Preisentwicklung / Marktmacht - Ulisses

  • Schattenkatze hat das ganz richtig gesagt: Mit den Wege...-Bänden + LCD hast du DSA 4.1 regelseitig fast komplett. Bei DSA 5 brauchst du deutlich mehr Bücher. Und das Argument "du brauchst aber nur die zwei Bücher zum spielen": Wie viele Gruppen bleiben dauerhaft beim GRW?

    Neben den Magiebänden sind die Rüstkammern ja das nächste Ding: In DSA 4.1 war, wie Schattenkatze schon sagte, fast alles in WdS mit drin. AvAr brachte vor allem Fluff. In DSA 5 muss ich mir erstmal 2 Rüstkammern kaufen, um meine Ausrüstung vollständig zu haben. Das soll günstig sein? Trotz Softcover kann ich nur sagen: "c'mon man!"

    Desgleichen in Sachen Magie: Ja klar, kann ich mich mit einem Magieband zufrieden geben, wenn ich nur eine Art Zauberer spielen will. Aber wer tut das auf Dauer? Es werden dann halt doch 3-4 Bände und das ist teurer. Desgleichen für die RSH. Wobei ich da zustimme, was copy & paste bei DSA 4 angeht. Für jemanden, der schon die DSA3 Bände besaß waren das z.T. sehr ungünstige PL-Relationen. Für denjenigen der sie nicht besaß, war das natürlich egal. Da galt dann eher: Besser gut geklaut, als schlecht selbst gemacht. Und wenn wir anfangen, Vorgängereditionen mit einzubeziehen, muss ich sagen, dass DSA 5 insgesamt zu teuer ist, wenn man schon eine Vorgängeredition hat :P

    zakkarus: Ich meinte damit, dass die teuersten Weine meist recht schlichte Etiketten haben. Aber ich gebe zu, das hätte ich geschickter ausdrücken können.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ritter Woltan (2. September 2021 um 12:28)

  • Schattenkatze hat das ganz richtig gesagt: Mit den Wege...-Bänden + LCD hast du DSA 4.1 regelseitig fast komplett. Bei DSA 5 brauchst du deutlich mehr Bücher. Und das Argument "du brauchst aber nur die zwei Bücher zum spielen": Wie viele Gruppen bleiben dauerhaft beim GRW?

    Das ist der Punkt, der auch Ulisses vollkommen klar ist.

    Klar Almanach und GRW bekommst du relativ günstig.

    Aber ab dann wird es teuer.

  • m Vergleich zu DSA 3 schneidet meiner Meinung nach auch DSA 5 vom Preis-Leistungs-Verhältnis schlechter ab. Aber eben wiederum besser als DSA 4.

    Aber dann hast du Mathematik neu definiert? Alleine durch die Zersplitterung kommen wir doch logischerweise auf mehr Kosten für die DSA 5 Produkte.

    "Wege der Zauberei" mit 432 Seiten bei einem Preis von 40€. Dagegen stehen 720 Seiten aus drei Bänden für knapp 120€. DSA 4 hat also 0,09€ pro Seite gekostet und dazu war auch noch alles kompakt in einem Band. Für DSA 5 zahlt man fast das doppelte pro Seite, nämlich 0,16€. Das die DSA 5 Produkte teurer sein sollten ist nicht nur logisch, weil sie Jahre später als DSA 4 erschienen, sondern vor allem, weil die Qualität und die Illustrationen oft schöner sind als früher.

    Beim Götterwirken ist es etwas sittlicher mit der Geldschinderei, obwohl auch da die Preise pro Seite über 50% teurer sind als früher. Und wenn ein drittes Götterbuch erscheint, dann haben wir dieselbe Schweinerei wie bei der Magie. Und wir dürfen ja auch den ganzen Schund am Rande nicht vergessen. Ich meine diese Spielkartensets.

    ...und crowdfundings....

  • Goltron Das stimmt leider nicht. Nicht alle Regeln finden Einzug ins Regelwiki. Daher ist einiges unspielbar oder nahezu unspielbar, wenn man nicht die Regelwerke hat.

    Also von der Verzögerung von 6(?) Monaten zwischen erscheinen der Publikation und freischalten in der Regelwiki Mal abgesehen .... Welche Regeln fehlen dir dort?

    m Vergleich zu DSA 3 schneidet meiner Meinung nach auch DSA 5 vom Preis-Leistungs-Verhältnis schlechter ab. Aber eben wiederum besser als DSA 4.

    Aber dann hast du Mathematik neu definiert? Alleine durch die Zersplitterung kommen wir doch logischerweise auf mehr Kosten für die DSA 5 Produkte.

    "Wege der Zauberei" mit 432 Seiten bei einem Preis von 40€. Dagegen stehen 720 Seiten aus drei Bänden für knapp 120€. DSA 4 hat also 0,09€ pro Seite gekostet und dazu war auch noch alles kompakt in einem Band. Für DSA 5 zahlt man fast das doppelte pro Seite, nämlich 0,16€. Das die DSA 5 Produkte teurer sein sollten ist nicht nur logisch, weil sie Jahre später als DSA 4 erschienen, sondern vor allem, weil die Qualität und die Illustrationen oft schöner sind als früher.

    Beim Götterwirken ist es etwas sittlicher mit der Geldschinderei, obwohl auch da die Preise pro Seite über 50% teurer sind als früher. Und wenn ein drittes Götterbuch erscheint, dann haben wir dieselbe Schweinerei wie bei der Magie. Und wir dürfen ja auch den ganzen Schund am Rande nicht vergessen. Ich meine diese Spielkartensets.

    ...und crowdfundings....

    rechnet man hier noch die Inflation raus sieht es schon nicht mehr ganz so arg aus und das höhere Qualität in Papier und Grafiken auch seinen Preis hat hast du selbst bereits genannt.

    Teurer? Ja. Unverhältnismäßig teurer? Kann ich nicht beurteilen, dafür kenne ich mich mit den Firmeninterna nicht ausreichend aus, zumal wir hier ja auch noch von 2 verschiedenen Firmen sprechen.

    Die Spielkartensets die du als Schund bezeichnest scheinen sich auch gut genug zu verkaufen um Gewinn einzufahren, es gibt also scheinbar genug Leute die diese Produkte kaufen das diese sich selbstständig finanzieren. Wir reden ja nicht von einem Kernprodukt bei dem man Kampfpreise ansetzt um neue Kunden zu locken wie dem GRW (Preis pro Seite Mal bitte mit dem Preis anderer Bücher checken).

    Wie schundig kann es also sein wenn es scheinbar ausreichend Leuten gefällt das der Verlag damit Gewinn macht?

  • und das höhere Qualität in Papier und Grafiken auch seinen Preis hat

    Die sogenannte "hedonistische Inflation", die gern aufgeführt wird, wodurch man versucht Preissteigerungen weit über der üblichen Inflationsrate herauszurechnen.

    Auch die hier stellenweise angebrachten Seitenzahl und Preis/Seite Berechnungen sind nur ungenügende Näherungen, da es in DSA5 wesentlich weniger Fakten pro Seite gibt, als z.B. im anderen Extrem: DSA4. Ich hatte mir mal die Freiheit genommen die Worte in einem Abschnitt der RSHs DSA4 vs DSA5 zu zählen, wobei DSA4 etwa ein viertel mehr an Worten pro Seite enthielt (Stichprobe).

    Konzentriert man sich also auf die Funktionalität der Druckwerke, die bei einem PnP Spiel hauptsächlich aus Regeln bestehen und an zweiter Stelle aus Weltenbau, und beginnt dann den Preis pro tausend neuer (sprich, ohne Schwarmregel copy&paste) Worte Setzung zu berechnen, merkt man schnell, dass DSA5 wesentlich teurer ist als Vorgänger Editionen durch die hedonistische Verbesserung des Einsatzes sich wiederholender Bildelemente, als auch durch eine veränderte Zeichensetzung.

    Für "Komplett"-Systeme ergibt sich daraus leicht folgende Abfolge für die Kosten: DSA3 < DSA4 < DSA5

    Weshalb wir dennoch DSA5 spielen? Weil wir nicht das komplette Regelwerk bespielen und dennoch viel Spaß haben im aktuellen Aventurien zu spielen, die Modularisierung machts möglich - und die hedonistischen Verbesserungen sind auch hübsch, nicht?

  • Ah, kurz was dazu "Vater der Fluten", gedruckt 2010 in Polen, vollfarbig, Hardcover, über 200 Seiten; Preis: 30€.

    GRW5, von 2015, vollfarbig & HC, über 400 Seiten; Preis: 49,95€.

    WikiA berechnet beide mit einem 1,2 % Inflationswert.

    Genau dieses wird auch u.a. bei Wege der Götter (2008, HC, 336 Seiten; Preis: 35€) angegeben.

    Um die vergleichsbare Götterübersicht zu erhalten sieht es nun so aus:

    Aventurisches Götterwirken I (2017, vollfarbig, HC, 240 Seiten; Preis: 39,95€); dazu kommen 4 Zusatzmaterialen (pdf) zu 7-9,95€. (Enthalten sind die Zwölfergötter & Feind.)

    Aventurisches Götterwirken II (2019, sonst wie I), fügt die Randkulte hinzu, aber auch die 12 göttlichen Talismane und manche Orden.

    Und jede Regionalbeschreibung nimmt sich auch den Göttern an - da braucht es schon Fanlisten oder eien RegelWiki um die Übersicht zu behalten.

    Das konnte und kann D&D besser!

    PS: Was die Inflation angeht; ich weiß das viele meiner Taschenbücher mal 8-9,95 DM gekostet haben, und als sie später neu aufgelegt wurden, exakt 9,95 Euro kosteten.
    Nähmen wir dieses Maß auch für alte DSA-Produkte müßten sie heute das doppelte Wert sein. ;) )

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (3. September 2021 um 09:22)

  • D&D kann das aber auch erst seit 5e besser. Die Zersplitterung in 3e bzw. 3.5 ist ja legendär. 60+ offizielle Bücher, die neue Feats, Classes, Prestige Classes, Spells usw. enthielten und dazu noch der ganze 3rd party content. Für Pathfinder 1 gilt im wesentlichen dasselbe. Einziger Unterschied: Mit Dungeon Master's Guide + Player's Handbook bzw. mit Core Rule Book + Pathfinder Unchained kann man tatsächlich gut spielen. DSA 5 ohne Magie- und Göttererweiterungen halte ich auf Dauer für reichlich sinnlos.

    Ich denke abgesehen von absichtlich leicht gehaltenen Spielen wie Call Of Cthulhu oder Dungeon Slayers gibt es eigentlich kein Regelwerk, das man dauerhaft mit einem Band bespielen kann. Selbst bei Splittermond, wo ich das Kernbuch "Splittermond: Die Regeln" für wesentlich kompletter halte, willst du neben Regeln + Welt irgendwann auch den Magieband und die beiden Tierbände (die Götterbände sind hier tatsächlich optional) haben, weil man damit einfach mehr Möglichkeiten hat.

    Edit: Zur hedonistischen Inflation: Ja, die Artworks in DSA 5 sehen wesentlich besser aus, weil sie - wie bei jedem aktuellen Rollenspiel - extra für DSA gezeichnet werden. In DSA 4 war neben wiederverwendeten DSA 1-3 Illustrationen auch ganz viel vom Grabbeltisch dabei. Ich erinnere mich mit Gruseln an eine Warhammer Dunkelelfen Hexenkriegerin auf Kampfechse, deren Zauberstab schlecht zu einem Speer umfunktioniert wurde und deren Kampfechse Flügel bekam, um einen Karakil darzustelllen. Das war ein Kuddelmuddel, dem jede künstlerische Leitlinie fehlte. Gegen Ende der Ed. wurde es besser und DSA 5 wirkt endlich einheitlich.

    ABER mir fehlt der klare Wiedererkennungswert. Von den alten Yüce Covern der ersten bis dritten Edition kann man halten was man möchte, aber man hat das Bild gesehen und sofort erkannt: Ja, das ist ein DSA-Artwork. Für Warhammer gilt ähnliches. Die DSA 5-Bilder sind hingegen sehr austauschbar. Die könnten aus jedem beliebigen Fantasy-System stammen, weil die Künstler*innen auch für andere Systeme zeichnen und eher ihren Stil als einen typischen DSA-Stil bedienen. Mia Steingräber z.B. zeichnet für DSA, Midgard, Shadowrun, ein SW Setting und die Cover Artworks für diverse Kinder- und Jugendbücher. Letztere sind etwas eigener, die anderen sind stilistisch eben Mia Steingräber und nicht typisch DSA, typisch Midgard usw.

    Das Problem hat auch mein Splittermond. Der Lead Artist Florian Stinz zeichnet auch für "Legend Of The Five Rings", "Freebooter's Fate" und das 5e Kickstarter "Tome Of Heroes". Und jedes Artwork könnte auch aus jedem der anderen Systeme stammen.

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    Einmal editiert, zuletzt von Ritter Woltan (3. September 2021 um 10:42)

  • Wir sprechen woüber? Marktmacht? Von welchen Markt - Rollenspiele? Ein Nischenprodukt, das ich nirgends in einenm normalen Geschäft kaufen kann.

    DSA war mal eine Marke - mit Romanen, Computerspielen, in Buchändlungen etc. zu bekommen.

    Heute bleibt nur noch das Internet, eine Seite Home - Ulisses Spiele die selten akutell ist und erstaunlich dieser ähnelt D&D Official Homepage | Dungeons & Dragons ...

    fangeführte Foren die DSA am Leben erhalten, und konnte selbst auf der letzten Fantasy(kino)welle nicht mithalten. Ja, selbst im Computerbereich ist RPG so gut wie tot.

    Je kleiner der Kundenkreis, um so gefährlicher wird jede Konkurrenz - das zeigte damals diese Cards-Welle, die viele Rollenspiele versenkte.

    Undi ch hab nicht das Gefühl das die Rollenspieler so langfristig - wie ich - an ihrem Hobby hängen, obowlh viele es an die nächste Generation weitergeben.

    Es gibt Möglichkeiten auf dem Makrt zu bestehen, früher war es mal Servie, heute geht fast nichts um "billiger".

    "Bis auf Tiernahrung", wer nur auf 20% setzt geht irgendwann baden.

    Was passieren wird wenn mal wieder ein altes/neues Rollenspiel auf dem deutschen Markt erscheint ... vielleicht gar nichts - ist ja nur ein Nerdprodukt. ;)

    Ein DSA-Handy ... das wäre was völlig anderes ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • An dem Tisch saß ein alter Mann mit zersaustem grauem Bart. Er starrt in sein Glas Grog und sinniert vor sich hin: "Früher war alles besser. Da war DSA noch eine Marke und konnte überall gekauft werden. Heute gibt es nur noch eine Webseite. " Er hält inne und wischt sich eine Träne aus dem Augenwinkel. "Die alten Hasen versuchen es ja und geben das alte Wissen an die junge Generation weiter, aber die interessieren sich nur noch für Computerspiele und TCG. Wir haben so viele gute Systeme an sie verloren." Er macht eine kurze Pause und fährt dann leise fort: "Rollenspiel ist tot. Und wir haben es umgebracht."

    Welchen Umsatz hat WotC im letzten Jahr mit D&D gemacht? Über 100 Millionen Dollar, oder habe ich da etwas falsch im Hinterkopf? DSA 5 macht Gewinne und erlaubt Ulisses, eine fest angestellte Redaktion zu betreiben. Splittermond macht ebenfalls Gewinn (der Rest vom Verlag leider nicht unbedingt :( ).

    Nicht Rollenspiel ist tot, der Einzelhandel für Nischenprodukte vor Ort liegt im Sterben. Dinge werden heutzutage eben über das Netz vertrieben - und das ist gut so, denn es gibt kleineren Playern viel bessere Positionen gegenüber den Big Playern. Neben dem Selbstvertrieb gibt es schließlich auch Vertriebe wie Amazon. Dort hast du ein viel breiteres Angebot als du es bei Karstadt und Vedes jemals hattest. Ja, da gab es damals DSA und wenn der Laden groß und gut sortiert war auch noch (A)D&D, aber hast du dort schon einmal Midgard gesehen? Shadowrun? Call Of Cthulhu? G.U.R.P.S? Im Netz findest du sie alle. Der künstliche Trichter des Einzelhandels entfällt und ich sehe nicht, wo das ein Nachteil sein soll.

    Ich entschuldige mich im voraus, dass ich im folgenden Absatz sehr weit abschweifen werde, aber ich denke, ein paar Ausflüge in andere Bereiche verdeutlichen meinen Punkt.

    Wo die Marktmacht von Ulisses herkommt?

    Weil viele den Branchenprimus wählen und dabei bleiben, unabhängig davon, wie zufrieden sie sind. Wie viele Menschen kaufen nur VW bzw. Autos aus dem VW-Konzern, ohne sich nach anderen Marken auch nur umzusehen? Wie viele Menschen benutzen einen Windows PC, ohne sich Apple oder Linux auch nur anzusehen? Wie viele Menschen benutzen WhatsApp, obwohl bessere Messenger wie Signal (besserer Datenschutz) oder Telegram (mehr Funktionalitäten) kostenlos zur Verfügung stehen? Damit wir uns nicht falsch verstehen: VW baut gute Autos und ich nutze gerade ebenfalls einen Windows Rechner und man kann bestimmt auch irgendwie mit DSA 5 Spaß haben. Irgendwie. Unter Schmerzen. Mir geht es nur darum, wie viele Menschen sich nicht einmal nach Alternativen umsehen. Und das kann ein Marktführer natürlich ausnutzen. Schaut Euch mal das Gebaren von VW bei Garantiefällen an und vergleicht das mit Kia oder Hyundai (PM falls Ihr dazu eine Story hören wollt).

    Dazu kommt, dass es bei Rollenspielern auch um Fans geht. Und Fans kaufen oftmals den größten Unfug ohne rationale Erklärung. Ich denke da an das Wacken Open Air zurück, nachdem "Full Metal Village" auf den Markt kam. Da gab es neben Shirts und Zeug zum Campen auch Wacken Toaster, Urinflaschen (mit Aufdruck "Volle Pulle") und Vibratoren.

    In der Whiskyszene bringt Ardbeg regelmäßig Sonderabfüllungen heraus, die wirklich nichts besonders tolles sind (wer Interesse hat, dem kann ich via PM gerne eine Story dazu erzählen), lässt sich dazu eine schöne Geschichte einfallen und verkauft die für 80€+ je Flasche. Und die Fanboys /-girls reißen es ihnen aus den Händen, verkaufen es auf dem Zweitmarkt teilweise für über 200€ pro Flasche weiter. Wenn die jemand von der Destillerie mit einem Stück Torf verprügeln und ihnen den Geldbeutel klauen würde, würden die wahrscheinlich noch etwas von der "echten Ardbeg Experience" erzählen.

    Und genau das kann Ulisses natürlich auch. Die veröffentlichen einen Haufen Zeug, den niemand braucht, aber irgendwer kauft es. Ich bin mir sicher, es gibt Fans, die alle bisher erschienenen Würfelsets haben (na kommt, meldet Euch!).

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    Einmal editiert, zuletzt von Ritter Woltan (3. September 2021 um 11:55)

  • Mir geht es nur darum, wie viele Menschen sich nicht einmal nach Alternativen umsehen. Und das kann ein Marktführer natürlich ausnutzen.

    Ich für meinen Teil, habe schon die unterschiedlichsten RPGs ausprobiert und finde auch einige andere Spielenswert. Ich kenne auch einige Leute aus meinem RPG-Umfeld die unterschiedliche RPGs ausprobiert haben. Einige davon sind dann auf diesen hängen geblieben und einige sind zu DSA zurück. Entscheidend ist hier auch, denke ich, der Gruppenkonsenz. Wenn Mann oder Frau eine gut funktionierende angenehme Gruppe hat, wird oft das gespielt, worauf sich die Gruppe einigt. Wir spielen zur Zeit in meiner Hauptgruppe mit Ilaris-Regeln, weil sich die Merheit der Gruppe dafür entschieden hat. In einer anderen Gruppe spielen wir FATE weil hier die Mehrheit für dieses Regelsystem war.

    Insgesamt gesehen, finde ich mich auch immer wieder bei DSA ein, weil ich mich hier am meisten zu Hause fühle und mir Aventurien manchmal vertrauter ist als 'the good old earth'. Mittlerweile stelle ich auch fest, das mich oft neue Fantasywelten nicht mehr so fesseln wie früher. Früher habe ich mich gerne in solche Welten eingearbeitet (hineinversetzt), dafür fehlt mir gerade die Zeit, die Lust und die Geduld. Selbst beim Lesen merke ich, wie ich zur Zeit eher Urban-Fantasy lese um mich nicht wieder in eine neue Welt einzuarbeiten, dito bei PC-Spielen, hier spiele ich gerne alte Spiele und neue Spiele aus Reihen, die mir bekannt sind.

    Und genau das kann Ulisses natürlich auch. Die veröffentlichen einen Haufen Zeug, den niemand braucht, aber irgendwer kauft es. Ich bin mir sicher, es gibt Fans, die alle bisher erschienenen Würfelsets haben (na kommt, meldet Euch!).

    Ich besitze auch alle Würfelsets, bin hier aber auch der Meinung: "ES GIBT NIE GENUG WÜRFEL" und "MANN ODER FRAU KÖNNEN NIE GENUG WÜRFEL HABEN" Ich besitze dazu auch noch reichlich FATE-Würfel, StarWars-Würfel und und und. Nur so als Wort zu Würfeln.

    "Schick doch die Maraskaner, die werden wiedergeboren"

    Ausspruch Helme Haffax bei der Eroberung Medenas im Efferd 1029 BF

    Einmal editiert, zuletzt von Quandt (3. September 2021 um 13:09)

  • Eine Weisheit der Ureinwohner Nordamerikas besagt, man solle nicht über jemanden urteilen, solange man nicht eine gewisse Zeit in desjenigen Mokassins gelaufen sei.

    Auch wenn ich niemanden von Ulisses persönlich kenne und dort kein Praktikum gemacht habe, denke ich sagen zu können, dass die Dinge aus Sicht der Redax deutlich komplexer sind, als das für uns der Fall ist.

    Ich denke, erstens ist da die Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern, dass regelmäßig Geld reinkommt. Das sehe ich nicht als Profitgier, sondern als Alltagsgeschäft. Als Zweites sehe ich die Ansprüche vieler Fangruppen, die sich gegenseitig widersprechen. Da sehe ich zunächst die Bewahrer, denen vor allem DSA 4.1 am Herzen liegt. Außerdem gibt es noch diejenigen, die an noch früheren Editionen hängen. Des Weiteren gibt es die Gruppe der Vorwärtspreschenden, denen Veränderungen nicht schnell genug gehen können. Hinzu kommt, dass sich alle diese Gruppen nochmals in Simulationisten, Storyteller und Gamisten untergliedern. Und dann sehe ich noch zu guter Letzt die Gruppe der Generation Z, die jetzt in DSA hereinwächst. Diese Gruppe hat völlig andere Voraussetzungen als ihre Vorgänger aus den Generationen X und Y. Noch nie war eine Generation einem derart großen Angebot aus Medien-, Spiel- und Freizeitangebot ausgesetzt. Noch nie hatte es eine Generation so schwer, sich für etwas zu entscheiden. Das kann man jetzt gut finden oder nicht - fakt ist: Es ist die Realität. 2021 ist nicht 2000 und auch nicht 1984. Es all diesen Gruppen mit ihren Interessen gerecht zu machen, erachte ich für ein Ding der Unmöglichkeit und ich habe großen Respekt vor denjenigen, die sich trotzdem dieser Herausforderung stellen.

    Ich kann nur immer wieder alle Unzufriedenen dazu ermutigen, getreu dem Motto "Sei du die Veränderung, die du gerne hättest" selbst kreativ tätig zu werden und eure Inhalte über das Skriptorium oder die beiden großen Foren zu teilen. Wenn es einem dann noch gelingt, sich von der Erwartungshaltung zu verabschieden, (unmittelbares) Feedback zu bekommen oder gar den offiziellen Metaplot nach den eigenen Vorstellungen gestaltet zu sehen und darüber hinaus stattdessen vielleicht mal jemand anderem Feedback zu geben, dann sehe ich DSA einer goldenen Zukunft entgegengehen.

  • @ Schattenkatze / @ Ritter Woltan

    Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich jedem Gelegenheitsspieler aus all den zuvor zurecht benannten Gründen immer den Kauf von 2nd hand nahelege? DSA als Hobby ist einfach over the top teuer. Da beißt die Maus keinen Faden ab, egal ob man nun DSA 4 oder 5 oder (wie ich) DSA 3 bevorzugt. Und dass es bei DSA 5 auch die Taschenbücher gibt, die in der Diskussion eurerseits immer unter den Tisch fallen gelassen werden? Which iust auch einer meiner Kritikpunkte an DSA 4 ist: Bei DSA 4 war man gezwungen, die teuren Hardcoverbände zu kaufen. Bei DSA 5 kann ich alternativ die wesentlich günstigeren Taschenbücher kaufen. Vorteil: DSA 5!

    Abgesehen davon: Es ist schwierig zu argumentieren, wenn wesentliche Argumente, die vorher genannt worden sind, nicht gelesen worden sind, da man sich dann im Kreis dreht. Ich hatte mehrfach betont, dass DSA 5 sehr schnell sehr teuer wird, wenn man sich umfassend in das System weiter einspielen will, da helfen dann auch die Taschenbücher nicht mehr weiter. Da werdet ihr von mir keinen Widerspruch hören. Das sieht man ja insbesondere auch bei den Regionalspielhilfen, die es dann ja auch so als Taschenbücher nicht mehr gibt, wenn ich mich recht erinnere. Aber braucht es all diese Bücher wirklich? Ich denke nein: Für eine Spielrunde reichen das Grundregelwerk und noch das Kompendium... meinetwegen noch der Magieband I, aber bereits den braucht es nicht, um im Prinzip mit dem Spiel loslegen zu können, da bereits im GRW die wesentlichsten Regeln zur Magie erklärt werden. Und mit diesen 3 Bänden bin ich dann unter dem Preis, den ich für die WdH, WdS und WdZ auf den Tisch legen musste. Ganz nüchterner Fakt.

    WdH, WdS und WdZ zusammen = 110 €

    GRW, Kompendium und Magie I = 60 € (Taschenbücher). ... und ich sehe nicht, was es daran zu mäkeln gäbe.

    Vielleicht ist es aber auch dieser Anspruch, den ich nicht verstehe: Richtig, wenn man unbedingt einen ambosszwergischen Erz-Elementar-Geoden der Prägung Seelenhirt im Stile des Herrn der Erde spielen will, dann reichen natürlich das Grundregelwerk, das Kompendium und die Magie I bei DSA 5 nicht aus, während man mit den 3 Bänden bei DSA 4.1 gut hinkommen dürfte. Aber Himmel! Kann es zum Einstieg nicht auch einfach mal ein Krieger oder ein Jäger sein? Und dafür braucht es was? Eben! Insofern bleibe ich dabei: DSA 5 ist vom PLV einsteigerfreundlicher als DSA 4.

  • DSA4.1 hat ja auch sein Basisregelwerk, das man für 30€ als Buch oder für 10€ als PDF bekam. Und für ganz blutige Anfänger*innen, die einfach Jäger oder Kriegerinnen spielen wollen, reicht das fürs Erste auch. Fortgeschrittene konnten darauf komplett verzichten und sich das Geld sparen, um direkt zu den ausführlichen Werken zu greifen, die die Basisregeln auch enthielten. Für die 10€ erhielt man ausreichend Fluff und Crunch für die ersten Schritte. Wenn wir so rechnen, schlägt DSA4.1 seinen Nachfolger deutlich. ;)

  • Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich jedem Gelegenheitsspieler aus all den zuvor zurecht benannten Gründen immer den Kauf von 2nd hand nahelege?

    Das mache ich auch gerne, aber ist mMn kein valides Argument in Sachen Vergleich der Preisgestaltung, denn für die darf nur der Originalpreis herangezogen werden, optimalerweise noch auf aktuelle Währung und Preis der Währung umgerechnet (denn 50 DM vor 25 Jahren sagt wenig aus über Preise für dieses Produkt in 2021).

    Es ist ja auch nicht die Frage, ob es per se ein teures Hobby ist, sondern die Preisentwicklung als solche. Second Hand Preise, mag ein Gegenstand teurer oder günstiger werden, dürfen da in meinen Augen nicht mit hinein gezogen werden.

    Ich denke nein: Für eine Spielrunde reichen das Grundregelwerk und noch das Kompendium...

    Dazu haben wir einen Faden (wenn in dem auch diskutiert wird, ob GRW + Almanach (das wurde mal so geplant und angekündigt) reichen), in dem aus persönlichen Blickwinkeln und Spiel argumentiert wird, ob das individuell in den Gruppen so umgesetzt wird oder nicht.

    Unter dem Blickwinkel kann man auch anbringen, man könne DSA 4 auch mit dem Basisbuch (Vollfarbe) (das bei weitem nicht alle Professionen, Regeln, Zauber und Liturgien enthält) + Geographia spielen. (Das Basisbuch gibt es auch als pdf-Beilage einer Ausgabe des Spieles "Drakensang".)

    Ich denke, damit kann man mal hinein schnuppern, aber wer die ganze oder auch nur eine etwas größere Bandbreite haben möchte, der braucht mehr. Und dann wird es schnell teurer, je mehr das, was man haben möchte, über mehrere Bücher aufgeteilt ist.

    Dazu muss es dann nicht mal Erz-Elementar-Geoden der Prägung Seelenhirt im Stile des Herrn der Erde sein, wie schon geschrieben, allein für die regelseitige Ausrüstung einer Amazone braucht man mehr. Ein GRW bietet halt notgedrungen vieles nicht (kann und soll es auch nicht).

  • Unter dem Blickwinkel kann man auch anbringen, man könne DSA 4 auch mit dem Basisbuch (Vollfarbe) (das bei weitem nicht alle Professionen, Regeln, Zauber und Liturgien enthält) + Geographia spielen. (Das Basisbuch gibt es auch als pdf-Beilage einer Ausgabe des Spieles "Drakensang".)

    Der Unterschied ist halt, dass du so gut wie kein DSA 4 Abenteuer findest, dass so spielbar ist (die Anforderungen stehen ja dabei) während bei DSA 5 wirklich jedes Abenteuer bloss mit dem Grundregelwerk spielbar ist. Bewusste Ausnahmen wie "Eiserne Flammen" sind wohl an einer Hand abzählbar und für Anfänger nicht wirklich relevant.

  • Auch wird hier oft unterschlagen das es alles auch als PDF gibt. Das bedeutet das selbst Produkte die nur als Hardcover erscheinen nicht für 40 €als Hardcover gekauft werden müssen sonder auch als PDF für 20 €gekauft werden können.

  • DSA als Hobby ist einfach over the top teuer.

    Also das will ich mal so nicht stehen lassen. Obwohl ich fast alle DSA Romane hab und viele Regelwerke, sogar ein CF (Havena - einmal, nie wieder) mitgemacht habe muss man klar sagen:

    DSA ist ein günstiges Hobby. Als Verlgeich: Angeln:

    Angelkarte (Jahr): 120€/Jahr

    Boot (kleines Ruderboot): 500€

    Ruderdollen: 20€

    Ruder: 120€

    damit man mal "rudern kann", aber wenn man öfter rausfährt (auch bei Wind):

    E-Außenbootmortor: 200€

    Batterie: 100 €

    Ladegerät: 30€

    2 Angeln: 200€

    2 Rollen: 80€

    2 Stippen: 50€

    diverse Strippen, Gaff, Setzkäscher, Fangkescher, Posen, Haken, Blinker, Gummiköder, Anfüttermais, etc...

    nochmal 100€-

    Bin ich allein in den letzten 2 Jahren bei 1.640 €/ 2 Jahre, also 820€/Jahr.

    Nun mag man sagen. Das ist teuer. Und teurer, als DSA 5 bestimmt. Könnte man sicher sagen. Aber wenn ich dir nun erzähle, dass meine Freundin 3 Pferde unterhält, samt Kaufpreise / Lebenserwartung, Pferdedecken, Sättel, Hufschmied, Heu, Stroh, ...


    Dann würdest du das Angel-Hobby als billig bezeichnen und DSA als "geschenkt".

    Back to DSA5:

    Dennoch habe ich Probleme damit für viel Text und Wiederholungen 60€ auszugeben. Die wirklich deutlich bessere Generierung bei DSA5 hätte andere Wege erlaubt.

    Bei DSA5 ist alles AP basiert. Ich hab die Einführung von GP damals (TM) beim Wechsel von DSA 3 zu 4 nie verstanden. Wozu eine eigene Währung für die Generierung, dann noch "akadem. Ausbildung" und andere "Verbilligungen" wie Hauszauber etc. einführen, dass man Pakete schnüren konnte die Unverschämt waren...

    Die wirklich gute Generierung bei DSA 5 hätte es erlaubt mehr Fluff zu bringen, weniger "leere Heldenhülsen".

    Beipsiel: Krieger aus X. Im Prinzip hätte eine Übersicht gereicht von SF und Talenten, die ein Krieger-Charakter Allgemein (SF Wuchtschlag, Finte, Belastungsgewöhnung I) können muss.

    Dann pro Akademie 3 wichtige Kampftalente, die mindestens auf 12,11,10 Punkte gesteigert werden müssen, sowie Akademie-spezielle SF.

    Die Einführung der Kompendien und Magiebände zerstört die "sauberen" Generierungsregeln mit den Mikroboni (die im Vergleich viel zu stark sind) wieder.

    Beipiel:

    Elenvina: Anführer als Freie Aktion (nutze ich selbst als Spieler).

    Vinsalt (Magier): Heilung 1 AsP Weniger (was relativ schnell mit Stabzauber zu ungebalanceten Zuständen führt). Das sind nur 2 Beispiele...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.