Preisentwicklung / Marktmacht - Ulisses

  • Die Frage ist für mich eher: Ist DSA5 teuer.

    Für mich, in meinen Augen, gemessen, was hier an RPG-Büchern und neu gekauften früheren DSA-Werken im Regal steht: Ja.

  • Ich weiss auch gar nicht was wir damals für die schönen DSA Boxen bezahlt haben.

    Die Boxen haben zwischen 55 und 75 DM gekostet (allerdings gab es keine Preisbindung). Eine 1994 für 55 DM gekaufte Al'Anfa-Box wäre nach Inflation heute (2021) für 40,27 € zu haben. Aktuelle DSA5-RSH kosten knapp 40 €. Dafür bekommt man etwas weniger Seiten als früher (192 statt 251 Seiten), anderes Kartenmaterial (weniger Stadtpläne, mehr Regional-/Übersichtskarten), Vollfarbe, Hardcover-Druck statt Box und deutlich mehr Innen-Illustrationen.

    Was allerdings mit reinspielt: es gibt heute deutlich mehr Material, für das man sein Geld ausgeben kann.

  • Eine schöne Zusammenfassung. ich kann die Glaubwürdigkeit in keiner Weise bestätigen, da ich von der Materie keine Ahnung habe, aber es ist ein interessanter Bericht.


    Ich persönlich habe arge Probleme mit der Geschäftspolitik von Ulisses. Angefangen mit diesen unseglichen Crowdfundings, die Produkte ohne Sinn finanzieren sollen ( z.B. Wege der Verunreinigung ), bis zu diesem Melken der Sammler mit Rüstkammern für jede Region oder noch schlimmer , diese Spielkarten, die schon vor x Jahren bei "Handelsherr&Kiepenkerl" gefloppt sind. Natürlich kommt da meine persönliche Abneigung hinzu, wenn ich mir vorstelle, meine Vorteile erstmal aus dem Kartenstapel suchen zu müssen. Wo ich mich dann auch frage, wozu ich noch nen "Paper" brauche.

    Die Preise vieler Produkte sind aus meiner Sicht als Abnehmer viel zu überzogen. Die Illustrationen und Qualität der neuen Bücher sind in jedem Fall sehr schön. Ich mag auch den neuen Stil aller Figuren, Kreaturen und auch Dämonen.

    Aber denkt man mal an "Wege der Zauberei". 432 Seiten für 39€. Okay, dass is vielleicht zu günstig für Ulisses um Profit machen zu können. #

    Aber Aventurische Magie I für den selben Preis bei 240 Seiten. Dazu kommen fünf Spielkartensets, die natürlich optional sind, wo aber Ulisses Ressourcen für Ramsch ausgegeben hat. Ressourcen, die ein nächstes Crowdfunding vielleicht mit niedrigeren Zielen ermöglicht hätte. Aber die Melkmaschine giert noch weiter. Nicht nur, dass Ulisses die Magie in zwei Bücher verpackt, weil es soviel zu sagen gibt, nein, sie produzieren drei Bücher. Am Ende sind es also nicht mal die Hälfte mehr an Inhalt, aber der dreifache Preis zu zahlen, als bei Wege der Zauberei. Das sind Dinge, über die man hinwegsehen könnte, aber man muss schon blind sein, um zu übersehen, wie der Sammeltrieb von Sammlern in perfekter TASfarelel Manier "befriedigt" wird.

    Schon verwirrend, dass man bei soviel Produkten gleichzeitig soviel Crowdfunding braucht.

    Meine Kritik geht also keineswegs auf die Qualität oder das Regelwerk ( das is eh Geschmackssache), sondern auf diese extreme Tiefe der Produkte. Warum gibt es nicht nur zwei Magiebücher? Warum kann die Rüstkammer einer Region nicht mit in der RSH implementiert sein? Warum brauche ich zwei Dämonenbücher und nicht lieber ein dickeres für 15-20€ mehr?

    Trotz des obigen Berichtes auf Nandurion fühle ich mich schlichtweg verarscht und dabei spiele ich nichtmal DSA 5 und noch nicht einmal in der Zeit, sondern fast 20 Jahre früher. Aber da ich die Aufmachung der Bücher mag, habe ich mir eines gekauft, was ich gebrauchen kann. Das Aventurische Pandemonium. Vielmehr wurde es mir geschenkt. Allerdings mussten meine Freunde erkennen, dass Ulisses gleich zwei Bücher herausbringen musste und so schenkten sie mir beide, weil man ja keine halbe Sachen machen wollte. Damit überzogen sie eindeutig unser stillschweigend abgemachtes Budget, was man so ausgibt für den anderen. Natürlich war das ihre freie Entscheidung und ich freue mich auch sehr darüber ( die Qualität der beiden Bücher ist auch wirklich großartig), aber Ulisses hat es mit ihrer extremen Zersplitterung geschafft, den Leuten aus halben Zwang das Geld aus der Tasche zu pflücken.

    Zum Thema Marktmacht möchte ich noch sagen, dass "Aventuria" ja voll durchstartet in den Staaten. Als eingefleischter DSAler freut mich diese internationale Bekanntheit sehr und ich wünsche Ulisses großen Erfolg, damit sie endlich Produkte zu vernüftigen Preisen produzieren können. Aber wie der folgende Link zeigt, bestimmt auch dort TASfarelel was geht und was nicht.

    Folgendes Zitat aus diesem Link

    Zitat

    [...]Hier ist zu beobachten, wie man sich bereits im vorauseilenden Gehorsam für eine US-Veröffentlichung in Stellung bringt und die eigene, progressive Spielwelt antifeministischen, reaktionären US-Mainstream-Moralvorstellungen unterwirft. Weibliche Körper werden verhüllt und mit Scham attributiert. Dass es bei DSA jemals soweit kommen würde ist traurig, da die bewusste Abgrenzung, in diesem Punkt, gegenüber dem prüden D&D[...]

    Ein weiterer Hinweis für reine Profitgier und vorallem ein Fauxpas für den/die Erfinder des Rollenspiels DSA. Ein Mitglied des Forums drückt es ja allen mit ihrer Signatur auf, was im Buch der Regeln I damals auf Seite 8 stand. Ich sehe da auch eine krasse Doppelmoral, wenn Publikationen wie "Namenlose Nächte", das "RAHjasutra" oder ebend auch "Wege der Verunreinigung" herausgegeben werden.

    Fazit: Aus meiner Bauernsicht, die keine Ahnung von den wirklichen Geschäftsgebaren besitzt, scheinen die Preise vollkommen überzogen zu sein. Die Masse an Crowdfundings, die Zersplitterung aller Regelwerke und die ganzen Gimmicks von 5-25€ erscheinen mir ungerecht. Entweder kompakter und 20% mehr verlangen oder so bleiben und die Preise um 20-25% senken.

    Einmal editiert, zuletzt von PRAios (16. April 2021 um 12:54)

  • Ganz wichtig ist dass der vergleich von Pegasus mit Ulisses der vergleich von Äpfeln mit Birnen ist

    Für mich laufen Deine Äpfel und Birnen darauf hinaus: Ich bin Kundin und kaufe, oder kaufe nicht, denn ich bezahle und möchte dafür einen Gegenwert. Für die einen ist der Gegenwert angemessen, für andere (mich z.B.) nicht.

    Was allerdings mit reinspielt: es gibt heute deutlich mehr Material, für das man sein Geld ausgeben kann.

    Das hat aber doch nicht mit dem Preis der einzelnen Bücher zu tun, und ob man diese ganzen Nebenprodukte möchte oder nicht ist ja noch mal ein anderes Paar Schuhe, das nicht in dieses Thema gehört.


    Daher: Bleibt sachlich, bleibt beim Thema!

    Danke.

  • Melken

    passt zu

    Wege der Verunreinigung

    wie zweideutig....

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Ich verstehe nicht woher die Durchschnittspreise der alten Boxen von 55-75 DM kommen!? Das hätte ich niemals ausgegeben! :| ;(

    Zudem gab es unter Schmidtspiele keine Preisbindung, vieles lies sich in RPG-Läden um 2-5 DM günstiger erwerben.

    Ich meine das ich nicht so viel für Thowal ausgegeben habe, vom Gewicht wäre es dann die Nepp-Box, alles folgenden Boxen waren voller, zum gleichen Preis. Bei den Niederhöllen, bei den FanPor-Boxen stehen wenigstens die (Handels)Preise drauf.

    (Ich hatte nur 50 DM Taschnegled im Monat ... Computerzeitschriften, DSA-Abenteuer ... wenn habe ich beklaut???)

    Demnach war die Extra-Box Gareth mit 60€ ja ein Schnäppchen ... und hatte stimmt - wie DZ - nicht so hohe Auflagen wie Land des Schwarzen Auges (laut WikiA. ebenfalls 55 DM); wenn wir noch die Inflation dazurechnen hätte die Gareth-Box und DZ-Box wesentlich kosten müssen.

    Hm, die Box Das Schwarze Auge (DSA4.0) kostete nur knapp 50 DM ... irgendetwas läuft in eurer Rechnung falsch.

    PS: Die deutlich mehr Innenbilder müssen dann von den wenigeren Seiten auch abgezogen werden. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Also bei mir ist definitiv bei 40€ Schluss für ein gebundenes, farbiges Buch. Das muss heute möglich sein zu realisieren. Aber es ist einfach meine Meinung.

    Vielen Dank für die vielen Antworten auf das Thema. Sehr spannend !

  • Ich habe anfangs bei der Gareth-Box, immerhin 60€ gezögert, aber die Box war das Geld im Gewicht wert!

    (WikiA. berechnet den Preis pro Seite auf 10,22 Cent (587 Seiten)); die Flußlande (Beispiel, HC, 40€) kommen auf 20,81 Cent (192 Seiten)).

    Nun könnte man sagen, ja Flußlande ist in Farbe ... gut, war Vater der Fluten (2010) auch; 15,63 Cent pro Seite, bei 192 Seiten, zum Spottpreis von 30€).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

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  • Na gut .. wenn ein Werk extrem viele Seiten hat. Dies müsste man natürlich berücksichtigen.

  • Wenn bei dir bei 40 € Schluss ist, sind die DSA-Sachen ja noch OK. Die einzigen, die da teurer sind, sind ja nur die limitierten Ausgaben, die aber inhaltlich ja nicht anders sind.

    Gaze no more in the bitter glass the demons, with their subtle guile,

    Lift up before us when they pass, or only gaze a little while;

    For there a fatal image grows that the stormy night receives,

    Roots half hidden under snows, broken boughs and blackened leaves.

    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Die Rechnugn geht nicht auf; derzeit zwie Bände für alle Geweihten, drie Bände für alle Zauberkundige, in jeder Regionalspielhilfe weiteres zu Zauberkundigen und Geweihten; um alles zu Geweihten oder Zauberkundigen komplett zu haben - wie es u.a. die DSA3-Box war - muß du aktuell min. 5 Bücher zu je 40€ (gedruckt) oder 20€ als pdf ausgeben.

    WdG (nichtfarbig) kostete 35€, oder limitiert 50€; als pdf 18€.

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ähm, er schrieb "Also bei mir ist definitiv bei 40€ Schluss für ein gebundenes, farbiges Buch." Nicht: "Für das gesamte Regelsystem zusammen."

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    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Richtig, nur wissen wir was er mit einem Buch meinte ... und da es hier um Preisentwicklung geht, sollte auch ide Preisgestaltung betrachtet werden. So bekam ich zu DSA3 eine Box (75 DM) aller Geweihten und Zauberkundigen, sollte aber nicht vergessen das dank Borbard beides Ergänzunge (KKO & CS, je ca. 26 DM) erhielt. Um also für Geweihte & Magier DSA3.5 tauglich zu sein gab man etwa 128 DM (oder ca. 65 Euro) aus. Die beiden DSA-4-Boxen dazu hätten etwa zusammen 75 Euro gekostet, waren aber fehlerhaft, was zu DSA4.1 führt:

    WdG (35€) & WsZ+LC (70€) = 105€.

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Zum glück spiele ich meisten in Fantasy einen jähzornigen, angepissten, goldgierigen Kampf-Zwerg inkl. Kriegshammer. An sich regel technisch günstig ;)

    Daher auch mein Name "eisenhand"

  • (Kennt er zufällig meinen Kriegsveteranen Gorwyn Dundrax? ^^ )

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Damit brauchst du nur das Regelwerk, das du als vollfarbiges Softcover im A5-Format schon für 19,95 € bekommst, was inflationsbereinigt weniger ist, als die DSA1-Basisbox gekostet hat. :)

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    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Umgerechnet war DSA1 im Vergleich mit DSA3-5 teurer, nur das gilt auch für Fernseher, Computer und Mobiltelefone ... die theoretisch das 5fach kosten müßten.

    Nur beantwortet das nicht warum ein vollfarbiges (Sonder)Produkt wie Vater der Fluten günstiger war wie ein heutiges Regelwerk.

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    (nach Johann W. von Goethe)

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    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Weil die Preise sich nicht einfach nur aus der Kostenkalkulation ergeben, sondern daraus, was man erwartet, am Markt nehmen zu können. Und dann schaut man, ob sich das lohnt. Vater der Fluten profitiert bspw. stark von den Sachen, die eh für Drakensang erstellt wurden. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es ohne Drakensang nicht oder nicht in der Form erschienen wäre.
    Ansonsten: Ja, auch mit Inflationseinrechnung sind Vergleiche begrenzt, aber ohne Inflationseinrechnung sind sie noch weniger sinnvoll.

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    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Deswegen sind Preisvergleich von 1984-90 und 2021 nicht sinnvoll, ob nun Computerspiele (die 64er kosteten um 80 DM, heute erhältst du eine DVD für knapp 40€), Bücher (einst 8 DM, heute 10€), von Lebensmittel wollen wir erst nicht anfangen. :(

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    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Deswegen sind Preisvergleich von 1984-90 und 2021 nicht sinnvoll, ob nun Computerspiele (die 64er kosteten um 80 DM, heute erhältst du eine DVD für knapp 40€), Bücher (einst 8 DM, heute 10€), von Lebensmittel wollen wir erst nicht anfangen. :(

    Hm, aber du vergleichst doch die ganze Zeit hier schon die Preise. :/