Was ist "der" Kanon? Was ist offiziell?

  • Dieser kurze Trialog hat bei mit zu etwas Grübelei geführt.

    Hi Folks!

    Inwiefern zählen die Myranor-Bücher zur offiziellen Lore Aventuriens? Bilde mir ein, das gelte alles irgendwie nicht.

    Thanks,

    R

    Myranor ist eine eigner Kontient, der absolut nichts (bisher) mit dem Metaplot von Aventurien zu tun haben wollte. ;)

    Umgekehrt gehört Myranor - schon historisch und (aventurisch)abenteuermäßig - voll zum aventurischen Hintergrund.

    Da die myranorischen Abenteuer keinen (erkennbaren) Einfluß auf den Rest Deres haben, weiß man davon auch nichts auf Aventurien. (Oder, Pardona?)

    Und Botenberichte sind selten.

    Wiki Aventurica:Kanon – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt


    Myranor gehört zum Kanon nach dem Verständnis der Wiki-Aventurica.

    Was ist eigentlich "der" Kanon? Nehmen wir diese Passage von Wiki-Aventurica:

    Die Goblinversicherung aus Skilltree Saga ist eines der vielen möglichen Beispiele wo der Entwickler Silent Dreams völlig DSA-untypisch das aventurische Narrativ mit irdischen Rollenspielmechaniken vermischt. Laut Alex SpohrUlisses-Forum gehören jegliche Inhalte aus DSA-Lizenzprodukten zum offiziellen Kanon; das Wiki Aventurica macht sich diese Einstellung jedoch nicht zu eigen: Wiki Aventurica:Kanon.

    Legt es sich nahe, dass WIki-Aventurica einen leicht anderen Kanon hat als Alex Spohr und Ulisses. Und lletztlich hat doch jede Gruppe ihren eigenen. Viele scheinen die Historia Aventurica oder Elementare Gewalten auszunehmen und wenn man die HA aufnimmt, stellt sich die Frage, welche Auflage. Da wurde ja einiges verändert. Bei Romanen fallen bisweilen Begriffe wie "halbkanonisch" oder es wird nach Verlag unterschieden und bei Computerspielen... Nun - man nehme nur das Spiel aus dem die Goblinversicherung stammt. Einige Gruppen erkennen vielleicht nur die Werke einer bestimmten Edition an und andere nur eingeschränkt oder gar nicht. Manchen gehen vielleicht gewisse Retcons gegen den Strich, so dass sie nur Werke bis zu einem gewissen Zeitpunkt (z. B. dem Erscheinen der HA) anerkennen. Oder erst ab einem bestimmten Zeitpunkt - in der DSA-Frühzeit gibt es ja ein paar Sachen, die heute komisch scheinen könnten.

    Wie macht ihr das? Fogt ihr einer "Autorität" wie Ulisses oder der Wiki-Aventurica oder bastelt ihr einen ganz eigenen Kanon? Wie sieht der in etwas aus und wie kommt ihr zu euren Entscheidungen? Oder sind bei euch Hausregeln und Haussetzungen so selbstverständlich, dass "offizielle" Werke nicht besonders "autoritativ" sind?

    Und damit nahe verwandt - auf welcher Grundlage argumentiert ihr hier im Forum und welche Quellen findet ihr bei anderen überzeugend? Hier geht es z. B. um Bilder als Quellen und hier um "veraltete" Literatur als verwandte Themen.

    Die Frage: "Zählt das Lore zu Myranor für Aveturien" kann also eigentlich nur beantwortet werden mit: "Kommt darauf an, wen du fragst." ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (25. Juli 2021 um 12:26)

  • Wir folgen dem "offiziellen" Kanon, solange es uns in dem Kram passt.

    Ansonsten ist unser Rundenkanon ein geschickter Tänzer.

    Wenn der Spielspaß auf ihn zurauscht weicht er elegant aus, anstatt ihm im Weg zu stehen.

    Dies hat, zusammen mit der DSA-Unerfahrenheit meiner derzeitigen Runde bisher dazu geführt, daß wir in einer munteren Mischwelt aus DSA 1-5 spielen. Ansonsten passt alles aber noch recht gut.

    Schickt Advocaten, Armbrüste und Dukaten!

  • Meine nur sehr sporadisch zusammentreffende Altherren/Väterrunde ist da ebenfalls sehr flexibel, wenn's uns passt.

    Als Scriptoriums-Hobbyautor hab ich natürlich den Ehrgeiz Nischen im offiziellen Aventurien zu finden, um etwas für alle Kompatibles zu kreieren. Außerdem mag ich das Puzzeln mit den verschiedenen Bausteinen, insofern reizen mich sowohl HA als auch Myranor.

  • Für mich ist das relativ simpel zu beantworten:

    Wenn man Ulisses als offiziellen Publisher/Manager/Inhaber/Schaffer/~primär Schöpfende Kraft von DSA anerkennt, dann ist alles. was Ulisses als offiziell veröffentlicht, offiziell und damit Kanon. Denn das ist die Definition von Kanon.

    Wenn man hingegen Ulisses aberkennt, offizieller Publisher/Manager/Inhaber/Schaffer/~primär Schöpfende Kraft von DSA zu sein, dann ist Ulisses-Kram nicht Kanon.

    Ich glaube der einzige Grund, warum diese Frage bei jemandem aufploppen kann - und das meine ich nicht böse - ist, wenn man die Definition von Kanon nicht kennt oder ähnlich wie Star Wars Fans sich denkt: "Nee, was jetzt kommt mag ich nicht. Das ist kein Kanon für mich! Hoffentlich ändert das der nächste Lizenzinhaber."

    Wie gesagt: Nicht krumm nehmen! Ich meine das tatsächlich ziemlich neutral. Man darf die Meinung ruhig haben, dass Ulisses DSA gerade den Grand Canyon runterwirft und man auf die Zeit wartet, wo DSA6 den großen Retcon ansetzt.

    Ich selbst entziehe Ulisses auch mit ganzer Kraft die Deutungshoheit über mein Aventurien ;) dennoch ist es - denke ich - einfach(er) über Kanon zu reden, wenn wir Ulisses als Deutungshoheit für das offizielle Aventurien akzeptieren. Kann ja immer noch einen Retcon geben :P

    Vielleicht missverstehe ich auch, aber ich sehe keinen anderen Weg, wie Kanon unklar sein kann.

  • Ich kenne die Definitionen(!) von Kanon durchaus. Dieses Wort hat schließlich eine ganze Menge Bedeutungen. Und ich weiß, dass sehr wohl mehrere nebeneinander Existieren können. Und da, wie ja gezeigt, allein schon Wiki-Aventurica einen leicht anderen Kanon als Ulisses vertritt, sehe ich es keineswegs so, dass es bei DSA nur den einen gäbe.

    Bei fiktionalen Werken stellt der Kanon jenes Material dar, welches als offiziell gültig für das fiktive Universum anerkannt wird.[1] Oftmals wird der Begriff als Antonym zu Fan-Fiction gebraucht, wobei der Kanon hierbei „das originale Werk ist, von dem der Fan-Fiction-Autor borgt“.[2] Obwohl Kanon im Deutschen ein Nomen ist, wird der Begriff umgangssprachlich auch als prädikative Ergänzung gebraucht („Kanon sein“ wie „Teil des Kanons sein“, z. B. „Dieses Buch/Ereignis ist nicht Kanon!“).

    Nach den gängigen Definitonen gibt es also keineswegs die eine Autorität, die dies als einzige vorschreiben kann. Für DSA ist freilich auch die Definition der Wiki-Aventurica wichtig:

    Der Begriff Kanon wird im Bereich vieler fiktiver Welten/Universen (z.B. StarTrek oder StarWars) verwendet, und beschreibt die Gesamtheit aller als "wahr" angenommenen Fakten über diese Welt. Dabei ist es oft schwierig, genaue Grenzen zwischen kanonischen und nicht-kanonischen Informationen zu ziehen, da für komplexere Welten oft lizensierte - und damit offizielle - Produkte existieren (z.B. Romane, Brettspiele, Computerspiele etc.), bei denen umstritten ist, ob sie mit der restlichen Welt harmonieren. Oft wird von Seiten der Rechteinhaber auch kein offizieller Kanon definiert, was die Einordnung des Materials in den Kanon zu einer Fan-Aufgabe macht, worüber dann oft heftig in Foren diskutiert wird.

    Der für das Wiki Aventurica definierte DSA-Kanon wird auf der Seite Wiki Aventurica:Kanon dargestellt.

    Auch hier wird - völlig korrekt - festgestellt, dass es nicht unbedingt die eine Autorität geben muss oder kann, die "den einzig wahren Kanon" festlegt. Auch bei Star Wars gehen ja nicht alle die Einordnung der Legends und des Kanon mit und unterscheiden - korrekter! - in alten und neuen Kanon. Auch die Produkte anderer Verlage werden hier mit einbezogen. Was als "offiziell" betrachtet wird, definiert die Wiki-Aventurica für sich selbst. Und so wird die Goblinversicherung - nach Ulisses-Definition durchaus offiziell und kanonisch - dort nicht anerkannt.

    Was ein Kanon ist, dürfte jedem und jeder hier klar sein. Doch dass Ulisses dein einen wahren festlegt, kann ich so nicht unterschreiben. Das würde schlicht nicht den gängigen Definitionen des Wortes entsprechen. Ursprüglich stammt das Wort ja aus der Theologie und beschreibt die Schriften, die es als verbindlich in die Bibel geschafft haben. Und das unterscheidet sich zwischen den Konfessionen teils deutlich! In den protestantischen Kirchen gehören diverse sogenannte Apokryphen nicht dazu, in der römisch-katholischen Kirche dagegen sehr wohl. Und bei DSA verhält es sich keineswegs anders - auch da können verschiedene Kanones nebeneinander existieren.

    Man darf sich sebstverständlich einfach dem Ulisses-Kanon anschließen. Das ist eine einfache und legitime Lösung. Aber es ist eben mitnichten der einzige. Und auch mitnichten der einzige wahre, richtige oder echte Kanon.

  • Bis DSA4 ist der Kanon leicht zu verfolgen, weil alle RSHs Fremdquellen (Romane, Computerspiele) erwähnen, die daher als gesichert angesehen werden können.

    Ich hab bei den Chroniken es ähnlich gesetzt; Botenberichte, Regionalmeldungen, Abenteuer, Romane und der Rest.

    Ein Problemfall ist Myranor, wo entschieden wurde sich frei vom aventurischen Plot zu bewegen; grob bedeutet dies der Sternenfall fand dort nicht statt.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Was kanonisch ist oder sein kann: Ja aber, ist das “Kanon”? (Teil 1) in der Bibliotheka Phantastika Romane sind erst nicht kanonisch, dann an sich doch, aber müssen es nicht sein. (2011) (Teil II: Ja aber, ist das “Kanon”? (Teil 2) in der Bibliotheka Phantastika)

    Von ebenfalls 2011: Fazit: Redaktions-Stübchen vom 14.04.2011 | Nandurion Romane sind nicht kanonisch

    https://de.wiki-aventurica.de/wiki/Wiki_Aventurica:Kanon: Romane sind (größtenteils) kanonisch, aber auch problematisch diesbezüglich einzuordnen.

    Und das sind offizielle Aussagen.^^

    Rückwirkende Kontinuität/Automatische Liste – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt Was mal irgendwann in AB nicht mehr Kanon war.


    Kanon/offizielle Setzungen und unser Aventurien: Für mich gilt: Ich halte mich so eng dran wie möglich, und ändere so viel nötig. Ich freue mich, wenn ich NSC-Beschreibungen, Ortsbeschreibungen habe und offizielle Ereignisse, die ich weiter verwenden kann. Ich recherchiere da auch hingebungsvoll, wenn es sein muss, um zusammenzutragen, was es gibt bei etwas, das ich vielleicht verwenden kann oder grundsätzlich gerne würde. Und dann schaue ich, ob und inwieweit ich das verwenden kann und ob es Anpassungen braucht.

    Und wenn ich, damit ich es so verwenden kann, wie es mir und meiner AB-Planung am besten passt, einen NSC einige Jahre älter oder jünger machen muss, Ereignisse örtlich oder zeitlich verschieben muss, mache ich auch das. Oder sie einfach ignoriere und nie passieren lasse (Todesstern über Gareth).

    Unsere 7G hat einen zunehmend anderen Verlauf als die offizielle genommen und mündete schon im etwas letzten Dritte oder letzten Viertel. und insbesondere noch mal mit der Dämonenschlacht in einem ganz anderen Aventurien als dem offizielle gesetzten. Die Liste der Abweichungen wurde immer länger.

    Auch die aktuelle Phileasson-Saga wird ordentlich umgekrempelt.

    Aber deutlich Abweichungen sind wohl gar nicht so selten: Abweichungen vom Offiziellen Aventurien

  • Kanon = lebendige Geschichte?

    Schaue ich mir die Chroniken an, würde ich sagen, klar. Weil dies ist passiert, dies haben Helden erlebt. Was aber davor (also vor etwa 994 BF) war oder irgendwann (ab 1046 BF) sein könnte ... Problemfälle wie Borbarads Fluch, die nachträglich als reines Hirngespinst erkkärt werden, wenn klar erkennbar ist das Aussagen wie ZzehTha in der Khombox ersetzt wurden, dann ist für mich der Kanon klar erkennbar.

    Bei den meisten Romanen ist es ähnlich, wenn dortige Ereignisse in RSHs aufgegriffen werden; speziell alles um Borbarad.

    DSAP lässt sich hingegen zeitlich nicht festlegen ... Myranor macht bei Abenteuern keine Zeitangaben ... Uthuria baumelt am aventurischen Fluss der Zeit.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • @Windweber

    Versteh mich bitte nicht falsch, mir sind die Definitionen durchaus bewusst, aber ich glaube, dass sich in unserem Kontext halt einfach alle ausschließen, bis auf die eine. Ich kann dafür auch ein gutes Gedankenexperiment (bzw. eine Reihe) machen. Die ersten werden wenig bemerkenswert, da trivial sein:

    Eine Gruppe DSA-Spieler unterhalten sich.

    1. Spieler1: Hey, ich hab letztens gegen einen Basiliskenseeschlangendrachen gekämpft (eine Kreatur, die es ähnlich wie den Molcho in unserem Aventurien "gibt").
      Spieler2: Äh, den gibt's gar nicht.
      Spieler1: Doch das ist Kanon.
      Spieler2: Äh, wo kommt der denn vor?
      Spieler1: In keiner. Unser Meister hat sich den ausgedacht.
      Spieler2: Aber dann ist das doch kein Kanon! Kanon ist nur was aus offiziellen Quellen kommt.
      Spieler1: Doch doch! Wir definieren/nutzen die Definition, dass Kanon das ist, was wir in unserer Gruppe für richtig erachten.
      Spieler2: Ah, also so etwas wie ein Gruppenkanon?
      Spieler1: Ja, genau!
    2. Spieler1: Und dann hat der Zauberalchimist gezaubert!
      Spieler2: Äh, Zauberalchimisten können nach Kanon gar nicht zaubern!
      Spieler1: Doch können sie!
      Spieler2: Hmh, zeig mir mal die Publikation, wo das so steht.
      Spieler1: Hier, guckst du DSA4.1.
      Spieler2: Ah, ich dachte du spielst 5. Dann spielst du natürlich nicht nach DSA5 Kanon. Das würde nicht funktionieren, sondern nach DSA4.1 Kanon.
      Spieler1: Ja, genau.
    3. Spieler1: Und dann hatte ich 4 Stufen Entrückung - war also voll drauf - und zauberte einen Blendstrahl auf den Zauberalchimisten, bevor der seinen eigenen Zauber vollenden konnte.
      Spieler2: Äh, Zauberalchimisten können nach Kanon gar nicht zaubern!
      Spieler1: Doch können sie!
      Spieler2: Ne, da steht, dass sie das nicht können, siehst du?!
      Spieler1: Aber in DSA4.1 konnten sie das doch, das geht doch nicht einfach weg!
      Spieler2: Ja, aber nach offizieller Aussage geht das nicht mehr. Es ist nicht mehr Kanon. Ebenso wie Teile des Star Wars Universum nicht mehr Kanon seit Disney sind.
      Spieler1: Das ist doch blöd. Ich nehme nur das als Kanon, was konsistent mit dem vergangenen Kanon ist. Kanon ist ja für die Ewigkeit gedacht.
      Spieler2: Schon gut, ist dann halt nur nicht der offizielle Kanon, sondern dein persönlicher Kanon.

    Und jetzt stellen wir uns alle diese Gespräche vor, wenn man einfach akzeptiert hätte, dass Kanon der aktuelle, offizielle Kanon ist und nicht irgendeine Eigeninterpretation oder eine, die sich an veralteten/ausgelaufenen Versionen orientiert.

    Meine persönliche Einschätzung als Sprecher ist, dass mindestens der erste kein kompetenter Sprecher ist, weil seine Verwendung des Wortes Kanon nicht mit der - nach meinen Empfindungen - gängigen Verwendung des Wortes Kanon in dem Kontext übereinstimmt. Alternativ hat er die Grice'schen Konversationsmaximen verletzt, weil er eben nicht die Maxime der Modalität eingehalten hat. Den anderen beiden würde ich gleiches auf schwächerer Stufe vorwerfen.

    Bewegt man sich z.B. in einem DSA4.1 Gespräch, dann ist Kanon sicherlich das, was zu DSA4.1 Zeiten Kanon war, außer man hat in die Runde gebracht, dass man den erweitert nutzt.

    Wie gesagt, ich will damit gar nicht groß anecken und meine es auch nicht böse :)

    TL;DR (meine Meinung für den vernünftigsten Gebrauch)

    1. Wird nicht durch den Kontext der Konversation ein Zusatz für das Wort Kanon impliziert, ist damit der aktuell öffentliche Publikationskanon gemeint.
    2. Wer das Wort Kanon ohne Zusatz durch z.B. Kontext der Konversation gebraucht und damit nicht den aktuell öffentlichen Publikationskanon meint, verstößt gegen die Maxime der Modalität.

    Also ja, würde ich mit jemandem lange Diskutieren und er würde mir am Ende sagen, dass die Diskussion daran aufzulösen war, dass er eine andere Definition von Kanon benutzt als den aktuell öffentlichen Publikationskanon, ohne dass er dies kenntlich gemacht oder angedeutet hat, dann würde ich in Zukunft Diskussionen mit der Person meiden, bzw. ihm schlechten Diskussionsstil vorwerfen.

  • Was welche Gruppe wie macht, welche Regeln sie benutzt etc. ist völlig egal.

    Wenn sie aber Kaiser Hal stürzen und Answin auf den Thron verhelfen, dann gaben wir ein Paralelluniversum.

    Weil Answin und Hal fest im Hintergrund verankert sind.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Kanon = lebendige Geschichte?

    Würde ich nicht so definieren. Kanon ist offizielle Setzung, ganz runtergebrochen. Ob das lebendige Geschichte (weil sich fort entwickelnde) ist oder nur einmalige Erwähnung irgendwann, irgendwo, das nie wieder aufgenommen wird und für das Weltgeschehen gar nicht wichtig ist.

    Vieles, was heute Kanon ist, ist es seit z.B. DSA 1 bis heute. Oder kam in späteren Editionen und gilt bis heute. Oder kam irgendwann, war Kanon, und wurde dann aus dem Kanon entfernt. Auch Kanon durch Ulisses gesetzt fing noch zu 4.1-Zeiten an, aber alles davon hat es nicht nach DSA 5 geschafft.

    Selbst der aktuelle Kanon kann sich ja mit jedem AB oder Hintergrund-Band ändern, weswegen selbst "aktuell§ schwierig sein kann für eine Definition, denke ich.

  • Mir war der Begriff des "Kanon", wie er in diversen Fandoms verwendet wird, immer schon suspekt. Schließlich ist er Teil des Versuchs, bloß Ausgedachtes als Gegenstand von "Wissen" zu etablieren, was ich für eine ganz vergebliche Übung und allenfalls für Distinktionsgewinne tauglich halte.

    Am Spieltisch funktioniert "Kanon" ohnehin anders, näher an der ursprünglichen Bedeutung von κανών, nämlich als Richtschnur für die Beiträge am Spieltisch (Was kann, was soll ich sinnvollerweise sagen?). Und ob "offizielle" Setzungen dazu taugen, ist eher eine deskriptive als eine normative Frage.

  • Meine persönliche Einschätzung als Sprecher ist, dass mindestens der erste kein kompetenter Sprecher ist, weil seine Verwendung des Wortes Kanon nicht mit der - nach meinen Empfindungen - gängigen Verwendung des Wortes Kanon in dem Kontext übereinstimmt.

    Die in diesem Zusammenhang zutreffende Definition ist die oben von Wikipedia zitierte, die sich gerade mit der Bedeutung bei fiktionalen Universen beschäftigt. Es geht darum, was als verbindlich anerkannt wird - nicht enthalten in dieser Definition ist, dass nur eine Autorität dies kann und demnach auch nicht, dass es nur einen Kanon geben kann. An deinem persönlichen Empfinden bin ich ja ausdrücklich interessiert, aber für die eine ultimative Autorität, deren Empfinden den Kanon oder die Bedeutung des Wortes Kanon für alle verbindlich definiert, halte ich dich auch nicht. :)

    Wie gesagt, ich will damit gar nicht groß anecken und meine es auch nicht böse

    Ich auch nicht. :)

    Also ja, würde ich mit jemandem lange Diskutieren und er würde mir am Ende sagen, dass die Diskussion daran aufzulösen war, dass er eine andere Definition von Kanon benutzt als den aktuell öffentlichen Publikationskanon,

    Aber nicht alle öffentlich zugänglichen Publikationen werden allgemein als kanonisch betrachtet, auch nicht von Ulisses oder der Wiki-Aventurica, die ich für die wichtigsten Autoritäten halte. Und nicht alle Publikationen, die man nicht mehr neu kaufen kann, sind nicht-kanonisch. Dass es vom Verlag oder mit dem Segen des Velages verkauft wurde ist vermutlich ein notwendiges, aber kein hinreichendes Kriterium für Kanonizität. Nehmen wir nur das Rashazar-Projekt. Ulisses hat sogar Printversionen in seinem Shop angeboten, betrachtet es aber nicht als verbindlich. Man kann die Werke aber z. B. hier im Orkenspalter herunterladen. SIe sind also aktuell öffentliche Publikationen - in diesem Moment für jeden zugänglich.

    Ich folge also einer korrekten, das Themenfeld treffenden Definition und habe dafür auch eine Quelle angegeben, um Missverständnisse auszuräumen. Mit dem Begriff "Kanon" und seinen diversen Bedeutungen habe ich mich intensiv auseinandergesetzt. Ich bin mir auch bewusst, dass gerade bei DSA da viele Leute einem Gefühl folgen, was dieses Wort bedeutet und ihr Gefühl für autoritativ betrachten. Ob das ein guter Diskussionsstil ist - darüber erlaube ich mir kein Urteil. Aber was dieser Thread zeigt, ist, dass das Kanon-Problem komplexer und komplizierter ist, als manche vielleicht annehmen.

  • Was ist denn die Funktion einer Aufteilung in kanonisch / nicht kanonisch?

    Höchster Anforderungs-Level I: Produzenten weiteren DSA-Kanons in der DSA-Hauptlinie

    In dieser Funktion ist es verpflichtend, den vorhandenen Kanon nicht zu konterkarieren: vor allem den der DSA-Hauptlinie; nach Möglichkeit aber auch nicht den von DSA-Nebenprodukten (PC-Spiele, andere Kontinente, offenbar auch: Romane).

    Idealer Weise reihten sich auch Quellen wie die Wiki-Aventurica hier ein, weil sie für viele Kreative vermutlich die beste und häufig genutzte Chance darstellt sich umfassend über die bislang geschaffenen Fakten zu informieren.

    Anforderung-Level II: Für Produzenten von DSA-Nebenprodukten und weiterer DSA-Fanware

    Die einen, weil es (z.B. im Roman oder PC-Spiel) einfach sauer aufstößt, die anderen weil sie u.U. in wiki-ähnlicher Weise anderen Schaffenden als Inspiration dienen, sollten diese Produkte tunlichst nicht miteinander und v.a. nicht mit den Quellen nach Anforderungs-Level I kollidieren. Allerdings ist hier die Fortschreibung eines Fehlers unwahrscheinlicher, eine grob unpassende oder weltverändernde Neuerung wird durch sanftes Belächeln aus dem Commonsense schwinden.

    Anforderuns-Level III: Gebrauch in der eigenen Runde

    Der Widerwille gegen vermeintliche Verletzungen eines Kanons wird von verschiedenen Runden ganz unterschiedlich empfunden. Grundsätzlich steht hier die Gestaltungsfreiheit des Spielleiters als eigener Mehrwert gegen die Befolgung des Kanons. Dem Rest der Community wird eine hier platzierte nichtkanonische Setzung unbekannt werden und deshalb vermutlich egal sein.

    Die Anforderung an Einhaltung des Kanons bei der Erstellung kennzeichnet meines Erachtens auch das Maß, in dem ein Produkt selber für den Kanon tragend ist. Hierbei würde ich verlagsseitige Veröffentlichung nicht zum Maßstab machen. Wiki-aventurica ist das einzige öffentliche Verzeichnis aller vermeintlichen kanonischen Fakten. Und hier habt Ihr nicht etwa Sprachwissenschaftler zur Definition von "Kanon" befragt oder den Duden, sondern Wikipedia und sogar wiki-aventurica selbst.

    Also gilt die Definition für "Kanon", die von der Mehrheit getragen wird und die sie in ihr unabhängiges Wiki eingetragen hat!

    Der Duden, im übrigen, ist ein Verzeichnis der gängigen Worte der deutschen Sprache nebst Erklärung, und die Entscheidung was darinnen zu stehen habe und was nicht, ist ebenfalls einer Beobachtung des Gemeinsinnes unterworfen.

    Also, hier meine Definition von DSA-Kanon:

    "Was von der breiten Mehrheit der DSA-interessierten als Wahrheit unwidersprochen hingenommen würde.

    Was der Verlag schreibt, wird Kanon; was wiki-aventurica schreibt, ist Kanon."

    Dass Pettar Sjepengurken Baron der Baronie Sjepengurken ist, würde wahrscheinlich von jedem so akzeptiert - aber nicht gewusst.

    Ein offizielles Abenteuer / Romanwerk mit einem anderen Baron - ohne Erklärung! - wäre schlecht. Gleichzeitig wäre es aber neben einem Boten-Artikel oder einer neuen RSH die einzige Autorität, die die Ablösung dieser alten Figur in den Kanon schreiben könnte.

    Bei Romanen wird man vermutlich etwas großzügiger ein Auge zu drücken, aber sie werden für wiki.aventucia. de ausgewertet und sind daher Kanon-schaffend.

    Zu Hause bei der Durchreise einer Heldengruppe wird der Baron hingegen evtl. aus dem Ärmel geschüttelt und das ist vollkommen ok.

  • Wozu ist der Kanon fuer uns wichtig? Mit "uns" meine ich Spieler und Spielerinnen des Schwarzen Auges.

    Der Kanon ist wichtig, um ein konsistentes Weltbild zu geben. Der Kanon dient den Spielern des Schwarzen Auges fuer eine bessere und tiefere Immersion als auch dem Austausch von Erfahrungen und Wissen zwischen verschiedenen Gruppen. Der Kanon umfasst sowohl Regeln als auch die zeitliche und räumliche Weltentwicklung Aventuriens.

    Da ich die Regeln als Teil des Kanons erfasse, muss ich schlussfolgern, dass es nicht einen einzigen offiziellen Kanon gibt, sondern zumindest fuer jede DSA-Edition einen eigenen (Innere Konsistenz einer Edition).

    Was die zeitliche und räumliche Weltentwicklung Aventuriens anbelangt, so stehen uns Quellenbände und Abenteuer zur Verfuegung, als auch der Aventurische Bote. In diesen Werken werden zum Beispiel in der 5. Edition NPC genannt und mit einer Schachfigur versehen. Von denen sehe ich nur die Königsfiguren und Springer als offiziellen Kanon an, während Bauernfiguren austauschbar sind. Ebenso sind, z.B. in RSH Abenteuerideen und Geheimnisse genannt, die nie wieder in offiziellen Publikationen verwendet werden, diese sind entsprechend auch kein Kanon, da sie zusehr zwischen Gruppen variieren können.

    Dementsprechend wuerde ich nur sehr einflussreiche Persönlichkeiten und Schluesselereignisse der Geschichte als offiziellen Kanon werten (Bosparans Fall, Rohals Verschwinden, die dritte Dämonenschlacht, der Rabenkrieg). Diese Entwicklung ist Editionsuebergreifend und ich wuerde dies als Geschichts-Kanon sehen.

    Womit ich meine Schwierigkeiten habe, sind die Romane - einige scheinen in den Geschichts-Kanon aufgenommen zu sein, andere nicht.

    Der Gruppen-Kanon ist nicht wirklich ein Kanon, sondern eher das Gegenteil - was weicht in meiner Gruppe vom offiziellen Setting ab? Das können sowohl Hausregeln sein als auch weltliche Abweichungen, einfach durch das Erleben der Welt: in meinem letzten Abenteuer ist ein NPC gestorben, der laut offiziellem Setting weiterlebt, doch meine Gruppenmitglieder haben den Tod des NPCs am Spieltisch gesehen - dessen Tod ist nun "Gruppen-Kanon".

  • Was ist Kanon?

    Die Nordlantrilogie hilft uns etwas bei der Frage.

    Teil 1 - von der Handlung her 100% Kanon; jedenfalls das Ende wurde regelmässig zitiert.

    Teil 2 - was die Ereignisse um die Eroberung des Svelltals abgeht und die Orte, ist Kanon, aber die Questen der Helden ?

    Teil 3 - ja ... also Riva gibt es, vom Rest hat sich die Redax distanziert.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Mir kommt dieser Beitrag in Erinnerung:

    Ich finde diese Feststellung, wie auch Schattenkatze sie weiter oben ähnlich getroffen hat (und früher sicherlich auch ich selber), mittlerweile etwas fragwürdig. Es ist eine Binsenweisheit die gefühlt nur ausdrücken will: "Deine Meinung ist nicht offiziell." Oder bist Du wirklich der Ansicht ich bin mir oder irgend jemand anderes in diesem Forum ist sich nicht bewusst, dass er diese Freiheit besitzt?

    Ich bin schon damals etwas ins Grübeln geraten. Häufig werden Worte wie "Kanon" oder "offizell" als Keule benutzt, um eine Diskussion zu unterbinden und den Gesprächspartner abzukanzeln.

    Lassen wir uns doch mal auf Natan s Gedankenspiel ein:

    Beide Gesprächspartner tun im Grunde das Gleiche - statt sich über ihre Vorlieben und Wünsche auszutauschen, das Für und Wider zu betrachten und einen Kompromiss zu schließen, hauen sie mit der Kanonkeule zu. Alle beide. Im Grunde machen sich beide eines schlechten Argumentationsstiles schuldig, genauer eines Argumentum ad verecundiam - statt echte Argumente vorzubringen, die die eigene Position stärkt, berufen sie sich auf eine scheinbare Autorität. Beide Sprecher sind damit gleichermaßen "inkompetent". Ob nun einer noch inkompetenter ist, weil er die bessere Autorität eingesetzt hat, erachte ich persönlich als irelevant.

    @weltanschauer hat Recht - hier wird versucht, "Wahrheit" festzulegen, wo nur Phantasie und Spaß hingehört. Für beide Gesprächspartner sicherlicht eine frustrierende und ärgerliche Erfahrung, an der sie aber beide gleichermaßen Mitschuld tragen.

    Keine leichte Erkenntnis - ich habe selbst oft genug mit dem "aber das ist offiziell!"-Argument oder der etwas verholeneren "du kannst es ja in deinem Aventurien so machen, aber..."-Variante davon gearbeitet. Das sollte ich mir schleunigst abgewöhnen. Ich nehme für mich schon mal mit, dass ich mich weniger verbissen an diese wenig greifbare Kanonidee klammere. Man kann schon sagen, ob etwas eine Verlagsveröffentlichung oder etwas Vergleichbares oder aber eigene Gedanken oder Fanmade ist. Aber mal ehrlich - bisweilen ist Fanfiction besser als die "kanonische" Entsprechung. Und ist es nicht besser, das zu wählen, wofür die besseren Argumente sprechen als das, wofür die scheinbar bessere Autorität spricht?

  • "du kannst es ja in deinem Aventurien so machen, aber..."

    Grundsätzlich halte ich es nicht für verkehrt, sachlich-neutral (also ohne Wertung und vielleicht ohne 'aber'^^) daraufhinzuweisen, dass etwas nicht offiziell ist. Manchmal wird explizit eine offizielle Setzung, so es sie gibt (es gibt sie nicht immer), gesucht, und manchmal kann es durchaus von Belang sein, dass man selber weiß, dass man sich mit einer Handhabung oder Setzung vom offiziellen Aventurien entfernt. Das soll natürlich nicht abhalten, nicht trotzdem das eigene Ding zu machen, wenn das halt besser gefällt. Im Grunde sind ja Kanon und überhaupt offizielle Setzungen auch nur Vorschläge, die einiges leichter machen können, weil man darauf zurückgreifen kann (aber nicht muss), ohne sich selber groß was auszudenken. Es ist ebenso legitim und problemlos möglich, das eigene Aventurien ganz anders zu gestalten.

    Persönlich glaube ich auch, dass man gar nicht nur und rein nach offiziellen Setzungen spielen kann und dass dies absolut voll umfänglich auch niemand macht.

  • Grundsätzlich halte ich es nicht für verkehrt, sachlich-neutral (also ohne Wertung und vielleicht ohne 'aber'^^) daraufhinzuweisen, dass etwas nicht offiziell ist.

    Absolut, natürlich. Da habe ich mich wohl etwas ungenau ausgedrückt. Ich meine, man sollte den Kanon nicht als Keule benutzen, um andere abzukanzeln oder eine Diskussion zu beenden. Selbstverständlich darf man unterscheiden, was "offiziell", "Fan Fiction" oder eigene Ideen sind. Und wo explizit nach einem davon gefragt wird, sollte man freilicht auch entsprechendes Einbringen. Man kann und wird sich sicherlich entweder am Kanon von Ulisses oder dem der Wiki-Aventurica orientieren, die ohnehin fast (aber nur fast!) identisch sein dürften. Und jede Gruppe weicht bewusst oder unbewusst in irgendwelchen Punkten davon ab, das dürfte auch klar sein. Ich habe auch bei mir oft festgestellt, dass Sachen, die ich selbstverständlich für kanonisch hielt in den Publikationen doch ein bisschen anders standen. Das ist der Hauptgrund, warum ich so viel wörtlich zitiere - so muss ich selbst nochmal genau nachlesen und verbreite nicht Informationen, die dann doch nicht ganz "richtig" sind. :D Und oft lassen die "kanonischen Schriften" wie so viele ihrer Art ja verschiedene Auslegungen und Interpretationen zu. Meine Auslegungen und Interpretationen sind nun nicht "offiziell", darum will ich Mitorkis die Möglichkeit geben, die Stelle, auf die ich mich berufe, selbst auszulegen. Und gelegentlich fliegt mir das soagar um die Ohren und die kommen zu anderen Schlussfolgerungen. Was "kanonisch" und "offiziell" ist, ist mir also sogar sehr wichtig. Aber gerade darum finde ich es auch wichtig zu reflektieren, was das eigentlich ist und wie man damit umgeht.

  • Der "Kanon" ist für mich erst einmal die Welt Dere, und das was darauf passiert.

    Die grobe Historie wurde schon 1985 aufgelistet ... nur der "Anfang" immer weiter ergänzt und tiefer in die Vergangenheit geschoben.

    Auch wie Aventurien aussieht, weiß jeder seit 1985 ... nur war die Karte noch verdammt leer ... aber die bekanntesten Berge und Flüsse sind schon da ... und die größten Landstriche.

    Fran Horas, Hera, Bosprans Fall, Priesterkaiser, Krieg der Magier - alles schon niedergeschrieben, manches genau und bis heute gültig, anderes rein "überliefert" (wie die Kriege der Magier) und später angepaßt.

    Die erste Beschreibung der Hafengassen Havenas (1984) muten heute etwas selemisch an ... Rahjakultansichten zu Belhanka wurden Jahre später neu formiliert.

    Es wurden selten bzw. nie gesagt, das gilt jetzt nicht mehr, sondern erst wenn etwas Altes Neu auftauchte (u.a. Zeeh Tha in der Khombox und Zeeh Tha heute) erkannten AltDSAler das etwas neu gesetzt wurde.

    Über dieses Thema haben wir beim DereGlobus auch unterhalten, und u.a. bei Ortsbeschreibungen entschieden, so lange ein Gebäude weiterhin auf dem aktuellsten Plan enthalten ist, und nicht neu belegt, gelten alle alten Texte (egal ob RSH, Abenteuer, Bote, oder Roman). Und manche Orte wurden nur einmal (ua. Lowangen in der Orklandbox) detalliert beschrieben, andere wie Havena oder Gareth regelmäßig.

    Aber auch wenn ein älteres Haus nicht mehr erwähnt wird, eine Ortschaft ignoriert wird, sie sind ja trotzdem noch da ... so wie Phexcaer schon jahrzehntelang da stand, auch wenn es bei der Orklandtrilogie noch fehlte. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (26. Juli 2021 um 19:20)