Abenteuer mit "Nibelungen-Feeling"?

  • Gibt es eine Kampagne die vom Feeling her an die Nibelungensage erinnert?

    Geographisch also am Rande der "feudalen Zivilisation" angesiedelt, an der Grenze zum "barbarischen Norden".

    Sowohl PCs und NPCs aus dem hohen Adel oder deren Gefolge, mit viel Getue um Ehre und dem gesellschaftlichen Stand.

    Die Handlung sollte sich um eine Queste drehen zu der die Gruppe aufbricht um Edelmut und andere mittelalterliche Führungsqualitäten zu beweisen. Aus niederen Beweggründen kommt es dabei zu Verrat und Intrigen (ob das nur von Seiten der NPCs oder auch zwischen den PCs passieren sollte haben wir noch nicht ganz entschieden).

    Natürlich darf auch ein sagenhafter Schatz nicht fehlen, aber er muss nicht unbedingt eines der zentralen Handlungselemente sein. Hochzeiten und Liebesgeschichten sollen, anders als bei der Vorlage, nicht vorkommen.

    Ich hoffe man kann mit dieser Beschreibung etwas anfangen. 😅

    Ansonsten beantwortete ich natürlich gerne Gegenfragen.

  • Einzeln gibt es das bestimmt.

    Gerade Verrat, Intrigen und Saboteure sind an sich gerne mal gesehen in AB.

    Was es so an Kampagnen gibt, findest Du (jeweils anklickbar) hier: Kampagne – Wiki Aventurica, das DSA-Fanprojekt

    Als nördliche Kampagnen mit Grenze zu etwas wilderen Nachbarn:

    Wildermark-Kampagne (zwar eigentlich sehr zentral gelegen und damit nicht nördlich), die Wildermark ist zum Zeitpunkt der Kampagne ein recht wildes Pflaster.

    Adelige gibt es da so einige, soweit ich weiß.

    Erben des Schwarzen Eises spielt im Norden. Über die Kampagne weiß ich am wenigsten. Aber der Norden ist nicht so die "Adelsgegend".

    Donnerwacht: Auch relativ nördlich, hat die Orks als Nachbarn, glaube ich.

    "Viel Getue um gesellschaftlichen Stand und Ehre" dagegen klingt eher nach Horasreich (Königsmacher-Kampagne z.B.). Intrigen gibt es da sehr wahrscheinlich auch eine Menge.

    SC, die Gutes tun sollen und hoffentlich auch wollen, setzen eigentlich alle AB und Kampagnen voraus.

    Jahr des Greifen: Kein Norden, aber eine Stadt unter orkischer Belagerung. Bisschen herausfinden müssen die SC da auch. Ich persönlich würde es nicht als unbedingt Verrat und Intrige bezeichnen, aber auch da ist nicht jeder so, wie er vorgibt zu sein.

    Mit Schätzen geht DSA meist eher sparsam um. Entweder es gibt keine, oder sie sind nicht so viel wert, oder in den ganz alten AB werden sie wieder weggenommen.

    In "Spuren der Verheißung" gibt es z.B. tatsächlich mal einen riesigen Schatz zu gewinnen. Aber das besteht nur aus einzelnen AB, die man mittels einer Rahmenhandlung zu einer Kampagnen stricken können soll, das braucht aber dann noch viel Handanlegen durch den SL.

    Außerdem habe ich es in diesen Bereich verschoben.

  • Wie Schattenkatze schon sagte, eine Kampagne gibt es nicht, aber das Herzogtum Weiden könnte passen:

    - Sehr feudal (Ritter und Bauern).

    - Den Herrschaften geht es viel um persönliche Ehre und so, da alle sehr rondragefällig sind.

    - Mit den Goblins und Orks im Norden ist auch gleich der wilde Norden abgedeckt.

    Du müsstest schon dran arbeiten, aber das Szenario wäre schon da :laechel:.

    Das Leben ist hart, unnachgiebig, brutal, langweilig, kurz, tränenreich, gefühllos,
    arm an Freude und Wundern, aus kosmischer Sicht nutzlos und schlichtweg schön.
    Gibt es einen besseren Grund um zu lächeln?

  • Du müsstest schon dran arbeiten, aber das Szenario wäre schon da

    Da kann man auch sehr gut die Hinweise und Szenarien aus der Einsteigerbox "Das Geheimnis des Drachenritters" und der Erweiterung "Die Hexe vom Schattenwasser" weiterverwenden.

  • "Viel Getue um gesellschaftlichen Stand und Ehre" dagegen klingt eher nach Horasreich (Königsmacher-Kampagne z.B.). Intrigen gibt es da sehr wahrscheinlich auch eine Menge.

    Nein, also das Horasreich ist ganz weit weg von dem was ich suche. Das Setting ist praktisch frühmittelalterlich; kaum Städte, kein Bürgertum, dafür heroisierte, "ländliche" Adelige die noch halb im Stammesdenken stecken.

    Beowulf wäre auch ein gutes Beispiel für ein ähnliches Setting.

    (Es ist im Grunde nicht wichtig, aber darf ich außerdem fragen warum das hierher verschoben wurde? Ich bin kein Spielleiter, und suche auch keine Tipps wie man ein Spiel leitet.)

    2 Mal editiert, zuletzt von Gast (18. Dezember 2020 um 15:08)

  • Weil es im Produkte-Unterforum um "produktspezifische Fragen" geht (wann erscheint x, bestimmtes Produkt y diskutieren, Rezensionen zu Z, etc.) und zu suchende AB oder Fragen zu AB/Kampagnen in den Spielleiter-Bereich gehören.

    "Stammesdenken" wird schwierig in Aventurien. Da, wo es Stämme gibt, gibt es keinen Adel. Als Ausnahme davon kenne ich die Nebachoten: da gibt es auch eine sehr alte Vergangenheit und Bezüge dahin. Allerdings ist deren Umfeld nicht so ganz frühmittelalterlich und dünn besiedelt, wie von Dir gesucht.

    Es gibt auch wenig AB, die mit ihnen zu tun haben, und keine Kampgne.

    Aber über Weiden sagt man - und noch mehr über Andergast und Nostria - es sei hinterwäldlerisch. Da sind auch die Adeligen nicht unbedingt gebildet. Nördlich des MR gibt es allerdings keinen fest etablierten Adel und deren Lehen (Svellttal, Elfenlande, bis rauf nach Riva).

    "Kaum Städte" ist im kleinen Aventurien ebenfalls schwierig, aber der noch recht dünn besiedelte Norden wohl noch am ehesten gegeben (eben jene Gegend nördlich der Salamandersteine zwischen westlichem Bornland und Riva).

    Ich kenne die Erben Schwarze Eises-Kampagne und die Donnerwacht-Kampagne nicht, ob sie die weiteren Anforderungen abseits der Örtlichkeit erfüllt.

  • Ich meine nicht dass sie wörtlich noch in einer Stammesgesellschaft leben, sondern dass sie in ihrem Denken einfach noch sehr auf ihre Abstammung und die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Volk fixiert sind. Im Horasreich wo es Titularadel und Ansätze von Humanismus gibt, löst sich dieses Weltbild ja gerade eher auf.

    Ich kenne die Aufmachung von Aventurien 😅

  • Ich kenne kein Abenteuer und keine Kampagne, die der Nibelungensaga als Ganzes auch nur ähnelt. Einzelne Elemente gibt es immer wieder mal, zum Beispiel in Helden einer Saga. Ich schlage vor, du denkst dir selbst etwas aus (genug Sagen zum adaptieren gibt es ja) und verlegst das Ganze dann in die Dunklen Zeiten in das Königreich bzw. Herzogtum Baliho/Herzogtum zum Pandlaril. Die genaue Zeit ist wichtig, wenn du dich an die offizielle Geschichtsschreibung halten möchtest, denn zwischendurch mischt der Erste Orkensturm Weiden ganz schön auf.

  • Das wirkt wirklich perfekt, danke. Es geht uns eh nicht darum genau die selbe Geschichte nachzuspielen, sondern einfach darum die Atmosphäre einzufangen und ein paar kennzeichnende Plotelemente zu haben. Bei dem Abenteuer muss man dazu nur ein paar Sachen abändern.

    Keiner von uns hat genug Zeit und Fantasie ein eigenes Abenteuer zu schreiben, desshalb suche ich ja eines.

  • Ich würde einen ganz anderen Ansatz wählen.

    Die Nibelungensage geht auf nordische Einflüsse zurück. Wenn ich an einige Leitmotive denke, bin ich schnell bei den Thorwalern und meine Empfehlung wäre: Helden einer Saga

    Diese hat durchaus auch eine politische Note (Traditionalistien gg. progressive Kräfte in Thorwal), die man noch weitaus stärker ausbauen kann.

    Ich persönlich fand die Kampagne zwar eher so naja, was aber daran liegt, dass sie sich m.E. nicht wirklich stimmig in den aventurischen Hintergrund einfügt (und ursprünglich auch nicht für DSA geschrieben wurde).