Was tun wenn eure Spieler unbewusst Selbstmord begehen?

  • Moin,

    in einem Abenteuer, welches ich letztens geleitet habe, ist der Anführer einer Bande ein (mächtiges) Werwesen.

    Normalerweise ein schöner Gegner und ein schöner Endkampf aber nicht so schön, wenn ein Spieler unbewusst Selbstmord begeht:

    Spieler: "Ich fordere dich zum Zweikampf! Keine Zaubersprüche und keine hässlichen Rituale! Ich gegen dich!"

    Tja...

    Was würdet ihr tun, wenn eure Helden ohne ihr Wissen und ohne dass sie etwas dafür können (verhauene Proben) aufgrund der Konsistenz der Welt sterben müssten?

    Hintergrundinformationen:

    Die Gruppe konnte zu diesem Zeitpunkt unmöglich wissen, dass es sich um ein Werwesen handelt. Zwar haben sie dessen Fußspuren schon vorher mal gesehen, aber das war schon drei Spieltage her und nicht in direkter Verbindung.

    Die Gruppe wusste, dass sich das kleine Mädchen bemerkenswert sicher war, obwohl die Schwertkämpfer so beeindruckend aussahen.

    Die Diebesbande war sehr bekannt und hat ein Wolfstattoo als Kennzeichen.

    Der Spielercharakter ist auf ~2000 AP (nahe Legendär, DSA5) gewesen und ohne Silberwaffe

    Nun.. die Frage steht oben :P

    Ich hab natürlich in der Situation bereits eine Lösung gefunden, aber mich würde echt interessieren, was ihr gemacht hättet ^^

  • Ich lasse ihn einen ehrenvollen rondrianischen Tod sterben, wenn die Gruppenmitglieder nicht einschreiten, sobald die Werkreatur ihre Gestalt wandelt... es hieß ja 'keine Zauber oder schändlichen Rituale'.

    Lykanthrophie ist eine arkane Krankheit und bewusste Verwandlung könnte man als Zauber auslegen und somit einen Regelverstoß anprangern.

    Ist der Räuberanführer arrogant oder überheblich, könnte er sich auch sofort nach der Herausforderung verwandeln und sowas bellen wie: "Willst du immer noch spielen du Wurm?"

    Damit stellst du deinen Spieler vor vollendete Tatsachen und er kann noch mal einen Rückzug in Betracht ziehen.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Der Werwolf muss ihn ja nicht umbringen. Er kann ihn nur arg ramponieren und ihm ein Andenken mitgeben, das sich dann beim nächsten Vollmond meldet.

    Einmal editiert, zuletzt von Eismann (28. Mai 2021 um 22:58)

  • Keine häßlichen Rituale hat das Werwesen bereits hitner sich, verstößt daher klar gegen ide "Reglen; daher sollten ide naderen Heldne eingreifne dürfen. Es wurde ja von einem fairen Kampf ausgegangen.

    Außer der Hled war wirklich sooo doof und trifft sich alleine mit dem Gegner ... solche Spieler sollten mal Lovecraft lesen. ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Käm drauf an.

    Meine aktuelle Runde, in der nur eine Spielerin Vorerfahrung mit DSA hat, und die anderen vollständige Anfänger oder Quereinsteiger aus anderen Systemen sind?

    Die sind eigentlich zu besonnen, als, dass sie sich in einen Kampf begeben würden, den ich so nicht geplant habe ... und hätten wahrscheinlich beim ersten Anblick des Wolfstattoos erraten, was da los ist.

    Aber falls sie unschuldig in so eine blöde Lage stolpern würden, würde ich tatsächlich skrupellos zu extremsten Methoden wie NSC-ex-Machina greifen. Kann ja sein, dass noch andere Leute diesen Räubern das Handwerk legen wollten ...

    (Muss allerdings dazu sagen, dass in dieser Gruppe niemand an falschem Stolz leidet. Wenn plötzlich eine Rondrageweihte aufkreuzen und kurzen Prozess mit einem für sie zu starken Gegner machen würde, würden sie ihr wahrscheinlich zujubeln und sich freuen, mal eine echte Geweihte in Action gesehen zu haben. Der Gedanke, dass ihnen da jemand das Spotlight geklaut hat, käme ihnen gar nicht erst, sie würden möglicherweise sogar annehmen, dass das Abenteuer von vornherein darin bestand, eine Heilung für Lykanthropie für den netten NSC zu suchen.)

    Oder andernfalls - wenn sie eine Chance hätten indem alle den Räuberhauptmann angreifen, würde ich einfach in der Beschreibung der Verwandlung darauf hinweisen, dass das fiesböses Dämonenwerk ist und garantiert gegen die verlangten Bedingungen verstößt. Da sie eben größtenteils Anfänger sind, erwarte ich nicht, dass sie mit den Feinheiten des rondrianischen Ehrenkodexes vertraut sind, und es wäre bescheuert, sie dafür abzustrafen, dass sie besonders gut rollenspielen wollen und es dabei mit der Ehrenhaftigkeit übertreiben.

    Bei erfahreneren Spielern wäre ich wahrscheinlich etwas subtiler und etwas weniger gnädig, und bei Leuten die zu verletzter Eitelkeit neigen verbietet es sich von selbst, einen NSC zur Rettung herbeieilen zu lassen. Da würde ich tatsächlich eher zu "Entweder die anderen greifen ein, oder der Herausforderer stirbt einen ehrenvollen Tod" tendieren.

    Es wäre außerdem noch interessant, wie das Abenteuer vorsieht, dass die SC die Sache lösen sollen? Wo kämen denn die Silberwaffen her? Eventuell könnte man ja da was drehen.

    Einmal editiert, zuletzt von Artemis500 (28. Mai 2021 um 23:35)

  • so aus interesse: 2k AP DSA4(.1) oder DSA5? Das macht schon nen unterschied

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Ich hab die Frage oben nochmal etwas umformuliert. Mich interessiert weniger eine Diskussion der geschilderten Situation, sondern eher die generellere Frage:

    Was würdet ihr tun, wenn eure Helden ohne ihr Wissen und ohne dass sie etwas dafür können (verhauene Proben) aufgrund der Konsistenz der Welt sterben müssten?

    Dennoch mal eben ein paar Antworten auf eure Fragen und Aussagen:

    Sturmkind  Eismann  zakkarus

    Ad warum andere Helden nicht einschreiten und das Werwesen (kein Werwolf) muss sie ja nicht umbringen : Der Held hatte sich selbst in eine gefährliche Situation begeben und die restliche Gruppe hätte ihr Leben riskieren müssen. Er ist einfach in die Taverne, wo ein Teil der Bande trank, gegangen und hat den vermeintlichen Anführer (der aber nur ein Deckanführer war) mit ein paar Schwertschlägen (Schnellziehen) in Schaschlik verwandelt. Daraufhin hat die echte Anführerin sich zu erkennen gegeben und gefragt, wie er den angerichteten Schaden wieder ausgleichen wolle und wie unsinnig seine Blutrache sei. Denn nun müsse sie ihn ja auch töten, wenn er nichts besseres anzubieten hätte. Daraufhin hat er das Duell vorgeschlagen.

    Der Rest der Gruppe hat sich aus der Szene rausgehalten und wäre kurz vorher beinahe wegen der Aktion (betreten der Taverne einer mächtigen Unterweltgruppe in Weißmagier-Roben) drauf gegangen.

    Artemis500

    Danke für deine Gedanken :)

    Tatsächlich befindet sich besagte Taverne in einer Nirgendgasse. Die überraschende NSC-Rettung wäre aber sicher irgendwie dennoch denkbar gewesen. Die Gruppe besteht aus zwei semi-erfahrenen Spielern und ebenso vielen erfahrenen Spielern. In diesem Fall ging es um einen Semi-erfahrenen Spieler.

    so aus interesse: 2k AP DSA4(.1) oder DSA5? Das macht schon nen unterschied

    Danke :) guter Punkt! Sie sind nahe Legendär und es ging um DSA5.

    Es wäre außerdem noch interessant, wie das Abenteuer vorsieht, dass die SC die Sache lösen sollen? Wo kämen denn die Silberwaffen her? Eventuell könnte man ja da was drehen.

    Die Taverne war etwas in Richtung "neutraler Boden" und der Besitzer (der nicht zu der Bande gehört) hätte zu diesem Zeitpunkt den Kampf nicht erlaubt. Offensichtlich wäre ein Kampf gegen den Besitzer aussichtslos. Daher war der Initialangriff sehr wagemutig. Sie konnten sich aber mit dem Besitzer einigen und mussten nur noch die Sache mit der echten Anführerin klären.

    Das "Abenteuer" ist eine langzeit Kampagne-Sandbox irgendwas :) die Gruppe ist vor ungefähr 3 Monaten das erste Mal auf die Bande getroffen und in dieser Szene hätten sie vermutlich noch nichts gegen die Gruppe ausrichten können. Durch den neutralen Boden hätte die Bande aber auch nichts gegen die Helden ausrichten können. Die Helden hätten jedoch ein Buch, dass die Bande zuvor einem Händler abgenommen hat, ertauschen, erkaufen oder anderweitig beschaffen können, um das Leben eines jungen Mädchens zu retten, die anscheinend - so sagte es die Notiz des Händlers, der den Raub nicht überlebte - in eine wilde Kreatur verwandelt wurde. Nur das Buch sollte die Informationen enthalten, um das Mädchen zu retten.

  • Der Held hatte sich selbst in eine gefährliche Situation begeben und die restliche Gruppe hätte ihr Leben riskieren müssen. Er ist einfach in die Taverne, wo ein Teil der Bande trank, gegangen und hat den vermeintlichen Anführer (der aber nur ein Deckanführer war) mit ein paar Schwertschlägen (Schnellziehen) in Schaschlik verwandelt. Daraufhin hat die echte Anführerin sich zu erkennen gegeben und gefragt, wie er den angerichteten Schaden wieder ausgleichen wolle und wie unsinnig seine Blutrache sei. Denn nun müsse sie ihn ja auch töten, wenn er nichts besseres anzubieten hätte. Daraufhin hat er das Duell vorgeschlagen.

    Okay, DAS klingt mir jetzt aber ehrlich gesagt doch nach Spielerdummheit.

    Ich weiß nicht warum, aber bei der initialen Beschreibung hatte ich eine finstere Höhle im Wald vor Augen, wo sich eine Räuberbande versteckt und wo die Helden irgendwie reingestolpert sind.

    Semi-erfahren heißt? Hat er sich auf das nahe-legendäre Level hochgespielt, oder wurden die Helden schon als höherstufig erstellt?

    Die Aktion "Ich geh in eine Taverne und haue einfach mal eine Person, die gerade nur ein Bierchen trinkt kaputt, weil ich mir sicher bin, dass es der fiese Räuberanführer ist ... ohne, dass ich dies wirklich nachgeprüft hätte" erscheint mir jetzt wirklich etwas ... daneben.

    Nachdem die anderen sich wohlweislich zurückgehalten haben heißt ja wohl, die Gefahr der Situation war ihm durchaus bekannt, und er dachte nur aus unerfindlichen Gründen, du hättest ihm da eine Situation vorgesetzt, die er super leicht im Alleingang lösen kann?

    Ich fürchte, da wäre ich dann nicht mehr sehr dazu geneigt, gnädig zu sein - das halte ich jetzt nämlich nicht für eine völlig unverschuldete Situation. Er dachte ja immerhin, er legt sich mit einer Taverne voller Gegner an - Gegner vor denen seine Weißmagierfreunde Angst haben. Das Werwolfproblem kommt hinzu, aber so richtig harmlos waren die ja auch vorher schon nicht.

    Da wäre ich jetzt echt gespannt, wie du das gelöst hast.


    Die Taverne war etwas in Richtung "neutraler Boden" und der Besitzer (der nicht zu der Bande gehört) hätte zu diesem Zeitpunkt den Kampf nicht erlaubt. Offensichtlich wäre ein Kampf gegen den Besitzer aussichtslos.

    Ahhh, ich wollte gerade schreiben, es ist ja nicht gerade traviagefällig, in einer Taverne einen Kampf auszutragen. (Das schnelle Ermorden des falschen Anführers war es allerdings auch nicht ...)

  • Semi-erfahren heißt? Hat er sich auf das nahe-legendäre Level hochgespielt, oder wurden die Helden schon als höherstufig erstellt?

    Er wurde auf 1700 erstellt und hat doppelte AP bekommen solange er unter den langzeit Spielern war. Er hat aber vorher auch schon andere Chars gespielt. Ich hab mit dem Spieler schon vor 3 Jahren in einer anderen Runde gespielt und nun ist er wieder dabei :)

    Die Aktion "Ich geh in eine Taverne und haue einfach mal eine Person, die gerade nur ein Bierchen trinkt kaputt, weil ich mir sicher bin, dass es der fiese Räuberanführer ist ... ohne, dass ich dies wirklich nachgeprüft hätte" erscheint mir jetzt wirklich etwas ... daneben.

    Grim, so der Name des "Anführers" haben sie vorher schon getroffen. Er hat seine Rolle als Anführer überzeugend gespielt und die Helden schon vorher einmal zu einem unentschieden gezwungen, wo beide Seiten abgezogen sind, um sich um ihre Verletzten zu kümmern. Daher war der Angriff nicht unbedingt komisch, sondern einfach nur unüberlegt.

    Nachdem die anderen sich wohlweislich zurückgehalten haben heißt ja wohl, die Gefahr der Situation war ihm durchaus bekannt, und er dachte nur aus unerfindlichen Gründen, du hättest ihm da eine Situation vorgesetzt, die er super leicht im Alleingang lösen kann?

    Anscheinend hat er das für Charakterentsprechend gehalten. Die Rache an Grim war für ihn sehr wichtig. Er hatte nur selten verloren und wollte nun nicht damit anfangen... Er hatte also noch eine Rechnung offen... Außerdem hatte er in erster Instanz nicht mit den Konsequenzen gerechnet (und die Lage zu kurz ausgewertet). In zweiter Instanz aber schon (der Besitzer wollte ihn an seine Ghule verfüttern (an dieser Stelle könnte der aufmerksame Leser erraten, um welche Taverne es sich handelt und dies für sich behalten, da ich keinen Meisterinfo-Tag gesetzt habe)).

    Da wäre ich jetzt echt gespannt, wie du das gelöst hast.

    Ich hab kurz die Gruppe gefragt, wie wir Situationen handhaben wollen, die potenziell und ohne Wissen der Spieler tödlich sind und habe ihm dann Angeboten, für einen Schicksalspunkt sich aus dem Duell zurückzuziehen. Das Schicksal würde ihm ein ungutes Gefühl dabei geben, wie das kleine Mädchen gerade auf einmal mit ihm redet. Er meinte er würde es trotzdem versuchen, ich meinte als Meister, dass ich ihm davon abrate, er es aber natürlich versuchen könne. Er wollte es versuchen.

    Er hat darüber nachgedacht, seinen Charakter abgeschätzt und angeführt, dass er kämpfen möchte, aber ohne Zauber. Sie hat daraufhin präzisiert ohne Zauber und Rituale (sie hätte tatsächlich welche gehabt)? Er hat bestätigt. Er hat ihr angeboten einen beliebigen Kämpfer ihm zum Gegner zu wählen (er war noch immer etwas nervös). Sie meinte, sie regle solche Sachen persönlich und er hat sich auf einen einfachen Kampf gefreut. Dann hat sie sich verwandelt. Er hat ein paar Mal 1w6+13TP durch Klauenangriffe kassiert und ist gestorben ohne je mehr als 5 LeP dem Werwesen abzuziehen. Ich hab ihm noch einen kleinen Bonus für den Kampf gegeben, weil Leben am Limit, aber der hat nicht wirklich geholfen.

    Ein Held wollte noch einschreiten und einen Heiltrank reinwerfen, aber da war er dann schon weit unter -20.

    Ich habe noch in selbiger Nacht mit dem Spieler einen neuen Charakter erstellt und natürlich drüber gequatscht. Er freut sich auf seinen nächsten Charakter, der unter anderem den Nachteil: Vorurteile gegenüber Unbedachte und Haudraufs hat (eben solche die nicht planen).

    Tja, so ist ein langzeit Boss etwas früher in Erscheinung getreten und ein gewisser einohriger Pirat etwas früher verstorben als erwartet.

  • Moment - lese ich richtig, die echte Anführerin war ein kleines Mädchen?

    Und sie hat gesagt, sie duelliert sich mit ihm, und er dachte, das wird ein einfacher Kampf?

    Solchen Helden ist aber wirklich nicht mehr zu helfen! :D

    (Aber irgendwie schon cool, dass der Trick immer noch funktioniert. Meine aktuelle Gruppe würde ja bei "Euer Gegner ist ein kleines Mädchen ..." schon misstrauisch werden und bei "Sie sieht sich eure schwere Bewaffung an und ... lächelt" sofort die Flucht ergreifen, ohne weitere Fragen zu stellen.)

  • Was würdet ihr tun, wenn eure Helden ohne ihr Wissen und ohne dass sie etwas dafür können (verhauene Proben) aufgrund der Konsistenz der Welt sterben müssten?

    Sie nicht umbringen. Man kann sie ja zur Not ungespitzt in den Boden rammen, dass sie es gerade noch überleben.

    Bei uns sterben keine SC aus Würfelpech (oder Würfelglück des SL). Offensichtliche Dummheiten begehen, auf die man mehr oder weniger hingewiesen wird, das würde wohl zum SC-Tod führen, aber es hat noch nie jemand drauf ankommen lassen. Heldentode auf Spielerwunsch gibt es auch.

    Wenn es offensichtlich ist oder IT und OT bekannt ist, dass man da etwas Dummes macht, wäre die OT Frage: "Bist du sicher?"

    Das ist aber auch die Frage, bei der man als Spieler über die Antwort nachdenken sollte und vielleicht erst mal OT das eigene Verständnis der Situation darlegen sollte.

    Gibt es allerdings weder IT noch OT Hinweise (also es würde ohne ihr Wissen geschehen oder dass sie etwas dafür können), dann würde der SC schwer verletzt überleben.

    Ich hab kurz die Gruppe gefragt, wie wir Situationen handhaben wollen, die potenziell und ohne Wissen der Spieler tödlich sind und habe ihm dann Angeboten, für einen Schicksalspunkt sich aus dem Duell zurückzuziehen. Das Schicksal würde ihm ein ungutes Gefühl dabei geben, wie das kleine Mädchen gerade auf einmal mit ihm redet. Er meinte er würde es trotzdem versuchen, ich meinte als Meister, dass ich ihm davon abrate, er es aber natürlich versuchen könne. Er wollte es versuchen.

    Das macht die Situation etwas schwieriger, da es wenigstens OT-Hinweise gibt, dass es sehr gefährlich wird. Wobei ich persönlich es unschöne finde, nur aufgrund von OT-Einflussnahme den Charakter IT handeln zu lassen.

    Dennoch denke ich, würde weder ich noch andere SL unserer Gruppe den Charakter dann töten, sondern versuchen, ihn schwer verletzt da rauszukriegen.

  • Also ich persönlich gehöre zu den Meistern/Spielleitern die Spieler auch durchaus mal sterben lassen wenn sies drauf anlegen.

    Was ich meist vermeide ist, das Spieler aufgrund von eigenem Würfelpech/meinem Würfelglück sterben, da denke ich mir dann eigentlich immer was aus wie der Spieler die ganze Situation doch noch irgendwie lebend überstehen kann.

    Wenn Spieler aber quasi sehenden Auges in sowas reinrennen (und ja, für mich wäre es sehenden Auges wenn man 1. in eine Taverne stürmt und dort auf einen der versammelten Räuber eindrischt und 2. dann von einem kleinen Mädchen das offensichtlich der eigentliche Anführer ist angegangen wird und sich nicht überlegt wie das nette Kinde es eigentich geschafft haben könnte Anführerin dieser Bande zu werden) dann sterben sie halt. Bei kompletten Pen&Paper-anfängern würde ich denke ich zwischendurch nochmal nen Strohhalm hinhalten zum lebend rauskommen, aber Spieler die schon über Erfahrung verfügen, gleichgültig welches System(es sollte immer misstrauisch machen wenn ein Kind Anführer einer Räuberbande ist) müssen bei mir damit leben das ihr Charakter durchaus das zeitliche segnen kann.

  • Ich mußte bei meienr Anfängergruppe zwar manachmal "Wollt ihr das wirklich tun?" sagen - was ähnlich wie die irdischen Schilder "Achtung: Gefahr!" eine deutliche Warnung ist. Verlassen "Helden" die sichere Gruppe und versuchen einen auf James Bond zu machen (der oft nur durch eine Begleitung, oder weil Bösewicht lange labert, gerettet wird) muß derjenige mit Konsequenzen rechnen.

    Läßt man solche Spieler damit jedesmal durchkommen, nimmt es die "reale Gefahr" des Spiels ... bis irgendwann ein "Held" glaubt aleine einen Riesenlindwurm besiegen zu können. (Was bei D&D leider je Stufe Normalität ist.)

    Ich würde einmal eine Warnung aussprechen ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • "Darauf anlegen" sehe ich eher so im (überspitzten) Rahmen, die 50 verfolgenden Orks aufhalten und dann nachkommen zu wollen. Also tatsächlich IT wie OT sehenden Auges tun wollen und zu glauben, es würde schon klappen.

    Nun gab es zwar in diesem Fall OT-Hinweise, es besser nicht zu tun, und als Spieler darüber nachzudenken, da nicht auch IT einen Grund zu finden, darauf zu hören, wäre sicherlich für beide Seiten besser, aber andererseits finde ich es auch nicht elegant, einem Charakter einen Strick draus zu drehen, der IT eben die Gefahren nicht erkennen kann, weil sie nur OT sind und ein Spieler den Anstand hat, da sauber zu trennen.

    Die Situation ist schon ein bisschen grenzwertig, durchaus, aber da Charakter abmurksen halt kein Hobby von mir ist, wäre der Denkzettel für den Charakter mit schwerer Verletzung und vielleicht vom Kameraden gerade noch gerettet werden können, und Kampf verloren vermutlich durchaus auch nachhaltig genug.

    Wobei sich mir die Frage stellt: Wie klein ist das "kleine Mädchen" gemeint?

    Es war ja vorrangig allgemein danach gefragt worden: was, wenn SC es nicht besser wissen und einschätzen kann?

    Dann ist für mich die Antwort eindeutig.

    Läßt man solche Spieler damit jedesmal durchkommen, nimmt es die "reale Gefahr" des Spiels ... bis irgendwann ein "Held" glaubt aleine einen Riesenlindwurm besiegen zu können. (Was bei D&D leider je Stufe Normalität ist.)

    Habe ich ich nach meinen Erfahrungswerten, wie geschrieben, noch nie an unserem Tisch erlebt, trotz unserer "Man stirbt nicht durch Würfel-Pech oder -glück"-Regelung, weil es niemand darauf anlegt (und trotz des OT-Wissens - der Punkt ist ja: SC wissen nichts von Sterbeschutz! - in so einigen schlicht gefährlichen Situationen Spieler schon um ihre SC gezittert haben).

  • Ich sehe hier nicht das "Mädchen" sondern das jemand alleine das Haus einer Bande (wie groß) stürmt.

    Selbst 5 Goblins könenn einem Helden alleine gefährlich werden (und meine PC-Gruppe wurde in Draknesang nur schwer mit 6 Orks fertig!).

    Wußten die Helden wie viele Leute im Bau sind? Deren Bewaffnung, Hinterhalt - könnte eine Falle sein?

    Das "Mädchen" ist bei diesem Stirb-Langsam-Trip nur die Spitze des Eisberges ... und mal ehrlich, wer denkt nicht längere darüber nach, warum ein "normales Kind" eine Bande anführt? Hallo, wir sind in Aventurien, das Land der Hexen und Dämonen! ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wobei sich mir die Frage stellt: Wie klein ist das "kleine Mädchen" gemeint?

    Sie scheint dir ungefähr wie ein 15 jähriges Mädchen auszusehen.. aber warum ist sie so ruhig. Du hast gerade ihren Kameraden neben ihr mit wenigen Schlägen getötet und sie sitzt nahezu beängstigend Still da. Als sie ihre Stimme erhebt, ist sie ruhig.


    Wußten die Helden wie viele Leute im Bau sind? Deren Bewaffnung, Hinterhalt - könnte eine Falle sein?

    Nein. Das Betreten des "Baus" war aber kein direktes Todesurteil, da wie oben beschrieben neutraler Boden.

  • Die Frage ist, wollte der Spieler hier Grenzen austesten: "Bringt mich der SL tatsächlich um, wenn ich auf dem Kampf beharren" oder wollte er, seinem Charakter einfach treu bleiben?

    So oder so wird er sich damit abgefunden haben, dass sein Held sterben könnte.

    Warum Kämpfe generell noch auswürfeln, wenn die Helden ohne hin mehr oder weniger unantastbar sind.

    Ich dreh auch hin und wieder mal was zu gunsten der Spieler.

    Mein Fjarninger Söldner wurde im Spinnenwald von Goblins in eine Falle gelockt und anschließend, beim Fluchtversuch, auf 0 LeP herunter gedrückt.

    Als er aufwachte, wollte er seine Rachsucht ausspielen und das ganze Goblindorf in Brand stecken. 15 schlichte Hütten aus Fallholz, mitten im Spinnenwald.

    Ich musste mich entscheiden, ob ich den Spieler daran erinnere wo er sich befindet oder ob in blind vor Zorn ins verderben rennen lasse.

    Er überzeugt sogar noch unseren badoc Elfen, dass es eine gute Idee ist und unser Gelehrter wird einfach ignoriert.

    Keiner lässt den Hinweis auf die umstehenden Bäume fallen, ich lasse den Elfen, unseren Thorwaler und den Gelehrten eine Wildnisleben-Probe würfeln und keine davon gelingt...

    ... also brannte nach 10 Min. ein recht großer Teil des Spinnenwalds nieder.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Vielleicht bion ich durch mein Abenteuerwissen im "Vorteil", es gab bereits ein Abenteuer/Szenario mit einem Mädchen als "harmlosen Gegner", der Hexenzauber "Harmlose Gestalt" wurde mit ieenr Grafik eines kleinen Mädchens untermalt. Und jeder der schon mal einen Horrorfilm gesheen hat, dürfte bei lächelnden Kindern die Kirchenglocken läuten hören!

    Aber mir geht es wneiger um das Mädchen sondern das hier jemand alleine den Untersclupft einer bekannten (!) Bande stürmte.

    Wenn eien Bande bekannt ist, und die Herrscher des Landstrichs anscheiendn nichts ausrichten können, würde ich mir auch schon Gedanken machen. Jaaa, ich kenne DSA und den geschichtlichen Hintergrund, und Indy Jones und Akte-X. ... und Mad Mission 2 (wo das Gedankenspiel wir stürmen mal die Bande mit sofortiger Erschießung endet ...) ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Sie scheint dir ungefähr wie ein 15 jähriges Mädchen auszusehen.. aber warum ist sie so ruhig. Du hast gerade ihren Kameraden neben ihr mit wenigen Schlägen getötet und sie sitzt nahezu beängstigend Still da. Als sie ihre Stimme erhebt, ist sie ruhig.

    Okay, 15 ist kein kleines Mädchen mehr. Das ist schon fast Heldinnen-Startalter.

    Ich hatte gedacht, du meinst eine Zehnjährige oder so. (Da hätte man nämlich wirklich Lunte riechen sollen.)

    Wenn eine Fünfzehnjährige (oder eine jung aussehende Siebzehnjährige) Anführerin einer Räuberbande ist, dann kann man das verdächtig finden ... man kann aber auch davon ausgehen, dass sie sich den Posten erarbeitet hat, indem sie besser kämpft als der Rest, und die anderen daher keine großartige Bedrohung sind.

    Wobei die gruselige Beschreibung einen dennoch misstrauisch hätte machen können.