Ableiten von Waffenfähigkeiten

  • Hallo Schwarmies,

    was bisher geschah:

    Gibt es irgendwo eine Regel, ob und wie man eine Waffe mit einer anderen Kampftechnik führen kann? Z.B. ein Langschwert als Hiebwaffe?

    Zitat von Uthrim

    Gibt es irgendwo eine Regel, ob und wie man eine Waffe mit einer anderen Kampftechnik führen kann? Z.B. ein Langschwert als Hiebwaffe?

    Nach meinem Kenntnisstand gibt es dazu keine Regel bzw. ist nicht vorgesehen weil auch Zweihandwaffen wenn sie einhändig geführt werden weiter mit ihrer ursprünglichen Kampftechnik geführt werden.

    Zweihandhiebwaffen und Zweihandschwerter einhändig führen

    Die Waffenreichweite sinkt von lang auf mittel (falls sie lang beträgt), die Waffe verursacht nur noch die Hälfte der TP (aufgerundet) und der PA-Modifikator verschlechtert sich um 3. Dadurch ist es z. B. auch möglich, dass ein Kämpfer mit einem Zweihänder gleichzeitig einen Schild führen kann. Es ist allerdings nicht möglich, zwei Waffen der Kampftechniken Zweihandhiebwaffen oder Zweihandschwerter (oder mit Stangenwaffen) gleichzeitig zu führen oder zeitgleich mit einer anderen Waffe außer einem Schild. Die Waffen werden immer noch unter der gleichen Kampftechnik geführt, wie unter einer zweihändigen Führung.*

    Der Mercenario-Stil erlaubt den Einsatz von kurzen improvisierten Waffen mit der KT Raufen.

    Ansonsten fällt mir dazu gerade nichts ein.

    Zitat von Uhtrim

    Schade eigentlich. Danke euch.

    Zitat von Eisvogel

    In DSA4.1 gibt es Regeln dazu, vielleicht kann man die adaptieren und als Hausregel übernehmen.

    Zitat von Grumbrak

    Hm kann man manchen, davon würde ich aber abraten. Stattdessen hat man ja bei dSA 5 jede Kampffähigkeit auf mindestens 6.

    Warum würdest Du davon abraten? Die Kampffähigkeiten auf 6 drücken ja aus, dass man das kann, was jeder normale Mensch kann. Ableiten, wie in DSA4 sollte ja ausdrücken, dass man durch die Fähigkeit eine bestimmte Waffe zu führen, auch besser darin wird ähnliche Waffen zu führen. DSA5 hat diesen Gedanken bisher zur Vereinfachung fallen gelassen.

  • Der Ktw6 kommt daher das es keinen Basiswert von um die 8 mehr gibt.

    Das mit dem ableiten hat halt vor und Nachteile. Es behebt ein wenig das es ziemlich Banane ist das man das Kampfniveau nicht allgemein anheben kann und ein erfahrener Kämpfer zum ungeschickten Bauern wird sobald er eine unpassende Waffe in der Hand hat. Andererseits fördert es aber noch mehr sich auf nur eine Kampftechnik zu konzentrieren. Bei DSA5 wurden ja auch manche Kampftechniken zusammengefasst, wodurch das ableiten imho eher unnötig ist. Wenn man es als Hausregel einführt würde ich es aber nur auf von der Anwendung (nicht nötigerweise der Waffe) ähnliche Kampftalente anwenden.

  • 2H-Schwerter wie der Andergaster können umgegriffen werden, um sie an der Fehlschärfe zu führen und mit dem Knauf/der Parrierstange zuzuschlagen. Das Talent wird nicht gewechselt. Scheint also wohl nicht gedacht/geplant zu sein

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Andergaster/Nostrier, Eichhafener/Harmlyner haben das als Waffenvorteil.

    Der Pendant, unabhängig von diesen Waffen, ist die SF Verkürzte Waffenführung.

    Aber bei allen bleibt das Waffentalent erhalten.

    Anderthalbhänder sind Zweihandschwerter und kein Zwischending mehr.

    Ich denke es ist gewollt, dass es keine merkwürdigen Ableitungen etc. mehr gibt.

  • Die Kampffähigkeiten auf 6 drücken ja aus, dass man das kann, was jeder normale Mensch kann. Ableiten, wie in DSA4 sollte ja ausdrücken, dass man durch die Fähigkeit eine bestimmte Waffe zu führen, auch besser darin wird ähnliche Waffen zu führen. DSA5 hat diesen Gedanken bisher zur Vereinfachung fallen gelassen.

    Konkrete Regeln gibt es nicht, aber als SL kann man sich an den "Proben ohne Anwendungsgebiet" (RW S. 186) orientieren, wenn man Ableitungen zulassen möchte.

    Je nach Ähnlichkeit der Kampftechnik bzw. Tauglichkeit der Waffe "bei Missbrauch" -> ich schlage mit dem Schwert nur zu wie mit einer Keule (-> Hiebwaffe), gibt es Abzüge von wenigstens 3 Punkten.

    Wobei ich die mindestens 3 Punkte nicht nur auf AT und PA verhängen würde, sondern auch auf die TP.

    Außerdem bietet es sich an, die missbrauchte Waffe als improvisierte Waffe zu betrachten.

    Eine Lösung für alles, sonst wird es schnell müßig zu überlegen, wo genau Einschränkungen bestehen, es gibt endlose Diskussionen etc.

    Für den Notfall meist besser als nichts (und wohl oft besser als der KTW in der richtigen KT), aber stark genug eingeschränkt, um das Steigern weiterer KT attraktiv zu halten.

  • Dann bleibt noch die Frage nach dem Zweck.

    Wozu sollte ich eine Waffe anders gebrauchen können, als ihren eigentlichen Zweck?

    Spontan fällt mir nichts ein, was alles zu einem Einheitsbrei werden lässt.

  • Weil es etwas Einheitsbreiiger sinnvoller wäre. Ein allgemeines Waffentalent (ggf Nah- und Fern getrennt) auf das man sich in bestimmte Waffengattungen immer weiter spezialisiert wäre sinnvoller als einzelne Kampftalente, aber eben auch komplizierter. Bei DSA4.1 konnte man mit dem ableiten zumindest einen ähnlichen Effekt erzielen und mit 2 Talenten die meisten Waffen benutzen.

    Das ein ausgebildeter Kämpfer in Waffe X mit Waffe Y nicht besser umgehen kann als ein Büroschreiber der bisher nur seine Feder in der Hand hatte macht keinen Sinn, ob einen das stört oder nicht steht auf einem anderen Blatt.

  • Also auch wahrlich kein Fan von dem und verstößt für mich gegen einen der schönen Ansätze von DSA5 im vergleich zum 4.1:

    "Es gibt nichts umsonst".

    Und das ist das ganze am Ende nur.

    Wenn es jemanden stört warum Kämpfer X nicht mit Waffe A und B umgehen kann ist der Grund: Weil Spieler Y keine AP ausgeben wollte damit er es kann.

  • Warum würdest Du davon abraten? Die Kampffähigkeiten auf 6 drücken ja aus, dass man das kann, was jeder normale Mensch kann. Ableiten, wie in DSA4 sollte ja ausdrücken, dass man durch die Fähigkeit eine bestimmte Waffe zu führen, auch besser darin wird ähnliche Waffen zu führen. DSA5 hat diesen Gedanken bisher zur Vereinfachung fallen gelassen.

    Weil ein erfahrener Kämpfer bei TaW 6 immernoch AT von 8 hat. Und ca. 40% Trefferchance. Das drückt schon aus, das man leidlcih mit einer Waffe umgehen kann.

    Da die Erwartungswerte bei DSA5 wieder zwischen 1-20 liegen macht das Sinn.

    "Es gibt nichts umsonst".

    Genau! Ableiten ist doch nur: Ich steigere nur eine Fertigkeit immens hoch und nutze das Wissen für alle anderen Waffengattungen... Die fRage ist ein wenig: Warum schwimmen steigern, wenn kann ich nicht von Körperbeherrschung ableiten? ... Es ist schlicht ein min/maxing Frage und geht richtung PG.

    Da gefällt mit der DAS5 Ansatz gut: Nichts umsonst, keine Paket verbilligung, keine Trollzacker Thorwaler Ferkinas die in der Arena gekämpft haben mit Babarenstreitaxt... *zwinker*

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • ...Ich denke es ist gewollt, dass es keine merkwürdigen Ableitungen etc. mehr gibt.

    Was genau fandest Du denn an den Ableitungen merkwürdig?

    Konkrete Regeln gibt es nicht...

    Ja, hatte Happydeathday Uthrim oben schon beantwortet. ;) Deinen Regelvorschlag finde ich gut. EInfach und praktikabel.

    Dann bleibt noch die Frage nach dem Zweck.

    Wozu sollte ich eine Waffe anders gebrauchen können, als ihren eigentlichen Zweck?

    Spontan fällt mir nichts ein, was alles zu einem Einheitsbrei werden lässt.

    Wie meinst Du das? Es geht doch darum, dass jemand der weiß mit Schwertern umzugehen, nicht plötzlich zum ungelernten Zuckerbäcker wird, wenn er eine Axt in der Hand hält. Es geht nicht darum eine Axt wie ein Schwert zu gebrauchen.

    ...Wenn es jemanden stört warum Kämpfer X nicht mit Waffe A und B umgehen kann ist der Grund: Weil Spieler Y keine AP ausgeben wollte damit er es kann.

    Das ist in meinen Augen eine recht negative Unterstellung. Mich stört der Gedanke, dass ein Kämpfer plötzlich zum Noob wird, sobald er mal nicht mit seiner gewohnten Waffe hantiert. Das ist nicht realistisch und deswegen fand ich die Ableitungen in DSA4.1 durchaus passend. Wenn man aus Balancetechnischen Gründen sagt, in Aventurien ist es halt möglich nur in einem einzigen Wafentalent zu brillieren, ohne das man auch nur irgend einen Schimmer von einem anderen (teilweise recht ähnlichen) Talent hat, dann ist das eine Aussage, welche ich eher nachvollziehen kann, auch wenn ich sie nicht gut finde.

    Weil ein erfahrener Kämpfer bei TaW 6 immernoch AT von 8 hat. Und ca. 40% Trefferchance. Das drückt schon aus, das man leidlcih mit einer Waffe umgehen kann.

    Da die Erwartungswerte bei DSA5 wieder zwischen 1-20 liegen macht das Sinn.

    Das ist richtig, aber die Wertung der allgemeinen Aussage zu Trefferwahrscheinlichkeit bei KTW6 sagt doch nichts zu dem Verhältnis von Kämpfer und Noob aus. Ein Schwertmeister, der plötzlich ratlos wie ein Zuckerbäcker auf dem Feld steht, weil er einen Degen in der Hand hält, ist doch irgendwie recht unglaubwürdig. Da helfen auch die 40% Trefferwahrscheinlichkeit nicht weiter.

    Genau! Ableiten ist doch nur: Ich steigere nur eine Fertigkeit immens hoch und nutze das Wissen für alle anderen Waffengattungen... Die fRage ist ein wenig: Warum schwimmen steigern, wenn kann ich nicht von Körperbeherrschung ableiten? ... Es ist schlicht ein min/maxing Frage und geht richtung PG.

    Da gefällt mit der DAS5 Ansatz gut: Nichts umsonst, keine Paket verbilligung, keine Trollzacker Thorwaler Ferkinas die in der Arena gekämpft haben mit Babarenstreitaxt... *zwinker*

    Genau so ein unschöner Ansatz wie bei Lyral. Du unterstellst hier eine bestimmte Intention, um gegen einen Alternativen Ansatz zu argurmentieren. Wie oben dargelegt, gibt es durchaus inhaltliche Gründe ein Ableiten zu befürworten. Ich habe selten einen Krieger gesehen, den ich als Minmaxing-Produkt bezeichnen würde. Da ein Ableiten für alle SC gleichermaßen gelten würde, würde sich auch an diesen Umstand nichts ändern. Es ist lediglich eine Möglichkeit die Realität etwas besser abzubilden.

  • Wie es gedacht ist:

    Ein Krieger steigert halt mehr als nur ein Waffentalent hoch. Dadurch wird sein profundes Wissen gezeigt, nicht durch sein höchstes Talent. Wer also nur eine Waffe hochsteigert, sorgt dafür, dass sein Charakter halt sehr unrealistisch wird und man darf sich die Frage stellen, was für ein komischer Vogel das ist, der nur diese eine Waffe kann und sonst rumfuchtelt, wie der letzte Honk.

    Das Problem entsteht also nicht aus der Sache an sich, sondern durch das einseitige Steigern.

    Gewünscht ist nun eine Regel, welche diese Diskrepanz aufhebt. Eine Möglichkeit ist, den Krieger zu stärken und ihm zusätzliche Möglichkeiten zu geben (Ableiten).

    Eine andere - die eben nichts Umsonst gibt - ist diese hier:

    Wann immer du deinen höchsten KTW steigerst, zahlst du die Steigerungskosten doppelt. Für diese extra Kosten musst du das niedrigste abgeleitete Talent steigern.

    Zweihandschwerter könnte also Schwerter und Fechtwaffen, dann kostet die Steigerung von 6 auf 7, da C, 6 AP und 3 davon gehen in Schwert oder Fechten, da beide noch auf 6 und damit die niedrigste abgeleitete Fertigkeit sind. Werden auf diese Weise AP nicht ausgegeben, weil die Kosten nicht aufgehen, sind diese reserviert für die Fertigkeit und werden bei der nächsten Steigerung verwendet.

    Gefahr erkannt, Gefahr gebannt :P

  • Mich stört der Gedanke, dass ein Kämpfer plötzlich zum Noob wird, sobald er mal nicht mit seiner gewohnten Waffe hantiert.

    Und die einfache Lösung für das Problem steckt halt auch darin.

    Ich will das mein Schwertkämpfer auch mit einer Hiebwaffe umgehen kann. AP in Hiebwaffen

    Wie gesagt das ist halt das Konzept von DSA: Alles hat seinen Preis.

    Und am Ende muss jeder selber wissen, welcher Preis es ihm Wert ist Sache XY zu können. Und wie stimmig Char XY ist oder sein soll.

    Und das zieht sich halt bei allem durch seien es Kampftalente oder andere. Sind mir die X Punkte in Heraldik es wert sie auszugeben auch wenn man Heraldik vielleicht in seiner ganzen Laufbahn nie würfeln wird oder schon. Hat mein Brillentragender kurzsichtiger Maulwurf Bibliothekar doch Sinnesschärfe 10 weil man es oft benutzt.

    oder eben hat mein Superkrieger 12 in Schwerter und alles andere bei 6 nur weil ich versuche immer mit Schwertern zu spielen und 20-30 AP lieber in was anderes Stecke als das ich ihm ein halbwegs solide Fächerung zu ermöglichen.

    Am Ende kann jeder selbst dafür sorgen wie stimmig sein Held ist.

  • Das Ganze ist halt auch eine Hintergrundtechnische frage: ist es realistisch das ein Kämpfer in genau einer Waffengattung gut ist? Nein. Fördern die Spielregeln eine solches steigerverhalten? Ja. Das ist einfach schlechtes Spieldesign, das aber kaum auffällt weil die Helden halt sowieso fast immer mit ihrer „Hauptwaffe“ herumlaufen und kämpfen. Eine Zweitwaffe ist stylisch und gehört für viele dazu, bringt aber für die ausgegebenen AP sehr wenig. Dazu kann ich damit (zumindest ohne ableiten) ja immernoch mit den meisten Waffen gar nicht umgehen. Die Ableiten Regeln haben das etwas abgemildert (sind aber natürlich auch nicht ideal), deshalb fand ich sie ganz gut. Da die Regeln für alle gleich sind bekommt man hier auch nicht etwas geschenkt, es ist einfach vorgesehen das es geht.

    Andere Spieler immer als PG und unstylisch zu bezeichnen weil sie sich an die Regeln halten (und gleichzeitig verhindern das man unsinnige Regeln anpasst) ist halt auch...

    Hausregeln machen nur Sinn wenn sie eine spürbare Verbesserung bringen und das ist oft individuell. Leider gibt es bei vielen den sofortigen Reflex alles schön zu reden oder die Schuld auf die Spieler zu schieben, anstatt einfach zuzulassen das eine Regel schlecht ist. (Ob sie es wert ist gehausregelt zu werden kommt ja erst danach). Es darf nicht fehl sein was nicht fehl sein darf, oder so ähnlich.

  • Danke Goltron, Du nimmst mir die Worte aus dem Mund. Real gesehen nutzt es dem Spieler fast nie, mehr als nur ein Waffentalent zu steigern. In meiner mehr als zwanzigjährigen Rollenspielhistorie kann ich an zehn Fingern abzählen, wie häufig es dazu gekommen ist, dass ein Charakter mal nicht mit "seiner" Waffe gekämpft hat und wie häufig es vorgekommen ist, dass ein Spieler mehr als sein Hauptwaffentalent gesteigert und auch genutzt hat. Das hängt mit einem Gedanken zusammen, den ich schon lange bemängele. Effektives Kämpfen ist zu billig. Ja klar kann ich unzählige AP in Kampfsonderfertigkeiten versenken, aber nach dem Steigern des KTW und wesentlicher Basis Sonderfertigkeiten wird das Kosten-Nutzenverhältnis der AP eher gering. Aber das führt zu weit vom Thema weg.

  • Ableiten ist doch nur: Ich steigere nur eine Fertigkeit immens hoch und nutze das Wissen für alle anderen Waffengattungen... Die fRage ist ein wenig: Warum schwimmen steigern, wenn kann ich nicht von Körperbeherrschung ableiten? ... Es ist schlicht ein min/maxing Frage und geht richtung PG.

    Gleichwertig waren die Ableitungen auch in DSA 4 nicht (bei Talenten nur bestimmte Aspekte eines Talentes und SL Entscheidung bzw. bei Waffen die Manövereinschränkungen).

    Wenn man die Ableitung aus diesem Blickwinkel betrachtet, ist sie nicht mehr so überflüssig oder gar ein billiger Ersatz.

    Also kein "ich kann mit Schwertern umgehen, also beherrsche ich auch halbwegs das Fechten", sondern "ich habe jetzt einen Degen in der Hand, den ich so benutze, als sei er ein Schwert"

    Das ist ein großer Unterschied.

    Während der mäßige Fechter (ein wenig KT gesteigert) beispielsweise den präzisen Stich nutzen kann, kann der Schwertkämpfer keinen präzisen Stich mit seinem Degen nutzen. Wenn man dann noch die grundsätzliche Einschränkung irgendwie berücksichtigt (ein Degen eignet sich kaum für Hiebe, die beim Schwertkampf dominieren -> bei meinem Vorschlag TP Abzug), ist das schon etwas anderes als "ich bin als Schwertkämpfer auch ein passabler Fechter (ein paar Punkte AT/PA Abzug und das war es)".

    Auch von reinen ingame Stil ist die Verwendung "Degen als Schwert" etwas ganz anderes als "ich fechte korrekt, aber auf Minimum KTW".

    Wobei ich bei Ableitungen generell davon ausgehe, dass die Waffe grundsätzlich noch für die falsche Verwendung geeignet ist (die gute Kenntnis von Schwerter hilft eher nichts wenn man eine Peitsche in die Hand bekommt).

  • @Ableitenbefürworter ( Scoon , Goltron ... ?)

    Das Anliegen verstehen wir glaube ich alle gut und das Konzept des Ableitens auch.

    Mein persönlicher Wermutstropfen damit ist:

    Wenn es bei Waffenkategorien geht, warum geht es dann nicht bei allen anderen Fertigkeiten auch?

    Sprich: wie wahrscheinlich ist das schon, dass man KL18 hat aber keine einzige Fremdsprache kann?

    Dass man Götter & Kulte auf 18 hat - aber keine einzige Heldensaga kennen kann.

    Dass man reitet wie ein Weltmeister aber kein Plan vom geschmeidigen Stürzen hat? etc

    Wie weit will man die Tür zu diesbezüglichen Diskussionen am Spieltisch aufstoßen?

    ("Heilkunde Seele geht aber gar nicht ohne Menschenkenntnis!" - "Ich benutze Gewandtheit, körperliche Talente sind eh nur was für Gobokinder...")

    Euer Punkt: das System belohnt einseitige Wertesteigerung, wenn nahestehende Fähigkeiten nicht 'mitgezogen' werden, ist das Spieldesign schlecht.

    Mein Punkt: das System erlaubt einseitige Wertesteigerung, wenn man sich dann über schlechtes Spieldesign beschwert, müsste diese Erlaubnis widerrufen werden. Stufensystem -> max. Steigerung / Stufe. So war das bei DSA3 und allgemein wird angenommen, dass 4 & 5 eine Weiterentwicklung - Verbesserung sind. Ich finde Kaufsystem schon sehr tückisch und genau dies ist seine offene Flanke.

    Nichtsdestotrotz finde ich die Anwendungsgebiet-Malus-TP-Abzug-Konzepte von x76 in der Tendenz plausibel und HR-tauglich.

  • E.C.D.

    Ich denke eine Lösung des Problems ist nicht darauf beschränkt zum 3er System zurück zu kehren. Allein das 4er System erlaubte mit dem Ableiten eine halbwegs realistische Darstellung. Die Krux daran ist, dass man eben nachschauen muss, was man worauf ableiten darf und welche Manöver sich dabei überschneiden. Das ist kein Hexenwerk, aber manchmal eben schon zu viel. DSA5 hat hier, wie an vielen anderen Stellen auch, entschieden radikal zu kürzen. Dadurch entstehen dann Charaktäre, welche mit ihrer Waffengattung perfekt durch die gegnerischen Reihen schnetzeln können, aber zum unbeleckten Grünhorn mutieren, sobald man diesen eine andere Waffe in die Hand drückt. Das System kann und will dies nicht leisten, weswegen der Spieler gefragt ist. Die Praxis hat mir jedoch gezeigt, dass dieser sich dann meist an der Realität am Spielalltag orientiert und da verliert man seine Waffe fast nie und es schaut einen auch niemand wegen seiner Inselbegabung schief an.

    Die Frage nach der Übertragung auf andere Gebiete ist berechtigt, auch wenn ich die Beispiele für nicht gerade günstig gewählt halte. Hohe Intelligenz steht nicht zwingend in Zusammenhang mit dem Erlernen von Fremdsprachen, auch wenn es häufig damit korreliert (wobei auch hier selten mehr als zwei oder drei Fremdsprachen dazu gelernt werden). Jemand der reitet wie ein Weltmeister wird bestimmt seine Sturzerfahrung erlangen, aber deswegen keine perfekte Körperbeherrschung haben. Der Punkt bei Deinen Beispielen ist, dass sie optionale und eher geringe Anteile am ersten Talent enthalten. Wenn man Reiten als Talent wählt wäre in meinen Augen eher die Frage, inwiefern man mehrere Reittalente verlangt, um unterschiedliche Tierarten reiten zu können. Wahrscheinlich gar nicht, weil die Unterschiede so marginal sind, dass man das mit Aufschlägen gut genug abbilden kann. Bei den Waffen sind diese Unterschiede schon größer, aber auf der anderen Seite auch nicht so riesig, dass man plötzlich wie ein Volltrops dasteht.

    Das ist in meinen Augen der Punkt.

  • Ja, ich hätte gerne etwas passendere Beispiele aus dem Ärmel geschüttelt^^

    Andererseits... natürlich kann ich mir supergebildete Menschen vorstellen, die kein Englisch können - ich kenne allerdings keinen.

    Und soweit ich Reit- und Judo-Unterricht bei Kindern und Freunden verfolgt habe, ist Fallen_ohne_Fraktur dort fester Bestandteil.

    Aber - wie auch immer - den Gedanken hinter der Argumentation hast Du ja nachvollzogen.

    Also, zurück zu den Waffen.

    Dass man durch die Verwendung einer 'falschen' Waffe zum Volltrops wird, passiert nicht in dem Moment, in dem man seine Stammwaffe verliert. Immerhin steht auf dem Charakterbogen ja schon länger niedergeschrieben: "Waffenkategorie Z: Volltrops".

    Ableiten würde diese Zeile auf 'unwahr' setzen.

    Nach meinem Geschmack ist das aus zwei Gründen falsch:

    1. jemand, der mit mittelmäßig mit-gesteigerten Neben-KFW mittelmäßig zuschlagen kann, hat im Sinne des Systems dafür bezahlt. Den würde ich nicht gleichstellen mit jemandem, der dafür nicht bezahlt hat. (=Leute schrieben bereits: "alles hat seinen Preis")

    2. Die Darstellung von Charakteren beschränkt sich auf einige Spitzen-Parameter - alles andere ist irgendwie beliebig. Auch bewusst niedrig gelassene Werte verschwinden - wenigstens wenn man konsequent ist. ("Du kannst diesen Baum nicht nicht hochklettern können.")

    Der entscheidende Punkt des letzten Absatzes steht aber in der ersten Zeile: "Nach meinem Geschmack"

    Da die Diskussion [Ableiten oder Selbstschuld] in unserer Gruppe altwiemethusalem ist, werden wir die Frage auch hier nicht lösen.

  • Ich finde das Ableiten auch sehr Interessant aber das Problem ist wirklich wo ziehe ich die Grenze. Wir hatten bisher Waffen und Fertigkeiten da ergeben sich schon lange Listen mit was wie geht und wie erschwert wird. Jetzt werfe ich noch Zauber und Liturgien ins Spiel.

    Wenn ich den Ignifaxius kann ich dann den Aquafaxius ableiten? oder den Ignisphaero? Vielleicht auch den Flim Flam der macht ja auch Licht.

    Und spätestens dann muss man einfach sagen ja es rein von der Hintergrundgeschichte vielleicht nicht sinnvoll ist das der Schwertkämpfer nicht gut mit Hämmern umgehen kann aber es ist aus Balance gründen notwendig.

    Im übrigen bin ich der Meinung ,dass wir ein zweites Aventurisches Elementarium Groszes Elementharium benötigen... :)

    Nunc est bibendum!

    Jetzt hat es Rom zuweit getrieben....

  • E.C.D.

    Das ist natürlich wie immer richtig. Alles eine reine Geschmacksfrage. Beide Systeme funktionieren im Spiel. Nur noch ein Satz zu der Frage der Gerechtigkeit. Das System gilt immer für alle. Daher gibt es in diesem Sinne keine Ungerechtigkeit. Wer ein zweites Waffentalent steigert, um z.B. Äxte richtig, als nur halbgar führen zu können, der weiß das er genau so die Option zum halbgar führen hat. Das wäre sonst so, als ob man sich einen Faxius in einer zweiten Variante holt, um einen zweiten Sekundär-Effekt zu nutzen und sich dann darüber beschwert, dass jemand anderes auch mit nur einer Variante den Grundschaden anrichtet, obwohl er ja nur einmal bezahlt hat. (Vielleicht nicht das beste Beispiel, aber ich hoffe es kommt herüber was gemeint ist).