RSH Sonnenküste

  • Die Intention in allen Ehren, aber ich bekomme jedesmal Kopfschmerzen, wenn das Spiel so erzieherisch daherkommt. Da fühle ich mich jedesmal zurückversetzt zum Seeoger mit Ullis legendärer Lektion.

    Dachte ich mir ehrlich gesagt früher auch. Aber das Internet hat mich davon bekehrt, des öfteren in Foren schon Meinungen gelesen die ich sonst nur von US-Südstaatlern kannte. DSA's "Gute Recken" Fetisch passt mir deswegen immer mehr. Gibt genügend andere Systeme wo man den LE Anti-Paladin oder Fäntelalter-Jack-Bauer gut spielen kann.

  • Dachte ich mir ehrlich gesagt früher auch. Aber das Internet hat mich davon bekehrt, des öfteren in Foren schon Meinungen gelesen die ich sonst nur von US-Südstaatlern kannte. DSA's "Gute Recken" Fetisch passt mir deswegen immer mehr. Gibt genügend andere Systeme wo man den LE Anti-Paladin oder Fäntelalter-Jack-Bauer gut spielen kann.

    Ich weiß natürlich, was du meinst, aber ich bezweifle, dass gutgemeinte Hinweise da signifikante Effekte haben - aber gut, kleine Denkanstöße summieren sich auch.

    Wobei es hier nichtmal um Spielercharaktere geht, sondern nur um die Spielwelt. Spielercharaktere sind ja üblicherweise eh unrealistisch progressiv, selbst für aventurische Verhältnisse.

    Ich finde es aber sehr konstruiert, wenn amoralisches Verhalten als grundsätzlich falsch verurteilt wird von der spielerischen Umgebung, das wirkt schnell flach und billig.

    Manchmal kommt ein fieser Sack eben mit seinen Gaunereien durch und manchmal hat jemand mit den besten Intentionen das Nachsehen. Wenn überhaupt sollten die Helden hier das Zünglein an der Waage sein, die manches Schicksal noch drehen können.

    Letztlich hängt natürlich alles vom Gruppenvertrag ab. Je nach Zusammensetzung gibt es da andere Sensibilitäten, die auf jeden Fall berücksichtigt werden sollten, damit jeder möglichst viel Spaß hat.

    Dieses Moralisieren von oben stinkt mir hingegen.

  • Ich finde es aber sehr konstruiert, wenn amoralisches Verhalten als grundsätzlich falsch verurteilt wird von der spielerischen Umgebung, das wirkt schnell flach und billig.

    Manchmal kommt ein fieser Sack eben mit seinen Gaunereien durch und manchmal hat jemand mit den besten Intentionen das Nachsehen. Wenn überhaupt sollten die Helden hier das Zünglein an der Waage sein, die manches Schicksal noch drehen können.

    Falls du damit den Kasten meinst: Der zitierte Satz sagt ja nicht aus: "Du darfst keine rassistischen NPC darstellen!" sondern: "Stelle die Spielwelt nicht so da, als ob rassistische Ansichten im Kern richtig wären!". So gesehen macht zumindest der Kasten nicht das - auch wenn ich nicht abstreiten möchte, dass es solche Ansichten in der Community auch gibt.

    Gaze no more in the bitter glass the demons, with their subtle guile,

    Lift up before us when they pass, or only gaze a little while;

    For there a fatal image grows that the stormy night receives,

    Roots half hidden under snows, broken boughs and blackened leaves.

    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Bei der Diskussion um Kolonialismus, Rassismus und Sklaverei finde ich den Vergleich zu den Südstaaten im Kasten unglücklich. Sklaverei in Aventurien ist nicht rassistisch. Es ist dem Granden egal, ob sein Sklave ein Moha, Utulu, Tulamide oder Horasier ist. Natürlich kann es auch rassistische Personen geben, aber Rassismus ist nicht die Legitimation der Sklaverei und das fehlt im Kasten.

  • Es geht in dem Kasten nicht um Al'Anfa, es geht um die Horasier und die von ihnen beherrschten Gebiete. Und da passt schon der europäische Kolonialismus. Das ist die Sonnenküste-Spielhilfe, nicht die Dampfenden Dschungel.

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    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Es geht in dem Kasten nicht um Al'Anfa, es geht um die Horasier und die von ihnen beherrschten Gebiete. Und da passt schon der europäische Kolonialismus. Das ist die Sonnenküste-Spielhilfe, nicht die Dampfenden Dschungel.

    Das ist mir bewusst. Der Kasten hat aber allgemeine Gültigkeit (steht auch so ähnlich in den Dampfenden Dschungeln). Daher wählte ich Al Anfa als prominentestes Beispiel für Sklavenhalter.

  • Sklaverei in Aventurien ist nicht rassistisch.

    Ich finde das dargestellte Bild ziemlich eindeutig, auch wenn man im Hintergrund sicher "Entschuldigungen" finden kann. Als dem Leser bekannte visuelle Parallele ist's jedenfalls gut, wenn man irdisch-historisch weiter zurück geht häufen sich ja noch die Unkenrufe der moralischen Relativisten.

  • Es geht in dem Kasten nicht um Al'Anfa, es geht um die Horasier und die von ihnen beherrschten Gebiete. Und da passt schon der europäische Kolonialismus. Das ist die Sonnenküste-Spielhilfe, nicht die Dampfenden Dschungel.

    Das ist mir bewusst. Der Kasten hat aber allgemeine Gültigkeit (steht auch so ähnlich in den Dampfenden Dschungeln). Daher wählte ich Al Anfa als prominentestes Beispiel für Sklavenhalter.

    In den Dampfenden Dschungeln wird in dem Kasten explizit die "von oben herab"-Sichtweise von Mittelreichern, Horasiern und Bornländern genannt. Al'Anfa kommt dann erst beim Thema "Kolonialmacht", wo der Bezug ebenfalls passt. So gesehen sehe ich da deine Kritik dennoch fehlgehen.

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    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Das Thema hier ist die RSH, NICHT Diskussionen über Darstellungen und Umsetzungen von Rassismus, Kolonialismus, oder wie man Hinweise in Regelwerken dazu findet.

  • Ich schmöker mich grade durch das PDF und ärgere mich ein wenig über die "üblichen" Flüchtigkeitsfehler.
    Satyre wirken ihre Zauber laut Fluff-Text in "elfischer Repräsentation", laut Wertekasten "haben [sie] üblicherweise mangels anderer Ausbildung eine magiedilettantische Tradition.", Zyklopen sprechen laut Fluff-Text Zyklopäisch und die weniger schlimmer Vergiftung durch Pailos-Warane ist mit 1W3 SP alle 5 Minuten mit 60 Minuten Dauer deutlich gefährlicher als der schlimme Verlauf, der schlimmes Wundfieber auslöst, was 3 Tage anhält und an Tag 2 und 3 jeweils 1W6 SP verursacht.

    Außerdem ärgere ich mich darüber, dass "Fischechsen" zwar mehrfach erwähnt werden, aber nicht in Regeln vorliegen. Eine kurze Recherche ergab dann, dass Flugechsen als Variante der Fischechsen gelten - wie wäre es, wenn man dann eine Variante in eine neue Publikation packt, anstatt eine 1:1 Dopplung...

    Das verstärkt meine Sehnsucht danach, dass Regionalbände nur Fluff enthalten (über den ich mich wirklich freue) und man die Regeln einfach komplett über Bord wirft.

    Zu der Sache mit dem Gift des Pailoswarans: das scheint so gewollt zu sein (link).

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    Neue Geister braucht das Land: Fanprojekt Aventurische Totengeister im Scriptorium und auf dem Forum


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  • Schattenkatze

    Aber die Darstellung dieser Ismen und der Umgang am Spieltisch damit ist doch ein Teil dieser RSH/des Settings...sonst wäre doch u.a. der Kasten nicht drin.

    Wenn wir z.B. die RSH Flusslande diskutieren würden, würde ich deinen Hinweis verstehen, so akzeptiere ich ihn, verstehe es aber nicht.

  • Nach Abschluss meiner Lektüre muss ich sagen, dass die Sonnenküsten die erste RSH ist, von der ich etwas enttäuscht bin. Gerade im Vergleich mit den ersten RHS (bis einschließlich Flusslande). Die Verbindung der beiden Settings Antikes Griechenland und Renaissance Süditalien/Südspanien ist bereits schwierig. Vor allem aber transportiert die RSH für mich so gar keine besondere Stimmung für die Region. Es liest sich stellenweise wie ein flauschiger Mittelmeer-Reiseführer mit entsprechend netten, bunten Bildchen. Meinen ersten Kontakt mit dem "wilden Süden" hatte ich in dem Spiel Blackguards und ich war beeindruckt von dem düsteren und trostlosen Setting. Ich finde es gut, dass es in DSA auch freundlichere Regionen gibt, wie etwa die Flusslande. Aber es müssen irgendwie ja auch etwas weniger beschauliche Landstriche existieren. Hierzu finde ich in der RSH nur Grundzüge, die durch die Vielzahl an romantisierenden Gegenbeschreibungen gleich wieder neutralisiert werden.

  • Ich bin derzeit zweigeteilt. Die Zyklopeninseln gefallen mir sehr gut, auch die Charaktere, Professionen und Abenteuerideen. Mt dem Wilden Süden werde ich nicht warm.

    So gehts mir aber auch mit Albernia(+)/Windhag(-) oder Thorwal(+)/Gjalskerland(-).

  • Ich muss sagen, dass ich es genau umgekehrt sehe. Aus meiner Sicht ist die Sonnenküste besser gelungen als einige der vorhergehenden RSH, weil da viel mehr Konfliktpotential drin ist unter den NSC und weil auch bei den Mysterien ein paar echte Geheimnisse vorhanden sind. Das fand ich bei den bodenständigen ersten RSH(Nostergast, Siebenwindküste, Flusslande) und leider auch Thorwal weniger gelungen.

    Das hier wäre mein Eindruck: Rezension: Die Sonnenküste – Engors Dereblick

  • Gewissermaßen teile ich deine Einschätzung ja, Engor. NSCs, Abenteuerideen, Professionen usw. sind gut gemacht. Dennoch fehlt mir was beim Wilden Süden.

    Zyklopen, Feen, Vulkane, Meer, Zauberbarden, heroische Kämpfer in antiken Rüstungen, namenloses Grauen - und was hat Chababien und Harodien zu bieten?

    Nudeln und Spitzenhäubchen? Der Pate? Von Winde verweht?

    Ich kann noch nicht mal sagen, es wäre schlecht gemacht, wahrscheinlich spricht mich die Thematik einfach nicht an.

    Gerade Nostergast, Flusslande und Siebenwindküste (nur Albernia) bringen mir diese Regionen und ihre Bewohner sehr nahe und wecken zahlreiche Abenteuerideen. Das gelingt beim Wilden Süden leider nicht.

  • So unterschiedlich sind halt die Geschmäcker. Mich persönlich interessiert bei einer RSH mehr die transportierte Stimmung, als die Anzahl der Abenteueraufhänger. Aus dem Setting "Wilder Süden" hätte man so viel machen können. Wenn ich mir allein die Bilder auf S. 53 oder 69 anschaue. Das ist kein Wilder Süden, sondern ClubMed Mallorca.

  • Weiß jemand etwas Genaues über Lied 27 auf der CD? Ist doch bei jedem drauf, oder?
    Wie heißt das denn?

    Nichts hinten, nichts im Booklet...bin verwirrt.

    Im MP3-Download trägt die Datei den Titel Kraftlinien (Donner)
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    -- W. B.Yeats, The Two Trees