Zu sterben bestimmt?

  • Wollfried, von seinen Gefährten stets Wolli genannt, wuchs in der Baronie Grassing am Dergel auf. Er war von einfachem Gemüt und kümmerte sich nicht groß um die Ereignisse im Mittelreich und im Rest von Aventurien. Auch die Folgen des „Jahrs des Feuers“ in seiner Heimat Darpatien berührten ihn wenig. Er schmiedete Hufeisen, Nägel, Fassbeschläge, was immer die Leute so brauchten.

    Erst als sein Meister Barnhelm verschwand wurde er unruhig.

    Wochen harrte er aus. Um sich über Wasser zu halten begann er Barnhelms Besitz zu veräußern, selbstverständlich nur auserwählte Stücke, bei denen er sich sicher war, dass Barnhelm es verstehen würde sollte er wiederkommen.

    Als schließlich seine Mittel schwanden, beschloss Wolli loszuziehen, um seine Ausbildung wo anders zu beenden. Schade eigentlich, war doch gerade erst eine Gruppe Fahrender in den Ort gekommen, um dem hiesigen Baron ihre Künste darzubieten. Nun immerhin würde er nicht die Tierbändigung verpassen, diese war vom Baron verboten worden, verständlich fand Wolli, wo doch der Tierbändiger des letzten Zugs Fahrender versucht hatte den Baron zu töten und seinen Tanzbären auf diesen gehetzt hatte.

    Allein machte er sich also auf den Weg.

    Am Abend traf er am Wegesrand eine der Fahrenden, die Handleserin, Zekla, die sich wohl von ihren Gefährten getrennt hatte, um andernorts ihr Glück zu suchen.

    Etwas gruselig fand Wolli die Frau schon, aber sie war nett zu ihm und bot sogar an ihm gratis die Zukunft vorherzusagen. Ob Zekla nun eine echte Prophezeiung ausgesprochen hatte oder dies lediglich gut verkaufte, Wolli war von der Darbietung sehr beeindruckt. Die Prophezeiung eröffnete ihm eine völlig neue Sicht auf die Welt. Er, Wollfried der Schmiede-Geselle ohne Meister, ein Held?! Aber wo sollte er denn anfangen…was machte ein Held?

    Wolli beschloss vorerst mit der Wahrsagerin zu reisen, sie schien schließlich von den Göttern mit der Gabe der Prophezeiung gesegnet worden zu sein, sie würde wissen was zu tun wäre.

    Er blieb an Zeklas Seite, auch als sich herausstellte, dass sie eine Hexe war. Im Gefolge der „Drossel-Gesellschaft“ fochten sie in der Wildermark gegen Goblins, Orks und die Truppen verfeindeter Adliger. Sie bereisten das Herz des Reiches und Almada. In Gareth wurden sie in den Konflikt der hiesigen Unterweltorganisationen verwickelt und in Ragath in eine Verschwörung um die Finanzen und letztendlich die Kontrolle über die Stadt.

    In den Kavernen unter Ragath wurde Wolli erstmals von Golgaris Schwingen gestreift, als er beim Durchqueren eines unterirdischen Gewässers von der Strömung mitgerissen wurde. Doch

    War Phex ihm hold und er fand seinen Weg ins Freie, wo er von einer Zahori-Sippe aus dem Wasser gefischt und wieder aufgepäppelt wurde.

    Zurück in der Heimat gab es kaum Zeit zu ruhen.

    Wo ein alter Konflikt beigelegt ward, entbrach an anderer Stelle ein neuer; Wo es gelang, einen neuen niederzuringen riss ein alter auf. Der Marschall und seine Truppen waren sichtlich überfordert in ihrem Auftrag das Land zu befrieden. Ein jeder war auf sich allein gestellt.

    Im Rahmen dieser Konflikte, wenn auch abseits der Hauptschauplätze, wurde Zekla Opfer eines Lynchmobs.

    Auch wenn der Verlust seiner Wegweiserin ihn anfangs etwas ratlos zurücklies, so fand er schon bald neuen Halt und eine Orientierung wie er der Prophezeiung der verstorbenen Freundin gerecht werden könne.

    So machte er es sich zur Aufgabe den Magus Leomar Hainsarte von Drakonia in dem zerrissenen und kriegsgebeutelten Land zu beschützen.

    War es vom Schicksal vorherbestimmt oder Wollis Wille der Prophezeiung gerecht zu werden, welcher sie „schicksalhaft“ machte?

    Jedenfalls führte diese Entscheidung Wolli wieder an die Seite der „Drossel-Gesellschaft“ und zurück in die Kämpfe der Wildermark.

    In diesen traf Wolli auch seinen alten Meister wieder. Allerdings entpuppte Barnhelm sich als Anführer eines finsteren Kults, der eine Art dämonisch pervertierte Form des Königs der Darpatrinder, des geflügelten Stiers Ortfried, anbetete. Und als eben jenes Geschöpf auf dem Schlachtfeld Gestalt annahm, war es Wolli, der sich, ohne zu zögern, dem Ungetüm in den Weg stellte und seinen Gefährten die Zeit erkaufte sich zu formieren und finale Schläge gegen die Führer des Kults und das Wesen zu setzen.

    Wollis Blut zog in das Land, vermischte sich mit dem all jener die gefallen waren, und nährte die Saat der Ordnung, die sie in und mit ihrem Leben gepflanzt hatten.

    Langsam begannen Frieden und Wohlfahrt nach Darpatien zurückzukehren.

  • Tut mir Leid für Deinen Wollie, auch wenn er wohl sein Schicksal tatsächlich erfüllt haben könnte.

    Möge Boron über ihn wachen!

    ;(

  • Zu den Paradiesen trage dich Golgari, die Märtyrer mögen dich geleiten und dich durch Borons Hallen führen. Ein Spalier der Alveraniare möge dich empfangen und mit Golgari, Marbo und allen Heiligen mögest du ewige Ruhe haben.