Al'Khomaney, Emirat Balash
Der Bey von Al'Khomaney bläst zur Ferkina-Jagd
Wie jüngst dem Verfasser zugetragen wurde, haben die Überfälle der Ferkina-Stämme des Hochlandes auf den Sandschak Al'Khomaney, gelegen am Rand des Khoramgebirges zwischen Madrash und Beysal, in den letzten Monden derartig Überhand genommen, dass sich der Bey, der allseits geschätzte Effendi Abdul ibn Ahmed al Rashid, trotz seines bekanntermaßen friedliebenden Wesens zu einem Feldzug gezwungen sieht.
Da das beliebteste Vorgehen der Ferkinas ist, heimlich bei Nacht ins Tiefland hinabzusteigen, Reisende und wenig geschützte Orte zu überfallen und sich dann wieder ins Gebirge zurückzuziehen, wohin ihnen keine Armee folgen kann, befahl er die Aufstellung einer neuen Einheit.
Diese Sawar al Khoram, Reiter des Khoramgebirges, sollen die Banden der Ferkinas in ihrem eigenen Land verfolgen und bezwingen können, was tapfere und fähige Kämpfer erfordert. Für Unmut sorgt allerdings, dass sie nur mit hässlichen, haarigen und kleinen Pferdchen ausgestattet werden - offenbar fehlt es dem Bey an den nötigen Marawedi, um teure Pferde aus dem Shadif oder auch nur aus dem nahegelegenen Mherwed zu importieren. Ebenso unbeliebt ist die Entscheidung des Beys, auch fremde Söldner für den Dienst in dieser Einheit anzuwerben.
Jeder Rekrut, der zur Einheit stößt, nachdem er eine Reihe Proben überlebte bestand, über die Stillschweigen gebreitet wird, erhält eine silberne Zechine Lohn am Tag, dazu Unterkunft und Verpflegung, zwei Zechinen am Tag, wenn die Einheit im Einsatz ist.
Das Pferd erhält der Rekrut nach seinem Eid auf den Bey und der Verpflichtung, mindestens zwei Jahre zu dienen, als Geschenk, den Rest seiner Ausrüstung, eine Dschadra, den kurzen Reiterspeer, einen Khunchomer oder einen anderen Säbel, einen Dolch und mindestens eine Tuchrüstung muss selbst gestellt werden oder wird vom Sold abgezogen.
Wie sich die Reiter schlagen werden und ob damit der Ferkinagefahr wirksam Einhalt geboten werden kann, wird sich zeigen.
Meisterinformationen
Bei den benannten "hässlichen, haarigen und kleinen Pferdchen" handelt es sich nicht um das Ergebnis eines Sparprogramms, sondern um echte Ferkina-Ponys, die zwar mit Abstand die hässlichsten Pferde Aventuriens sein sollen, aber dafür treu, genügsam, zäh und im Gebirge unübertroffen trittsicher sind. Die Einheit der Sawar al Khoram mit diesen Tieren auszustatten war eine bewusste Entscheidung des Beys, können die Reiter so doch die Ferkinas mit ihren eigenen Waffen, Schnelligkeit und Überraschung, im Khoramgebirge schlagen.
Bey Abdul ibn Ahmed wird die Umsetzung seines Plans nicht mehr erleben, er stirbt 1040 BF an einem Schlangenbiss (und wer die tulamidischen Arten der Nachfolgereglung kennt, mag vermuten, dass dahinter sein Bruder, der Wesir Dschadir ibn Ahmed, stecken könnte...).
Nach seinem Tod kommt es zu Verwicklungen in der Nachfolge - nachzuspielen im Heldenwerkabenteuer "Tyrannenmord" - bei der auch Ferkinas eine Rolle spielen.
Egal ob Dschadir ibn Ahmed oder der Sohn des toten Beys, Omar ibn Dschadir infolge dessen Bey anstelle des Beys werden, die Musterung der Sawar al Khoram schreitet fort. Angedacht ist die Aufstellung eines Schwadrons (50 Soldaten) aus 5 Lanzen (jeweils 10 Soldaten) unter Führung besagten Aghas Ali ben Murad (27, 171 HF, schlank, dunkle Haare, sonnengebräunte Haut, trägt immer einen Turban und ein Kettenhemd, rastulahgläubig, zuweilen sadistisch, mag viel Salz in seinem Essen, hasst bissige Ponys, braucht immer wieder neue Rekruten, erfahrener Offizier, kompetenter Gebirgskundiger).
Die Aussagen des Artikels über Sold und Ausrüstung sind weitestgehend zutreffend, nur ist die armen Rekruten von der Einheit gestellte Ausrüstung oft von schlechter Qualität.
Auch Fremde und zuweilen sogar Frauen (im tulamidisch-novadischen Raum äußerst unüblich) werden für die Sawar al Khoram zugelassen. Um aufgenommen zu werden muss man allerdings nicht nur dem Bey die Treue schwören, sondern sich zuvor bei einigen Proben (die Ali ben Murad erfand oder von den Kriegern der Novadis übernahm) bewähren. Stundenlanges Ausharren in einer Grube im Sand ohne Wasser in praller Sonne, das Emporklettern an steilen Felswänden und das Essen roher Pferdeherzen sind genauso üblich wie das Einsperren von Rekruten mit einer hungrigen Khoramsbestie, nur mit einem Dolch und einem Krummsäbel bewaffnet.
Mit den so gestählten Reitern führt der Agha einen erbitterten und blutigen Kleinkrieg gegen die Ferkinas in den Schluchten und Hochebenen des Khoramgebirges, in welchem keine Seite Pardon gibt.
Unter dem Eindruck ständiger Kämpfe und in einen Hinterhalt der Ferkinas geraten wird der Agha sich dem Namenlosen zuwenden, einen seiner Finger opfern und zusammen mit vielen seiner Soldaten, die ihm auf diesem Weg folgen, zu einer Gefahr für den Bey und den Sandschak Al'Khomaney insgesamt werden - hier können Helden, ob aus seiner Einheit selbst oder vom Bey angeworben, das Zünglein an der Waage spielen.