Totenbestattung der Marbiden

  • In Ordnung andere Frage: Wie würdest du die Erdbestattung inneraventurisch als Boroni argumentieren, gerne auch unter Einbezug irdischer Beispiele :)

    Spoiler anzeigen

    Gut gespielt!

    Im Christentum gibt es da ja durchaus verschiedene Ansichten. Konservative Kleriker der römisch-katholischen Kirche lehnen die Feuerbestattung ab, da sie Konflikte mit er Hoffnung auf die leibliche Auferstehung sehen. Allerdings scheint es mir, das viele auch auf Seiten dieser Konfession das nicht sehr vehement vertreten und z. B. eine Beerdigung bei Einäscherung ablehnen. Joh12,24 kann als Begründung einer Erdbestattung herangezogen werden, wenn man die Stelle sehr wörtlich nimmt (was ich aber gerade bei Schriften mit "Johannes" im Namen eher nicht tun würde :D ) . Ezechiel/Hesekiel 37,1-14 hat die berühmte Gebeinfeld-Vision, bei der die Toten auferstehen - aber man könnte es so interpretieren, dass zumindest die Knochen noch da sein müssen. Darum wird woh auch im Judentum die Erdbestattung bevorzugt - man ist sich nicht ganz sicher, was für die leibliche Auferstehung nötig ist. Wobei schon das 2. Makkabäerbuch (aus den Apokryphen, die in einigen Kirchen zum Kanon gehören, in den protestantischen aber meist nicht) im 7. Kapitel sehr mit der Creatio ex nihilo, der Schöpfung aus dem Nichts argumentiert. In dieser grauenvollen Erzählung fürchten die Gläubigen keinen Verlust von Körperteilen oder die Verbrennung. Die Feuerbestattung war im römischen Reich sehr üblich. Im Christentum hat sich die Erdbestattung gerade in Abgrenzung zu den heidnischen Riten herausgebildet, weniger aus sich selbst heraus. Zeitweise wurde sie darum sogar verboten, als es sich gegen die anderen Religionen durchsetzte.

    Um nun aber den dringend nötigen Bogen nach Aventurien zu schlagen: Im Zwölfgötterkult gibt es keine Auferstehungshoffnung, sondern eine Mischung aus Wiedergeburtsglaube, Paradiesen und Höllen. Wie im Hindusimus oder Buddhismus wird man wiedergeboren, bis man die Erlösung oder die ewige Verdammnis erlangt, die sich allerdings nicht durch ein Nirvana, sondern eben als Jenseits präsentert. Teilweise wäre es für den alanfaner Ritus fruchtbarer, sich im altägyptischen Totenkult umzusehen (man denke nur an die Waage Rethon mit der Feder Golgaris), in dem der Zustand des Körpers ja auch für die Seele im Jenseits wichtig war. Darum balsamierte man ja und darum konnten Mumien vernichtet werden, um Leute über den Tod hinaus zu bestrafen. In Aventurien finden sich solche Vorstellungen. So verweisen die Befürworter der Balsamierung darauf, dass die Seele in den Paradiesen als Abbild des Körpers erscheine. Im punier Ritus ist man sich da nicht so sicher, lehnt Leichenöffnungen aber bei allen außer den ohnehin Verdammten sicherheitshalber ab. Ebenso erlaubt der punier Ritus die Feuerbestattung eigentlich nur im Notfall und sieht fehlende Körperteile als schlechtes Zeichen. Da dürften ähnliche Vorstellungen im Hintergrund liegen.

    Sucht man Vorstellungen einer leiblichen Auferstehung, muss man sich wohl eher bei den Fjaningern (die ihre Toten einfrieren, damit sie vor der letzten Schlacht noch einmal aufwachen können) und den Gjalskern (die ihre Toten möglichst konserviert ins Meer schleudern, damit sie von Zwanfir verschlungen, aber nach dessen Tod durch Wolkenkopf zur grünen Sonnenzeit wieder leben können. Allerdings gibt es dort auch den Brauch mit dem Wasserschlach voll Meerwasser, damit die Seele auch ohne den Körper ans Ziel findet. Ein pragmatischer Haufen, diese Gjalsker. Das aber nur am Rande - auch wenn die Gjaslker über ein paar Ecken ja tulamidische Wurzeln haben. Und ihre Vorstellung daher sogar übernommen haben könnten, wenn man sich die Norbarden anschaut, mit denen sie sich ja die Vorfahren teilen!

    "Schon zu Zeiten de Alhanier war es üblich, die Toten nicht einfach zu verbrennen oder zu verscharren, sondern sie feierlich zu bestatten, oft sogar einzubalsamieren, um ihre sterblichen Überrechte 'bis an der Welt Ende und neuer Welten Beginn' zu erhalten, wenn der Sage nach Heshinja ihrer treuen Diener erinnern werde. Die Toten wurden in Grabkammern unter der Erde oder in sogenannten Nuraghen (runden Grabtürmen aus geschichteten Steinblöcken) beigesetzt. Die Norbarden bestatten ihre Toten in Hügelgräbern, die sich in der Nähe iher Winterlager befinden und meist drei bis fünf Grabkammern aufweisen." (Land des schwarzen Bären S. 128)

    Spannend! Grabtürme bei den alten Tulamiden, genauer beim Stamm der Al'Hani. Allerdings ausdrücklich keine Feuer- und wohl auch eher keine Himmelsbestattung, sondern wieder Mumifizierung. Aber dieser Stamm ist ja auch sehr speziell - betet die Schlangengöttin Hesinde an und ist matriarchal organisiert. :D Und spannend, dass die Trollzacker, de auch von den Alhani abstammen, wieder völlig andere Bestattungsriten haben. Sie haben sich den Ferkinas wieder etwas angenähert, von denen ja alle tulamidischen Völker und die Maraskaner abstammen, aber dennoch praktizieren sie weder Himmelsbestattung noch Balsamierung. :/

    Eine Marbo-Geweihte, die nach der richtigen Bestattungsweise für ihren neuen Kult sucht, hat viel Arbeit vor sich. Aber es wartet auch eine Welt voller spannender Riten auf sie!

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (24. Juni 2021 um 12:59)

  • Ich dachte im Zwölfetum kommst du in dass Paradies deiner erwählten Gottheit ... als Frevler in die Seelenmühle.
    Inkanationen kennt doch "nur" (offiziell, heißt die Bevölkerung) der Gur&Gror-Glaube.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Gefangen in der Gruft der Königin

    Hier erforsch die Heldengruppe ein Alhani Grab das die Zeitalter überdauert hat. Sehr schönes "Indiana Jones"-Abenteuer!

    Ist eine wunderbare Quelle wenn man sich mit der Kultur des alhanischen Königreichs und ihren Bestattungsriten befassen möchte.

    Was die Marbiden und den nun in Opposition tretenden Marbo-Kult angeht, so denke ich, dass in Fasar die Steingräber die am verbreitetste Methode ist, ohne Einbalsamierung, da die Öffnung des Körpers ungerne gesehene ist.

    Novadi und der in Fasar existierende Umm Ghulshach-Kult werden die Himmelsbestattung vielleicht noch praktizieren.

    Zitat von Boron Vademecum S. 134

    Vorsteherin des dem Puniner Kult angeschlos-senen Ordens ist heute Zhulamin ai Fasar, ihr Wappen ein weißer fliegender Rabe auf schwarzem Grund. Gewidmet ist der Orden Borons milder Tochter, der bleichen Marbo. Das Haupthaus in Fasar ist allein ihrer Verehrung gewidmet, alle anderen Häuser des Ordens, etwa in Punin, Arivor, Norburg, Ouvenmas und Ebelried, stehen dagegen unter dem Segen des Rabengottes selbst.

    Doch ich bin immer noch der Überzeugung, dass das Glaubensbild der Marbiden (ob nun Erwacht oder nicht), auch wenn es Umm Ghulshach inkludiert, immernoch von Marbo, als die sanfte Tochter Borons ausgeht, dessen Heilige Tiere die weiße Taube und der weiße Rabe sind. Die Geiermutter ist nach meiner Leseweise immer noch nur eine lokale Randfigur, welche in das Wesen Marbos inkludiert wird, aber nicht sepperat verehrt oder gar gepredigt wird, auch nicht in Fasar.

    Zitat von Wege der Götter S.83

    Der Ver-lust der Primärliturgie der Marbo führte zur Auflösung der Kirche. Ei-nige Aspekte des urtulamidischen Marbo-Glaubens wurden von den eingewanderten Güldenländern in ihr Pantheon aufgenommen. Seither wird die Göttin als sanfte und milde Tochter Borons verehrt, die meist als weiße Taube oder weißer Rabe dargestellt wird.

    Was nicht ist, kann aber sicher noch werden. Und sollte es zu einer neuen eigenständig organisierten Marbo-Kirche kommen, so ist eine Umm Ghulshach oder Maha Bor Strömung, in Tulamidistan, sicher naheliegend, aber noch keine aventurische Gegenwart.

    Die Marbiden sind ein "kleiner Orden"(WdG S. 83), und es sind "wenige Marbo-Priester sind vorallem aus der Reihe der Marbiden"(frei wiedergegeben AGW2 S. 18) erwacht. Und ein paar dieser erwachten Mitglieder haben versucht, eine der Ihren, in Punin, an die Macht zu bringen.

    Wenige von wenigen von wenigen... bei aventurischen Maßstäben also vielleicht 3-6 Marbiden die in Punin intrigiert haben und erstmal gescheitert sind.

    Das diese dann "auf Pilgerreise" Punin verlassen haben, heißt für mich nur, dass die Boroni innerhalb des Ordenshauses wieder fest die Zügel in der Hand haben, nicht das der Orden eine Spaltung erfahren hat.

    Wenn eure Leseweise da nun eine heimliche Ordensspaltung reininterpretiert und eine Rückkehr zum ursprünglichen Glaubensbild, dann verstehe ich nun warum und kann das respektieren, auch wenn ich dem nicht zustimme. Die Mitglieder der Marbiden sind als Boroni erzogen und indoktriniert worden, auch wenn sie dann ihre Nische, im Glauben an Marbo fanden, ist das heutige aventurische Glaubensbild von Marbo stark/fast ausschließlich von der Boron-Kirchen geprägt.

    Auch die altehrwürdigen Fasarer Schriften der Geiermutter werden, von der Boron-Kirche, scheinbar im Zugang stark kontrolliert und das darin befindliche Wissen stark zensiert.

    Zitat von Auf gemeinsamen Pfaden S.117

    Einige Passagen der heiligen Schriftensammlung deuten darauf hin, dass Marbo mitnichten die Tochter Borons sei, sondern eine unabhängige Gottheit, die die alten Tulami-den unter dem Namen Maha Bor kannten – doch dieses Wis-sen ist selbst in den Reihen der Marbiden nicht unumstritten und nur den wenigsten Ordensmitglieder überhaupt bekannt.

    **Hervorhebung durch mich**

    Also das deute ich so, dass von ca. 6 Marbiden, die dieses Wissen besitzen, selbst verschiedene Interpretationen im Umlauf sind.

    Ob darunter nun (auch) Auserwählte der Marbo sind, ist noch nicht bekannt.

    Denn wir wissen nicht, wie viele Auserwählte es in Fasar nun gibt, noch auf welchen Positionen/Funktionen sich diese befinden.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Sturmkind (25. Juni 2021 um 01:20) aus folgendem Grund: RS und Gramma.

  • Ich dachte im Zwölfetum kommst du in dass Paradies deiner erwählten Gottheit ... als Frevler in die Seelenmühle.

    Es gibt den Zwischenstand in Borons Hallen für die, die nicht gut genug für ein Paradies sind, ihre Seele aber auch nicht gleich an einen Erzdämon verkauft haben. Einfach "böse" Seelen werden nicht in die Niederhöllen geworfen, wo sie die Dämonen stärken und den Kosmos schwächen. Das wäre aus Sicht der Gottheiten Wahnsinn. Wer aber in Borons Hallen kommt, kann durch die Gnade Borons sein altes Leben vergessen und durch die Gnade Tsas in ein neues geboren werden. Besonders präsent sind innerhalb des Zwölfgötterkultes solche Vorstellungen in der Tsa-Kirche. Aber auch die Norbarden, die Waldmenschen, die Achaz und der Kult um den Namenlosen kennen eine solche Vorstellung - abgesehen von den Rur-Gror-Gläubigen natürlich. Wie präsent der Glaube an die Wiedergeburt ist, ist im Zwölfgötterkult regional vermutlich sehr verschieden. Teilsweise nimmt man vermutlich an, die "Bösen" verbleiben ewig in Borons Hallen. Aber die Seelenmühle bleibt Paktierern und den Allerschlimmsten Verbrechern gegen den Kosmos vorbehalten. Sie ist keine göttliche Strafe, sie ist ein widergöttliches Produkt der Feinde der Schöpfung. Das wäre zumindest meine Interpretation.

  • Die zwöfgöttl. Inkaraniton wird aber nichtz öffentlcih gelerhrt - man möchte ja die treuen Gläubigen, und droht daher nur dne Frevlern mit dem "Sündenfall".

    (Und ob dieses Wissen allen Geweihten aller zwölfer Kulte zugänglich ist ... jeder hofft doch auf SEIN Paradies. :) )

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  • Doch natürlich wird sie öffentlich gelehrt, bzw. gepredigt, das zwölfgöttliche Weltbild beruht darauf, dass das derische Leben eine Prüfung der Frömmigkeit ist, und das Paradies (egal welches) nur denen vorbehalten ist, die diese Prüfung bestehen.

    Die Boroni predigen von Borons Hallen (welche kein Paradies sind) und davon dass die Tugenden gegen die Sünden einer Seele aufgewogen werden, was dann zeigt ob man sich den Einlass verdient hat. Die Tsa-Kirche spricht von Wiedergeburten durch die ewig Kindliche, obwohl ihre Heiligen und Alveraniare in Tsas Regenbogen einkehren.

    Laut der Lehre der Zwölfe muss man sich hart anstrengen, in allen Aspekten des Lebens, um Unsterblichkeit im Nachleben zu erfahren.

    Ansonsten muss die Seele in Borons Halle darauf warten, dass die Götter sich ihrer begnaden und einen neuen Platz auf Dere zuweisen, eine neue Chance sich das Paradies zu verdienen.

    Die Vergebung der Sünden ist also etwas dass man im 12 Götterglauben finden kann. Tugendhaftigkeit wiegt Sünde auf, aber nur den Tugendhaftesten öffnet sich ein Paradies.

    Die Fall der Seele ist ein extrem, dass nach den 12 Kirchen, jenen zu Teil wird die nicht bereuen und ihre Seele freien Willens aufgeben.

    Es ist recht schwer in der Seelenmühle zu enden.

    Jene die mit ihr drohen sind Faschisten, deren Überzeugung verdreht und entfremdet wurde.

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    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (25. Juni 2021 um 01:26)

  • Es wird die Zwölfgöttlichen Unterweisungen gelehrt - und nicht was die einzelnen Kulte so denken. Und was in diesem Büchlein steht, entscheidet u.a. gar der Fürst, wie vor einigen Jahren in den Nordmarken passiert - wo eien klare Betonung auf die Macht Praios gerichtet wurde.

    Ob da nun was von Inkarnation enthalten ist ... bis vor einigen irdischen Jahren würde ich sagen, nein. Weil ja sonst die Zwölfekulte kein Problem mit der Wiedergeburtsglauben der Maraskaner haben dürften.

    Wie ... Boron hätte kein Paradis - und was ist mit Borons Schlafgemach?

    Ah, die Beschreibungen zum Wesen der Gottheiten stammen aus dem Brevier der Zw. Unterweisung 312 v.H., ein Schulbuch des Neuen Reiches (womit etwa 10% der Bevölkerung es gelesen haben mag); GötterDSA3, S.29f).

    Und ja, es gibt den Abschnitt wo Boron eine Seele an Tsa weiterreicht (S.48): "Zuweilen ... für die Rückkehr - sei es, um ihren alten Körper neu zu beleben, sei es, um eine neuen Leib zu erfüllen. Die meisten Seelen beschenkt Boron mit der Gnade des Vergessens ..."

    Es macht schon eine Unterschied ob es die Möglichkeit gibt, vielleicht wiedergeboren zu werden - oder wie bie den Maraskanern die "Gewißheit". Und wer weiß schon ob nicht geraqde dieser Teil in einer Neuauflage aus Platzgründne gekürzt wurde. ;)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wobei ich ohnehin den sehr starken Verdacht habe dass, obwohl der weißer-Rabe-Marbo-Kult des Zwölfgötterglaubens dessen Jenseitsbild teilt, der traditionelle tulamidische Umm Ghushach-Kult aber wohl eher nicht. Allein die Himmelsbestattung weist ja darauf hin - der Körper muss, ja soll nicht intakt bleiben, dafür aber auch etwas in den Himmel getragen werden. Von daher ist die Diskussion vielleicht hier eher müßig.

    Sehr interessant finde ich als Theologe übrigens die Bezeichnung "Geiermutter". Im alten Testament taucht der Geier in mütterlicher Rolle nämlich hie und da auf. Leider wird aber in deutschen Übersetzungen oft fälschlich "Adler" eingetragen, weil der Geier so einen schlechten Ruf hat und sogar für den Teufel stehen kann ("hol's der Geier"). In Ex19,4 werden Gott selbst Geierflügel zugeschrieben, mit denen er das Volk Israel beschützt. Dtr32,11 vergleicht Gott ebenfalls mit einer Geiermutter, die ihre Jungen schützt. In Offb12,14 geift auch das neue Testament das Bild der Geiermutter auf.

    Darüber hinaus steht der Geier im alten Israel für Könige (Ez17,3.7). Er wird für seine Schnelligkeit, Größe und seine Flugfähigkeiten bewundert. Ps103,5 und Jes40,31 schreiben ihm eine fast übernatürliche Regenerationsfähigkeit zu.

    Da Maha Bor/UmmGhushach ja (ur)tulamidische Gottheiten sind, ist ein Blick in den alten Orient vielleicht ganz interessant. Geier sind sehr liebevolle und schützende Mütter. Das wurde damals beobachtet und hat die Menschen so angerührt, dass es als Vergleich mit Gott dienen konnte.

    Spannend ist dagegen auch das Bild des weißen Raben. Eine Rabenmutter im Deutschen ist quasi das Gegenteil einer Geiermutter im Hebräischen. :D Wobei man diesen Vögeln damit Unrecht tut. Auch Raben sind tolle Mütter.

  • Ich muss mich erstmal bei allen die geantwortet hatten, bedanken :)

    Dachte ehrlich gesagt das ich soviel lernen würde, wenn ich einen fiktiven Charakter darstelle.

    Vielen Dank für das :thumbsup:

    Shirwan

    Deine Tulamidistan Spielhilfe ist sehr Hilfreich, bin zwar nicht soweit bisher.

    Da ja doch einiges an Wissen auf mich ein brasselte und ich das auch noch verarbeiten muss.

  • Firunshauch wenn du der Meinung bist, dass der Input nun nichts mehr weiteres beiträgt, kannst du in deinen den ersten Beitrag des Threads bearbeiten und den Thread dort als "erledigt" markieren.

    Damit sehen dann alle das du das Thema für dich als beantwortet befunden hast.

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  • @Windweber kennt du das Märchen wieso der Rabe schwarzes Gefieder hat, wo es doch früher weiß war?

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Das irdische Märchen dazu wäre mir jetzt nicht bekannt.

    Aventurisch vermute ich, dass man den Geier, der in Mittelaventurien wenig bekannt ist, durch ein Tier ersetzt werden solle, das Marbo zugleich möglichst eng an den Boron-Kult bindet. Aber das wäre reine Spekulation von meiner Seite.

  • Eines ... in vielen alten Mythen/Märchen machte der Rabe oft Unsinn oder ärgerte andere (wie bei den Ainu), das er "zur Strafe" schwarz wurde.

    Anderswo, wie in Australien, stiehlt er das Feuer und wollte es für sich behalten. Worauf andere Tiere ihm drohten ... er aber nun ängstlichen einen Sack glühender Kohle auf sie warf.

    Wütend warfen die Tiere die Kohle auf den Raben und versengten ihn. Seitdem sind alle Raben schwarz.

    Ich meine auch das anderswo der Rabe zu hoch der Sonne entgegenflog ... (wegen einer Wette?).

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    (nach Johann W. von Goethe)

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