Was genau sind eigtl. Flussfürsten? (Achtung: Mögliche Spoiler Für TRK)

  • Vorwarnung: Der folgende Thread wird gezwungenermaßen entscheidende Elemente der Theaterritter-Kampagne spoilern.

    Den Zwölfen zum Gruße!

    Ich schreibe im Moment wieder viel in der WikiAventurica rum und übertrage vor allem Elemente der TRK bzw. des Bornlandes allgemein. Mein jüngster Eintrag: Die Feenwelt valsa aha. Dabei habe ich auch "speziesmäßig" die Bewohner eingetragen: Biestinger, Klabauter etc. Vor allem aber Flussfürsten, die für diese Feenwelt entscheidend sind. Die blieben dann aber rot und mir fiel auf das ein entsprechender Artikel noch aussteht.

    Dabei scheint das Konzept nicht neu zu sein: Das Wiki verweist über Indexe noch auf das Basisregelwerk der 4.1-Edition, das ich besitze, und auf Unter dem Westwind S. 144, das ich nicht besitze. Dass das Konzept noch an anderen Orten auftaucht, halte ich eher für wahrscheinlich als möglich.

    Daher die Frage an die Schwarmintelligenz: Was genau sind eigtl. Flussfürsten? Und welche Werke zieht ihr dafür als Quelle ran, die angegeben werden sollten?

    Folgendes ist klar bzw. unklar:

    • Ein Flussfürst repräsentiert/ist/beherrscht/bewohnt (?) einen Fluss auf Dere. Ob der Flussfürst auf Dere oder immer in einer Feenwelt lebt, ist mir unklar. Die mir bekannten Bsp. des Bornlandes leben allesamt in valsa aha.
    • Die Beziehung zwischen Fluss und Flussfürst ist mir unklar. Ist der Flussfürst die ausgebildete Persönlichkeit? Ist er mehr ein Bewohner oder eine Art "Chef-Fee" für diesen Fluss? Offensichtlich können die Flussfürsten sterben (der Walsachkönig in TR5), ohne das die Flüsse aufhören zu existieren. (TR5 spricht allerdings davon, dass sie schon bald wieder aus dem Licht treten werden). Persönlichkeit und realer Fluss scheinen nicht völlig losgelöst zu sein: Der Flussfürst des Nagrach ist ein völliger Unsympath, wie auch der ewig zugefrorene, kalte Fluss im Bornland und sollte Nagrach gar der neue Walsachkönig werden, ist die Rede davon, dass auch der Walsach immer kälter wird und immer häufiger Eis trägt. Andererseits zeigt dies, dass ein Flussfürst auch theoretisch mehr als einen Fluss beherrschen (?) kann. Diese Macht kommt aus der Wahl zum Walsachkönig unter den Flussfürsten seiner Zuflüsse ("Walsachkönig" ist in erster Linie ein Amt und kein Flussfürst; nur war der letzte Walsachkönig der Walsach bzw. ein gleichnamiger Zufluss - was die Wiki-Artikel sicher sehr verständlicher machen wird)
    • Sind Flusswürsten eine Feenart oder feenartig oder etwas ganz anderes?
    • Haben alle Flüsse einen? TR5 benennt: Walsach (wobei hiermit eiglt nur ein Zufluss gemeint ist), Nagrach, Hursach, Brinna, Aue (wobei ich den Fluss nicht finde), Ele, Brograch, Sempl; Das Basisregelwerk 4.1 S. 231 spricht noch von: "Es gibt kaum ein Gewässer [in Nostergast], in dem nicht ein Wassergeist vermutet wird: von den Flussfürsten Ingval und Tommel, die als (nach manchen Legenden verfeindete) Brüder angesehen werden"
  • Aue (wobei ich den Fluss nicht finde)

    Das könnte eine abweichende Schreibung für die Ouve (bei Ouvenmas) sein.

    Für den Rest schaue ich mal, was ich finde, und ergänze es hier.

  • Es gibt noch weitere Flussfürsten in Aventurien. Der bekanneste dürfte wohl der Flussvater der einerseits als Unsterblicher (also göttliches Wesen) gilt, anderseits aber auch mal der hochkönig der Feen war.

    Eine weitere Flussfürstin, die mir einfällt ist Pandlaril in Weiden.

    Eine Frage, die man auch in den Raum werfen kann, ob es eine Verbinung zwischen den Flussfürsten und den Elementarherr des Wasser gibt.

  • Ich kenne die TR Kampange nicht, dennoch möchte ich hier meinen Senf dazugeben, bevor ich mich in einigen Jahren dem Vorwurf ausgesetzt sehe: Es steht aber im WIKI!

    Daher: Schön, dass du hier fragst.

    Ein Flussfürst repräsentiert/ist/beherrscht/bewohnt (?) einen Fluss auf Dere. Ob der Flussfürst auf Dere oder immer in einer Feenwelt lebt, ist mir unklar. Die mir bekannten Bsp. des Bornlandes leben allesamt in valsa aha.

    Ja und Nein. Gregorey hat ja schon die beiden genannt. Der Flußvater repräsentiert/ist/beherrscht/bewohnt (das ist klasse, wiel es in seiner vielzahl recht genau und doch weder faslch noch richtig ist) der Fluss. Man kann zu ihm kommen, indem man in den Fluß springt. Aber das ist nicht einfach und nicht jeder Badegast kommt zu ihm. Auch ist "ertrinken" keine Lösung. Ich würde sagen: Er ist der Fluß und manchmal kommen Ertrunkene zu ihm. Eine sehr traurige Geschichte die ich mehrfach immer wieder gerne lese ist in einem Sammelband geschrieben... Hier starben die Zwillinge und letztlich Jahre später auch die Eltern in den Fluten. Hand in Hand gehen sie in den FLuss und wollen sich beim Flußvater beschweren... was alles passiert muss jeder selbst lesen.Vereint werden am Ende die Leichen meilen weiter, jahre später angespült. Lange wunderten sich die Menschen, wo doch die Kinder so viel früher ertranken, als die ELtern über den guten Zustand der Leichen...

    Danke Ullrich dafür! Quelle: Am Großen Fluß (Kurzgeschichte)

    Die Beziehung zwischen Fluss und Flussfürst ist mir unklar. Ist der Flussfürst die ausgebildete Persönlichkeit? Ist er mehr ein Bewohner oder eine Art "Chef-Fee" für diesen Fluss? Offensichtlich können die Flussfürsten sterben (der Walsachkönig in TR5), ohne das die Flüsse aufhören zu existieren. (TR5 spricht allerdings davon, dass sie schon bald wieder aus dem Licht treten werden). Persönlichkeit und realer Fluss scheinen nicht völlig losgelöst zu sein

    Wie das Leben mit seinen guten und schlechten Ereignissen einen Menschen prägt, so prägt der Fluss sein eigenes Wesen.

    Das Wort "Chef" wirkt nach Hierarchie. Und auch wenn es in den Feenreichen "Herrscher" gibt, ist eine Hierarchie nicht korrekt. Der Flußfürst, Flussvater, Flussmutter, ist die eigene Persönlichkeit des Flusses.


    Lass mich dir Eingangs ein Gleichnis bringen:

    Viele Menschen würden, würde Satinav ihnen diesen Wunsch gewähren, einiges in ihrem Leben ändern. Dabei vergessen sie: Sie wären nicht mehr diesselben. Im Guten wie im Schlechten werden wir wie wir sind.

    Zurück zum Fluß: Ein kalter Fluss muss nicht böse sein, er ist als Gebirgsbach nur klar, jung und wild. Springt über Steine und singt de rWelt ein plätscherndes Lied, er ist Bett für so manchen Lachs, der zum Grab und zur Wiege einer neuen Generation Lachse wird: Denn wie schon Thees Uhlmann singt: "zum Sterben und laichen ziehen die Lachse den Fluss hinauf".

    Anders herum kann ein Fluss, der an Nagrach fällt, oder an dessen Ufer die Pervertierung überhand nimmt durchaus diese Elemente aneignen. Er wird von kalt und sprudelnd zu niederhöllisch kalt und harmlos scheinend, aber dann hinterhältig reißend. Er wird strudeln und saugen, gegen Steine schmetternd und rachsüchtig.

    Eis wird brechen, das Opfer unter WAsser ziehen und wieder zufrieren. Still und Leise verharren und sich mit knackendem Frost am Todeskampf unter den glasartigen Eis erfreuen. Während die Familie vom Eingebrochenen hilflos zusehen muss, ja vielleicht in wilder Panik ein Loch ins Eis schlägt, nur um zu sehen, dass die Fluten das Opfer schon woanders hingezogen haben... steif gefrohrene Hände von unten sich hilflos gegen die Strömung in Eis krallend, abbrechende Fingernägel, blutige Fingerkuppen, eisatem, Tot erfrieren.

    Doch vergiss nicht: Ein Fluss ist, anders als ein See, immer eins: im fließen. So wie er heute ist, ist er morgen nicht mehr. Wo ein Fluss das Bett verlässt, hinterlässt er Altarme, die eine Erinnerung enthalten, wie er einst war. Ein Traum von früherem Fließen. Ein FLuss ist, selbst unpervertiert gefährlich: Treibholz, Treibeis kann Brücken einreißen, Schiffe versenken und so mancher Seemann und Seefrau fand ihr nasses Grab auch in einem "unpervertierten" Fluss. Ein unpervertierter Fluss aber spendet Leben. Seine Fluten bringen fruchtbare Erde, Dünger aus dem Gebirge und sie tragen Fische: Silbrige und Bunte, winselig fleißige und träge, faule.

    Flüsse sind vielfalt, Leben, Veänderung. Und so ist ihr Wesen.

    Bei Pandlaril kommt noch das elfisch, feeische geheimnisvolle hinzu.

    Ich würde soweit gehen zu sagen: Die Flüsse und Flussherrscherinnen waren schon da, bevor Satinav frevelte. Allein ohne den FLuss der Zeit harrten sie warteten, ja pochten auf den Beginn fließen zu können. Sie waren noch nicht, was sie so sehr sein wollten.

    Sind Flusswürsten eine Feenart oder feenartig oder etwas ganz anderes?

    Ich denke, der menschliche Geist braucht Kathegorien. Da es keine passendere gibt: Ja Du könntest sie als "Fee" bezeichnen.

    Ein Elf würde sagen: Der Fluss spielt sein eigenes Lied, verwebt sich mit dem Lied des Landes, ja wird durch seine Melodie verändert. Selbst während seines Laufes verändert sich das Lied eines Flusses. Ist es am Anfang wild überschlagend (eine stimme des Elfen singt jeweils schneller als die andere) und ungestühm kalt, wird es später plätschernd kühl, leiser aber kraftvoller. Später färbt der Wald das Lied grün, es wird getragener, wenn er Fluss selbst mächtige Wälder teilt uns majestätvoll dahinflißet. Das Lied bekommt tiefe und ruhige Töne dazu. Später das muntere Treiben einer Siedlung und wenn es ins Meer geht, wird das Lied ungeduldiger, ströhm mit ganzer Macht in ein neues Lied. Doch sang ich schon euch von den Winden? Sie sind Teil des Liedes und doch eigen.

    Ein Troll gar würde die Namen der Flüsse noch aussprechen, als wäre es ein Verwandter. Reichen ihre Erinnerungen doch weiter zurück, als unsere sterblichen Gedanken.

    Haben alle Flüsse einen? TR5 benennt: Walsach (wobei hiermit eiglt nur ein Zufluss gemeint ist), Nagrach, Hursach, Brinna, Aue (wobei ich den Fluss nicht finde), Ele, Brograch, Sempl; Das Basisregelwerk 4.1 S. 231 spricht noch von: "Es gibt kaum ein Gewässer [in Nostergast], in dem nicht ein Wassergeist vermutet wird: von den Flussfürsten Ingval und Tommel, die als (nach manchen Legenden verfeindete) Brüder angesehen werden"

    Ja und nein.

    Es sind einige genannt, die groß und mächtig genug sind und eine Seele haben. Flüsse sind wie Blutgefäße in deinem Körper. Haben sie eine Seele? Hängen sie zusammen?

    Zurück zur Frage: ISt das alles bereits zu 100% definiert? Ich weiß es nicht. Die Antwort hilft dir vielleicht nicht. Vielleicht ja doch?

    Muss alles definiert werden? Ja der Mensch denkt, also ist er. Was aber sagt es über ihn und sein Denken aus, dass er alles in Schubladen packen will? Ist der Mensch ein Schub?

    Ein Schub ist vor allem eins: Beschränkt. Beschränkt in drei Dimensionen: Höhe, Breite und Tiefe. Darinnen sind Socken und SChlüpfer. Beschränke nicht Deinen Geist.

    Doch was wollen wir nun unter "Flußfürst" packen?

    Spekualtionen und Verweise auf Pandlaril und den Flussvater? Das wäre mein Vorschlag. Damit das wiki ein bisschen phantastisch und abenteuerlich bleibt....

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.