Wie soll nur meine Geweihte reagieren...

  • Schönen guten Tag,


    ich stehe momentan gedanklich in einer Zwickmühle und würde gerne mal wissen wie Ihr als Geweihten Spieler*in im RP "richtig" Agieren würdet.


    Als kurzer Hintergrund: Mein GM sieht DSA sehr schwarz und weiß, böse sind typisch böse bis in den Tod & die guten sind immer engstirnig und uneinsichtig.

    Soweit komme ich damit gut klar und habe nichts dagegen, es führt nun aber zu einem Ingame Metagame Dilemma wo ich nicht weiß was mir als Geweihten Spieler zusteht und was nicht.


    Die Szene: Eine von einem Land geführte Militär Einheit führt Krieg und eine Stadt steht als Brückenpunkt im weg, diese Stadt ist eigentlich ziemlich Neutral.

    Nun heißt es das die Helden die Chance haben den Angriff auf die Stadt unblutiger zu gestalten, indem Sie die Bevölkerung aufwiegeln oder anderweitig den Weg frei machen.

    (Die Militär Einheit ist um einiges größer und besser bewaffnet als die Stadtbüttel und würde mit der Stadt kurzen Prozess machen)


    Meine Geweihte der Marbo ist nun direkt zur Burg gegangen und hat um Einlass zum Dortigen Machthaber gebeten, welchen Sie auch erhalten hat.

    Nach einem kurzen Gespräch und einer Erklärung des ganzen (der Machthaber wusste durch Spione schon vorher von dem Angriff der Helden),

    hat der Machthaber meine Geweihte "gefangen" genommen in dem Sinne das sie das Büro nicht mehr verlassen darf.

    eigentlich sollte Ihr auch der Marbo- Dolch entwendet werden, da hat Sie jedoch gesagt das dies als Aggression gegen Sie zu verstehen wäre und Sie sich verteidigen würde. (Sie durfte den Zeremonialien Gegenstand behalten)


    Nun komme ich zu meinem eigentlichen Dilemma, ich habe ihn inständig darum gebeten die Militär Einheit ohne Kampf in die Stadt zu lassen, da diese so oder so stärker ist und ihn besiegt.

    Ich habe versprochen mich für die Stadt auszusprechen auf das Gnade gezeigt wird. Mir ist vollkommen klar, dass ein Geweihter in den meisten Fällen sich nur als Berater zu sehen hat jedoch fängt der Kerl noch an frech zu werden.

    Er meint das die Geweihte (29) nur ein kleines Mädchen ist und gefälligst schweigen soll, spricht sie nicht mit gebührendem Titel an und hat keine Lust seine "Herrschaft" über die Stadt zu verlieren, er sitzt es lieber in der Burg aus.

    Bei der Respektlosigkeit gegenüber den Göttern und deren Kindern und diesen klammern an Macht & Herrschaft muss ich an den Namenlosen denken (Vor allem bei der Einleitung des GM's).

    Frage: Wie würde eine Geweihte nun vorgehen, welche Rechte hat sie. Muss ich jetzt wirklich friedlich warten bis die Soldaten die Burg stürmen, alle töten und mich dadurch "befreien"?

    So das sind mal meine Gedanken, über ein paar Anmerkungen würde ich mich sehr freuen. Bitte entschuldigt meine Grammatik und Schreibweise, habe mein Bestes gegeben :P.

    So schon mal danke für eure Zeit & Lg. Overwolf

    Spieler & Gamemaster seit 6 Jahren, Fokus liegt bei RP.
    Midgard
    1880
    Das Schwarze Auge
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  • Frage: Wie würde eine Geweihte nun vorgehen, welche Rechte hat sie. Muss ich jetzt wirklich friedlich warten bis die Soldaten die Burg stürmen, alle töten und mich dadurch "befreien"?

    Marbo Geweihte sind (noch) nicht so bekannt. Aus meiner Sicht passt das Verhalten des Machthabers zu einem Machthaber. Rechte hat sie in dem Moment nicht wirklich. Vielleicht könnte sie darauf bestehen freigelassen oder vor Gericht gestellt (dann ein kirchliches da Geweihte) zu werden, aber als Meister würde ich den Machthaber da nur müde lachen lassen und sie vielleicht sogar in ein anderes Zimmer schmeißen.

    Du kannst aber auch auf den Spielleiter zugehen und fragen, was er jetzt von dir erwartet, wenn du unglücklich mit der Situation bist.

  • Hmm, ist es aber nicht so das auch immer der Hauptgott zu seinen "Halbgöttern" gehört? Ein Kor Geweihter hat ja auch ein hohes Ansehen durch die "Mutter" Rondra.

    Klar kann der Machthaber weiterhin entscheiden nicht auf den Rat des Geweihten zu hören und ihn dazu zwingen als Gast zu bleiben bis der Kampf vorbei ist.

    Meine Geweihte muss sich die ganzen Beleidigungen und "Strafen" gefallen lassen? Auch wenn sie in den Kerker kommt ist es rechtens?

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    Midgard
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  • Der Kult der Marbo ist lange bekannt. Nur für den Adel spielt ehger Praios oder Rondra in seiner Liga.

    Vorschläge kann ein Geweihter oder gar Laienprediger machen, aber einem Adligen nichts befehlen - wie auch umgekehrt!

    Aber es steht ihm nicht zu ohne weltliche Gründe zu nennen, einen Geweihten festzuhalten.

    Aber dies ist eine Pattsituation - denn ohne Hilfe von der "Oberin" kann die Geweihte alleine nichts ausrichten, außer auf ihren Stand und ihrer sofortigen Freilassung zu pochen ... wie die restliche Burgmannschaft dies aufnimmt wäre sicherlich interessant.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Geweihte sind Respektspersonen. Vögte und regierende Adelige aber auch. Er ist der Lehensträger, nehme ich an, und kein Geweihter kann ihm da drein reden. Weltliche und kichliche Macht sind in Aventurien üblicherweise zwei Paar Schuhe, das weiß man und sollte von beiden Seiten respektiert werden, dass man sich gegenseitig nichts befehlen oder vorgeben kann.

    Obendrein sehe ich eine einfache (?) Geweihte einer obendrein eher unbekannten Kirche, weil es deren Geweihte erst neurdings gibt, im Stand auch unterhalb eines regierenden Adeligen, und sei es nur ein Junker.

    Man könnte sich an den nächst höheren Adeligen wenden, etwa an den örtlichen Baron, oder an die anderen Adeligen des Umlandes, denn wenn die Stadt überwunden wurde steht man wieder das Land von Adeligen.

    Wem untersteht denn diese Einheit? Im Grunde kann halt nicht irgendein Adeliger seine Truppen durch das Land anderer schicken, und auf dem Weg von nach B alles plattmachen, was stört, wenn man nicht tatsächlich in einem feindlichen Reich ist.

    Tatsächlich geht er nicht angemessen mit der Geweihten um, wenn er so mit ihr redet. Da kann sie ihm Unhöflichkeit vorwerfen, oder Beleidigung. Aber er weiß, dass sie kommt, um seine Stadt mitzuerobern, da sollte man nicht mit dem freundlichsten Empfang rechnen.

    Auch die Halbgötter haben eigene Kirchen. Die sind anderen Kirchen nicht zugeehörig oder Unterordnet, und gerade bei den Halbgott-Kirchen sind wenige verbreitet und bekannt. Machen sich die Geweihten als solche kenntlich, sind sie natürlich im Rahmen ihres Standes halt Autoritäts- und Respektpersonen, aber auch nur in ihrem Rahmen.

    Mit ihm sprechen, die Dinge darlegen, bitten, das ist alles in Ordnung, aber wenn er nicht möchte, ist das so, und dass er nicht erfreut ist, sollte auch nicht überraschen.

  • Ich sehe jetzt eine Marbo-Geweihte von den Aspekten in der Pflicht und idealen Position da zu vermitteln. Es hat anscheinend mehr mit (weltlicher) Politik und Krieg zu tun.
    Ich habe nur nicht verstanden, warum die Marbo-Geweihte festgesetzt wurde. Hat er Angst vor ihr oder ihren Aktionen? Hat sie Kenntnisse von Geheimnissen, die er so bewahren will? Je nachdem könnte doch ein Eid helfen, dass die Geheimnisse bewahrt werden oder man sich in "borongefälliges" Schweigen hüllt, sofern du bereit bist einen entsprechenden Eid zu leisten. Wenn ein Eid eines Geweihten nicht ausreicht, würde ich mir Sorgen machen... ;)

    Auch bin ich mir unsicher, was deine Motivation/Aufgabe dabei ist. Bisher lese ich da nur raus, dass du unnötige Kämpfe und Tode verhindern willst.
    Es ist nicht an dir zu richten, über die Seelen werden die Götter richten - egal ob Adliger oder Bauer (zumindest bei Boron). :saint:

  • Die Frage ist doch in der Situation weniger, welche Rechte sie als Geweihte hat, sondern welche Möglichkeriten sie als Geisel hat, oder?

    Das hängt dann auch von dem Charakterkonzept ab, bzw. wie du sie spielst.

    Sie kann... (unabhängig voneinander)

    - im Gottvertrauen abwarten

    - versuchen ihrem Gastgeber nochmal ins Gewissen zu reden

    - ihm drohen (zu was das bei gelungenen (Überreden/Einschüchtern/Überzeugen) Proben führt, sei mal dahingestellt)

    - versuchen aus dem "Büro" auszubrechen und zu fliehen.

    - versuchen aus dem "Büro" auszubrechen und den Verdacht "NL" zu bestätigen

    - den Gastgeber provozieren, damit er sie ins Verlies wirft, in der Hoffnung dort auf eine Wache zu treffen, die sich durch ihre Götterfürchtigkeit zur Freilassung überreden lässt

    - ein Wunder erflehen

    - ...

    Die Rechte der Geweihten werden vermutlich erst wieder relevant, wenn sie in aus der Situation raus ist und es um die Konsequenzen für den Gastgeber und sein Gefolge geht.

  • Wohin die Frage führt ob Geweihte sich eher weltlich oder gesitig orienrtierne sollten sehen wir an den beiden Boronkulten.

    Aber die Situation ist die zwischen SL (Adligen) und Spieler (Marbodienerin); die Lösung müssen die beiden im Spiel finden, und die anderen Helden sind ja auch noch da.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Also fassen wir zusammen :

    Es gibt Krieg und eine neutrale Stadt in wichtiger strategischer Position. Die Seite eurer Heldengruppe, plant, auf die Neutralität zu pfeifen und die Stadt zu erobern. Du gehst hin und versuchst, den lokalen Adligen zu überreden, doch lieber gleich aufzugeben und seine Burg/Stadt usw kampflos zu übergeben. Der Grund, warum er das tun sollte ist, dass du erwartest, dass die Truppen deiner Seite sonst ein Massaker anrichten.

    Er sagt nein und stellt dich bis auf weiteres unter Hausarrest, da du offensichtlich zu Leuten gehörst, die einen Angriffskrieg gegen ihn und seine Schutzbefohlenen planen.

    Und du vermutest deswegen, dass er zum Namenlosen gehört. Weil ein Adliger, dem du nahelegst, doch bitte mal zu Gunsten deiner Freunde abzudanken weil die sonst Jeden umbringen, der ihm was bedeutet, da eher unfreundlich reagiert.


    Sag mal, bist du sicher, dass ihr auf der Guten Seite steht ?

    Der Adlige hat nicht wirklich was falsch gemacht. Wenn du explizit als autorisierter Parlamentär aufgetreten wärest, hätte er dich danach gehen lassen sollen, aber da das eher informell und deine eigene Idee war, muss er das nicht, sondern darf durchaus einen gefährlichen geweihten feindlichen Agenten erst mal als "Gast" bei sich behalten statt dich gehen und dem Feind erzählen zu lassen, was du über die Verteidigungsfähigkeit von Stadt und Burg erfahren hast. Er könnte dich auch als Geisel benutzen und das wäre immer noch im Rahmen.

    Es scheint allerdings auch möglich, dass euer Spielleiter ein paar seltsame Ansichten hat, was alle unsere Empfehlungen hier vermutlich ins Leere laufen lassen würde. Zumindest wenn er "Bevölkerung aufwiegeln", um ein fremdes Heer die Stadt erobern zu lassen, für eine sinnvolle Idee hält. Da müsste schon eine extreme Unzufriedenheit herrschen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Satinavian (14. März 2021 um 09:17)

  • Hmmm, schwierig aber ich würde ganz einfach fordern freigelassen zu werden. Sollte man dich mit Gewalt festhalten, so solltest du daran erinnern, dass du nicht unter die Justiz des Machthabers fällst und das jeder Befehl dir Leid zu zufügen ein Frevel vor den Augen der 12-Götter ist.

    Ein Angriff auf einen Geweihten ist keine Bagatelle in Aventurien und gerade vor einer Schlacht (welcher er sich ja scheinbar zu stellen gedenkt) wollen Adlige normalerweise die Gunst der Götter auf ihrer Seite wissen, auch daran kannst du ihn erinnern.

    Sollte es dann doch zu einer Belagerung und einem Kampf kommen, welchen er verliert, so war es Borons Wille, das seine Zeit gekommen sei und als Frevler wird dem Machthaber ein Paradies verwehrt bleiben.

    Im Prinzip würde ich es so machen, dass du einfach gehst und sollte der Machthaber sein Seelenheil auf's Spiel setzen, indem er befiehlt dich festzusetzen, so würde ich jede Wache, die dem Befehl Folge leistet, ebenfalls daran erinnern, dass man zuerst den Göttern und dann dem weltlichen Herrn verpflichtet ist (was natürlich dramatisch und theatralisch ist) und das man genauso Buße leisten muss wie der Herr, sollte man es wagen dich am gehen zu hindern.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (14. März 2021 um 09:46)

  • Ich würd's auch versuchen wie Sturmkind :) als Meister würde ich aber wie gesagt vermutlich nicht darauf eingehen. Das liegt an meinem Verständnis von der Verbreitung des Marbo Glaubens und meiner Auffassung von weltlichen Herrschern in Aventurien. Kann aber natürlich anders betrachtet werden.

    Wie gesagt: Der Ansatz wäre aber auch meiner als Spieler ;)

  • Hängt stark von der Lokation und der Religiösität des Herrschers und der Überredungskunst deiner Geweihten ab, da geb ich Natan völlig Recht.

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    Ergebnis 'Ich'

  • Sie darf ihren Zeremonialgegenstand behalten, sie darf das Arbeitszimmer nicht verlassen, in dem Sinne "gefangen" wie gefesselt und irgendwo eingesperrt ist das nicht in meinen Augen. Es ist zwar grenzwertig gegenüber einer Geweihten, aber dann geht die Geweihte dahin, um jemanden zu überzeugen, er solle sein Lehen einer feindlichen Macht überlassen, weil er leider als neutrale Instanz im Weg sitzt, und das ist nun auch nicht ihr Aufgabenbereich und Kompetenz, einem weltlichen Herscher in sein Tun dreinzureden, und das nicht einmal als neutrale Instanz, sondern deutlich auf Seiten des Aggressors auftretend.

    Mit neutralen Instanzen geht man nun eigentlich diplomatischer um, als die eigenen Kräfte auf einem Kriegszug sich daran abarbeiten zu lassen. Neutrale Instanzen anzugehen schafft nur weitere Feinde. Die Geweihte ist nicht als offizielle Parlamentärin hin gegangen, sondern auf eigene Faust, wie es sich liest, um zu versuchen, Blut vergießen zu vermeiden (wobei ich einen Aufstand anzetteln als Alternative keinesfalls unblutig finde, und gegen weltliche und göttliche (Praios' gewollte Ordnung) Gesetze verstößt, was der Geweihten auch bewusst sein sollte). Das ist zwar grundsätzlich löblich, Blut vergießen zu vermeiden, aber sie ist nun mal ganz klar der Gegenseitige zugehörig, also dem feindlichen Aggressor.

    Dass sie da nicht mit allem Respekt empfangen wird und sofort wieder gehen kann, finde ich da nicht gänzlich falsch.

    Ich weiß nicht, in welcher Region ihr spielt, aber die Möglichkeit, dass Marbo als eigene Kirche bekannt ist, oder der Marbo-Glaube bekannt ist, muss auch nicht so hoch sein. Die Halbgott-Kirchen haben keine so großen Bekanntschaft oder Einflusskreis, wie geschrieben, weil die halt mehr so regionale Geschichten sind und daher samt ihren Geweihten nicht immer bekannt.

    Wobei in diesem Fall ja außer Frage zu stehen scheint, dass sie sich als Geweihte kenntlich gemacht hat. Ich finde allerdings nach bisherigen Angaben ihr Auftreten auch nicht angemessen.

    Es ist, finde ich, auch schwierig genauere Einschätzungen abzugeben, weil es eine eher grobe Zusammenfassung ist, und völlig unbekannt ist, wo das spielt, welchen Rang der Herrscher über die Stadt hat, wer gegen wen in den Krieg zieht, und wie weit das ganz vor einem offiziellen Hintergrund angesiedelt ist oder nicht.

    Bei den bisherigen Angaben sehe ich allerdings nicht, dass dieser Stadtregent der Geweihten gar nichts darf und nur er sich falsch benimmt.

  • Sie darf ihren Zeremonialgegenstand behalten, sie darf das Arbeitszimmer nicht verlassen, in dem Sinne "gefangen" wie gefesselt und irgendwo eingesperrt ist das nicht in meinen Augen. Es ist zwar grenzwertig gegenüber einer Geweihten, aber dann geht die Geweihte dahin, um jemanden zu überzeugen, er solle sein Lehen einer feindlichen Macht überlassen, weil er leider als neutrale Instanz im Weg sitzt, und das ist nun auch nicht ihr Aufgabenbereich und Kompetenz, einem weltlichen Herscher in sein Tun dreinzureden, und das nicht einmal als neutrale Instanz, sondern deutlich auf Seiten des Aggressors auftretend.

    Es hat ja auch niemand behauptet, dass gegen sie bereits gefrevelt wurde.

    Nur mit welchem Druckmittel will der Herrscher sie im Arbeitszimmer einsperren? Sie ist ihm keine Lehnstreue oder Gehorsam schuldig, sie wollte ihn vor einer aufziehenden Gefahr warnen und möchte vor allem die Zivilbevölkerung schützen... Alles sehr wohl Kompetenzen eines Geweihten, nach meinem Verständnis. Sie wollte ihm ja nichts befehlen, sondern nur beratschlagend fungieren. Ob er Ratschläge annimmt oder nicht ist dem Herrscher überlassen. Sie hat jedoch kein Gesetz gebrochen, also kann sie wieder guten Gewissens gehen. Hätte sie im Sinne des Agressors handeln wollen, wäre sie dem Plan mit dem 'Aufstand' gefolgt.

    So wie ich es sehe müsste sie auch intervinieren eine unrechtmäßige Schlacht gegen einen Neutralen Stadtstaat wäre ein großer Bruch mit rondrianischen Prinzipien.

    Ein Angriff ohne eine formelle Kriegserklärung wäre bereits unrechtmäßig und könnte dafür sorgen, dass sich die Rondra-Kirche zugunsten der gegnerischen Partei einmischt.

    Hier scheint der Meister dieser Runde den Einfluss der Kirchen geringer darzustellen als er in der Meta vorkommt...

    Auch scheint es mir unlogisch da eine simple Durchquerung einfach hätte ausgehandelt werden können, wenn die 'neutrale Stadt' vom Agressor nun aber erobert werden soll, aus strategischen Gründen, so könnte dieser einfach Partei für die andere Seite ergreife und man kämpft ganz schnell gegen 2 Gegner.

    Hier diese Lage jedoch genau zu bewerten dafür fehlt uns jegliche Grundlage und hat ja auch nichts mit dem Verhalten der Geweihten in dieser Situation zu tun.

    Ich denke Ihro Gnaden würde sich auf Amt und Previlegien berufen und an die Konsequenzen

    Bei den bisherigen Angaben sehe ich allerdings nicht, dass dieser Stadtregent der Geweihten gar nichts darf und nur er sich falsch benimmt.

    Wie gesagt - die Geweihte wollte ihn

    a) vor dem bevorstehenden Angriff warnen, was bei einem unrechtmäßig geführtem Krieg, sehr wohl ihre durch Rondra auferlegte Pflicht ist (nur weil sie Marbo-Priesterin ist heißt das nicht, dass sie nicht auch den anderen Göttern zum Wohlgefallen Handeln sollte)

    b) Wollte sie dem Herrscher keine Vorschriften machen, sondern lediglich den Rat der Kapitulation vorbringen, um zivile Opfer zu vermeiden, was ebenfalls sehr rondrianisch ist und keines falls außerhalb ihrer Kompetenzen oder Aufgaben liegt.

    c) Wird sie nun (soweit ich es verstanden habe) ohne Anklange zur Gefangenen gemacht, etwas wozu der Adel grundsätzlich in den großen Reichen kein Recht hat gegenüber Freien.

    d) Noch hat niemand dem Regenten irgendetwas vorgeworfen, allerdings frage ich mich, wie er seinen 'Stubenarrest' durch zu setzen gedenkt, ohne Frevelei zu begehen.

    Wo siehst du denn das Fehlverhalten der Geweihten? Das geht aus deinem Beitrag nicht ganz hervor. Oder ist es nur weil du der Meinung bist das Geweihte im Kriegsfall zu schweigen haben, bis sie um ihre Meinung gebeten werden?

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    Ergebnis 'Ich'

  • Also meine Herrscher sind durchaus in der Lage Geweihte irgendwelcher Kleinkirchen ohne gute Gründe festzuhalten.

    Später lässt sich das gut über: Schutzhaft rechtfertigen: Wir wollten nicht, dass sie in den Aufständen verletzt wird oder auch mit Angst vor dem Informationsaustausch: Wir wussten sie würde die Leute warnen usw. usf.

    Mein Blick auf Aventurien sagt eben nicht, dass Herrscher Geweihte gar nicht bedingen können, sondern dass sie eben machen können, was sie wollen. Mit möglichen Konsequenzen. Mal mehr (Rondra, Praios, Boron), mal weniger.

    Eine gute Richtlinie gibt's aus meiner Sicht durch die "politische Bedeutsamkeit", die man in AGÖ ablesen kann.

    Bei mir würden sich viele Herrscher nur bedingt darum scheren und einfach die Opportunitätskosten abwägen: Leichte Unstimmigkeit bei der Kirche oder das eigene Reich/Stadt/... aufgeben? Einfache Entscheidung.

    Auch wenn man an die Romane denkt, zeichnet sich ab, dass Geweihte zwar Respektpersonen sind, aber Herrscher dennoch oft tun, was sie wollen.

    • Hilfreichste Antwort

    Nun komme ich zu meinem eigentlichen Dilemma, ich habe ihn inständig darum gebeten die Militär Einheit ohne Kampf in die Stadt zu lassen, da diese so oder so stärker ist und ihn besiegt.

    Ich habe versprochen mich für die Stadt auszusprechen auf das Gnade gezeigt wird. Mir ist vollkommen klar, dass ein Geweihter in den meisten Fällen sich nur als Berater zu sehen hat jedoch fängt der Kerl noch an frech zu werden.

    Er meint das die Geweihte (29) nur ein kleines Mädchen ist und gefälligst schweigen soll, spricht sie nicht mit gebührendem Titel an und hat keine Lust seine "Herrschaft" über die Stadt zu verlieren, er sitzt es lieber in der Burg aus.

    Bei der Respektlosigkeit gegenüber den Göttern und deren Kindern und diesen klammern an Macht & Herrschaft muss ich an den Namenlosen denken (Vor allem bei der Einleitung des GM's).


    Frage: Wie würde eine Geweihte nun vorgehen, welche Rechte hat sie. Muss ich jetzt wirklich friedlich warten bis die Soldaten die Burg stürmen, alle töten und mich dadurch "befreien"?

    Ich finde das eigentlich ganz passend. Selbst wenn Du eine richtige Geweihte (eines vollen Gottes mit mächtiger Kirche) hättest, finde ich zumindest die Festsetzung völlig in Ordnung (Geweihter gehört ganz offensichtlich zum "widerrechtlich" agierenden Feind), sofern man nicht ausdrücklich z.B. unter karmalem Eid oder Berufung auf Travia einen freien Abzug zugesichert hat).

    Die 12e zu Verspotten ist zwar nicht die feine Art, aber durchaus noch in den Frechheiten die sich ein Herrscher herausnehmen kann, insbesondere gegenüber solch einfachen Personen wie der Heldin. Ein NL Anhänger muss er deshalb noch lange nicht sein. Auch sonstiges schlechtes Benehmen, kann sich ein Herrscher durchaus erlauben. Auf seinem Land kommt er gleich nach den Göttern von Praios Gnaden und hat meist weitgehende Freiheiten.

    Das der Adelige sich so benimmt, ist gar nicht so unverständlich, wenn man durch seine Augen blickt:

    Da kommt eine Armee uneingeladen in sein Land und droht mit Vernichtung ohne provoziert worden zu sein. Im Gepäck haben sie auch noch Geweihte, die das ganze Unterstützen, statt sich dort einzumischen, wo sie es tun sollten: Beim Chef der Invasoren.

    Die Helden und ihre Armee sind eindeutig die Bösen in diesem Szenario!

    Statt über Aufgabe, hätte Deine Heldin besser mit den eigenen Leuten verhandeln sollen (z.B. einfacher Durchzug oder die Aufenthaltsgenehmigung vom Adeligen erpressen).

    Das sich der Adelige wehrt, ist seine Pflicht (das das Selbstmord ist, ist natürlich eine ganz andere Sache) und das er sich nicht auf einen Deal mit einer kleinen Geweihten einlässt "gutes Wort einlegen" ist völlig verständlich (die hat doch nix zu melden, Versprechen so gut wie wertlos!).

    Erst wehrt man sich, dann wird verhandelt (aventurisch passendes Beispiel, das genau zu Deiner Situation passt: der Verrat von Tjolmar - Stadt gerettet, indem man die Orks (in deinem Beispiel die Helden und Armee) durchziehen lässt. Zwerge für immer als die Bösen abgestempelt, obwohl sie die Stadt gerettet haben). Das "Wehren" oft schlimme Folgen hat, sollte natürlich auch klar sein. Wobei man bei gottesfürchtigen Streitern durchaus kalkulieren kann (etwas wehren und doch noch mit halbwegs heiler Haut heraus kommen -> bessere Position als gleich aufzugeben).

    Die entscheidendere Frage ist natürlich "Was kann Deine Heldin tun?"

    Als Geweihte nicht mehr viel, als Heldin durchaus. Möglicherweise kannst Du immer noch Verhandlungen anbieten (z.B. kein Angriff auf die Stadt, sofern Du da eine Chance siehst -> Verhandlungen vor allem mit DEINEN LEUTEN). Du musst auf jeden Fall Dein Angebot deutlich attraktiver machen als "gebt auf und vielleicht benehmen wir uns gut und schlachten Euch nicht alle ab". Das der Herrscher nicht von vorneherein kampflos aufgibt, ist sehr wahrscheinlich und passend.

    Vor allem brauchst Du wirkliche Handlungsbefugnis (Ermächtigung durch Euren Kommandaten, sonst sind Deine Versprechungen nichts wert). Aber selbst, wenn Du verhandeln darfst, heißt es noch lange nicht, dass der Herrscher Dir auch glaubt und vertraut (wäre nicht der Erste, dem man zusagen macht und wenn man ohne Kampf in der Burg ist entmachtet oder umbringt). Die Verteidigungsanlagen sind der einzige Trumpf in der Hand des Herrschers und "mögliche hohe Verluste für die Angreifer" die einzige Chance für Verhandlungen (wollen die Angreifer natürlich vermeiden, besonders wenn die Stadt nicht das eigentliche Ziel ist)!

    Wahrscheinliche Alternative: die Stadt bittet Eure Feinde um Hilfe. Die sind wenigstens anständig und respektieren die Neutralität! Das ihr Schurken seid, sieht man bereits daran, dass ihr einmarschiert und Unterwerfung fordert!

    Edit:

    Bei ein paar Gardisten bleibt es sicher nicht. Neben den direkten Vasallen des Herrschers (z.B. Burgwache), kommen noch die Bürger dazu. In fast allen Städten gehört der Dienst an der Waffe (regelmäßige Waffenübungen und Bewaffnung) und die Verteidigung der Stadt zum Pflichtprogramm jedes Bürgers (Verknüpft mit dem Bürgerrecht). Es mag nicht zur Abwehr reichen, aber zusammen mit den Verteidigungsanlagen, wird es sicher blutig auf beiden Seiten!

    2 Mal editiert, zuletzt von x76 (14. März 2021 um 11:59)

  • Nein, warnen wollte sie ihn nicht, er wusste ja schon, dass ein Feind anrückte und dass sie zum Feind gehört. Sie wollte ihn überzeugen, dass das, was rechtmäßig seins ist (vor dem Gesetz und vor Praios) abgibt und einem Feind überlässt, der der gerade auf Durchreise ist. Sie wollte, dass ihr Seite - der Angreifer - einen Sieg bekommt, ohne dafür kämpfen zu müssen, so verstehe ich das.

    Das kann sie machen - wie geschrieben, Blutvergießen zu vermeiden ist ja sehr positiv - aber es stellt sich doch die Frage, wo da die Rechtmäßigkeit liegt, denn ich sehe da bei ihm - beim derzeitigen Stand der nur oberflächlich skizzierten Abläufe und Hintergründe - nichts Falsches, wohl aber beim Angreifer, der offenbar durch Land will, dass ihm nicht gehört und bereit ist, eine neutrale Instanz anzugreifen, weil er da nur durch möchte.

    Kirchen haben halt in weltlichen Konflikten eigentlich nichts zu suchen, und wenn sich Geweihte doch ganz deutlich auf einer Seite positionieren, sind sie halt keine neutrale Instanz mehr.

    Daher fände ich mehr genannte Hintergründe und Details durchaus wünschenswert.

    Sonst wird sich hier wieder in angenommenen Hypothesen und Vermutungen als Grundlagen für Argumentationen ergangen.

  • Wow, hier wird inzwischen alles mögliche reininterpriertiert, wo jedes Gericht bereits mehrfach mit dem Hammer gedonnert hätte, weil man bitte bei den Fakten bleiben möchte. Und die "Fakten" sind dürfte, da nur die Klägerin anwesend ist.

    Sie hat zugegeben das sie Komplizen hat, ebenso da sie sich erdreistet einen Burgherren zu sagen was er zu tun habe.

    Nun würde ich gerne die Aussagen der Komplizen und die Aussage des Burgherren hören, bevor diese Anklage praisgefällig weitergeführt werden kann.

    Außerdem haben wir es hier eher mit einer Rollenspielfrage zu tun als mit Regeln etc.

    Was für eine Person ist die Geweihte, hat sie negetaive Eigenschaften, gute Eigenschaften, wie denkt sie über das Leben etc. Das ist eher in dieser Situation gefordert, und auch wenn sich Spieler/in ans Forum wendet, dem falschen Ort, wär's besser in der Burg.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    2 Mal editiert, zuletzt von zakkarus (14. März 2021 um 12:34)

  • Viele Dank für eure Hilfe, mehr Details möchte ich aus eventuellen Spoiler Gründen nennen.

    Ich kann nun wesentlich besser Agieren und weiß auch in Zukunft was zu tun ist.

    Lg.

    Spieler & Gamemaster seit 6 Jahren, Fokus liegt bei RP.
    Midgard
    1880
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  • Spoiler kann man kennzeichnen, durch Spoiler Tags, und vorweg setzen, auf welches AB es sich bezieht, und dann kann selbst entschieden werden, es zu lesen oder nicht. :)