mal wieder der soziale stand

  • hallo

    Endlich hat sich unsere Gruppe mal wieder offline zum echten Rollenspiel getroffen. :thumbsup:

    bei dem Abenteuer ist mir aufgefallen das unserer Gruppe den soziale stand gegenüber den NSCs nicht vernünftig spielt.

    Mein Sc aus Gareth-südviertel(Gosse) Einbrecher, Gassenwissen 12 (Information), Überreden 12, Menschenkenntnis 12, Handeln 12( Feilschen) hat mit Abstand die besten Gesellschaftstalente in der Gruppe. Er ist vom Stand weit hinter dran. Das war auch so geplant damit er aus dem Hintergrund agieren kann.

    Aktuell spielen wir meist in der folgenden Zusammenstellung Weissmagier S&S, Kriegerin (Winhall), Einbrecher, Elf, Schamane, Zwergensöldner. Das war ursprünglich anderes. da gab es einen Rondragweihten(ist jetzt Schamane) und eine Hesindegweihte (spielt selten mit) .Die Geweihten haben die Gruppe geführt das war allgemein akzeptiert

    Nun ist es so das es irgendwie immer ist das ich als Spieler und somit mein Sc die meisten sozialen Interaktionen hat. Die anderen wollen das auch gar nicht wirklich als Spielerpersonen

    die Gruppe wartet meist immer auf den Einbrecher wenn es um Verhandlungen und Befragungen geht egal welche NSCs. So ist es meist der Einbrecher der die Story vorantreibt. Dazu kommt natürlich auch das der Magier und die Kriegerin keine brauchbaren Gesellschaftstalente haben.

    Irgendwie ein Dilemma. Ich möchte eigentlich vom Charakterkonzept nicht im Vordergrund stehen, kann aber als Spieler die Story vorantreiben. Die anderen fühlen sich dabei nicht wirklich glücklich als Spieler mit der Führung

    :?:

  • Ich denke, die sozialen Interaktionen sind gar kein Problem, es kommt darauf an, mit wem. Wenn ihr euch in der Stadt bewegt und mit Handwerkern, normalen Bürgern und ähnlichen Personen zu tun habt, dann ist es doch nachvollziehbar, dass dein Held die Gespräche führt, quasi auf Augenhöhe. Ein Bauer wird wohl eher schweigsam bleiben, wenn ein Zauberer den einfach so anspricht.

    Bei Anliegen an die Garde, Adligen oder Gutbetuchten wird wahrscheinlich der Magier oder die Kriegerin eher die Zielperson sein. Aber auch hier können diese durchaus auf den Einbrecher verweisen: "Werter Herr von Blumenfeld, ich bin euch dankbar, dass ihr meinem Anliegen Gehör schenkt. Erlaubt meinem Gehilfen Alrik hier, die Situation zu schildern, ich werde ihn korrigieren, sofern notwendig."

    Dann ist nach Außen der Schein gewahrt und alle in der Gruppe können in ihrer Wohlfühlzone bleiben.

  • Ist ein bisschen schwierig, wenn man die Balance suchen will zwischen gutem Rollenspiel und Erzählung.

    Ab einer gewissen Stelle ist es durchaus okay, wenn man das Rollenspiel sekundär betrachtet, wenn dadurch der Spaß am Spiel gesteigert wird.

    Okay, das war jetzt sehr abstrakt formuliert.

    Es kann den Spaß trüben, wenn man immer voll im Charakter bleibt. Da wären z.B. Konzepte bei denen ein Spieler jedesmal den Plot sabotieren würde, weil es halt zum Charakter passt.

    Da haben wir z.B. die klassische Frage "Wieso sollte ich?"

    Irgendwann kann es dann zu müßig sein ständig sich was zu überlegen zu müssen, warum der Charakter denn jetzt den Plot voranbringen sollte.

    Letztenendes kommt man zum Todschlagargument: Weil du ein Abenteurer bist und das nunmal tust.

    Du hast einen Charakter erstellt um Abenteuer zu erleben. Das Abenteuer ist deine Motivation. Und dann kannst du auch ruhig mal "untypisch" agieren und den Plot voranbringen.

    Jetzt noch eine Sammlung von unzusammenhängenden Gedanken:

    Der Meister muss mehr auf die sozialen Stände achten. Die ranghöchsten werden angesprochen.

    Manchmal versetzt das Spieler in Zugzwang.

    "Adel verpflichtet". Nicht nur Adel sondern auch soziale Stände an sich. Wenn ein Patrizier sich gesellschaftlich nicht zu betätigen vermag, dann verliert er gerne mal sein ansehen.

    Soziale unterschiede haben regeltechnische Auswirkungen. Erleichterungen aber auch Erschwernisse. Geht wer mit Adel I einkaufen hat der Händler eine gewisse Erwartungshaltung und das Feilschen kann erschwert sein. Ein Straßenjunge erzählt dem Majordomus nicht alle Details. Aber der Ritter kann schon einfacher die Gardisten Überzeugen oder der Geweihte wen einschüchtern.

    Und wenn ständig wer, der Abzüge bekommt, gesellschaftlich aktiv wird kann man sich ja mal überlegen ob es nicht sinnvoller wäre, wenn jemand anderes mal einspringen würde.

  • Irgendwie ein Dilemma. Ich möchte eigentlich vom Charakterkonzept nicht im Vordergrund stehen, kann aber als Spieler die Story vorantreiben. Die anderen fühlen sich dabei nicht wirklich glücklich als Spieler mit der Führung

    Habt ihr schon darüber nachgedacht eure Gruppe eventuell noch um einen Mitspieler zu erweitern? Sofern das für euch eine Option ist, dann wärde ein richtig extrovertierter Spieler, der auch entsprechende Charaktere spielt, die Lösung für euer Problem. Er würde dann halt in Gesprächen immer nach vorne preschen und der Rest von euch kann sich dann ganz entspannt zurückhalten.

    Den Spieler des Adeligen in eine Rolle zu manövrieren, in der er sich unwohl fühlt, halte ich für keine gute Idee. Das verdirbt ihm nur den Spaß.

  • Update ..

    Wir haben das Thema OT in der Gruppe besprochen. Die Abenteurer mit dem passenden Stand werden den Einbrecher in das Gespräch einbeziehen und nach seiner Meinung fragen. Der Einbrecher wird dann den Abenteurern antworten. Also nicht unbedingt das Wort direkt an den NSC mit hohem Stand richten. Dann kommt es eben drauf an ob der NSC sich direkt an Ihn wendet oder es bleibt eben bei einer indirekten Kommunikation.

  • Ergänzend gibt es ja auch immer noch im Bedarfsfall die Möglichkeit, dass Dein Charakter sich bei wichtigen Dingen mit aller gebotenen Höflichkeit beteiligt. "Euer irgendwas, es wäre vielleicht eine Möglichkeit, dass ..." Dann bist Du nicht rein nur darauf reduziert, gegen Höhergestellte nur zu reden, wenn er angesprochen wird, sei es vom Gegenüber oder den eigenen Leuten, übernimmt das Gespräch nicht, zeigt Höflichkeit, aber kann zwischendurch auch mal beitragen.

  • Es gab auch einen Vorteil (Soziale Anpassungsfähigkeit - DSA Regel Wiki) wodurch der Stand höher gewertet wurde für Gespräche als er tatsächlich is bzw Standesunterschiede keine Rolle mehr spielen. Das Hochadel dabei raus is dürfte zumindest in den meisten Situationen keine Rolle spielen.

    Ansonsten: passende (Ver-)Kleidung vorausgesetzt könnte dein Einbrecher sich auch einfach als Adliger ausgeben, vllt einen Mantel haben der sich umstülpen lässt und damit wechselt von Hochherrschaftlich zu normalbürger usw. ich mein wenn die andren Spieler nicht reden wollen müssen halt ihre Helden sowas akzeptieren wär meine Meinung.

  • @Sano

    den Vorteil hat mein Sc nicht. Verkleiden würde er nur aus wirklich wichtigen Gründen nutzen weil ein Risiko besteht falls das durchschaut wird. Das ist nicht die Stärke vom Einbrecher

    Be der Diskussion ist ein weiteres Problem aufgetreten. Wer würde überhaupt Audienz beim (Hoch) Adel bekommen ? Ein Thorwaler oder Schamane würden normalerweise gar nicht vorgelassen werden.

    Zusammenfassung .. Im Grunde ist es Mist wenn die SCs mit gewissem Stand keine Gesellschaftstalente haben. Das ist alles nur eine Krücke

    Einmal editiert, zuletzt von kerlos (22. August 2021 um 14:13)

  • Manchmal passen Spielertyp und Charakterkonzept einfach nicht zusammen. Ich würde mir an eurer Stelle in der Gruppe überlegen wie ihr weiter verfahren wollt. Entweder der Adelige fängt mal an seine Rolle auszuspielen und für sich zu sprechen (und langfristig die Talente dafür steigert), dass sich ein Adeliger von einem Einbrecher, Thorwaler oder Schamanen vertreten lässt, tut mir leid aber das ist ziemlicher Unfug. Das haben meine Spieler am Anfang auch mal gemacht (die bürgerliche Konkubine hat für den Ritter das reden übernommen und der sprach immer von uns und wir statt von sich selbst) und das beim Wappenkönig des Bornlandes, ging selbstverständlich nach hinten los. Alternativen wären dass der Adelige zu einem Charakter mit niederem Stand wechselt, dann erwartet auch keiner dass die Person für die Gruppe spricht, oder dass du einen Charakter höheren Standes spielst, dann passt es auch dass du die Gruppe in Interaktione vertrittst. Die letzte Möglichkeit die mir einfällt wäre einfach die Gruppe von einem NSC vertreten zu lassen wenn ihr es mit Adleigen zu tun habt. Dann wärt ihr halt als Gruppe die Handlanger eines anderen Adeligen oder höher gestellten NSCs der die Rolle des Adeligen übernimmt und für euch als Mittelsmann agiert. Letzteres fände ich zwar eher suboptimal, aber wenn man es gut umsetzt dann kann das auch gut funktionieren, das Problem wäre halt dass ihr dann als Gruppe quasi herabgestuft werdet und nicht mehr direkt mit Hochadeligen ect. interagieren könnt.

    Die optimale Variante wäre meiner Meinung nach dass der Adelige seine Rolle übernimmt und die Talente steigert. Dass kann mana uch als rollenspielerische Herausforderung sehen. Ein Adeliger muss ja nicht autopmatisch eine Charisma bombe sein. Dein Held könnte ihm vllt. vor jedem Gespräch Tipps geben, Atemübungen, einige Argumente vorformulieren und so weiter. Dnn könnte der Meister dem Adeligen Erleichterungen zugestehen wenn du in der Vorbereitung gut gewürfelt hast. Oder wenn euch das nicht zu abgefahren wäre könntet ihr auch an ein Seelentausch Artefakt kommen womit ihr eure Körper tauschen könnt, dann kannst du einfach für kritische Situationen den Körper des adeligen übernehmen, das würde natürlich gegenseitiger Vertrauen vorraussetzen.

  • Ganz so eng sehen würde ich das nicht. Es soll auch sozial unfähige Adelige geben. Das kann man als Konzept schon spielen. Natürlich reagiert die Welt darauf und ein solcher Adeliger wird leicht zur Zielscheibe von Intrigen und unter der Mehrheit der anderen Adeligen schnell unbeliebt. Ein Lehen oder eine andere Form von Macht würde man ihm sofern es sich nicht verhindern lässt nicht an die Hand geben.

  • Die Zusammenstellung Weißmagier S&S, Schamane, Kriegerin aus Winhall, Einbrecher, Zwergensöldner, Elf ist halt schon, wie so oft in SC-Gruppen, sehr bunt zusammengesetzt. Das kann Vor- und Nachteile haben.

    Hochadel ist natürlich eine Sache: Um wen geht es genau, welchen Anlass gibt es? Der rein gesellschaftlich-formale Anlass würde Schamane, Elf, Zwerg, Einbrecher nicht zum Ball der oberen 10 eingeladen inkludieren, geht es um wichtige Dinge (was ja vorkommen kann, wenn SC anderer Leute Probleme regeln) wären sie wohl mit dabei, aber vermutlich weniger im Augenmerk und als vorrangige Ansprechpartner der/des Höherstehenden.

    Zusätzlich können auch die höherrangigen SC bei gewissen Situationen (vielleicht nicht dem Ball - Kutscher und Leibdiener warten auch da draußen) einwirken: "Das sind unsere Bediensteten/Leibwächter/Kundschafter/Berater/was-immer, natürlich kommen die mit."

    Im Gegenzug gibt es ja auch eine Menge Situationen im Spiel, in denen Weißmagier und Kriegerin weder die ersten Ansprechpersonen sind, noch unter Umständen die, mit denen überhaupt jemand reden würde.

    Vermutlich wird im üblichen Spiel mehr und öfter mit unterem und mittlerem Stand und vielleicht noch Niederadel interagiert, als mit höherrangigen Personen, so dass es, wenn man mal bei den oberen Zehn(tausend) sich rumtreibt, es kein so großer Nachteil sein dürfte, mit dem eigenen niedrigrangigen SC die zweite Geige im Hintergrund zu spielen. Hat ja auch potenziell Vorteile, weil man vor Ort ist, aber auf ganz andere Dinge achten kann, oder sich mit anderen Leuten vor Ort interagieren kann, weil das Gesinde am Hofe eher mit z.B. dem Einbrecher sprechen und etwas anvertrauen wird, als der Kriegerin.

    Auch am Hof von Hochrangigen gibt es ein soziales Gefälle.

    Da etwas Aufgabenverteilung machen ist schon naheliegend und man weiß ja auch bei der eigenen Charakterwahl, wo da Limitierungen sind, dass der ehemalige Straßenschmarotzer nicht der Wortführer mit beim örtlichen Baron sein wird (theoretisch^^), aber der adelige Geweihte auch nicht der sein wird, der im halbseidenen Milieu sich erfolgreich und kundig auf Informationsbeschaffung geht.

    Weißmagier und Kriegerin müssen ja auch nicht Gesellschaftstiger par Excellence werden. Sich angemessen verhalten sollte ja schon ganz gut sein, und als Spieler sich aufraffen, da aktiv zu spielen, statt zu warten, dass es jemand anders macht.


    Im Endeffekt müsst ihr euch überlegen, wo eure Präferenzen liegen. Als Spieler soll man Spaß haben und sich nicht dazu gezwungen sehen, Gespräche zu führen, die man gar nicht führen möchte (aber wer weiß, wenn man es erst mal macht, kann man ja doch Spaß dran haben), und wie "realistisch" ihr es haben möchtet mit sozialem Stand und was alles mit damit zu tun hat, könnt nur ihr für euch entscheiden.

    Potenziell kann es am SL liegen, dass er AB auswählt, in denen eher selten (besondere) Interaktion mit wirklich Hochrangigen besteht. Mehr Wildnis könnte Elf und Schamanen auch erfreuen.^^

  • Die Gruppe ist schon seit mehreren Jahren so unterwegs. Wie ich eingangs sagte war die ursprüngliche Gruppe etwas anders aufgestellt.

    Ich selbst möchte die DSA5 Regeln bzgl. sozialer Interaktion nutzen. Besonders möchte ich bei Menschenkenntnis (Lügen erkennen, Motiv erkennen) einordnen was der NSC sagt. Das die Gruppe mit Hochadel in Kontakt kommt ist sehr sehr selten. Aber selbst mit fünf Abenteurern im Büro vom Vogt oder in einer Bäckerei einzufallen finde ich nicht besonders stylisch. Die Abenteurer sollten nicht immer im Mob durch die Gegend laufen.

    Ich liebe es sie die Gruppe zu teilen und allein der zu zweit unterwegs zu sein. Auch wenn das gegen die üblichen Verfahren ist.

    Als Lösung sehe ich der Einbrecher wird mittelfristig die Spätweihe offener Phexgeweihter Tempel der Sterne – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt