Himmelsrichtungen

  • Gibt es in Aventurien eigentlich sowohl die irdischen als auch die "zwölfgöttlichen" Himmelsrichtungen?

    Der Begriff "Südweiser" in der Ausrüstungsliste lässt ja darauf schließen.

    Gibt es Angaben/ wo / wie welche der beiden Begriffe verbreitet sind?

    Wahrscheinlich wie fast alles in einer über 35 Jahren zusammen geschrieben, erfundenen Welt. Nicht jeder Autor hat alles bedacht und es so geschrieben wie ihm das grad durch den Kopf ging. 🤷‍♂️

    Braucht nach für sowas Regeln und Festschreibungen in irgend einem Hintergrund Buch? Denke Nö. Mach es wie die Autoren, benutz was du willst wann und wo du es willst.

    "Süden" ist halt auch universell. "Praios" finde ich schon für Thorwaler*innen unpassend, aber bei Rastullahgläubigen oder auch Maraskaner*innen ist das doch absurd, oder? ^^ Und Einsteigerfreundlicher ist es halt auch, wenn man "Sonne" statt "Praiosscheibe", "Mond" statt "Madamal" und eben die irdischen Himmelrichtungen benutzt. Wenn ein Wort einen Gott, Monat und eine Himmelsrichtung bezeichnen kann, ist das unnötig verwirrend. Und passt einfach nicht zu jeder Kultur.

    Die meisten Sprachen haben ihren eigenen Himmelsrichtungen. Garethi kennt aber tatsächlich sowohl die Irdische Variante, als auch die 4 Götternamen.


    Spekulation:

    Vielleicht kam bei all den Dingen die nach den Göttern benannt sind tatsächlich in Texten irgendwann Verwirrung auf.

    So wurde u.U. auch die "drei Buchstaben" Abkürzung der Monde entwickelt: PRA, RON, EFF, etc.

    Woher aber die aventurische Wortherkunft der irdischen Himmelsrichtungen stammt wurde nie thematisiert.

    Danke für eure Antworten. War mehr aus Neugier denn aus "Ich muss mich unbedingt an den Kanon halten!".


    Der Gedanke mit der Mehrdeutigkeit / Verwirrung ist mir auch schon gekommen.

    Ich sah eine mit "Südthorwal" betitelte Karte, auf der gleichzeitig Firun, Efferd, Praios und Rahja die Himmelsrichtungen kennzeichneten.


    Nach kurzem Überlegen fiel mir auf, daß "Rahjathorwal" erstens komisch klänge und zweitens... naja... mehrdeutig wäre...

    Ich habe mal etwas in Geographica Aventurica und Efferds Wogen geblättert. Beide verwenden die irdischen Namen der Himmelsrichtungen recht selbstverständlich und in verschiedenen Zusammenhängen. Auch in mittelreichisch-zwölfgöttergläubigem Kontext wie "Südmeerflotte". Vielleicht kann man die Gottheitennamen als besonders fromme oder abergläubische Sitte sehen, die Segen oder Glück für die Benutzenden der Karte oder die Reisenden bieten soll. Im profanen Gebrauch sehe ich aber eher die irdischen Bezeichnungen. Die halte ich für praktischer.

    Vielleicht auch eher als die akademische, veraltete Form? Wird ja auch eher auf Landkarten benutzt wie im Sprachgebrauch.

    Könnte mir schon vorstellen das so ein näselnder, Schullehrerhafter Magier oder Gelehrter die Götternamen nutzt um sich von dem „Bauernvolk“ abzuheben.

    @Phexgeschwind Auch eine sehr schöne Idee!

    Auf alten Ingame-Karten begegnet auch bisweilen "gen Ifirn" statt "gen Firun", so z. B. in "Die Gabe der Amazonen" auf S. 7 oder im Roman Rabensturm ebenfalls S. 7. Es gibt vermutlich noch alternative Bezeichnungen mit Halbgötternamen. Aber gut, der Ifirnsstern, also Nordstern, ist in Aventurien auch bei Tage sichtbar und somit für die Orientierung von Reisenden essentiell. Und ein Ausrichten der Karte auf diesen Stern macht damit auch wirklich Sinn. Zumindest in Thorwal, wo der Stern so genannt wird, kann man also gut ein "auf Ifirn ausrichten" vorstellen. In anderen Kulturen heißt er aber Losstern, Polarstern, Auge Liskas, Al'Kashema (Herbergsstern), Rus, Kamaluqs Hütte, Agam Bragab (Leuchtapfel) oder Dha (zuverlässig). Gefällt mir eigentlich besser als "gen Firun". :/ Taucht aber echt selten auf.

  • Oder hier: Himmelsrichtung – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Der Südweiser kam erstmals in der Thorwal-Box vor, inkl. Erklärung und Grafik.

    Interessantes steht im Lexikon, S.123: "Von den Thorwalern wurdne die Bezeichnungen Norden (norda), Süden (sijdan), Westen (wesda) und Osten (ostion) übernommen, wie sich in Ortnamen, u..a Nordhag, auftauchen. Die Bez. der Achaz Chobn und T'n kann man mit Darüber (Himmel) und Untne (Boden) übersetzen."

    FiruN (kalter Norden) und PraioS (warmer Süden) tauchten früh bei DSA auf, später kam die passenden (?) Rahja und Efferd (Westmeer?) dazu.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Rahja ist die Göttin der Morgenröte daher also die Ableitung für den Osten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Der Wiki-Artikel kannte bis heute nicht einmal Ifirn als Norden ;)

    Aber wo wir schon von Ifirn sprechen - sie eröffnet mit Aves (den habe ich im Artikel auch ergänzt) neue Möglichkeiten.

    Entweder wir nehmen Ifirn als Tochter Firuns und Aves als Sohn Rahjas. Dann können wir noch Ucuri und Swafnir ergänzen. Ganz nett - die Göttin des Nordsterns, der Gott der Reisenden, der Gott der Boten und ein Seefahrtgott weisen dem Kartenleser den Weg.

    Die andere Möglichkeit sind die Geschwister des Aves: Uthar und Gylda. Die letzte Schwester, Marhyna, fällt raus, denn sie, Mada, hat sich durch ihren Frevel disqualifiziert. Sie wurde durch die zuverlässige Ifirn abgelöst. Aves steht wieder für den Osten - er ist der Gott Aventuriens, Gylda für den Westen - sie ist die Göttin Myranors/Güldlands und Uthar steht für den Süden - er ist der Gott Uthurias. Das hätte besonderen Charme für Mengbilla, wo der Praios-Kult verboten ist und Boron dafür in hohen Ehren gehalten wird. Dann würden die drei Herrschenden über drei der Kontinente die Reisenden leiten, ohne das verfluchte Riesland mit der verfluchten Marhyna/Mada aufzunehmen.

  • Ob nun FiruN oder IfirN ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Aber Aves als Gott jener die nie Verirrt sind ist doch allen Himmelsrichtungen gleichermaßen zugetan 😄

    Ich finde es schon passender, dass die Göttin der Morgenröte für den Osten steht.

    Einem wahren Zugvogel ist der Weg das Ziel, wieso sollte also Aves irgendwohin weisen 😉

    Vorallem was ist dann mit den Rieslandfahrern? Sind sie Gottverlassen, weil Aventurien plötzlich im Westen und Myranor im Osten liegt? 😆

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Mengbilla liegt ja an der Westküste. Wenn man nach Westen fährt, kommt man Richtung Güldland. Wenn man nach Süden fährt, Richtung Uthuria, wenn man nach Westen läuft, kommt man ins aventurische Landesinnere und wenn man nach Norden fährt Richtung Ifirns Ozean. Der Praios-Kult ist verboten und nach meiner Beschäftigung mit der mengbillschen Gesetzgebung wäre ich sehr vorsichtig, den Süden "Praios" zu nennen. Immerhin ist es die Stadt der 1000 Verbote - und davon sind auch der Praios- und der Phexkult betroffen. Endet vermutlich in Versklavung. :/ Stattdessen den Boronsalveraniar Uthar zu verwenden, erscheint mir sehr passend. Und als Rahjasohn und Schutzpatron Aventuriens kann Aves aus mengbillanischer Perspektive durchaus für den Osten stehen. Reist man nach Süden, Norden oder Westen ruft man besser Efferd an, denn dann reist man zur See. ;) Und dass der Phexsohn Aves sich so ins Bewusstsein schleicht, ist doch wahrhaft phexgefällig. :D

    Rieslandfahrer*innen sind freilich trotzdem Avesgefällig. Wobei - man überschreitet da durchaus eine göttergesetze Grenze! Aber Schutzpatronin des Rieslandes ist nun einmal Marhyna, also Mada. Auf die will sich doch kein*e fromme*r Diener*in der Zwölfe verlassen, zumal sie gefesselt ist und nicht mal helfen könnte, wenn man sie dennoch anriefe.

    Solche Bezeichnungen für Himmelsrichtungen, die eigentlich nur von einem Ort richtig funktionieren, kommen ja durchaus vor. Im alten Hebräisch z. B. bezeichnet das Wort für Meer den Westen (das Mittelmeer), der Berg Zafon bezeichnet den Norden, das Wort für "Trockenland" den Osten und der Stamm Teman den Süden. Daneben gibt es noch andere Namen, aber mein Punkt ist - das funktioniert eigentlich nur solange, wie man in Juda/Israel ist. Warum sollte man in Mengbilla nicht ein ähnliches System entwickeln?

  • Daher gibt es ja auch die thorwalsche Bezeichnungen Ost , West , Nord und Süd, die in nicht so Zwölfter angetanen Länder Verwendung finden.

    Hm, eine einheimische Bezeichnung kenne ich auf Maraskan nicht.

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ja, aber die Bezeichnungen dieser norländischen Barbaren und Piraten im heiligen Mengbilla? :P

  • Die Bez. dürfte so alt sein das kaum jemand weiss woher es kommet; ist irdisch kaum anders ... bei nur 500 Jahren.

    Und die Kartohgraphen richten sich immer nach den Vorgängern ...

    Ich denke mal das sowieso das Volk eher sagen würde, das ist hinterm Ortsausgang, gleich hinter dem Hügel, gen Morgensonne ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)