Feinheiten zur Beschwörung

  • Sonst könnte ich von einem Kriegerspieler genau so gut verlangen, dass er mir erklärt, wie genau er zuzuschlagen hat, um den Gegner auszmanövrieren

    Genau deshalb spiele ich mit Trefferzonen und LEZ. Kämpfe werden schneller und können erzählerischer ausgeschöpft werden. Wenn ein Krieger versucht sich in eine "Vorteilhafte Position" zu bringen, verlangt das System aber ja ohnehin eine Probe Körperbeherrschung (Kampfmanöver) wenn ich mich nicht täusche und Proben werden bei uns danach erzählerisch für alle wiedergeben (was sehen andere ingame). Bei uns geht erzählerisches Rollenspiel immer vor Würfelorgie (die erzeugt DSA durch die aktive Parade schon zur Genüge).

    Damit setzt Du den Beschwörer in den Nachteil, dass er doppelte Beweisführung erbringen muss.

    Jain, bei uns gilt allgemeiner Konsens das Erzählspiel Würfelspiel schlägt!

    Wir wollen möglichst die Charaktere frei ausspielen ohne uns um Werte auf dem Bogen bemühen zu müssen, aber mir als Spielerleiter ist natürlich das Recht vorbehalten, Proben zu verlangen wenn Spieler Aktion von Charakter Aktion abweicht.

    Aber wie du schon sagtest würde ich die Befehle an Dämonen nicht ausspielen, so hätte auch ich das Problem, dass Dämonen entweder zahme Kästchen oder unkontrollierte Bestien wären. Dadurch dass ich die Befehle ausspiele, habe ich einen Anhaltspunkt wie widerspenstig und aufsässig das Dämonengezücht von mir verkörpert werden kann.

    Auch ein Dialog ist schlussendlich eine Handlung.

    Das stimmt, aber eine Handlung die sich am Tisch weit einfacher ohne Würfel spielen lässt.

    Ich glaube man merkt hier eindeutig, daß bei uns die Regeln eher hinter dem Erzählspiel in zweiter Reihe stehen, wie sieht bei euch aus?

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Sturmkind

    Mir persönlich ist das Erzählspiel sehr wichtig und meine schönsten Erlebnisse habe ich Abseits von diversen Würfelwürfen gehabt, wenn Spieler kreativ geworden sind, ABER noch wichtiger ist Fairness und Transparenz. Wenn ich dem Spieler eines Dämonenbeschwörers das Leben extra schwer mache, in dem ich ihm etwas abverlange, dass er nicht können kann, aber dem Kriegerspieler durchgehen lasse, dass er nicht weiß, wie man taktisch oder auch theoretisch mit einer Waffe durchgeht, ist das Messen mit zweierlei Maß. Wenn es um Formulierungen geht, bekomme ich zudem einen Beschwörer immer dran. Der hat keine Chance einen Fuss auf den Boden zu bekommen, wenn die Regel gilt Du musst Wasserdicht formulieren. Das geht nicht. Damit sind Willkür Tür und Tor geöffnet und der Spieler wäre immer darauf angewiesen, dass ich ihm den Tag nicht versaue. Da finde ich es schöner zu Beschreiben, mir den Würfelwurf zu überlassen und die Ungewißheit über das Ergebnis mitschwingen zu lassen. Abgesehen davon sehe ich es auch inhaltlich so, dass die korrekte Auftragsformulierung Teil der Beschwörungskenntnisse ist und damit mit den Punkten im Invocation und nicht mit Punkten in Überreden abgebildet wird.

  • Wenn ich dem Spieler eines Dämonenbeschwörers das Leben extra schwer mache, in dem ich ihm etwas abverlange, dass er nicht können kann, aber dem Kriegerspieler durchgehen lasse, dass er nicht weiß, wie man taktisch oder auch theoretisch mit einer Waffe durchgeht, ist das Messen mit zweierlei Maß.

    Sehe ich anders, erstens vergleichst du 2 sehr unterschiedlich verregelte Bereiche. Kampf (1W20 Probe gegen 1W20 Gegenprobe AT/PA) und Invokation von Dämonen (3W20 Probe).

    Das Chancenverhältnis ist damit schon schwer zu vergleichen. Außerdem ist es mein gutes Recht als Meister Charakter die mit dem Feuer spielen (oder eben Dämonen) auf weitere Qualitäten zu testen.

    Außerdem kommt ein schön ausformulierter Befehl bei mir komplett um eine Probe rum, eine AT muss aber immer gerollt werden, auch wenn der Spieler erzählerisch es gut drauf hat. Hier könnte ich auch Äpfel und Birnen vergleichen...

    Wenn es um Formulierungen geht, bekomme ich zudem einen Beschwörer immer dran.

    Ich als Spielleiter bin aber doch kein Dämon, auch wenn ich einen verkörpere.

    Ich erkenne ja wenn sich der Beschwörer viel Mühe bei der Formulierung eines Befehls gab, oder der Befehl in Hast, Stress, Furcht what so ever intime genauso sloppy ausformuliert worden sein könnte wie Ingame.

    Bei uns steht auch flüssiges, schlüssiges, schönes Rollenspiel vor Regeltransparenz (außer vielleicht bei einem Mitspieler den ich habe).

    Außerdem ist es auch eine Regel das der Meister immer Proben verlangen kann, wenn er sie für angemessen hält.

    Da finde ich es schöner zu Beschreiben, mir den Würfelwurf zu überlassen und die Ungewißheit über das Ergebnis mitschwingen zu lassen.

    Finde ich auch super, allerdings war unser Gruppenkonsens ist es jedoch, das ich so selten wie möglich die Qualität der Aktionen der Charakter ermitteln soll.

    Der Befehl ist immer noch eine Spielerhandlung, also steht die Probe, wenn überhaupt, dem Spieler zu. Natürlich kann hier der Gruppen-Vertrag abweichen. Außerdem würde das ja nichts an deinem Kritikpunkten des "an 2erlei Maß messens" und/oder "der Regeltransparenz" ändern.

    Abgesehen davon sehe ich es auch inhaltlich so, dass die korrekte Auftragsformulierung Teil der Beschwörungskenntnisse ist und damit mit den Punkten im Invocation und nicht mit Punkten in Überreden abgebildet wird.

    Ja ich sehe ein, daß dies eine Qualität ist, die dem Beschwörer während der Ausbildung eingehämmert wird. Auch wenn ich nich der Meinung bin das diese Qualität über die Kenntnis des Invocatio abgedeckt wird, sondern andere Qualitäten des Beschwörers abgefragt werden, wäre es vielleicht sinnvoll die Probe auf Magiekunde (Dämonologie) zu wechseln. Da hier weniger die Manipulations Künste, sondern vielmehr die routinierte und studierte Vorsicht, die bei der Ausformulierung Voraussetzung sein sollte, abverlangt wird.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Sehe ich anders, erstens vergleichst du 2 sehr unterschiedlich verregelte Bereiche. Kampf (1W20 Probe gegen 1W20 Gegenprobe AT/PA) und Invokation von Dämonen (3W20 Probe).

    Das Chancenverhältnis ist damit schon schwer zu vergleichen.

    Welchen Zusammenhang hat bei Dir die Erfolgswahrscheinlichkeit von Würfelwürfen, mit der Frage, ob man die Fähigkeiten eines SCs vom Spieler real oder als gewürfelte Probe abverlangt? Für mich besteht da kein relevanter Zusammenhang.

    Außerdem ist es mein gutes Recht als Meister Charakter die mit dem Feuer spielen (oder eben Dämonen) auf weitere Qualitäten zu testen.

    Auch diese Ansicht kann ich nicht teilen. Der Dämonenbeschwörer ist eine vom System zum Spielen bereit gestellte Profession. Dem Spieler jetzt mit einem anderem Maß zu behandeln als andere Spieler, weil er sich für diese Profession entschieden hat, empfinde ich nicht als fair.

    Außerdem kommt ein schön ausformulierter Befehl bei mir komplett um eine Probe rum, eine AT muss aber immer gerollt werden, auch wenn der Spieler erzählerisch es gut drauf hat. Hier könnte ich auch Äpfel und Birnen vergleichen...

    Also bevorzugst Du Spieler, die besser in der Lage ihre Intentionen am Spieltisch stimmungs- und wirkungsvoll auszudrücken? Das würde bedeuten je intelligenter und darstellerisch begabter man ist, desto weniger muss man auf das Glück der Würfel hoffen. Ich spiele selbst Theater und kann daher vieles einigermaßen gut darstellen. Wahrscheinlich auch ein Grund dafür das ich gerne Meistere und oft in dieses Amt rutsche. Bei meinen Spielern variieren die Qualitäten dies bezüglich recht stark. Dennoch habe ich Spielern mit weniger "Potential" deswegen nie weniger Chancen eingeräumt.

    Ich als Spielleiter bin aber doch kein Dämon, auch wenn ich einen verkörpere.

    Genau, Du verkörperst ihn und wenn Du regeltechnisch die Möglichkeit hast, jeden Befehl umzudeuten, so legt die auf die vernichtung Deres ausgelegte Natur der Dämonen es nahe, dass Du das auch tust. Wie viel Mühe der Spieler sich gegeben hat, hat damit nichts zu tun. Er ist damit immer von Deiner Willkür abhängig, ob Du ihm den Befehl durchgehen lassen willst oder nicht.

    Zitat von Der NAMENLOSE

    Bei uns steht auch flüssiges, schlüssiges, schönes Rollenspiel vor Regeltransparenz (außer vielleicht bei einem Mitspieler den ich habe).

    Bei uns schließt sich beides nicht aus. Wir wissen, dass wir nur Näherungen unserer SCs darstellen undden Werten auf dem Blatt selten gerecht werden. Weder vermag einer meiner Spieler ein Schwert angemessen zu schwingen, noch vermag einer einen Dämonen einen wasserdichten Befehl abzuverlangen. Wir spielen das so gut aus, wie wir es können und es gibt weder Boni noch Mali oder Zusatzproben für gutes oder weniger gutes Schauspielvermögen. Ausnahme mag sein, wenn jemand in seltenen Fällen einen wirklich bombastischen Einfall hat oder eine sagenhafte Performance hinlegt. Aber der bessere Schauspieler ist bei uns nicht der bessere Beschwörer, wiel er nicht mehr Würfeln muss und deswegen spielen bei uns auch nicht nur die schauspielerisch begabten sozial kompetente Charaktere (auch wenn es da bestimmt mehr Spaß macht zuzusehen (siehe LARP)).

  • Du missverstehst mich total. Ich verlange generell so wenig Proben wie möglich. Ich bitte die Spieler ihren Charakter auszuspielen, egal wie talentiert oder nicht, wenn ich aber merke, dass sie ihren Charakter nicht dargestellt bekommen verlange ich eine Probe. Es geht mir um die Bemühung den Charakter auszuspielen, das der weniger begabte Spieler sich dabei einen abstammelt und der begabtere u.U. Ein Bambi für sein Rollenspiel verdient hätte spielt dabei keine Rolle.

    Aber wir drehen uns im Kreis und interpretieren aus den Texten des jeweils anderen genau das, was wir daraus interpretieren wollen... Ich denke wir müssten eine Weile beim jeweils anderen mitspielen, um die feinen Unterschiede zu begreifen auf die wir wert legen.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Ich bitte die Spieler ihren Charakter auszuspielen, egal wie talentiert oder nicht, wenn ich aber merke, dass sie ihren Charakter nicht dargestellt bekommen verlange ich eine Probe. Es geht mir um die Bemühung den Charakter auszuspielen, das der weniger begabte Spieler sich dabei einen abstammelt und der begabtere u.U. Ein Bambi für sein Rollenspiel verdient hätte spielt dabei keine Rolle.

    Diese beiden Sätze widersprechen sich in meinen Augen. Wenn Du dann eine Probe verlangst, wenn ein Spieler seinen "Charakter nicht dargestellt" bekommt, dann spielt die darstellerische Begabung bei euch eine Rolle.

    Aber ja, wenn ihr euch auf diese Spielweise geeinigt habt, ist es natürlich im Kontext fair. =)