"Wenn etwas den Lehren des Zweigötterglaubens zu widersprechen scheint, dann erklären sich das seine Anhänger damit, dass sie momentan den wahren Sachverhalt nicht durchschauen, es vielleicht ein sehr schwieriges Rätsel Rurs ist oder auf einer Täuschung durch den ‘Bruderlosen’ beruht (wie sie den Namenlosen bezeichnen)." (WdG25)
"Sinnbilder: ‘Vierfach gesegnet’ (für jemanden mit vielen Kindern / Fähigkeiten), ‘bruderlos’ für alles Unheilige, ‘einzigartig’ für etwas Gefährliches, Suspektes [...] Feindbilder: Bruderloses, alles Dämonische" (WdG223)
"Rur gab seinem Geschenk die Form eines Diskus’. Schon seit Jahrtausenden fliegt er durch den Äthrajin auf dem Weg zu Gror. Versteht, Rurs Geschenk ist gleichzeitig eine Waffe gegen das Bruderlose." (WdG224)
"In neuerer Zeit hat sich in den befreiten Gebieten eine winzige Gruppe Rur-und-Gror-Gläubiger zusammengefunden, die z.B. davon ausgeht, dass all die Wesen, die als Halbgötter verehrt werden, eigentlich heimtückische Larven des Bruderlosen sind- mit dem Ziel, Seelen zu verderben." (WdG224)
"Das Bruderlose, in anderen Kulten als der Namenlose gefürchtet, gilt als Ursache alles wirklich Bösen, kurz, allem Hässlichen. Sowohl Dämonen als auch jene, die sie verehren oder gar herbeirufen, gelten als vom Bruderlosen geschickte Dinge, gegen die nur ein Mittel hilft: erbarmungslose Vernichtung. Eine neuere Interpretation sieht den Diskus als die ultimative Waffe gegen das Bruderlose, das um den Diskus herum im Äthrajin (den Niederhöllen) existiert." (WdG224)
"Wohlbekannt hingegen ist der Gott ohne Namen, genannt der Bruderlose oder Geschwisterlose, vereinzelt auch (eher im Südwesten Maraskans) der Gülden Geflügelte. Man geht davon aus, daß dieser Verstoßene genau einmal in einem Menschenleben (Maraskaner verstehen darunter eine Spanne von nur zweiundreißig Jahren), eine Chance zur Bewährung erhält, die er allerdings bisher nicht genutzt hat. Die Gelegenheit dazu erhält der Bruderlose zwar während der bekannten fünf Namenlosen Tage, allerdings ist das Jahr innerhalb dieses Zyklusses nicht festgelegt d.h. das könnte jedes Jahr sein.) (BuM90)
Wie genau passt das Bruderlose (der Namenlose) in die Theologie des Rur-Gror-Glaubens? Einerseits gilt es als Geschöpf Rurs, das immer wieder Gelegenheit bekommt, sich zu bewähren, andererseits wird es stark mit dem Ungeschaffenen in Verbindung gebracht. Das Bruderlose gilt als hässlich und einzigartig, kann also eigetlich nicht Teil der Schöpfung und damit des perfekten Planes sein, andererseits wird er als etwas betrachtet, dass Rur nur verraten hat. Aber wie kann das sein? Kann dem vollkommenen Schöpfer so ein grober Schnitzer unterlaufen sein? Wie passt das alles zusammen? Oder sind die Spannungen und Widersprüche Absicht, dass man in maraskanischer Streitkultur darüber diskutieren kann? Dann um so besser und los geht's.
Preiset die Schönheit!