Ritterliches Verhalten

  • Ist richtig, ob das Ganze das perfekte ritterliche Verhalten ist bezweifle ich ebenfalls. Wie gesagt das Abenteuer und die Charaktere sind noch neu, ich habe vorher nie ehrenvolle Charaktere gespielt und der Dieb steckt mir noch etwas in den Knochen ^^ aber das ändert nicht die Situation das eine Verhandlung von meinem Sold zwischen dem Dorf und mir von einer dritten Person unterbrochen wird

    Wir können aber wirklich gern noch eine Diskussion lostreten warum ich gegen 4 mindere Feylamia fast gestorben wäre und dann Feuer und Flamme sein soll einen uralten Feylamia zu töten für insgesamt 42 Silbertaler und ob mein Rondra Glaube mich wirklich dazu bringt offensichtlich sterben zu wollen 😋 das bezweifle ich stark. Schutz der Schwachen springt soweit ich das beurteilen kann nur bei akuten Gefahren rein. Ansonsten schreib ich demnächst Briefe an die Rondra Tempel und appeliere an deren Ritterlichkeit wenn ich durch die Totensümpfe will und mir da zuviele Moorwürmer und Untote rumrennen..

    Nein Spaß beseite, das Dorf hat Probleme mit nem Vampir. Ich helfe gern, hab ich auch vorher aber mein Charakter hat einen Auftrag, für diesen brauch er Geld, wenn ich also Söldner Aufträge annehme erwarte ich eine Söldnerbelohnung. Die Alternative wäre der Meister bringt die Hauptquest (sprich den Charakter den wir begleiten) zu dem Vampir. Ansonsten bleibe ich bei der Quest und schütze zur Not das Dorf falls er angreift (wie er das wohl öfter tat)

  • Der Ritter kann doch immer noch um Sold feilschen. Wenn die anderen mit weniger zufrieden sind, ist das doch deren Sache. Sie können für ihn nicht zustimmen, er kann ihnen nicht verbieten, weniger als er haben zu wollen.

    Ebenso, ob die Dörfler noch bereit sind, dem Ritter mehr zu bezahlen, wenn sie schon einige Leute haben, müssen die Dörfler wissen.

    Die andere Diskussion, so sie als nötig erscheinen sollte, würde nicht zur hiesigen Ausgangsfrage gehören.

  • Schattenkatze genau. Das ändert nichts an der Ausgangslage. wenn jemand anders um den preis feilscht springt man ja auch nicht dazwischen und akzeptiert für denjenigen.

    und ob ich sold nehme für einen auftrag! (und mehr ist es nicht. eine quest mit mieser belohnung und hohem einsatz) ist ja jedem selbst überlassen.. ich greife auch keinen Riesenkraken an weil meiner ritterlichkeit meinen IQ um drölfzig senkt und springe mit hochgehaltener klinge in den Ozean.

    Hohes Quest Risiko = Hohe Belohnung

    Schwache Person wird angegriffen = Schutz der Schwachen

  • Ich muss da doch mal einhaken.


    Der Adel gilt von Praios eingesetzt. Und ist somit Teil der göttlichen Ordnung zwischen den Ständen. Ob uns das aufgeklärten Wesen im 21. Jahrhundert so passt, sei mal dahingestellt. Und darum geht es auch gar nicht.


    Der Ritter hat im Regelfall einen Kriegerbrief. Warum sollte er keinen Respekt einfordern können? Weil er Teil der Ordnung ist.

    Meine Aussagen beziehen sich auf ein Land abseits der Feudallande (also Land ohne Adel) und da bringt "ich bin irgendwo Adeliger und habe besondere Rechte und stehe Praios gegeben über X" gar nichts. Selbst im Feudalen Ausland (also Reiche mit Adelsherrschaft) sind Rechte und Autorität schon stark eingeschränkt, werden aber üblicherweise aus Höflichkeit gewährt.

    Der mittelreichische Kaiser hat aber dem horasischen Junker im Horasreich überhaupt nichts zu sagen und auch nicht dessen Untertanen. In irgendeiner freien Stadt gilt das erst Recht und im Herrenlosen Nirgendwo sowieso. Das die lokalen Machthaber vielleicht gegen ihre eigenen Leute vorgehen, wenn sie einem wichtigen Gast dumm kommen ist nochmal etwas ganz anderes.

    Im freien Norden ist "adelig" jedenfalls kein besonderer Stand, der irgendwelche Privilegien gibt.

    Einen Kriegerbrief haben Ritter nicht, aber selbst wenn man einen Kriegerbrief hat, nützt er nur dort etwas, wo Krieger auch ein besonders respektierter Stand sind.

  • Also ich wäre auch zu 100% auf der Seite des Jägers.

    Ein Ritter schwört einen Eid, schwört auf Edelmut, auf rondrianische Werte und all dies zieht er schon mit der Verhandlung nach de Geld in den Dreck. Das ist auf dem Niveau des Trunkenbold adligen der überall Schulden anhäuft. Ein privilegierter der seinen Kodex mit Füßen tritt.

    Natürlich kann der Ritter auf das vereinbarte Pochen was seine Schande nur weiter steigert.

    Er kann unter gewissen Umständen sogar für rechtliche Strafe sorgen. Er ist von Stand und das ist nun mal so.

    Vermutlich würde aber statt eine körperliche Züchtigung oder dergleichen es eher Richtung: Dann stellen wir ihn 1 Stunde an den Pranger und in der nächsten Kneipe hätte der Jäger Freibier und Frauen so viel er, will weil er diesem schändlichen Raubritter die Stirn geboten hat.

    wenn ich also Söldner Aufträge annehme erwarte ich eine Söldnerbelohnung.

    Und das ist der Unterschied. Ein Söldner ist eine Mietklinge. Ein Krieger ist schon ehrenhafter aber auch "mietbar". Ein Ritter ist was Ehre angeht vermutlich nur noch Knapp hinter einem Rondrianer. Der sollte sowas ohne Verhandlung machen oder Lohn zu erwarten und nehmen was man ihn gibt als Dank.

    Wie gesagt in meinen Augen Raubritter vs Ehrenvoller Jäger. Und jeder weitere Protest steigert da eher die Schande.

  • Raubritter definiert sich mit den Worten Plünderung und Raubzüge, keins von beidem sehe ich beim feilschen von Preisen in Gefahr.

    @Lyral Theoretisch klingt das ganz gut, praktisch gesehen ernähre ich einen Knappen, ein Pferd und mich, würde ich nehmen was man mir gibt wäre ich auf Almosen angewiesen. + bedenke das die sich anscheinend seit Jahrzenten hätten per Brief oder Kurier an die Rondra Kirche wenden könnten und die dann anscheinend umsonst helfen MÜSSEN.. oder bei jedem anderen Problem das mit einen ehrenhaften Kampf zu tun hat.

    Würde aber nicht passieren. Die Totensümpfe sind immernoch voll mit Untoten, Monstern und Dämonen ohne das jeder Geweihte auf Dere dort sein Leben fristet. Die Echsenlande sind immernoch geschuppt ohne das jeder Zwerg der ne Axt halten kann da sein frühes Todesglück probiert.

    Was ich damit sagen will, manche Dinge sind zu gefährlich oder bringen nichts, sich in den möglichen Tod zu stürzen.. dafür brauch ich mehr Motivation.

    Vielleicht orientiert sich aber auch mein Ritter irgendwann in Richtung Kor statt Rondra :p wer weiß das schon..

  • Der sollte sowas ohne Verhandlung machen oder Lohn zu erwarten und nehmen was man ihn gibt als Dank.

    Das ist der entscheidende Satz in meinen Augen.

    Vorher Geld zu verlangen oder mehr zu wollen ist in meinen Augen einfach jenseits des Rittertums und pures Söldnertum.

    Genau wie:

    Hohes Quest Risiko = Hohe Belohnung

    Für einen Ritter sollte die absolute Primärmotivation sein "Weil es das richtige ist" und dann davon ausgehen, das man ihm entsprechend seinem Edelmut es ihm dankt.

    Und wenn es Bauer Alrik nicht kann weil er zu arm ist dann hofft man halt das Balrik es bei der nächsten Queste kann.

    Wie gesagt ja ein Ritter muss essen. Nur sollte Reichtum und Geld nicht die Motivation seiner Taten sein. Dafür ist der Söldner da.

  • Hallo

    Inhaltlich bin ich voll beim Jäger. vom Spiel bin ich voll beim Ritter. Einer in der Gruppe ist der Anführer der Sprecher. Wenn der Ritter eine A..geige ist hat das interessantes Potential für Rollenspiel . Allerdings denke ich das der Ritter keine Mittel hat das Verhalten des Jäger zu sanktionieren. Für was ??

    Adel funktioniert in den meisten fällen wohl nur wenn man den Vorteil Reich. Die Kosten für einen privilegierten Stand werden die Mitspieler nicht bezahlen.

  • Ich würde hier zwei Dinge auseinander nehmen wollen.

    Erstens, der Titel des Themas sagt "Ritterliches Verhalten". Viele verstehen darunter das Ideal des rittlerichen Bildes, also einen Recken, welcher sich wirklich immer für die Schwachen einsetzt und dies als seine Pflicht sieht und nicht erst nach einer Gegenleistung fragt. Dies ist hiernicht der Fall. Deine Beschreibung Deines Ritters und seines Verhaltens entspricht wohl eher dem realistischen Ansatz eines Ritters. Dieser kann neben dem Ideal, gerne auch mal die Mentalität eines einfachen Söldners, eines Raubritters oder eines Tyrannen haben. So gesehen, ist weder der Ritter noch der Jäger im Recht bzw. Unrecht. Die Frage ist: Was verstehst Du selber unter "Ritterlichem Verhalten"?

    Wenn es wirklich um das ritterliche Ideal geht, sind Deine Aussagen eher zweifelhaft. Nein, der Schutz der Schwachen bezieht sich nicht auf die unmittelbare Gefahr. Als "klassischer" Ritter bist Du der Schutzbefohlene Deiner Untergebenen. Das ist Deine Aufgabe. Du bekommst Deine Privilegien nicht dafür nur dann einzugreifen, wenn eine unmittelbare Bedrohung besteht. Wenn Du erst erst dann das Schwert ziehst, wenn der Ork in das Dorf einfällt und Du zufällig anwesend bist, hast Du in Deiner Aufgabe halb versagt. Wie ein Hirte ist es Deine Aufgabe voraus zu schauen und aufkommende Bedrohung abzuwendne, bevor die Situation eskaliert und Du nur noch reagieren statt agieren kannst.

    Nun weiß ich nicht, welche Edition ihr spielt. Zumindest in der 4. Edition sind Ritter (genau wie Krieger), durch ihr Paket grundsätzlich erst einmal auf dieses Ideal angelegt. Du müsstest also die Prinzipientreu wegkaufen, um Deinen SC so ausspielen zu können. In der 5. Edition wäre es hingegen Deine Entscheidung, wie Du Deinen Ritter anlegst. Hier wäre auf jeden Fall die Kommunikation mit dem SL gut, damit er weiß, wie Dein SC tickt, um ihn möglichst weich ins Abenteuer zu leiten. Das macht sich auch in dem Verhalten der NSCs bemerkbar. Das der Jäger in Deine Verhandlungen reinlangt ist eine Sache, eine andere ist es, dass der Bauer sich an dem Jäger orientiert und die Position des Ritters einfach ignoriert. Für mich sieht das so aus, als wenn der SL und Du evtl. unterschiedliche Vorstellungen darüber haben, wie die Realität in eurer Spielwelt aussieht.

    Zweitens, ist es ein Irrtum, dass Du ein OT-Problem IT lösen kannst. Auch ein Wechsel der SCs hilft in diesem Fall nichts. Ein Ritter und ein Jäger können wunderbar harmonieren. Wenn sie es nicht tun, dann deswegen, weil es die Spieler (oder einer der Beiden) nicht wollen. Genau das gleiche wird bei jeder anderen gewählten Konstellation von SCs passieren.

    PS: X76 ich kann Deine Ausführungen wieder nicht teilen. Du schreibst: "Das die lokalen Machthaber vielleicht gegen ihre eigenen Leute vorgehen, wenn sie einem wichtigen Gast dumm kommen ist nochmal etwas ganz anderes." In meinen Augen ist das eben nichts anderes, sondern die Essenz dessen, wie Macht funktioniert. Man akzeptiert die Adelsherrschaft, neben dem Aspekt des göttlich gegebenen, nicht deswegen, weil der Kaiser (der alte, fette Sack), so ein toller Duellant ist, der einem das Schwert in dem Leib rammt, weil man sich nicht angemessen verhält, sondern weil man die Macht seiner Untergebenen respektiert und fürchtet. Das ist das gleiche Prinzip, warum ein horasischer Junker dem Kaiser also sehr wohl bis zu einem gewissen Grad Respekt zollen wird und sich von diesem etwas sagen lassen wird. Nicht weil er ihm rechtlich unterstellt ist, sondern weil jene, die über ihm stehen, das von ihm erwarten. Genau so wollen sie nämlich auch bezüglich ihres Standes behandelt werden. Natürlich hat das alles seine Grenzen, aber Deine Worte klingen immer so, als ob Barone, Grafen, Könige und Kaiser hinter der Grenze real gesehen plötzlich all ihre Privilegien und ihre Macht verlieren würden und dem ist nicht so.

  • Theoretisch klingt das ganz gut, praktisch gesehen ernähre ich einen Knappen, ein Pferd und mich, würde ich nehmen was man mir gibt wäre ich auf Almosen angewiesen. + bedenke das die sich anscheinend seit Jahrzenten hätten per Brief oder Kurier an die Rondra Kirche wenden könnten und die dann anscheinend umsonst helfen MÜSSEN.. oder bei jedem anderen Problem das mit einen ehrenhaften Kampf zu tun hat.

    Das eine ist wiederum ein eigenes Problem und ein ganz anderes Thema, das im Forum auch schon öfter diskutiert wurde, und daher auch separat diskutiert werden sollte.

    Geld für SC, wie viel oder wenig, was ist viel, wenig, angemessen oder normal, die Probleme von einigen Charakteren, die eigentlich für Ehre und Selbstlosigkeit ausziehen, aber trotzdem Geld zum über die Runden kommen benötigen, die Geldwirtschaft im eigenen Aventurien (haben SC automatisch immer und überall genügend Geld auch gerade dabei, um gemäß ihrem Lebensstandard zu leben, oder wird jeder Kreuzer bei Ausgabe abgezogen und an Geld ist da, was wirklich erhalten wurde, vorhanden und gerade zur Hand ist) - das sind Punkte, die innerhalb der Gruppe besprochen und geklärt werden müssen.

    Auch wenn es durchaus ebenfalls an SC liegt, sich selbst zu kümmern, um an Geld zu kommen, liegt es noch etwas mehr am SL, Möglichkeiten zu eröffnen, den SC Möglichkeiten zukommen zu lassen.

    Dazu haben wir diverse Fäden, wenn Eindrücke und verschiedene Handhabungen gesucht werden.

    Das andere ist ein Umstand, den man IT wie OT ignorieren sollte oder wenigstens nicht zu sehr berücksichtigen, denn dann funktionieren sehr viele AB nicht, in denen NSC oft sehr dämlich sind, oder nicht ihren Auflagen als Lehnsherren oder auch nur Stadtwache nachkommen, weil ständig böse Dinge unter der Nase von Obrigkeiten (Adlige, Wachen, Geweihten und Tempeln) geschehen, manchmal auch schon lange, und die immer noch bequem auf dem Hintern sitzen bleiben, weil ja die SC vorbei kommen und das regeln sollen.

    Auch die Diskussion, was nun ritterliches Verhalten ist oder nicht wäre ein eigener Faden.

    Alternativ könntest Du, tyro , Deinen Ausgangsbeitrag erweitern.

    Im Moment steht da: Jäger behandelt adeligen Ritter nicht angemessen und tritt völlig unangemessen im Verhalten und Umgang auf.

    Das ist aber eine ganz andere Ausgangslage, als Ritter feilscht um mehr Geld für eine gefährliche Aufgabe (und ist dabei bereit, den einfachen Leuten das letzte Geld abzuknöpfen, wenn die schon eine Kollekte durchführen müssen, um mehr als 2 Dukaten in einem Dorf zusammenzukriegen, wie sich das liest), und Jäger beschließt, dass die Bezahlung völlig reicht, und zu dem auch passen kann, in wieweit das Verhalten des Ritters angemessen oder nicht ist.

    Und das ist halt eine ganz andere Thematik als das, was im ersten Beitrag steht.

  • Wir können aber wirklich gern noch eine Diskussion lostreten warum ich gegen 4 mindere Feylamia fast gestorben wäre und dann Feuer und Flamme sein soll einen uralten Feylamia zu töten für insgesamt 42 Silbertaler und ob mein Rondra Glaube mich wirklich dazu bringt offensichtlich sterben zu wollen 😋 das bezweifle ich stark. Schutz der Schwachen springt soweit ich das beurteilen kann nur bei akuten Gefahren rein. Ansonsten schreib ich demnächst Briefe an die Rondra Tempel und appeliere an deren Ritterlichkeit wenn ich durch die Totensümpfe will und mir da zuviele Moorwürmer und Untote rumrennen..

    Das klingt alles sehr nach dem üblichen modernesDenken-Problem.

    Versuch mal mehr dran zu denken dass Götter und Leben nach dem Tod real sind.

    Wär doch super bei so einer ehrenvollen Aufgabe zu sterben, das sollte dann einen direkten Einnzug in Rondras Hallen geben.

    Andersrum werden die Briefe an den Tempel Rondra wohl nicht sehr auf deine Seite ziehen.

    Ich kenn das zB von Gruppen die Peraine-Geweihte als Gratis-Heiler missbrauchen, die hab ich mal OT darauf hingewiesen dass Peraine das wohl nicht gern sieht, und wenn Peraine einem zürnt ists dann modern gesagt vorbei mit einem guten Immunsystem.

    Regeltechnisch finde ich es problematisch dass man sich Adelig 'kauft'. Das sagt ja dem Spieler praktisch dass er dafür was erwarten kann. Bei mir gibts sowas OT gratis, und die IT-Kosten sind eben dass ein besonderes Verhalten erwartet wird. Legt man dass nicht an den Tag kann man auch kaum Respekt erwarten bzw wird aufständisches Verhalten oder die Mißgunst anderer Adeliger provozieren.

  • Ich würde noch anführen, dass Adel nicht gleich Adel ist. Jeder wird sein Haupt vor der Kaiserin oder einem Fürsten beugen, aber warscheinlich eher weniger vor einem niederen Ritter aus dem weit entfernten Gradnochsjepengurken. Gerade wenn weit ab von der Zivilisation ist, spielen Stände eine eher untergeordnete Rolle, denn oft sind die Adligen in solchen Gebieten (auch in unserem Mittelalter) selbst eher Teil der Dorfgemeinschaft und nicht viel reicher oder priviligierter als die Bewohner. Solche Orte sind meist sehr arm und da die lokalen Adligen ihr Einkommen aus selbiger Region beziehen sind diese im Umkehrschluss auch eher ärmlich.

    Gerade als Ritter sollte es noch andere Anreize geben als nur das schnöde Geld, denn fast noch wichtiger als hübsche Rüstungen und Prunkschwerter sind für einen Ritter Ruhm und Ehre und diese steigen Proportional zur härte der Bedrohung. Natürlich kannst du darauf beharren, dass du als Adliger entscheiden darfst, kannst aber nicht viel machen wenn dein Anspruch ignoriert wird, besonders von einem Zivilisationsfremden Jäger. Sicher könntest du ihn vor einen Praioten schleppen, aber da würde der gierige Ritter warscheinlich ebenso sein Fett wegkriegen wie der Jäger. Ausserdem gebe ich noch zu bedenken, dass die praiotische Ordnung nicht nur vorsieht, dass die niederen Stände gehorsam zeigen, sondern auch, dass die hohen Stände die niederen Schützen. Man kann nicht das eine Einfordern und das andere weglassen. Somit wäre es als Adliger deine Pflicht den Bauern beizustehen. Klar kannst du darauf beharren, dass es nicht dein Lehen ist und damit auch nicht dein Problem, aber das wäre entgegen allen rondrianisch ritterlichen Tugenden. Hier kannst du dich auf Kor berufen, aber damit schiesst man sich als Ritter eher selbst ab und degradiert sich selbst zum Söldner. Zum Rittertum gehört nun mal mehr als Waffen und Pferde. Es steht jedem frei seinen Charakter so auszuspielen wie man will, man muss dann aber auch mit den Konsequenzen leben und sollte sich dann nicht auf Dinge berufen, denen man selber nicht viel Respekt zollt. Einen gierigen Ritter zu spielen ist völlig ok, dass das aber nicht immer von allen gern gesehen und ernst genommen wird muss man akzeptieren. Die Gruppe scheint sich schon entschieden zu haben zu helfen und dass für einen geringen Preis. Du kannst also weiter auf Belohnung und Stand beharren, oder dich fügen und deinen persönlichen Ruhm im Kampf gegen ein Geschöpf des Bösen steigern, denn einen Vampir getötet zu haben können nur wenige von sich behaupten. Die Möglichkeit des Todes bleibt natürlich, aber die meisten Ritter würden es trotzdem wagen, denn sie sind meist von tiefer Religiösität. Besonder in Aventurien wo es die Götter bewiesenermassen gibt, muss man das stärker gewichten. Wieso sollte man Angst vor dem Tod haben wenn doch Rondra einen bei einem ruhmreichen Opfertod in ihr Paradies einlädt?

    Wegen der Anführer-Funktion: Anführer ist man nur solange, wie die Angeführten mitspielen. Wenn der Anführer seine eigenen Interessen versucht durchzusetzen, dürfen die Angeführten das selber auch, selbst wenn es dem Anführer zuwidergeht. Der Jäger fand wohl, dass dein Ansatz falsch ist und hat selber nach seinen Prinzipien gehandelt.

  • Ihr habt insgesamt ja recht. Mein Verhalten als Ritter muss ich ändern, nochmal: Der Char ist neu und ich finde mich noch rein. Trotz allem entscheidet der Jäger nicht über meinen Lohn, ich sage dem nächsthöheren Adligen auch nicht was für ihn angemessen ist. Davon ab das ein Dorf mit Sicherheit wertvolleres bieten kann als 42 Silbermünzen die wir unter 4 Leuten aufteilen müssten, ob das das romantische Bild des edlen Ritters unterstützt oder nicht, der dreckige zerlumpte Ritter mit schmutzigem Pferd und zerdellter Rüstung wirkt dann sowieso eher wie ein Söldner 😂

  • Trotz allem entscheidet der Jäger nicht über meinen Lohn, ich sage dem nächsthöheren Adligen auch nicht was für ihn angemessen ist.

    Da mir immer noch nicht so eindeutig ist, was genau geschehen ist:

    Da nahm der Jäger den Beutel mit Edelsteinen und nahm den Beutel mit, ich habe abgelehnt für die 20 Silbertalen in bunten Steinen, später im Menschendorf wollten die eine Kollekte einsammeln und als sie uns das Geld geben wollten meinte er das die es behalten können.

    In dieser Wiedergabe entscheidet der Jäger nicht für den Ritter, sondern für sich. Weshalb ich weiter oben schrieb, dass der Ritter halt sich für sich selber feilschen kann (es aber vielleicht die Frage ist, ob ihm mehr geboten wird, wenn man gerade schon mehrere Leute für den geringeren Lohn bekommen hat).

  • Kuma

    Deine Ausführungen Beschreiben das märchentypische Ideal eines Ritters. Mir wäre das persönlich zu naiv und monoton als Schnitt der aventurischen Gesellschaft. Ein Ritter, der diese Ideale nicht verkörpert und eine angemessene Belohnung fordert, scheint mir da schon viel eher an der Realität zu liegen.

    Einmal editiert, zuletzt von Scoon (16. Dezember 2020 um 15:35)

  • Natürlich hat das alles seine Grenzen, aber Deine Worte klingen immer so, als ob Barone, Grafen, Könige und Kaiser hinter der Grenze real gesehen plötzlich all ihre Privilegien und ihre Macht verlieren würden und dem ist nicht so.

    Auf ihrem Land sind sie zumindest auf dem Papier das Maß aller Dinge. Ihre verbriefte Autorität (im Sinn von "Ich Chef und sage was gemacht wird" endet in der Regel am Grenzstein ihres Herrschaftsbereiches und formal hat ihnen da auch ihr Lehnsherr oder andere Adelige nicht hineinzureden und keine Handhabe.

    Ich stimme Dir völlig zu, dass man seine Autorität in der Praxis selbst auf dem eigenen Land nicht so rigoros ausüben kann und es viel mehr Dinge gibt, die das Endergebnis beeinflussen.

    Hinzu kommen natürlich noch das komplizierte Geflecht der ganzen Adelsgeschlechter, die Möglichkeit mehrfacher Titel usw.

    Ich stimme Dir ebenfalls zu, dass der horasiche Junker den mittelreichischen Kaiser alle Ehre zu Teil werden lässt, aber er ist dazu Rechtlich nicht verpflichtet (und der Kaiser kann das auch nicht einfordern). Es gilt eher die "Verpflichtung" (allgemein praktizierte Höflichkeit) aus der Etikette (wobei die Furcht vor den eigenen Leuten sicher auch "motivierend" ist).

    Hätte bei Dir der nostrische Ritter einen Herrschaftsanspruch gegenüber dem horasischen Patrizier (gemeint ist einflussreicher Bürgerlicher)/ dem horasichen Mittelständischen / dem einfachen Einwohners [Stadt], dem einfachen Einwohner [Land])? Oder um zum Eingangsbeitrag zu kommen: gegenüber einem Jäger im Nirgendwo? einer nordischen Stadt ohne Adel? in einem fernen Reich?

    Macht es einen Unterschied, wenn es ein Ritter aus dem Mittelreich wäre?

    Nach meiner Vorstellung würde der Hotelinhaber (Mittelstand) zwar seinen nostrischen Gast mit allen gebührendem Respekt (Anrede etc.) behandeln (sofern er sich die Unterkunft und den Service überhaupt leisten kann :evil: ) , aber nicht den Kellner spielen und erst Recht keinen Kniefall machen. Dafür hat der nostrische Ritter einfach viel zu wenig "Futter" (Drumherum) und Autorität schon gar nicht. Den Kneipenwirt an der Landstraße könnte er schon eher so herumschubsen (wobei der Kniefall auch da für mich ein Streitfall wäre).

    "Macht" und "Privilegien" lassen an der Grenze (an einer Reichsgrenze umso mehr) auf jeden Fall ordentlich Federn und je geringer das ursprüngliche Potenzial (z.B. Niederadeliger) ist, desto mehr. Wichtig ist mir, dass es eben keinen Anspruch gibt und das war in dem Ausgangsbeitrag ein sehr wichtiger Kernpunkt "wenn ich einen Rondra gefälligen Adligen spiele will ich diesen Respekt einfordern können, zur Not mit Gewalt." Er kann da überhaupt nichts einfordern und auch nicht mit Gewalt. Meist wird man ihn seines Standes entsprechend behandeln, aber wenn man es nicht tut, passiert (oft) erst einmal gar nichts.

    Er kann auf keinen Fall irgendeinen Einwohner zusammen prügeln, weil dieser ihn nicht so behandelt hat, wie er glaubt behandelt werden zu müssen (nicht einmal im eigenen Land). Das Recht der leichten Hand ist kein wirkliches Gesetz, sondern bestenfalls toleriert. Vor allem aber weit weniger als mit Gewalt "Ordnung zu schaffen" (keine Rechtsgrundlage). Ob so ein Machtmissbrauch auch angezeigt oder verfolgt wird ist nochmal eine andere Frage. In etlichen feudalen Regionen kommt selbst der kleine nostrische Ritter wohl ungestraft (und oft auch unangezeigt) davon, wenn er den Schweinbauern (oder passend zum Eingangsbeitrag freien Jäger) zusammenschlägt. Er darf es aber eigentlich nicht!

    Einmal editiert, zuletzt von x76 (16. Dezember 2020 um 16:30)

  • Wie wäre es wenn du die Belohnung von einer höheren Instanz als den ärmlichen Dorfbewohnern einforderst? Klar das besagte Dorf ist weitab vom Schuss, aber es gibt immer irgendeinen Fürsten der über das ganze herrscht. Für das bezwingen eines Feylamias lässt dieser sicher was springen, aber warscheinlich erst nach dem erledigen. Wenn man es so bedenkt ist ein Feylamia eine mindestens so grosse Bedrohung wie ein ausgewachsener Drache, da sie fast nicht tot zu kriegen sind, fast keine schwächen haben und ihn überhaupt in die Finger zu kriegen wird schwierig genug mit seinen Täuschungsfähigkeiten. Mit der Belohnung lässt sich dann auch sicher der Unterhalt für Pferd und Knappe bezahlen. Eine weitere Anlaufstelle wäre vielleicht die Rondrakirche, das es ja eigentlich ihr Metier ist solche Bedrohungen zu behandeln. Sie werden sicher auch froh sein um diese Rondragefällige Tat.

  • Hätte bei Dir der nostrische Ritter einen Herrschaftsanspruch gegenüber dem horasischen Patrizier (gemeint ist einflussreicher Bürgerlicher)/ dem horasichen Mittelständischen / dem einfachen Einwohners [Stadt], dem einfachen Einwohner [Land])? Oder um zum Eingangsbeitrag zu kommen: gegenüber einem Jäger im Nirgendwo? einer nordischen Stadt ohne Adel? in einem fernen Reich?

    Simple Antwort: Ja.

    Da die SF nichts damit zu tun hat ob Person X über Person Y Macht hat, oder Repressalien zu befürchten hat, sondern ob Person X durch Auftreten, Präsenz, Stand auf Person Y derart einschüchternd wirkt, dass er einfach deswegen folgeleistet.

    Würde im Text stehen: Wenn du ein direkter Lehensherr bist, und du einem Untergebenen ein Befehl erteilst und diese SF besitzt dann wird er nach einer Probe evtl gehorchen.

    Dafür gibt es ja am Ende die Vergleichsprobe:

    Person X gewinnt. Auch der Reiche Händler ist von dem strikten auftreten des fremden Adeligen derart Eingeschüchtert das er ihm folge leistet.

    Person Y gewinnt: Der Händler ist trotz großer Worte und imposanten auftreten wenig beeindruckt, ist höflich aber tanzt ihm nicht nach der Nase.