Plan und Wirklichkeit (Publikationen)

  • Hab ein wenig gesucht, aber keinen Faden gefunden, wo sich das hier hätte gut anfügen lassen.

    DSA5 existiert nun schon eine ganze Weile und wächst mit der Zeit weiter an. Viele von uns lieben oder hassen es, anderen ist es egal und wieder andere werden von ihrer Gruppe ins System mitgelaufen :P

    Dieser Faden befasst sich mit Kritik; aber nicht mit inhaltlicher Kritik. Unabhängig von inhaltlicher Kritik (die ich selbst ja in einem Blog äußere), gibt es nämlich auch formale Kritik (in wie weit erzeugte Erwartungen erfüllt wurden).

    In diesem Faden soll es also explizit um Pläne und Umsetzungen gehen. Der werte Leser mag an dieser Stelle den restlichen Post überspringen und direkt mit dem Posten loslegen, denn der Rest ist nur Blabla (bis auf das Video unten, was als erster Beitrag verstanden werden kann).

    Ein generelles Schema könnte sein:

    Ziel: Was der Plan war

    Resultat: Was rausgekommen ist (da kann man natürlich immer drüber diskutieren, aber erstmal sollte man für seinen Beitrag seine eigene Meinung nehmen)

    Mögliche Verbesserungen: Wie man die auftretenden Probleme hätte vermeiden können (damit lehnt man sich natürlich erstmal aus dem Fenster, aber man soll nicht nur Kritik üben, sondern auch darüber nachdenken, wie man Fehler in Zukunft vermeidet.

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    Grund für diesen Thread ist, dass ich den Anfang von DSA5 sehr gut fand (namentlich Grundregelwerk) und mich dann die Ausbau-Regelwerke immer weniger überzeugt haben. Klar gab's auch Unklares, was das GRW anbelangt (siehe z.B. BHK), aber eigentlich war ich sehr glücklich damit (ein bisschen Unglück kam durch Regelantworten der Redaktion dann wieder dabei ^^ ). Auch gute Ausbau-Möglichkeiten sah ich. Diese positive Stimmung hat sich mit der Zeit gewandelt. Ich bin mir noch immer nicht ganz sicher wieso die Regeln sich so entwickelt haben, wie sie es haben (inhaltliche Kritik, die ich hier nicht wiederhole). Natürlich hab ich auf der einen Seite andere Systeme kennengelernt und daher Schwächen natürlich besser erkennen können, aber auf der anderen Seite, ist inhaltlich einiges schief gegangen in neueren Publikationen.

    Ich glaube nicht, dass Böswilligkeit hinter schlechten SF und komplizierten Regeln steht, sondern ehrlichere Gründe. Ganz im Sinne:

    Never attribute to malice that which is adequately explained by stupidity ~Hanlon's razor~

    Oder wie ich's in diesem Fall lieber formulieren würde:

    Warum Böswilligkeit vermuten, wenn menschliches Versagen ausreicht?

    Menschliches Versagen ist dabei im - mehr oder weniger - positiven Sinne gemeint, denn die Arbeit, ein gutes Regelwerk zu schreiben, ist wirklich verdammt schwer (immerhin sind wir nicht bei der 5. Edition, weil DSAX alle Probleme des Rollenspiels perfekt gelöst hat ;) ) und Menschen schaffen das ständig nicht. Es ist also menschlich daran zu scheitern, ein gutes Regelwerk zu schreiben.

    Für die, die sich dafür interessieren gute Regelwerke zu schreiben, ist die Frage nun: Warum? Was ist schiefgegangen? Denn nur so kann das eigene Scheitern bzw. das Scheitern des eigenen Regelwerks verhindert oder hinausgezögert werden ;)

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    So nun zum Eingangsbeitrag in die Diskussion (zu viel BlaBla; ich sehe der Ork wird ungeduldig mit mir):

    Ziel: Am Anfang wurde AMAI und AMAII geplant. Geplant war eine strikte Trennung des Inhalts ohne viele Dopplungen (siehe den Kommentar von Alex Spohr). Man erhoffte sich die Bereiche möglichst atomar unterzubringen und so zwei Bücher herauszubringen, die kaum aufeinander aufbauten. Außerdem hatte man große Hoffnung, dadurch jeder Tradition ihren nötigen Platz zu geben.

    Resultat: Wer einen Magier spielen möchte, ist meist auf alle drei AMA Bänder angewiesen (Regelwiki außen vor gelassen) (wobei das zweite nicht immer wichtig ist). Viele Traditionen erstrecken sich über zwei (oder drei) Bücher und die Zauber müssen in Folgebändern ergänzt werden, um alle Repräsentationen abzudecken.

    Eine einfache Regel: Du möchtest Gildenmagier spielen? Nimm das Buch Gildenmagier, intuitive Magier und Zauberalchimisten und der Drops ist gelutscht (zum GRW natürlich) ist nicht möglich. Durch diese Verteilung des Inhalts können eventuell auch die ein oder anderen unsinnigen Regeln zurückgeführt werden. Denn immerhin wurden die Stile nicht in einem Guss geschrieben, sondern erschienen nach und nach. Da den Powercreep zu verhindern, ist deutlich schwieriger als wenn's in einem Rutsch durchdacht wäre.

    Mögliche Verbesserung: Die Zauber hätten in einem Sammelband erscheinen und dadurch aus den Traditionsbüchern herausgezogen werden können. Die Traditionen und magischen Effekte (Limbus, Kraftlinien, Globulen, ...) hätten getrennt werden können. Man hätte von Anfang an alle Bücher vollständig planen können, so dass ein spontanes 3. Buch nicht nötig gewesen wäre. Dafür hätte man mit der festen Seitenzahl brechen dürfen (meine Meinung), wenn nur wenige Seiten dabei kommen.

    Das Schwarze Auge: Die neuen Magie-Regelbände - YouTube

  • Natan 9. Februar 2021 um 23:00

    Hat den Titel des Themas von „Plan und Wirklichkeit“ zu „Plan und Wirklichkeit (Publikationen)“ geändert.
  • Geplant und vorhergesagt wurde bereits in den letzten echten Boten, danals noch unter einer anderen Redaktion; gehalten haz sich nur das Grw und Almanach, die ja praktisch schon fertig waren ...

    Auch mit welchen Rsh beginnen wolle ...

    Nachgereicht zum Nachlesen: RE: DSA, Realismus und Fantasy

    Schöne Einblicke, auch wenn es von 202 ist: Interview mit Thomas Finn

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (10. Februar 2021 um 18:39)