Ritterliches Verhalten

  • Moin ihr Orks,

    ich habe eine Frage zu einer bestehenden Situation. Ich spiele einen nostrischen Ritter im Adel 1. Jetzt gibt es in der Gruppe einen PC der diesen Ritter nicht leiden kann, sei es drum wieso. Der Ritter ist mit dem Gefolge in der nähe von Riva unterwegs und hat in den vielen Elfendörfern keine Authorität, die Frage ist wie ich einen Spielercharakter dazu bringe mir nicht auf der Nase rumzutanzen, ich suche eine Art Konsequenz. Sowas wie ein Duell bis einer umfällt oder sowas, aber wenn er das nur belächeln würde.. welche Optionen hätte ich? Wenn ich einen Bauern spiele weiß ich wo sein Platz ist, wenn ich einen Rondra gefälligen Adligen spiele will ich diesen Respekt einfordern können, zur Not mit Gewalt. Ansonsten könnte man sich das Adels System auch sparen 🤣

    Danke im vorraus

  • Wer und was ist denn dieser andere Charakter?

    Einen Adeligen und Ritter nicht leiden können ist im Grunde völlig okay. Es zu zeigen und hart zu demonstrieren, das ist unpassend in einer Gesellschaft wie jener in den meisten Regionen Aventuriens, weil man dafür tatsächlich bestraft werden kann.

    Bei Elfen mag es gut sein, dass die sich um einen adeligen Ritter nicht scheren, weil es einer von mehreren Menschen ist und sie mit der menschlichen Hierarchie und Feudalwesen wenig bis gar nichts zu tun haben.

    Aber jeder mensch, Halbelf, was-immer, der in einer entsprechenden Region aufwuchs, weiß um Stände und dass Adeligen die sind, die am längeren Hebel sitzen, mehr Rechte und Ansehen haben.

    Wenn es jemand aus einer anderen Kultur kommt, wie Barbaren, die kennen wiederum nichts von solchen Hierarchien und Ständen (sollten es aber schnell lernen, denn im fremden Land sitzen sie am ganz kurzen Hebel).

    Duell: Das setzt voraus, dass der andere satisfaktionsfähig ist. Einen Bauern würde man nicht fordern, weil der einfach so weit drunter steht Auch den Streuner aus der Gruppe, so als Beispiel, wurde man nicht fordern, weil man damit mehr Anerkennung zugesteht, als verdient ist.

    Diejenigen, die nicht satisfaktionsfähig ist, bekommen dann vielleicht die bloße Hand ab.

    Im Grunde kann man zur örtlichen Obrigkeit gehen, aber das kommt OT meist nicht so gut, wenn man einen anderen SC festnehmen lässt und anzeigt.

    Im Grunde sehe ich das aber als OT-Problem, das auch OT angegangen werden solltem bevor IT-Konsequenzen angesetzt werden, bei denen dann womöglich der andere Spieler nicht weiß, wieso, weshalb und warum sein Charakter nun so die Hucke voll bekommt.

  • Das wäre ein abgeschotteter Jäger der nicht mit Menschen klar kommt, sprich nicht satisfaktionsfähig. Die Dörfer die wir zur Zeit durchreisen haben weniger hierachische Ränge als eine Hippie Sippe gefühlt.. 😂

  • Nicht sanktionsfähig heißt aber auch: Weise ihn auf sein Fehlverhalten hin.

    Was ist der Rest der Gruppe? Manchmal muss man sich entscheidenob der Adilge eher jovial gespielt wird oder der SC des Jägers den Adilgen einfach als aldigen akzeptiert.

    Ansonsten gibt es in der nächsten Stadt dann Probleme für den Jäger...

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Grundstzlich stimme ich Schattenkatze zu: Das sollte erstmal OT besprochen werden.

    "Die Gesellschaft des Mittelreiches basiert auf Sesshaftigkeit, persönlichen Bidnungen und dem Gedanken, dass die Götter jedem Menschen den rechten Platz zugewiesen haben. Ein Leibeigener oder Zunftknecht mag arm und geschunden sein, besitzt aber soziale Sicherheit. Außerhalb dieser starren Standesordnung stehen vor allem drei Gruppen: Fahrende, verurteilte Verbrecher und fremde Völker. [...] Rechtlose brauchen Fürsprecher, die sie vor einem Gericht vertreten, Juristisch können sie von jedermann straffrei betrogen oder ausgeraubt werden [...]" (Herz des Reiches S. 31)

    Ein abgeschotteter Jäger gehört zu dieser Gruppe der Rechtlosen. Wenn er sich mit dem Ritter nicht gutstellt, bewegt er sich auf hauchdünnem Eis.

    "So lange sie sich ihrer Umgebung anpassen und nicht den Zorn des Volkes auf sich ziehen, haben sie ein passables Auskommen. Überwiegt aber die Missgunst gegenüber den Fahrenden, können sie schnell zu Opfern werden." (ebd.)

    Wenn der Ritter ihm nicht direkt Respekt einprügelt (was straffrei bliebe und kein formelles rondranisches Duell erfordern würde) kann er ihm doch vielleicht bitter nötigen rechtlichen Beistand vorenthalten, wenn der Jäger in einer Stadt einmal aneckt - und sei es nur, weil er zu Geld gekommen ist, das ihm jemand neidet, der dann erfundene Vorwürfe erhebt.

    Ein Feudalsystem ist gnadenlos, ungerecht und von Willkür geprägt. Gerade Leute ganz unten in der Hierarchie, denen es an Sesshaftigkeit und persönlichen Bindungen fehlt, sollten verdammt vorsichtig sein.

  • und hat (...) keine Authorität

    Das ist der Fakt. Ein Adeliger hat eigentlich nur auf seinem eigenen Boden Autorität. Schon in der Nachbarbaronie ist er nur noch Gast und in der nächsten Provinz ein unbedeutendes Licht.

    Im benachbarten Feudalreich kann er hingegen nur noch hoffen als Adeliger behandelt zu werden und besitzt keinerlei besondere Rechte mehr und Abseits der Feudalreiche (z.B. im Norden oder Süden) ist er einfach nur noch ein Kerl wie jeder andere.

    Weder von dem anderen Helden noch von den lokalen Einwohnern kannst Du Respekt und erst Recht keine Autorität einfordern. In der Heimat Deines Ritters sieht das anders aus, auf seinem Land erst Recht, aber woanders gibt es einfach keine Grundlage.

    Auch wenn der Adelsrang (insbesondere so niedrige Ränge) in der Fremde schnell Federn lässt, so hat Reichtum, Macht etc. (für viele Durchaus an Bewaffnung und Wehr zu erkennen, sowie natürlich auch am Auftreten, Ausgaben, Lebensstil etc.) trotzdem einen gewissen Einfluss. Wirkliche Macht verleihen all diese Dinge zwar nicht, aber wer seiner Umwelt glaubhaft macht "jemand zu sein", wird meist auch so behandelt.

    Ansonsten könnte man sich das Adels System auch sparen

    Von Adel zu sein hat schon Vorteile, aber eben nicht überall und nicht überall gleichermaßen. Wenn man eine reine Nordlandkampagne spielt, ist der Vorteil in der Tat kaum Punkte wert, für eine Aventurienweit agierende Truppe aber auf jeden Fall.


    will ich diesen Respekt einfordern können, zur Not mit Gewalt.

    Da gibt es wie gesagt nichts einzufordern. Du bist genauso rechtloser Ausländer wie die anderen Dahergelaufenen aus Deiner Gruppe. Klar kannst Du den anderen Held zusammenschlagen, aber ob Dir das Autorität oder seinen Respekt bringt ist fraglich. Die Kehrseite ist, dass Dir der andere Held dort Rechtlich auch nicht viel kann, wenn Du es machst. Solange sich kein einheimischer Herrscher daran stört, dass sich zwei Rechtlose vermöbeln oder gar töten, passiert erstmal gar nichts.


    Unabhängig von all dem:

    Wenn der andere Held aus einem Feudalreich stammt, würde er wohl nicht leichtfertig respektlos mit einem Adeligen (selbst wenn es nur ein ausländischer Adeliger ist) umgehen, denn man weiß nie, ob sich das nicht irgendwann rächt (schließlich kennt sich die blaue Bagage untereinander und hält zusammen). Spätestens wenn man mal in der Heimat des anderen vorbeikommt, kann das ganz dumm ausgehen.

    Ganz abgesehen davon, dass den Einwohnern solcher Lande (meist) ein gewisser "Respekt" gegenüber ihren von den Göttern erwählten Herrschern anerzogen wurde. Das sich gerade Helden aber oft von eben jener Masse durch abweichendes Verhalten abheben, ist auch eine bekannte Tatsache. ;)

  • Die Dörfer die wir zur Zeit durchreisen haben weniger hierachische Ränge als eine Hippie Sippe gefühlt.. 😂

    Riva als unabhängige Stadt (es gehört nicht zum MR und gehörte es auch nie!) und früher dem Svelttschen Städtebund zugehörig ist jetzt nicht gerade eine Hochburg von Adeligen, aber auch so etwas ist da bekannt und vertraut, auch in den Dörfern.

    Vielleicht ist es damit noch etwas mehr ein OT-Problem, nicht nur mit dem Spieler des Jägers, sondern allgemein mit der Vorstellung und Umsetzung in der Gruppe, wie Aventurien und seine Regionen bei euch aufgestellt sind und welchen Platze Adelige und nicht-Adelige haben und wie die Ständegesellschaft funktioniert.

    Vielleicht solltet ihr da mal gemeinsam über eure Vorstellungen und Erwartungshaltungen austauschen, schauen, wo gravierende Unterschiede sind und ob sich da ein Konsens finden lässt, mit dem alle gut zurecht kommen?

    Nicht mit Menschen zurecht kommen ist ja eine Sache. Sich mit Anreden und sozialem Umgang schwer tun und da anecken aufgrund von Unwissenheit und Unbeholfenheit in solchen Belangen kann ja in der Tat gut zu einem Jäger passen, der lieber draußen allein unterwegs ist. Aber auch wenn man einen Ritter für eine Doofnase hält, sagt man es ihm nicht, weil man aus einer Kultur stammt, in der man selbstverständlich lernt, dass Adelige was Besseres sind, die mehr dürfen und Einfluss haben, und dass Praios das so gut heißt und so eingerichtet hat.

    Auf der anderen Seite hat der Ritter keine direkte Befehlsbefugnis über den Jäger.

    Das ist auch keine gute Grundlage, um plausibel zu machen, warum die Charaktere zusammen bleiben und sich gemeinsam in Gefahren begeben.

    Wie genau äußert sich denn dieses "auf der Nase herum tanzen"?

    EDIT

    Weder von dem anderen Helden noch von den lokalen Einwohnern kannst Du Respekt und erst Recht keine Autorität einfordern.

    Respekt kann er sowohl in Gegenden erwarten, in denen man mit Adel vertraut und bekannt ist. Auch eine gewisse Autorität wie Dein danach skizzierter Einfluss könnte es ihm einbringen, auch nicht ganz so rechtlos sehe ich ihn aufgrund des Standes, aber Befehlsgewalt, wie geschrieben, hat er nicht.

  • Nach meinem Verständnis gibt es gerade bei reisenden Rittern auch einen Spezialfall: Den fahrenden Ritter.

    "Die Belehnung des regierenden Ritters kann direkt nach der Schwertleite erfolgen, wenn gerade ein Lehen vakant ist. Schließlich wird von jedem Ritter erwartet, dass er sich in seiner Knappenzeit genügend Wissen aneignen konnte, um einer solchen Aufgabe gerecht zu werden. Allerdings ist es auch durchaus üblich, dass ein junger Ritter zunächst einmal als dienender oder fahrender Ritter weitere Erfahrungen sammelt, bevor seine Eltern ihm die Regierungsgeschäfte überlassen [...] Der fahrende Ritter hingegen lebt nicht am Hof eines Adligen, obwohl natürlich auch er einem Herrn oder einer Herrin seine Treue geschworen hat. Er reist alleine oder in Begleitung von seinem Knappen und vielleicht weiterer Waffenknechte durch das Land. Der Wagemut ist dabei seine höchste Tugend, sucht er doch stets nach Orten, an denen sein rettender Schwertarm von Nöten ist. Auch ist er oft auf Turnieren zu finden, die ihm eine Möglichkeit zum schnellen Aufstieg bieten: Sei es durch die Mehrung seiner Ehre, sei es durch das Angebot, in die Dienste eines Adligen zu treten oder aber durch die Belehnung für den Turniersieg. Selbst manches Mal, wenn die Vermählung mit einem Kind eines Adelshauses als Turniergewinn wartete, war ein fahrender Ritter derjenige, der sich auf diese Weise ein reiches Erbe sichern konnte. Als Reisender ist der fahrende Ritter besonders auf Travias Gastrecht
    angewiesen, das ihm bis zu drei Tagen Unterkunft an jedem Ritterhof gewährt. Dies reicht auch vollkommen aus, denn meist zieht es den fahrenden Ritter wieder in Ferne, wo er auf Abenteuer und Heldentaten hofft. An vielen Höfen ist er ein gern gesehener Gast, bringt er oftmals Kunde aus anderen Provinzen mit sich, von denen er zu berichten weiß. In den Wintermonaten, wenn das Reisen anstrengender wird, ist der fahrende Ritter hingegen bemüht, eine feste Unterkunft zu finden. Viele Höfe nehmen in den Wintermonden fahrende Ritter auf, die dem Hofherrn ihre Waffendienste anbieten oder die Knappen als Gastlehrer unterrichten. In diesem Fall mag die Grenze zwischen fahrendem und dienendem Ritter verschwimmen." (Schild des Reiches S. 9)

    Der Fahrende Ritter ist klar zu unterscheiden von rechtlosen Herumtreibern. Er genießt Respekt und vor allem ein Recht auf Unterbringung, was ihn vom fahrenden Volk deutlich abgrenzt. Auch außerhalb seiner Heimat steht er in der Hierarchie deutlich über einem Jäger aus der Wildnis und sollte von ihm respektiert werden.

  • *schmunzel*

    nicht satisfaktionsfähig

    vs.:

    Nicht sanktionsfähig

    Finde denkleinen feinen Unterschied ;)

    Also ja Jäger =/= satifaktionsfähig.

    jäger aber = sanktionsfähig.

    Aber der wichtigste Satz wäre:

    Im Grunde sehe ich das aber als OT-Problem, das auch OT angegangen werden solltem bevor...

    IT Konsequenzen wären halt vermutlich Züchtigung des Jägers. Und keine Ahnung aber in jeder gruppe in der ich bisher war würde es vermutlich nicht so gut aufgenommen worden sein wenn Spieler A dafür sorgt das Spieler B ausgepeitscht wird.

    Das ist vermutlich dann keiner dieser Geschichten die man Jahre später am Lagerfeuer erzählt und sich vor lachen in den Armen liegt.

    "Alrik weißt du noch als du mich beim Vogt verraten hast und er mich öffentlich auf den Marktplatz mit der Rute malträtiert hat?"

    "Oh Ja Balrik, Mensch war das ein Spaß. Wie du wie ein kleines Ferkel da gequickt hast. Einfach herrlich. Und dann hab ich noch zum Spaß gemeint als er aufhören wollte, dass der Strolch bestimmt noch 10 vertragen kann damit es ihm wirklich eine Lehre ist und dann hat er dir gleich noch mal 20 drüber gezogen"

    "Ja war richtig toll. Mensch war ich da stinkig. Das sollten wir mal wieder machen."

  • Hallo

    Meine Frage hier ist ..Ist das Verhalten des Jägers rollenspieltechnisch und vom Hintergrund nachvollziehbar oder hat der Spieler einfach keine Lust sich auf diese Dinge im Rollenspiel einzulassen ?

  • Ist nicht nachvollziehbar.

    Stände in DSA bis auf Thorwaler Elfen etc, sind im Grunde Götter gegebene Sache. Ein Teil der Ordnung. Man wird ja nicht durch Zufall als Adeliger geboren oder als Gemeiner.

    Normalerweise würde ein "Bürger" nie einen "Adeligen" dumm an machen. Er steht einfach über ihn, Punkt aus fertig.

    Selbst bei einem Ritter der sagen wir mal "das unterste Ende des Adels" entspricht, ist das eher sehr sehr unwahrscheinlich, dass sich ein normaler Bürger da groß im Ton vergreift. Einzige Erklärung wäre eher wenn ein Adeliger/Ritter sich sehr unadelig/ritterlich benimmt. Der Adelssproß der fast nur betrunken in Gareth in einer Kneipe sitzt und schulden anhäuft bis Papa in mal wieder freikauft hat da vermutlich auch nicht allzuviel Respekt zu erwarten. Oder der unritterliche Ritter der im Grunde nur Leute ausbeutet etc.

    Das wäre DSA IT. Der Rest ist halt eher eine OT Sache.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (14. Dezember 2020 um 13:46)

  • Zumal der Jäger nicht einmal ein Bürger ist. Ein Bürger wäre ein (nicht selten sogar recht wohlhabender) Bewohner einer Stadt. Auf dem Land gibt es vor allem Adlige, Leibeigene und Rechtlose. Als Rechtloser ist der Jäger da ganz weit unten. Zum edlen Herrn ist es ein meilenweiter Unterschied (während ein reicher Bürger einem Ritter an Reichtum und Einfuss in jüngerer Zeit oft das Wasser reichen kann). Ein Rechtloser ist ganz und gar auf das Wohlwollen Höherstehender angewiesen und wird sich entsprechend verhalten (oder sich in die Wildnis zurückziehen, wo er sich damit nicht beschäftigen muss - aber der Jäger hat sich offensichtlich zu etwas anderem entschieden).

  • Das ist der Fakt. Ein Adeliger hat eigentlich nur auf seinem eigenen Boden Autorität. Schon in der Nachbarbaronie ist er nur noch Gast und in der nächsten Provinz ein unbedeutendes Licht.

    Im benachbarten Feudalreich kann er hingegen nur noch hoffen als Adeliger behandelt zu werden und besitzt keinerlei besondere Rechte mehr und Abseits der Feudalreiche (z.B. im Norden oder Süden) ist er einfach nur noch ein Kerl wie jeder andere.

    Weder von dem anderen Helden noch von den lokalen Einwohnern kannst Du Respekt und erst Recht keine Autorität einfordern. In der Heimat Deines Ritters sieht das anders aus, auf seinem Land erst Recht, aber woanders gibt es einfach keine Grundlage.

    Auch wenn der Adelsrang (insbesondere so niedrige Ränge) in der Fremde schnell Federn lässt, so hat Reichtum, Macht etc. (für viele Durchaus an Bewaffnung und Wehr zu erkennen, sowie natürlich auch am Auftreten, Ausgaben, Lebensstil etc.) trotzdem einen gewissen Einfluss. Wirkliche Macht verleihen all diese Dinge zwar nicht, aber wer seiner Umwelt glaubhaft macht "jemand zu sein", wird meist auch so behandelt.

    Ich muss da doch mal einhaken.

    Der Adel gilt von Praios eingesetzt. Und ist somit Teil der göttlichen Ordnung zwischen den Ständen. Ob uns das aufgeklärten Wesen im 21. Jahrhundert so passt, sei mal dahingestellt. Und darum geht es auch gar nicht.

    Der Ritter hat im Regelfall einen Kriegerbrief. Warum sollte er keinen Respekt einfordern können? Weil er Teil der Ordnung ist.

    Und dass ein Adliger nicht nur hoffen kann, anerkannt zu werden, steht zumindest für mich azußer Frage. Ein Adliger wird sich unter seinesgleichen sicherlich wohlfühlen - und deren Gesellschaft suchen. Weil jeder weiß, mit wem er es zu tun hat, wenn man sich vorstellt. Und zwar mit Etikette, wie es sich gehört ("manners maketh the man" oder so). Ich habe aus dem Briefspiel zu Darpatien ganze Adelskalendaria (die im Übrigen irdisch zum Beispiel auch in Schweden noch geführt werden) - und da ist es egal, ob du direkt aus Rommilys oder aus einem Kaff am Ochsenwasser kommst.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

    Einmal editiert, zuletzt von Praios-Paktierer (14. Dezember 2020 um 17:16)

  • Finde denkleinen feinen Unterschied ;)

    Ups... naja jetzt zu ändern und dann so zu tun, als wäre nichts passiert ist doof.... . Ich meinte selbstverständlich satisfaktionsfähig.

    Das ist vermutlich dann keiner dieser Geschichten die man Jahre später am Lagerfeuer erzählt und sich vor lachen in den Armen liegt.


    "Alrik weißt du noch als du mich beim Vogt verraten hast und er mich öffentlich auf den Marktplatz mit der Rute malträtiert hat?"

    "Oh Ja Balrik, Mensch war das ein Spaß. Wie du wie ein kleines Ferkel da gequickt hast. Einfach herrlich. Und dann hab ich noch zum Spaß gemeint als er aufhören wollte, dass der Strolch bestimmt noch 10 vertragen kann damit es ihm wirklich eine Lehre ist und dann hat er dir gleich noch mal 20 drüber gezogen"

    "Ja war richtig toll. Mensch war ich da stinkig. Das sollten wir mal wieder machen."

    Ja das ist das Problem. Ist es ein Problem, was OT existiert (der Spieler des Jägers, weiß nicht wie man sich verhält - sollte man es dem Jäger nicht anlsaten und mit dem Spieler sprechen). Ist es rein IC und der Spieler weiß was ihm blüht, sollte der Meister das auch irgendwann ausspielen.

    Doch vorher sollte man darüber mal ganz OT gesprochen haben... der Meister und beide Spieler!

    Der Ritter hat im Regelfall einen Kriegerbrief. Warum sollte er keinen Respekt einfordern können? Weil er Teil der Ordnung ist.

    Kierger haben einen Kriegerbrief. Der Ritter weist sich als adiger aus (z.B. Ring, Wappenschild, etc.).

    In den meisten Regionen wird der Adel einen adligen aus anderen Ländern zumindest wohlwollend unterstützen und ihm Höflichkeiten gewähren. Dazu gehört sihce rauch einen dahergelaufenen Rechtsfreien mal einen tag an den Pranger zu stellen... damit er seni lautes Mundwerk in Ruhe überdenken kann.

    In anderen Regionen (Elfenlande), wird es den Elfen höchst suspekt vorkommen, wenn ein Telor fordert einen anderen Telor angemessen zu bestrafen für etwas, was sie selbst nicht verstehen...

    Vielleicht fragen sie ihn sogar, warum er mit seiner Strafe die Harmonie des Dorfes stören will?

    Wenn man das Verhalten sanktionieren will, dann bietet sich selbstverständlich ein Schlag ins Gesicht an... Aber dass kann (ohne die Rücksprache zwischen den Spielern und dem Meister) schnell die ganze DSA Runde zerstören,... Dann kann der Gesetzlose seine Reaktion überdenken. Wehrt er sich sofort kann es zu einem bewaffneten Kampf kommen. Das kann ins Auge gehen und selbst der Unterlegene kann sich rächen.
    Das führt zu Feindschaft zwischen den Charakteren - wenn das nicht gute Spieler sind oder es nicht abgesprochen ist... es kann ins Auge gehen. Aber das sagte ich ja schon. Doch war es oft genug?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Als Rechtloser ist der Jäger

    Ich wüsste nicht, warum ein Jäger eine rechtlose Person ist. So lange er ein Freier ist, wovon ich bei einem ausgebildeten Jäger ausgehe, der sich auch in feste Dienste begeben kann, hat er seine Rechte und seinen Stand.

    Recht weit unten, aber nicht ganz unten, und nicht völlig ohne Rechte. Aber üblicherweise weit vom adeligen Ritter entfernt.

    Jepp, Ritter haben keinen Kriegerbrief, Ritter sind besser, und das wissen sie, daher kriegen die nichts Schriftliches mit Siegeln. Sie haben ihren Adelsstand (kein Ritter (die Ehrenhalber mal außen vorgelassen, aber die sind wieder etwas anderes) ist nicht adelig geboren worden), und die Ritterschaft bildet da noch mal einen eigenen Adelsstand.

  • "Es gibt viele Wege, seinen Status zu verlieren und rechtlos zu werden: So geschieht dies dem Bauern oder Handwerker, der aus irgendwelchen Gründen Haus und Hof aufgeben und als Tagelöhner fortziehen muss, ebenso wie dem jungen Mädchen, das dem verheißungsvollen Leben der Gauklerleute folgt. Ein Leibeigener, der von der Scholle flieht, ist genau so rechtlos wie ein Weidener oder Tobrier, der vor den Horden der Dämonen oder Orks flüchtet." (Herz des Reiches S. 31)

    Der Jäger, so er nicht ohnehin schon ein Wilderer und als gesuchter Verbrecher vogelfrei gewesen sein, hat sein Heim aufgegeben, als er reisender Abenteurer wurde. Rechte sind, wie oben zitiert, auch stark an Sesshaftigkeit geknüpft. Ein fahrender Ritter, ein Gildenmagier oder ein Geweihter haben Dinge, auf die sie sich auch in der Fremde berufen können. Jäger nicht.

  • Der Jäger hatte aber (nehme ich mal an) nie Haus und Hof, hat sich keinen Gauklern angeschlossen, ist kein geflohener Leibeigener. Vielleicht haben seine Eltern einen Handwerksbetrieb, eine feste Arbeitsstelle, und er ging bei einem Jäger in die Lehre und jetzt steht er in keinen Diensten. Das macht ihn, nach HdR, ebenfalls S. 31, nicht zu einem Angehörigen der "Fahrende[n], verurteilte[n] Verbrecher und fremde[n] Völker", die außerhalb der Ständeordnung stehen.

    Jeder Geselle auf der Walz wäre rechtlos. Jeder nicht adelige SG auf der Walz wäre rechtlos. Jeder fahrende Händler wäre rechtlos.

    das Thema hier groß zu erörtern würde hier nicht hingehören, aber grundsätzlich denke ich nicht, dass in diesem Fall der Jäger rechtlos ist, nur weil (aktuell) in keinen festen Diensten steht.

  • Redet OT über diesen Sachverhalt. Wollt ihre diesen Konflikt ausspielen? Es wirkt auf mich nicht so, da Du die Frage hier im Forum stellst. Nehmen wir an, wir geben Dir hier gute Tips und Dein SC weißt den Jäger in die Schranken. Denkst Du Dein Mitspieler wäre damit genau so zu frieden wie Du selbst? Wäre es da nicht sinnvoller heraus zu finden, warum der Mitspieler seinen SC so agieren lässt? Vielleicht will er ja einfach nur diesen Konflikt ausspielen. Vielleicht fühlt er sich aber auch von Deinem SC gegängelt, von oben behandelt, findet daran kein gefallen und reagiert deswegen so. Vielleicht hat er auch mit Dir persönlich ein Problem. usw

    Im Spiel selber steht Dein Ritter aktuell auf unsicherem Grund. Mitten im Nirgendwo besitzt er theoretisch seine Rechte, aber wie das so ist mit Rechten, man muss sie auch durchsetzen können. Als Abenteuer-SC wird er wohl nicht ganz unbeleckt in seinen Talenten sein und wenn ich das richtig verstanden habe, seid ihre gerade mitten in "seinem Reich". Hier kennt er sich aus und ist Dir evtl. überlegen. Zwar kannst Du ihm unter Umständen Probleme in Ansiedlungen mit Hierarchien bereiten (hängt sehr von der individuellen Einstellung des Lokalherrschers ab), aber was dann? Wenn ihr wieder ins Mittelreich oder nach Nostria kommt, kannst Du ihn sogar vor das Gericht stellen und hast allein auf Grund Deines Standes gute Karten. Aber hier dann noch umso mehr die Frage, was dann? Der Gruppenzusammenhalt ist dann zu 99% dahin. Auf der anderen Seite verstehe ich, wenn Du Dir in der Rolle Deines Ritters nicht respektlos auf der Nase herum tanzen lassen willst. Da besteht OT Klärung.

    Ich würde X76 in seinen Ausführungen insofern widersprechen wollen, dass der Abfall innerhalb des Reiches wohl nicht ganz so erheblich ist. Ein Ritter aus Weiden wird im Mittelreich (nächste Provinz) kein unbedeutendes Licht sein, sondern entsprechend seines Standes gewisse Privilegien bekommen.

  • Danke erstmal für die viele Antworten, ihr habt mir sehr geholfen, eure Ansätze sind soweit richtig. Die Gruppe befindet sich mitten im Nirgendwo, diese Dinge haben sich in einem Menschendorf zugetragen, genau genommen ging es beim ersten Mal um eine Belohnung die meinem Ritter nicht ausreichte um sein Leben aktiv in Gefahr zu bringen, es ging darum einen Feylamir (Hoffe das ist richtig geschrieben - Elfenvampir) zu töten und ich wollte schauen was die Belohnung hergeben kann, nennen wir es feilschen. Da nahm der Jäger den Beutel mit Edelsteinen und nahm den Beutel mit, ich habe abgelehnt für die 20 Silbertalen in bunten Steinen, später im Menschendorf wollten die eine Kollekte einsammeln und als sie uns das Geld geben wollten meinte er das die es behalten können.

    Klar sonderlich Ritterlich ist das nicht von mir aber Schutz der Schwachen interpretiere ich nicht damit tödliche Aufträge umsonst oder für genug Silber für einen Dolch annehmen zu müssen sondern eher mich dazwischen zu werfen wenn jemand akut in Gefahr ist.

    Fakt ist ich habe die Verhandlung geführt und der Jäger ist zwei Mal dazwischen gesprungen. Das sind erstmal Kleinigkeiten die ich habe durchgehen lassen, aber wenn das einen Aufwärtstrend annimmt möchte ich das unterbinden, ich probiere das OT anzusprechen, aber wenn das ein OT Problem ist und er einfach ein Problem mit mir hat werde ich das IT irgendwie durchsetzen müssen, wenn dadurch die Gruppenmechanik leidet dann sollte die Gruppenzusammenstellung so nicht sein. Dann muss entweder er oder ich den Charakter wechseln.

    Ich finde wir befinden uns in einer Fantasie Welt mit Fantasie Regeln und einer Rangordnung die dem Mittelalter nicht all zu fern liegt, (zumindest im Mittelreich) bis auf weniger Feminismus aber seis drum. Was ich damit sagen mag ist das man sich manchmal unterordnet und manchmal eben höher gestellt ist, grade das gehört auch zum Flair

    Danke nochmal für die ganzen Tipps, selbst wenn ich das Problem IT lösen muss werde ich wenig eskalierend handeln indem ich ihn nur zurechtweise, wenn er das dann eskalieren lassen will oder nicht seinen virtuellen Stolz ablegen kann muss es halt wohl sein..

  • Ein Elfenvampir (Feylamia) ist in der Gegend und ein Ritter lehnt ab, weil zu wenig Geld geboten wird? Das ist für mich ganz klar ein Ritter, der seine Überzeugungen auf Aufgaben links liegen lässt, und wie ein Söldner erst für Geld die Klinge hebt, statt für Rondras Ehr und Ruhm in den Kampf zu ziehen, um das Böse zu vernichten und die wehrlosen Menschen (und Elfen) zu schützen.

    Da nahm der Jäger den Beutel mit Edelsteinen und nahm den Beutel mit, ich habe abgelehnt für die 20 Silbertalen in bunten Steinen, später im Menschendorf wollten die eine Kollekte einsammeln und als sie uns das Geld geben wollten meinte er das die es behalten können.

    Ich muss gestehen: Diese Großmut passt mMn sehr gut zum Ritter. Dass der Ritter das so nicht sieht, sondern der Jäger, spricht doch eher für den Jäger und sehe ich nicht als auf der Nase herum tanzen und respektlos ein.

    Jetzt die Szene zwar etwas besser, aber immer noch nicht im Einzelnen kennend: Zwar darf der Jäger nicht für den Ritter zustimmen, aber grundsätzlich finde ich die Entscheidung für sich selber, nicht noch mehr Geld haben zu wollen, völlig in Ordnung. Wenn der Ritter nicht möchte, weil ihm zu wenig geboten wird, dann geht er der Bitte oder Auftrag nicht nach. Der Ritter kann den anderen ja nicht befehlen, sich nach ihm zu richten.

    Wenn dem Jäger die wenige Bezahlung ausreichend ist, kann er für sich zustimmen und muss nicht darauf warten, bis der Ritter mit Verhandlungen fertig ist, den Menschen in Angst vor einem Vampir noch mehr Geld aus dem Ärmel zu leiern. Ihnen allen wird etwas angeboten. Wer annimmt oder nicht, muss man ja selber wissen.