Praios-Geweihter 10.000 AP? Ich brauche Hilfe

  • Hallo werte Verfechter der zwölfgöttlichen Ordnung,

    ich spiele bald in einer Gruppe mit in der ein Praiot gebraucht wurde. Die Gruppe startet bei 10.000 AP. Im Grunde ist dies mein erster Geweihter.

    Blauäugig wie ich bin dachte ich: "Das bekommst du schon hin."

    Also suche ich nach Tipps worauf ich beim steigern eines Geweihten achten muss und was ein Praiot so brauch um möglichst göttergefällig ist.

    Möge euch der Herr der Sonne euren Weg erhellen.

  • Zuerst fällt mir dazu die Frage ein: Soll er denn auch kämpfen können und wenn ja, wie? Das muss man dann auch im Lebenslauf erklären irgendwie. Für ein Abenteurerleben ist irgendeine Waffenfähigkeit doch meistens unverzichtbar, solange du bei Kämpfen nicht nur dumm daneben stehen möchtest. Gerade in DSA4 (und ich nehme an, darum geht es?) sind die Liturgien für tatsächliche Anwendung im Kampf meist wenig geeignet, weil sie so lange dauern. Ein Praios-Geweihter ist weit von einem D&D-Cleric entfernt z.B.

    Und dann würde ich wohl als erstes mal die Liturgien durchblättern, die es in der Praioskirche so gibt, und mir eine Wunschliste zusammenstellen.

    Was die Talente angeht, sind in der Praiosweihe ja schon so einige drin (Rechtskunde, Singen, Überzeugen...). Beim Steigern würde ich mir da zunächst überlegen, wie diese Person denn ihr Leben bisher so verbracht hat. Was kann er gut, was hat er erlebt? Wofür interessiert er sich?

    Da musst du dann (insgesamt) ein bisschen abwägen, was dein und euer Spielstil ist. Geht ihr 100% nach Plausibilität oder wie strategisch/optimiert dürfen die Punkte vergeben werden? Das ist Geschmackssache. Bei uns haben z.B. alle Charaktere immer einen absurd hohen Wert in Sinnesschärfe, weil man dieses Talent einfach so elendig oft braucht. Es wäre dumm, es nicht zu steigern. Plausibel ist aber nicht, dass irgendein menschlicher Geweihter z.B. einen Wert von über 10 in Sinnesschärfe hat. Da muss man für sich eine Balance finden, die vor allem zur Gruppe passt.

    Und wie göttergefällig dein Charakter ist, hat für mich wenig mit der Verteilung der Punkte auf dem Charakterbogen zu tun. (Solange du jetzt nicht ausgerechnet Lügen oder Taschendiebstahl steigerst.) Das ist etwas, was du rollenspielerisch darstellst und wofür ich dir sehr das Praios-Vademecum empfehlen würde.

  • Schattenkatze 12. Juli 2021 um 11:32

    Hat das Label DSA 4.1 hinzugefügt.
  • 10.000 AP klingt erst mal viel, aber je nachdem, was man möchte, können die dahingehen wie ein Eis in der Sonne.^^

    Attribute, LkW, Liturgien allein können schon ordentlich kosten.

    Es gibt einige tatsächlich schnell zu wirkende Liturgien des Praios, die auch sehr praktisch im Kampf sind - Problem ist, wenn man mit Entrückung spielt (ich immer), sinken dadurch auch Kampftalente , da alles sinkt, was nicht Plus-Talent ist.

    Auf der anderen Seite ist das keine mit der Waffe kämpfende Kirche (bzw. die haben ihre zwei kämpfenden Orden), man wirkt Liturgien nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit meinem Verständnis nach.

    Generell die Fragen:

    Ist es ein Geweihter von Haus aus oder ein Spätgeweihter?

    Soll er einem der Orden angehören oder nicht?

    Welcher Strömung soll er angehören? (Mystiker, Braniborier, Legalisten, Prinzipisten, Traditionalisten (WdG, S. 37/38)

    Wo sollen Schwerpunkte liegen? Ein irgendwie gut geratener Kämpfer ist so ein Praiot von Haus aus nicht. Die höchsten Talente geben ja schon vor, wo Schwerpunkte liegen, aber man kann es ja erweitern. Oder anders herum gefragt: Wie stellst Du Dir einen Praioten vor?

    Wo soll Dein Charakter her (Kultur, Herkunft, Stand), hast Du da schon Ideen?

    Wann spielt ihr inneraventurisch? Vor, nach oder während der Quanionsqueste?

    Was für Charaktere sind noch in der Gruppe? Da ausdrücklich einer gewünscht ist, scheint es eine Gruppe zu sein. in die so jemand passt. Trotzdem kann es hilfreich sein zu wissen, was bereits vorhanden ist, und welche Schwerpunkte die so haben.

    Grundsätzlich empfiehlt sich sicherlich das Praios-Vademecum als Anschaffung.

  • Also suche ich nach Tipps worauf ich beim steigern eines Geweihten achten muss und was ein Praiot so brauch um möglichst göttergefällig ist.

    Manche werden lachen, manche die Augen verdrehen, aber hier kommen zwei meiner Lieblingszitate:

    "Alle Formen von Moralkodex beinhalten, wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, die Pflicht, den Glauben an die eigene Religion in der Bevölkerung zu festigen, das Lob der Gottheit zu predigen, Frevel gegen die Gottheit und ihre Prinzipien zu verhindern, Ratsuchende zu beraten, Frevler zur Umkehr zu bewegen und, wenn sie Reue zeigen, ihnen die Beichte abzunehmen. Weiterhin ist jedem Geweihten und jedem Akoluthen bewusst, dass er durch sein Verhalten das Ansehen seiner Kirche mehren und nicht mindern sollte. Auch die Bekämpfung von Wesenheiten, die die göttliche Ordnung massiv stören (vor allem Dämonen), gehört zu den Pflichten eines jeden Kirchenangehörigen (auch wenn als ‘Bekämpfung’ durchaus ausreicht, schnellstens den nächstgelegenen Exorzisten zu verständigen)." (Wege der Helden S. 266, DSA4.1)

    "Die Geweihten der Zwölfgötter sind (neben ihrer hauptsächlichen Funktion als persönlich von den Göttern auserwählte Verkünder und Mittler zwischen Sterblichen und Göttern) Religionslehrer, Seelsorger und Ratgeber. Gesellschaftlich werden sie als die direkten Stellvertreter der höchsten Mächte im ewigen Kampf gegen das Chaos, das Böse und das Unrecht angesehen. Ihr Handeln sollte davon bestimmt sein" (Wege der Götter S. 22, DSA 4.1)

    Das erfordert besonders: Überzeugen, Menschenkenntnis, Heilkunde Seele, Götter/Kulte, Magiekunde (um frevelhafte Magie zu erkennen und zu wissen, was zu tun ist), Etikette (dem Ansehen der Kirche soll nicht durch falsches Verhalten geschadet werden) und Lehren. Singen passt natürlich auch sehr gut. Dazu natürlich einige Talente aus der Mirakel+Liste (müssen aber natürlich nicht alle sein; vor allem aber die, die du auf jeden Fall bekommst; es gibt viele Überschneidungen mit der obigen Liste):

    "MU, IN, CH, MR; Selbstbeherrschung Etikette, Lehren, Menschenkenntnis, Überzeugen, Götter/Kulte, Rechtskunde, Staatskunst; dazu vier Talente aus folgender Liste: Abrichten, Baukunst, Brettspiel, Hauswirtschaft, Heilkunde Seele, Heraldik, Magiekunde" (WdG 40)

    Ganz nett fand ich immer die Idee eines Praioten, der sich der Falknerei witmet - einige Eulen, alle Nachtwinde und Greifenkatzen haben ein natürliches Magiegespür, das bei der Jagd nach frevelhaften Magieanwender*innen nützlich sein kann und der Falke ist das heilige Tier des Ucuri, des Praiossohnes. Und Abrichten ist ein mögliches Mirakel+ Talent. Dazu brauchst du dann natürlich Tierkunde. Falknerei ist außerdem so schön aristokratisch. ^^

    Ansonsten müsste man überlegen, was er in seinem Leben so erlebt hat - mit 10.000 AP hat er ja schon was hinter sich. Wenn er z. B. viel gereist ist, kann er etwas von Reiten, Fahrzeug Lenken oder Seefahrt aufgeschnappt haben. Da müsstest du dir ein paar Gedanken machen.

  • Aus meiner Erfahrung durch die Konvertierung der DSA3 SC meiner Runde nach DSA4.1 (allerdings kein Geweihter dabei):

    Reserviere von den 10.000 AP jeweils ein knappes Drittel (hier 3.000AP) für Eigenschaften / LE AU MR / Abbau von Nachteilen u. schlechten Eigenschaften

    Das zweite Drittel für Talente (Spezialisierungen nicht vergessen) und allg. /Kampf Sonderfertigkeiten

    das dritte Drittel für den Priesterlichen Teil.

    Danach kannst du notfalls immer noch umschichten

  • Magst Du die Fragen noch beantworten?

  • Geweihter von Haus aus.

    Ob er einem Orden angehören soll weiß ich noch nicht. Philosophisch orientiert er sich aber an den Traditionalisten.

    Wenn ich wüsste in welchen Dingen der Praiot schon gut sein soll, dann bräuchte ich ja diesen ganzen Thread nicht. Davon lass ich mich nun inspirieren.

    Er kommt aus Fasar, Sohn eines einfachen Schneiders.

    Inneraventurisch und was die anderen Charaktere sind weiß ich vorher nicht.

  • Manchmal weiß man ja schon als Spieler, was man gerne drin hätte, außer dem, bei dem der Talentspiegel zeigt, dass es Hauptfach war.^^

    Aus dem Süden und Fasar .... Fasar ist ja schon etwas anders. Da gibt es ganz viele Haus- und Hofgötter, und in den südlichen Regionen sind auch Lebensweise und Kultur deutlich anders, auch der Blick und Umgang mit Magie.

    Leider geht das Vademecum überhaupt nicht darauf ein, wie die jeweiligen Regionen sich auf den regionalen Praioskult auswirken, obwohl das meiner Meinung nach schon spürbar sein müsste.

    Traditionalisten entsprechen am ehesten dem "Standard-Praioten", Magie ist niemals unter irgendwelchen Umständen gutzuheißen. Das könnte mit etwaigen Magiebegabten in der Gruppe am deutlichsten kollidieren und Probleme bereiten (kann - muss nicht, denn auch Traditionalisten sind ja nicht alle engstirnig ohne Ende, auch wenn das offizielle NSC gerne mal suggerieren).

    Es sei auch noch dieser Faden vorgeschlagen, um daraus Ideen und Anreize möglicherweise zu finden: Initiative zur Rettung der Praioskirche

  • Aus dem Süden und Fasar .... Fasar ist ja schon etwas anders. Da gibt es ganz viele Haus- und Hofgötter, und in den südlichen Regionen sind auch Lebensweise und Kultur deutlich anders, auch der Blick und Umgang mit Magie.

    Leider geht das Vademecum überhaupt nicht darauf ein, wie die jeweiligen Regionen sich auf den regionalen Praioskult auswirken, obwohl das meiner Meinung nach schon spürbar sein müsste.

    Die tulamidische(n) Religion(en) wurden in DSA4.1 ja leider allgemein sehr stiefmütterlich behandelt. WdG geht nur sehr am Rande auf dieses Thema ein (selbst bei eigentlich genuin tulamidischen Gottheiten wie Marbo) und Land der ersten Sonne ist beim Thema Religion eher sparsam. :-/ Da bin ich auch unglüklich mit.

    Eine Kleinigkeit habe ich aber gefunden:

    "Nicht nur in Fasar wird noch heute zu den urtulamidischen Stadtgötzen gebetet, vor allem in Thalusien haben die alten tulamidischen Götter noch immer ihren Platz. Wo Praios in den mhanadischen Steppen noch als Dämon der Dürre verabscheut wird, verehrt ihn der machtbetonte Kult der thalusischen Gutsherren als gnadenlosen Herrscher. Allen Himmels- und Erdmächten werden Rinder, Angehörige und Sklaven geopfert;" (Wege der Götter S. 148)

    Oh ja, da dürften Unterschiede zum Praiosglauben des Nordens oder tiefen Südens spürbar sein!

  • Manchmal weiß man ja schon als Spieler, was man gerne drin hätte, außer dem, bei dem der Talentspiegel zeigt, dass es Hauptfach war.^^

    Aus dem Süden und Fasar .... Fasar ist ja schon etwas anders. Da gibt es ganz viele Haus- und Hofgötter, und in den südlichen Regionen sind auch Lebensweise und Kultur deutlich anders, auch der Blick und Umgang mit Magie.

    Leider geht das Vademecum überhaupt nicht darauf ein, wie die jeweiligen Regionen sich auf den regionalen Praioskult auswirken, obwohl das meiner Meinung nach schon spürbar sein müsste.

    Traditionalisten entsprechen am ehesten dem "Standard-Praioten", Magie ist niemals unter irgendwelchen Umständen gutzuheißen. Das könnte mit etwaigen Magiebegabten in der Gruppe am deutlichsten kollidieren und Probleme bereiten (kann - muss nicht, denn auch Traditionalisten sind ja nicht alle engstirnig ohne Ende, auch wenn das offizielle NSC gerne mal suggerieren).

    Es sei auch noch dieser Faden vorgeschlagen, um daraus Ideen und Anreize möglicherweise zu finden: Initiative zur Rettung der Praioskirche

    Oh ich muss mich korrigieren. ich meinte nicht die Traditionalisten, sondern die Prinzipisten :D Also Magie soll halt okay sein, solange es der Sache dient und nicht unnötigerweise benutzt wird.

    Dass die Kirchen in den Tulamidenlanden eher weniger ausgeführt wird ist leider wahr. Aber soweit ich weiß wird der Praiot im mittelreichischen Viertel Fasars ausgebildet und dürfte seine Glaubensansätze daher eh stark an Gareth angleichen... zumindest in der Therorie.

  • Aber soweit ich weiß wird der Praiot im mittelreichischen Viertel Fasars ausgebildet und dürfte seine Glaubensansätze daher eh stark an Gareth angleichen... zumindest in der Therorie.

    Das dürfte stimmen - zumindest für dieses Viertel. :/ Und gerade in Fasar ist die Religion recht mittelreichisch geprägt. Selbst der Maha'Bor (Marbo)-Kult wurde sehr lange von Marbiden, also Boron-Geweihten des punier Ritus übernommen und wurde sicherlich dadurch nachhaltig mittelreichisch-almadanisch geprägt, wenn auch mit diversen Kompromissen. Zu sehr darf man die tulamidische(n) Religion(en) auch nicht von der Mittelreichischen trennen - es gibt gewichtige Abweichungen und Unterschiede, aber auch jahrhundertelange Beeinflussungen. Und als Angehöriger der mittelreichischen Minderheit in Fasar gilt das freilich erst recht. Fasar ist eben eine extrem bunte multiethnische Stadt, wo man von Golgariten und orthodoxen Erzzwergen über Synkretismen zwischen tulamidischen und mittelreichischen Kulten bis zu alten Stadt"götzen" alles finden kann.

  • Prinzipist klingt recht umgänglich und moderat für eine Gruppe und viele Ereignisse und Anforderungen in AB.

    Fasar ist halt sehr, sehr eigen und mit nichts anderem zu vergleichen, nicht mal mit den übrigen Tulamidenlanden und ich denke schon, dass sich das bei den Bewohnern widerspiegelt. Die Praios-Kirche gehört zwar nicht zu den Erhabenen, aber zu den Erhabenen Mächten Fasars, allein das dürfte irgendwo mit dazu sorgen, dass die Geweihten da auch etwas anders geprägt sind. (In der Phileasson-Saga wird der Vorsteher des Praios-Tempels noch zu den Erhabenen gezählt.)

    Die unmittelbare Nähe des Rashtullah-Glaubens dürfte auch mitprägen.