Hallo Schwarmies,
einer der größeren Kritikpunkte an DSA4(.1) waren die Pakete bei der Generierung. Genau genommen war es zum einen die Regelung, wie diese Pakete erstellt wurden und zum anderen wie versucht wurde, das generische Klischee einer Rasse, Kultur oder Profession über diese Pakete abzubilden1. DSA5 hat diesen Umstand ausgebessert, in dem es keine Formel mehr gibt, welche bessere und schlechtere Kombinationen ermöglicht2, sondern die Kosten immer die gleichen sind. Das zweite Problem wurde dadurch gelöst, dass typische und untypische Eigenheiten jetzt nur noch Empfehlungen darstellen, statt fest in der Kultur verankert zu sein. Doch heißt das, es gibt keine Pakte mehr in DSA5? Nein, das heißt es nicht. Ein Beispiel dafür sind die Traditionen und Stile.
Mir ist die ganze Sache bewusst geworden, als ich die Optionen des intuitiven Zauberers gegenüber anderen Traditionen verglichen habe.
Intuitive Zauberer
Für 50AP kann man 3 beliebige Zauber auswählen, welche man ohne Geste und Formel wirken, aber nicht modifizieren kann. Diese kann man mangels Leiteigenschaft und damit fehlender Option zur Merkmalskenntnis maximal bis zu einem FW14 steigern, was die 3. Erweiterung ausschließt.
Nun vergleichen wir dies mal mit der Tradition der Druiden.
Druidische Tradition
Für 75AP mehr bekommt man die Auswahl von theoretisch beliebig vielen Zaubern, wobei Fremdzauber natürlich erschwert sind und man stehts eine Geste wirken muss. Dafür sind Modifikationen möglich und Erzwingen sogar erleichtert. Man erhält die Option Traditionsartefakte zu erstellen und weitere magische Handlung zu erlernen. Darüber hinaus bekommt man AE in Höhe der Leiteigenschaft hinzu. Da man diese zu Spielbeginn meist maximiert sind das meist 15 ASP. Damit verbunden die Möglichkeit den Astralpool nochmal um die gleiche Anzahl hinzu zu kaufen.
Mir ist bewusst, dass man Traditionen nicht wirklich perfekt im Kosten-Nutzen-Verhältnis ausgleichen kann. Hier jedoch erscheint mir eine deutliche Disbalance vorzuliegen. Allein die in der druidischen Tradition enthaltenen zusätzlichen Astralpunkte haben einen theoretischen Wert von 84AP. Theoretisch deswegen, weil dem intuitiven Zauberer das Zukaufen von ASP ohnehin untersagt ist. Auch bei den Zauberstilen hätte ich zwei Beispiele. Ich empfinde z.B. den Bonusschadenspunkt bei den "Jägerinnen" unvergleichbar besser, als den zusätzlichen FP bei Zaubern die Schaden erzeugen, welchen der Stil der Wildkatzen vergibt. Auch empfinde ich den Zauberstil von Drakonia unvergleichbar besser, als den von Rashdul usw. Gerade bei den Stilen ist einiges bestimmt streitbar und sehr einfach durch Umsortierung/Umbenennung an die eigenen Vorstellung anzupassen ohne das System anpassen zu müssen. Auch für jemanden den Werte ohnehin nur marginal interessieren, werden diese Aspekte uninteressant sein.
Wie sieht das jedoch mit denjenigen unter euch aus, für welche die Werte durchaus relevant sind? Wie empfindet ihr die Pakete? Wie geht ihr damit um, wenn ihr diese als nicht passend empfindet (sei es nun vom Hintergrund oder von den Regeln her)?
Viele Grüße
Scoon
PS: Ich würde mich freuen, wenn sich dieses Thema nicht in eine DSA4.1 vs DSA5-Diskussion entwickelt. Konkrete Kritik an bestimmten Inhalten ist deswegen trotzdem gerne willkommen.
1 Z.B. hatten Thorwaller standardisiert höhere KO und KK sowie Jähzorn und Aberglaube. Die Boni halfen oft weit mehr als die Nachteile behinderten. Deswegen wurden öfter gerne thorwallsche Wurzeln gewählt. Genau wie in DSA5 konnte man dieses Problem umgehen, in dem man dem Paket einfach einen anderen Namen, gerne auch andere Eigenschaften oder Nachteile zuordnete und unter dem gleichen Kosten und Nutzen-Verhältnis an den SC weiter gab.
2 Die Regeln zu Erstellung von Paketen hatten eine bestimmte AP-Volumengrenze. Überschritt man diese stiegen die Kosten der Profession, Kultur oder Rasse schnell an. Je weniger Flair-Anteile in Form von Talenten und je mehr Nachteile, welche den AP-Pool wieder senkten, hinein gepackt wurden, desto günstiger war das geschnürrte Paket. Das führte zu erheblichn Unterschieden in der "Wertigkeit" bestimmter offizieller Pakete.