Rakorium: Witzig oder tragisch?

  • Wie sollte man Rakorium darstellen? 27

    1. Lustiger verrückter Onkel (7) 26%
    2. Tragisches Genie (20) 74%

    Liebe Orken,

    ich plane ein Abenteuer, in dem Rakorium Muntagonus eine wichtige Rolle spielen soll. Es wäre zeitlich im aktuellen Aventurien angesiedelt und das Abenteuer sollte evtl. (auch) im Scriptorium erscheinen. Ich habe mir ein paar Gedanken zur Darstellung gemacht. Zum einen kennen ihn ja viele aus Drakensang mit seinem Helfer Nottel als eher witzige Figur. Bei den aktuellen Let's Plays auf Orkenspalter TV wird er aus meiner Sicht ähnlich dargestellt. Mir hat das außerordentlich gut gefallen.

    Auf der anderen Seite bin ich auf diese Beschreibung des Borbarad-Projekts gestoßen. Dort wird betont, wie wichtig es ist, ihn nicht als Witzfigur darzustellen, sondern die Tragik seinen Schicksals darzustellen. Das macht Sinn.

    Außerdem kommt dazu, dass eine wahnhafte Erkrankung alles andere als lustig ist. Der lustige Irre ist eine in der Literatur zwar weit verbreitete Figur, aber wird so etwas heute nicht eher als geschmacklos wahrgenommen? Für die private Gruppe kann das natürlich jeder halten wie er will. Bei Scriptorium sieht das aber schon wieder anders aus.

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    Weder noch - wenn man seine Arbeit verfolgt, dann ist er ein Wissenschaftler, den kaum jemand ernst nimmt, und der doch dichter an der Wahrheit (u.a. Maraskan) dran ist als manche glauben wollen. Ein Genie ist er mM nicht, eher ein voller Gedanken gefüllter kluger Kopf; das (leider) übertriebene Bild des zerstreuten Professors in den Drakensangteilen paßt; und jemand der die Gedanken der Drachen erforscht kann nicht auf Dauer Gesund bleiben.

    Lustig ... eher Situationskomik des er mit seine Gedanken an andenren Orten weilt während jemand versucht sich mit ihm zu unteralten. Wem es gelingt die Figur so zu spielen das die Tragik hinter diesem Geist bei dne Spielern durchblitzt, derjenige ist gut.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Huu...schwere Frage das...

    Eine wahnhafte Erkrankung ist absolut kein Spass, das steht fest und da gebe ich dir vollkommen recht. Und gerade bei Dinge wie Scriptorium sollte man so etwas nicht pauschal der Lächerlichkeit preigeben. Dennoch kann eine solche Erkrankung natürlich auch immer zu (unfreiwillig) komischen Situationen führen, dieFrage ist immer WIE stelle ich das ganze im Kontext dar. Hier ist meiner Meinung nach gewaltiges Fingerspitzengefühl gefordert (vor allem vom Meister, aber natürlich auch von den Spielern). Bei den Spielercharakteren ist natürlich immer die Frage wie viel sie von einer solchen Erkrankung überhaupt verstehen.

    Von einem Meister würde ich hier erwarten das die Erkrankung in einen vernünftigen Kontext gestellt wird. Dieser kann dabei durchaus beinhalten das in der Spielwelt der Betroffene von dem ein oder anderen (oder sogar vielen) eben als der lustige verrückte Onkel betrachtet wird, immer abhängig davon wie weit verbreitet die Kenntnis über derartige Erkrankungen eben ist.

  • Extreme vertrottelte Witzfigur ... obwohl man über seine Assistenten eher was über seinen Zustand edrfährt.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ich fand ihn in in der 7G eher etwas anstrengend mit dieser Paranoia, mit einem Schuss OT-Lustigkeit (IT fand ich das nicht so, wenn man bedenkt, wer er ist).

    Paranoiker und Verschwörungstheoretiker neigen dazu, auch lustig rüberzukommen, selbst wenn sich zwischendurch mal zeigt, dass etwas dran ist/sein kann.

    Aber bei der Auswahl oben zwischen zwei Auswahlmöglichkeiten würde ich das tragische Genie nehmen, auch wenn ich mich anschließe und ihn weniger als Genie ansehe.

    Situationskomik wird unvermeidbar sein mit seinem Nottel und seinem Gehabe und Misstrauen, aber ich würde persönliche den anderen Punkt als Schwerpunkt bei der Skizzierung und Darstellung wählen und ausbauen. Schlussendlich ist er ein großer Magier mit sehr großem Wissen und Einblicken, da sollte man ihn nicht als Witzfigur darstellen in meinen Augen.

  • Er ist der größte Experte frü Drachen, Echsenmythen und Maraskan ... und das kann jemanden schon in den Wahnsinn treiben ... gerade wenn die Kollegen seine Warnungen mit einem trauirgen Lächeln ignorieren. Die Kurzbeschreibung aufd WikiA. finde ich gut.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Er ist der größte Experte frü Drachen, Echsenmythen und Maraskan ... und das kann jemanden schon in den Wahnsinn treiben ... gerade wenn die Kollegen seine Warnungen mit einem trauirgen Lächeln ignorieren. Die Kurzbeschreibung aufd WikiA. finde ich gut.

    Ist er das denn ?

    Eines seiner zentralen Probleme ist ja, dass seine Vorstellungen von den Echsenkulturen, den Tätigkeiten der Echsen und ihren Möglichkeiten völlig falsch sind. Solange die Echsen mysteriös und unbekannt sind, kann so ein "Experte" funktionieren, weil auch Halbwissen besser ist als gar kein Wissen.

    Allerdings hat ein halbes Dutzend hautsächlich menschlicher Städte explizit Echsenviertel, einzelne Echsen lehren an Magierakademien und in praktisch ganz Südaventurein gibt es regelmäßig Interaktion. Das sind Bedingungen, unter denen Rakorium als Experte einfach nicht gedeien kann. Wenn ich mich im gildenmagischen Umfeld nach echsischer Magie umhören will, frage ich doch lieber Sapertin oder gleich Tziktzal statt den doch arg verwirrten Rakorium.

    Persönlich würde ich ihn auch eher als tragisches Genie benutzen statt als Witzfigur. Am liebsten jedoch gar nicht auftauchn lassen.


    Rakorium ist einfach wie so viele humoristische Einlagen aus frühem DSA extrem schlecht gealtert.

  • Beides. Fuer mich liebe ich die Interpretation, dass Rakoriums wahnsinnig-genialer Geist viele seiner zerstreuten Auswuechse nur gespielt hat, um ihn in seiner Paranoia harmlos ercheinen zu lassen - aber die Maske wurde bald zur Person. Frei nach Duerrenmatts Moebius.

  • Muntagonus verrückt? Bei Angroschs glühendem Hammer, ihr irrt gewaltig! Ein Mann, der die wahre Gefahr erkannt hat.

    Das wohl. Dem Hrrangergezücht ist Einhalt zu gebieten! Wie kann man diesem "Ehrenmann" nur Verrücktheit vorwerfen? Er steht in der Gunst der Godi, bei Swafnir!

  • Als jemand der Rakorium nie in einem AB (allerdings in Drakensang) begegnet ist, hätte ich spontan eine Anschlussfrage:

    Der witzige Rakorium ist relativ einfach darzustellen, die Paranoia auch - aber wie stellt man am Spieltisch ein tragisches, gefallenes Genie dar, ohne den Spielern einfach zu erzählen, wie sie ihn einschätzen sollen ("Show, don't tell!"). Je nach Jahr sehen sie ja ohnehin nur das "Endprodukt" nicht den langsam verfallenden Rakorium - das macht die Darstellung gefühlt nochmal schwieriger.

  • Rakoriums Gedanken drehen sich schnell; jemand der jeden Assistenten Nottel nennt - nach seinem ersten Schüler - drüfte bemekren, das dieses "Genie" sich zu sehr der Abreit zugewendet hatr als die menschlciche Welt verstehen mag. Rakorium hat mit Drachenseelen "gesprochen", das kann auf Dauer nicht gut gehen, da Drachen völlig anders Denken als Menschen. Rakorioum ist mit seinen Gedanken selten im Hier ... wo, das wäre eine interessante Frage.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Der witzige Rakorium ist relativ einfach darzustellen, die Paranoia auch - aber wie stellt man am Spieltisch ein tragisches, gefallenes Genie dar

    Ich glaube, hier kann ich tatsächlich mal was beitragen, auch wenn es nicht meine Fachrichtung ist.

    Rakorium wurde oft mit Zeichen einer Demenz und mit wahnhaften Symptomen (Schizophrenie) dargestellt.


    Demenz

    Dazu gehört der Verfall des Denk- und Erinnerungsvermögens: Verschwundene Brieftasche taucht im Gefrierfach auf und Verwandte werden nicht wiedererkannt/verwechselt. Isoliert kann man daraus lustige Szenen machen: „Wo habe ich nochmals das Artefakt zur Rettung Dere hingelegt“, „Noch ein Nottel…“ Gerade in der Anfangsphase sind sich die Erkrankten ihrer Defizite aber vollkommen bewusst, was starke Wesensveränderungen und auch Aggressivität zur Folge haben kann. Zusammen mit seinen geistigen Fähigkeiten sollten auch Rakoriums Zauberfertigkeiten schwinden.


    Schizophrenie

    Klassisch wird zwischen Plus- und Minussymptomen unterschieden.

    Zu den Plussymptomen gehören wahnhafte Vorstellungen. Diese sind zum Teil so grotesk und offensichtlich für alle außer dem Betroffenen, dass sie lustig erscheinen können. Ich glaube, es gibt sogar einen Verschwörungstheoretiker, der behauptet, unserer Regierung sei von außerirdischen Echsenwesen unterwandert…

    Allerdings gelten solche Menschen wahrscheinlich nicht als Koryphäen, ihres Fachs. Bei Rakorium könnte ich mir vorstellen, dass ihm sein Titel als Erzmagier entzogen wird. Nachdem er die Akademie in Kunchom fast geschlossen hätte, wendet sich selbst sein alter Freund Okharim von ihm ab und er erhält nur ein kleines Zimmer in der Pentagramm-Akademie von Dschelef ibn Jassafer inkl. Pseudotitel. Aber selbst die Studenten machen sich über ihn lustig.

    Dazu kommen die Minussymptome einer Schizophrenie. Sie ähneln den Symptomen einer Depression: Angst, sozialer Rückzug, verminderte Emotionalität.


    Ich denke da sind in ein paar Ansätze für die Darstellung dabei. Ist halt die Frage, ob man daran Spaß hat :(

    Die Klischeevariante aus Drakensang ist sicher einfacher.

    Die Helden müssten aber zumindest wissen, wie großartig er einmal gewesen ist, um Rakorium bei einer solchen Darstellung richtig einordnen zu können. Das könnte vielleicht über alte Freunde/Bekannte vermittelt werden. Um die ganze Tragweite zu begreifen, müssten sie natürlich zusätzlich wissen, dass zumindest Teile seiner Wahnvorstellungen wahr sind.

  • Ich glaube nicht das er Dmeenz etc. hat sondern zu oft versuchte sich in die Gedanken von Echsenwesen und Drachne zu versetzen; zudem leidet er nicht unter Verfolgungswahn - wäre schön - sondern weiß zuviel von der Welt (Cthulhu-Syndom!), auch von der Skechu!

    Aber er wird von den anderen "Fachleuten" kaum ernst genommen ... kennen ja Helden die G7 spielten. ;)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Isoliert kann man daraus lustige Szenen machen: „Wo habe ich nochmals das Artefakt zur Rettung Dere hingelegt“

    Genau so etwas findet sich im AB "Siebenstreich". Das hat er aber nicht vergessen, weil er Demenz hat.

    Spoiler anzeigen

    Er hat sich selber mit einen Zauber belegt, um das zu vergessen.

    Bislang wurde ihm der Titel Erzmagier nicht entzogen, obwohl er im aktuellen Aventurien schon sehr, sehr lange (Jahrzehnte vermutlich) paranoid und "verschroben" ist, trotzdem war er auf zumindest einem Allaventurischen Konvent geladen, hat Titel, bekommt seine Assistenten, hat zumindest bis vor wenigen Jahren noch Expeditione gemacht (und vermutlich bezahlt bekommen).

    Und das alles, obwohl er mittlerweile 101 ist ... der wurde wie (noch ältere^^) Puschinske und einige andere Magier auch vergessen, mal sterben zu lassen.

  • Als Spieler empfinde ich die Idee des tragischen Genies, wie der Magier im Borbarad-Projekt beschrieben wird als interessanter.

    Der Wahn, die Versessenheit und das paranoide Verhalten bieten für eine Charakter ein unglaubliches Potenzial zur Entwicklung der Beziehung zwischen Spieler:innen und dem Magier.

    Anfangs mag er, paranoid wie er ist, vielleicht nicht einmal seinen echten Namen sagen, verstellt sich vielleicht und verheimlicht vielleicht sogar seine magischen Fähigkeiten.
    Vielleicht haben die Held:innen sogar schon einmal von ihm gehört und sind irritiert, wie zurückhaltend er sich gibt?

    Nur mit Zeit und der Entwicklung des Abenteuers fasst er mehr Vertrauen in die Held:innen und lässt sie mehr und mehr in seine Welt hinein. Aber je mehr er zeigt, wer er ist und wie er wirklich denkt desto mehr wird allen Beteiligten klar, dass sie vielleicht nie mit ihm etwas zu tun gehabt hätten, wenn sie ihn von Anfang an so erlebt hätten, wie er "wirklich" ist?

    Was zwischendurch für die Held:innen vielleicht komisch wirkt, weil man die Eigenheiten des Zauberers etwas ulkig oder absonderlich findet wird so über Zeit zu etwas Tragischem, dass man fast schon bemitleiden will?

    Ich denke, über den Weg kann man in einer Art Zeitraffer während des Abenteuers die Helden die Entwicklung des Magiers nachvollziehen lassen ohne dass man sein Leben nacherzählen muss.

    "Blut sühnt alle Makel, seine reinigende Kraft ist unübertroffen" - Rondra Vademecum

    "Astralenergie als begrenzte Ressource" - Rohals Erben, S. 39, 2022

  • Ich bin überzeugter Vertreter der Drakensang-Variante:
    mMn ist er der eine Erzmagier, mit dem die Helden uU einmal zu tun bekommen.

    Dabei muss er ja nicht einmal lächerlich dargestellt werden - der zerstreute Prof, der allerdings immernoch mit den Erstis herumalbert, trifft es für mich am besten.

    Und er mag vllt den ein oder anderen Fakt (war nun Nostria oder Salza nördlich?) vergessen, doch die "wichtigen" Dinge, Erkenntnisse über Weltgeschehen, alte Rituale, Magie i.a.

    sollte er imho besser beherrschen als fast alle anderen.

    Was die Saurologen angeht - wer einmal durchgegangen ist, über wen Pyrdacor geherrscht hat, weiß, dass die Echsen mehr sind als diese ehemaligen Ameisen, die mit ihren Glitzersteinchen
    Drachenmacht nachahmen wollen... Solange Salpikon Savertin mit seiner Kristallomantin nicht gerade einen vollen Gedankenbilder-Speicher aus der Hochzeit von Zze Tha gefunden haben (und selbst dann), sollte der gute Rakorium einfach mehr wissen als sie.

    tl,dr: Nur weil er verschroben sein soll, darf er keinesfalls inkompetent (oder sogar inkontinent) dargestellt werden.

    Da sollte er als Festumer/Khunchomer Magier genug gedächtnisstützende Artefakte herstellen können...


    Und gänzlich verrückt kann er ja auch nicht sein, schließlich ist er der höchste Phexi Aventuriens :/

  • Wer einmal Die Feuerzangebowle oder Das Geheimnis des verborgnes Tempels (Young Sherlok) gesehen hat, wie Alt und verschroben früher die höhere Lehrerschaft gewesen war - selbst andere Film (u.a. aus England) zeigen solche "Witzfiguren" der wird in ihnen den zerstreuten Rakorium wiedererkennen.

    (Und ich hatte zur 5-6.Klasse einen ähm Lehrer vor der Pensionierung ... Rakorium wäre netter gewesen.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)