Das Palästinalied muss man deuten, das ist in Schriftform möglich aber zumindest für mich in der gesprochenen Geschwindigkeit nicht möglich, ich würde nur die Hälfte verstehen. Sobald Worte nicht nur anders Klingen sondern eine andere Bedeutung haben wird es schwierig!