Irdisch-moderne soziale Konstrukte auf Dere

  • @ Barbarossa:

    Das mit dem Monotheismus geht mit etwas einher, was ich mal in einem anderen Thread erzählt habe. Spieler, die atheistisch (und ich immer noch meine Zweifel habe, ob das wirkliche Atheisten oder eher Agnostiker waren, weil mir auf Nachfrage "Probleme mit der Amtskirche" geantwortet wurde) ausgerichtet sind und ihren Charakteren das gern auch mitgeben möchten. Und das mit einem Charakter, wo schon im Namen der Akademie die Allweise und die Löwin genannt werden. Wo also noch "stärker" an diese Zwei gemahnt wird. Von den PdL mal ganz abgesehen.

    Es wird niemanden in Aventurien geben, der sagt, dass er nicht an irgendein Götterkonzept glaubt. Dafür sind die Götter viel zu omnipräsent.

    Und ja, das andere Phänomen hatte ich auch schon. Als Inquisitor, der von einem Rondrianer gesagt bekam: "Ihr könnt mir mit Praios gestohlen bleiben, ich glaube sowieso nur an Rondra!" Herzlichen Dank an dieser Stelle an meine Mitspielerin, die als SC-Rondrageweihte da doch für Ordnung sorgte. Ansonsten hätte mein Spezi den Rondirianer vermutlich als Ketzer verbrennen lassen. < Konsequenz, auch in Aventurien, wichtig.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Ach, solche Probleme habe ich nicht. Eher stört es, wenn irgendwelche Leute behaupten, dass Aventurier viel gläubiger und frommer als irdische Menschen sein müssten, weil sie im Gegensatz zu uns und unseren Vorfahren in einer Welt mit echten Göttern leben. Damit stößt man religiöse Mitspieler gleich doppelt vor den Kopf indem man ihren Glauben für falsch erklärt und auch noch ihre Frömmigkeit für den Aventuriern unterlegen einschätzt.

    Die Anmerkungen zum sozialen Geschlecht stütze ich. Ohne Geschlechterrollen kein soziales Geschlecht. Transgender also nur in bestimmten Kulturen.

    Die Idee von Demokratie ist nicht so supermodern. Der Name kommt nicht umsonst aus der Antike und auch im Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es nicht nur zig Städterepubliken, sondern auch Dinge wie Dithmarschen oder die alte Eidgenossenschaft.


    Zetungen passen für mich hervorragend nach Aventurien. Mit der Erfindung billigen Papiers und dem Buchdruck sollten sie auch entstehen. Aventurien ist halt schon lange kein Mittelalter mehr.

  • Ein eher märchenhaftes Aventurien mit guten Königen, bösen Hexen und stolzen Rittern tut sich mit modernen sozialen Konstrukten (und technischen Erfindungen) wesentlich schwerer, als ein knallhartes und dreckiges Aventurien, in dem es hauptsächlich um Macht geht.

  • Die Idee von Demokratie ist nicht so supermodern.

    Aber das Konzept einer Volksdemokratie wie sie in Thorwal existiert, ist schon sehr modern. Sowas gab es erst nach der französischen Revolution.

    Voherige Demokratien ließen immer nur eine bestimmte Elite wählen.

    Ach, solche Probleme habe ich nicht. Eher stört es, wenn irgendwelche Leute behaupten, dass Aventurier viel gläubiger und frommer als irdische Menschen sein müssten, weil sie im Gegensatz zu uns und unseren Vorfahren in einer Welt mit echten Göttern leben. Damit stößt man religiöse Mitspieler gleich doppelt vor den Kopf indem man ihren Glauben für falsch erklärt und auch noch ihre Frömmigkeit für den Aventuriern unterlegen einschätzt.

    Im Polytheismus liegt Frömmigkeit sowieso immer wieder im Auge der einzelnen Kirche, was leicht zu einer Art von theologischer Zweizüngigkeit führen kann ("Auch wenn Praios mich dafür verurteilt, komme ich durch diese Tat in Phexs Paradies").

    Ich denke was diese Leute sagen wollten, dass in Aventurien Göttlichkeit wissenschaftlich beweisbarer ist und weniger eine Frage des reinen Glaubens, wie es auf Erden der Fall ist.

    Ein Gebet das 5 Wunden bei 5 verschiebenen Verletzten in Folge verschließt, bevor der Geweihte völlig erschöpft ist, ist eine klare Beweisführung, die keine Glaubensfrage ist, dafür dass überderische Mächte existieren.

    Gleiche Liturgie + gleicher Kraftaufwand = Immer gleiche Wirkung

    Ist eine Logik die "leider" nur auf Aventurien zutrifft.

    Speziell die Primärliturgie ist hier von essenzieller Bedeutung.

    Diesen Unterschied können auch tief-fromme Spieler nicht abstreiten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Travia ante Ehebündnis:

    Vor weltlichem Recht wird die Scheidung des Ehebundes unter gewissen Umständen akzeptiert, und das sittenschwache Mätressentum wird dort nahezu zelebriert. Dies sind Dinge, die wir niemals dulden sollten und gegen die wir stets mahnende Worte erheben müssen! (V, S.95)

    Einzig dem Hohen Paar obliegt es, einen solchen Bund zu lösen. Und einzig wenn sich einer der Vermählten den Niederhöllen oder dem zugewandt hat, dem die Zwölfe seinen Namen nahmen, und seine Seele verloren ist, werden sie die Herrin Travia auch darum bitten. (V, S.71)

    Aber - inzwischen sieht es die Travia - je Region - etwas lockerer bei einem Ehebund zwischen gleichen Geschlechtern ...

    Was nun märchenhaft angeht - wer war zuletzt in Nostria/Andergast? ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Barbarossa Rotbart Persönlich halte ich deine Aussage, dass Transidentitäten nur in einer Welt mit prägenden sozialen Unterschieden zwischen den Geschlechtern existieren können, für problematisch und würde dir nahe legen, zum besseren Verständnis von trans* Personen tiefere Recherchen zu dem Thema anzustellen. Bitte werte dies nicht als persönlichen Angriff, denn so ist es definitiv nicht gemeint.

    Da es aber um DSA geht: Aventurien kennt zwar keine Begriffe, um trans* Personen zu beschreiben, das heißt mMn jedoch nicht, dass es sie nicht geben kann/darf/soll. Im RL gab es auch lange keine Begriffe dafür, zu beschreiben, was eine Transidentität ausmacht, das bedeutet aber nicht, dass es vor dem 20. Jahrhundert keine Menschen gab, die so fühlten (siehe verschiedene indigene Kulturen). Das abzustreiten wäre genauso absurd (meine rein subjektive Einschätzung) wie zu behaupten, es gab in früheren Jahrhunderten keinen Rassismus/Sexismus/etc., weil das Wort dafür nicht existierte. Wenn jemand einen nicht-binären trans* Charakter bei DSA erstellen möchte, ist das mMn völlig in Ordnung und legitim, solange die Person sich bewusst ist, dass der Charakter dadurch einer Minderheit angehört und mit entsprechenden Reaktionen zu rechnen ist (in einer Bandbreite von Hass und Unverständnis bis zu bedingungsloser Akzeptanz kann alles vertreten sein).

    'Are you deliberately collecting animated heads, Johannes?' he asked. Cabal frowned, then accepted the point. 'Not deliberately. It just happens.'

    [quote]

    The Brothers Cabal, Jonathan L. Howard

  • Die Anmerkungen zum sozialen Geschlecht stütze ich. Ohne Geschlechterrollen kein soziales Geschlecht. Transgender also nur in bestimmten Kulturen.

    Transgender gehört auch zum sozialen Geschlecht. Die Achmad'sunni sind keine Transgender. Das ist ein rein rechtliches Konstrukt. Und viele sind solange Achmad'sunni, bis sie diese Rolle ablegen können. Nur wenige bleiben dies ihr Leben lang. Sie werden in der novadischen Gesellschaft nie als Männer angesehen und tragen auch keine männlichen Namen.

    Maraskan wäre eine Kultur, wo man Transgender erwarten könnte, weil hier nicht zwischen Männern und Frauen unterschieden wird. Aber genau das ist der Grund, weshalb sie dort nicht gibt.

    Ansonsten kenne ich keine männliche Kultur, wo man Transgender finden könnte.

    Transsexualität, wo auch das Bedürfnis vorhanden ist, den eigenen Körper dem gewünschten geschlecht anzupassen, halte ich hingegen für häufiger, da es sowohl arkane als auch karmale Möglichkeiten gibt, das Geschlecht zu wechseln, wie z.B. den Ring der Ravesaran, auch wenn es ihn angeblich nur in Myranor gibt.

    Die Idee von Demokratie ist nicht so supermodern. Der Name kommt nicht umsonst aus der Antike und auch im Mittelalter und der frühen Neuzeit gab es nicht nur zig Städterepubliken, sondern auch Dinge wie Dithmarschen oder die alte Eidgenossenschaft.

    Aber dies alles sind keine modernen Demokratien, da nur eine begrenzte Anzahl von Bürgern politisch aktiv werden konnte. Die thorwalsche "Demokratie" hta meiner Meinung eher etwas vom Thingwesen der alten Germanen, wo alle freien sich beteiligen durften. Und da es in Thorwal keine Sklaven gibt…

    Travia ante Ehebündnis:

    Vor weltlichem Recht wird die Scheidung des Ehebundes unter gewissen Umständen akzeptiert, und das sittenschwache Mätressentum wird dort nahezu zelebriert. Dies sind Dinge, die wir niemals dulden sollten und gegen die wir stets mahnende Worte erheben müssen! (V, S.95)

    Einzig dem Hohen Paar obliegt es, einen solchen Bund zu lösen. Und einzig wenn sich einer der Vermählten den Niederhöllen oder dem zugewandt hat, dem die Zwölfe seinen Namen nahmen, und seine Seele verloren ist, werden sie die Herrin Travia auch darum bitten. (V, S.71)


    Aber - inzwischen sieht es die Travia - je Region - etwas lockerer bei einem Ehebund zwischen gleichen Geschlechtern ...

    Das ist vielleicht die offizielle Einstellung. Trotzdem wird die gleichgeschlechtliche Ehe außerhalb Maraskans selten sein, besonders dort, wo die Traviakirche mächtig ist. Und dort auf dem Land, wo man sowieso viel konservativer ist. Eine jahrhundertelange Verdammung der Homosexualität durch die Traviakirche verschwindet nicht, weil das Hohe Paar dies beschlossen hat, viele, meist ältere, Travia-Geweihte werden aber daran festhalten, wie auch viele aus der konservativen Bevölkerung, die einen anderer Standpunkt allein schon weil er veränderungen mit sich bringt ablehnen.

    Barbarossa Rotbart Persönlich halte ich deine Aussage, dass Transidentitäten nur in einer Welt mit prägenden sozialen Unterschieden zwischen den Geschlechtern existieren können, für problematisch und würde dir nahe legen, zum besseren Verständnis von trans* Personen tiefere Recherchen zu dem Thema anzustellen. Bitte werte dies nicht als persönlichen Angriff, denn so ist es definitiv nicht gemeint.

    War ja klar, dass irgendjemanden meine Aussage nicht gefällt...:rolleyes:

    Da meine Antwort aber zu ploitisch werden würde, verzichte ich darauf. Bis auf folgendes: Es gibt einige Feministinnen, die das ganze Konzept des sozialen Geschlechts ablehnen, weil sie darauf eine ernste Gefahr für die Frauenrechte sehen.

  • Barbarossa Rotbart Persönlich halte ich deine Aussage, dass Transidentitäten nur in einer Welt mit prägenden sozialen Unterschieden zwischen den Geschlechtern existieren können, für problematisch und würde dir nahe legen, zum besseren Verständnis von trans* Personen tiefere Recherchen zu dem Thema anzustellen. Bitte werte dies nicht als persönlichen Angriff, denn so ist es definitiv nicht gemeint.

    Und wie soll bitte Transidentität funktionieren, wenn es abgesehen von biologischen Unterschieden nichts gibt, das mit männlich oder weiblich assoziiert wird ? Wenn zumindest keinerlei Tätigkeiten oder Verhaltensweisen oder Charakterzüge oder Vorlieben mit Männern oder Frauen verbunden sind ? Wenn das einzige, das existiert, ein paar sprachilche Spuren sind, weil alle Aventurier deutsch oder Latein reden und dazu noch ein paar Bilder historischer Frauenkleider, die in irgendeiner Illustration auftauchen ?


    Aber das Konzept einer Volksdemokratie wie sie in Thorwal existiert, ist schon sehr modern. Sowas gab es erst nach der französischen Revolution.

    Voherige Demokratien ließen immer nur eine bestimmte Elite wählen.

    Naja, gar nicht so selten war die "Elite" alle freien Männer.

    Zitat

    Ein Gebet das 5 Wunden bei 5 verschiebenen Verletzten in Folge verschließt, bevor der Geweihte völlig erschöpft ist, ist eine klare Beweisführung, die keine Glaubensfrage ist, dafür dass überderische Mächte existieren.

    Gleiche Liturgie + gleicher Kraftaufwand = Immer gleiche Wirkung

    Klar passiert da was nachprüfbares. Nicht nachprüfbar ist jedoch, ob da ein Gott dahintersteckt und das Zeug, das der Priester erzählt, auch stimmt. Der Druide heilt auch im Namen Sumus mit dem Balsam. Und während man zeigen kann, dass Astralkraft und Karma sich unterscheiden, kann man schlecht beweisen, wo die Kraft wirklich herkommt und warum.

    Einmal editiert, zuletzt von Satinavian (5. Dezember 2020 um 16:30)

  • Barbarossa Rotbart Es tut mir leid, falls ich dich damit verärgert haben sollte. Das war nicht meine Absicht. Ich wollte lediglich darauf hinweisen, dass Weiterbildung womöglich dabei helfen könnte, das Verständnis für Menschen zu erweitern, die nicht dem heternonormativen Gesellschaftsbild entsprechen (ohne dabei irgendjemanden - FeministIn oder nicht - abwerten zu wollen).

    Da der Orkenspalter, wie du bereits festgestellt hast, allerdings keine politische Plattform ist, möchte ich es dabei auch belassen und werde dazu keine weiteren Aussagen tätigen.

    'Are you deliberately collecting animated heads, Johannes?' he asked. Cabal frowned, then accepted the point. 'Not deliberately. It just happens.'

    [quote]

    The Brothers Cabal, Jonathan L. Howard

  • Erste Begegnung mit Rassismus begann ab dem 15./16. Jahrundert - "Geschichte des Rassismus - und jeder darf mal isn Geschichtsbuch reingucken, was da passierte. Es ist ein sehr kompliziertes Thema - und überhaupt nicht in Aventurien anzutreffen ... außer bei der Begegnung zwischen Mensch und Ork.

    Alles "neumodische", das zur Gründungszeit von DSA kaum zur Sprache war, würde ich weder in Aventurien suchen, noch erwarten - weil diese Welt von Göttern gemacht wurde, und von Zauberei und Wunderwirken lebt.

    Vermutlich fand keine Evolution statt - der Mensch und alle anderen Lebewesen sind "perfekte Konstrukte", seelische Makel etc. können dann nur auf dämonische EInflüsse (etc.) zurückgehen.

    Da diese Spielwelt als Spielwiese erdacht wurde, so wie Midkemia als Hintergrundwelt für die Romane (die ich gerade lese), sind osclhe Welten weder komplett durchdacht noch logisch erschaffen - ein Vergleich mit einer über Jahrtausenden entwickelten Welt (ohne Magie) ist daher nicht möglich - so als würdet ihr Herr-der-Ringe aus einigen losen Seiten zusammenfügen wollen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Erste Begegnung mit Rassismus begann ab dem 15./16. Jahrundert - "Geschichte des Rassismus - und jeder darf mal isn Geschichtsbuch reingucken, was da passierte. Es ist ein sehr kompliziertes Thema - und überhaupt nicht in Aventurien anzutreffen ... außer bei der Begegnung zwischen Mensch und Ork.

    Alles "neumodische", das zur Gründungszeit von DSA kaum zur Sprache war, würde ich weder in Aventurien suchen, noch erwarten - weil diese Welt von Göttern gemacht wurde, und von Zauberei und Wunderwirken lebt.

    Vermutlich fand keine Evolution statt - der Mensch und alle anderen Lebewesen sind "perfekte Konstrukte", seelische Makel etc. können dann nur auf dämonische EInflüsse (etc.) zurückgehen.

    Da diese Spielwelt als Spielwiese erdacht wurde, so wie Midkemia als Hintergrundwelt für die Romane (die ich gerade lese), sind osclhe Welten weder komplett durchdacht noch logisch erschaffen - ein Vergleich mit einer über Jahrtausenden entwickelten Welt (ohne Magie) ist daher nicht möglich - so als würdet ihr Herr-der-Ringe aus einigen losen Seiten zusammenfügen wollen.

    Rassismus ist ein schwieriges Thema, wenn man bedenkt, dass die meisten derischen Völker nicht miteinander fortpflanzungsfähig sind, wodurch sich ganz andere Dynamiken ergeben und dass außerdem zig Völker von anderen Völkern zu bestimmten Zwecken erschaffen wurden. Aventurisch ist das zwar weniger präsent als myranisch, aber viele Dinge und auch Haltungen kann man nicht 1:1 abbilden.

  • Naja es gibt sogar eine Profession (Novadische Stammeskriegerin) die per Definition mehr oder weniger freiwillig transgender ist...

    Die Achmad'sunni habe ich schon erwähnt, aber sie sind keine Transgender, da sie nur rechtlich zu Männern erklärt wurden, um die Blutrache weiterzuführen. Viele geben aber diesen Status auf, sobald sie es können, weil z.B. ein Junge geboren wurde, der die Bltrache weiterführen kann oder die Blutrache beednet wurde. Andere wiederrum bleiben den Rest ihres Lebens Achmad'sunni, sie werden dadurch aber nicht zu Männern. Sie nehmen auch keine männlichen Namen an.

    Rassismus ist ein schwieriges Thema, wenn man bedenkt, dass die meisten derischen Völker nicht miteinander fortpflanzungsfähig sind, wodurch sich ganz andere Dynamiken ergeben und dass außerdem zig Völker von anderen Völkern zu bestimmten Zwecken erschaffen wurden. Aventurisch ist das zwar weniger präsent als myranisch, aber viele Dinge und auch Haltungen kann man nicht 1:1 abbilden.

    Es wäre mir neu, dass die vielen aventurischen Menschenvölker nicht miteinander fortpflanzungsfähig sind…

    Und es gibt Rassismus in Aventurien. Drei Beispiele, die mir auf die Schnelle eingefallen sind:

    • In Almada gegenüber den Novadi
    • In den Städten und Kolonien Südaventuriens gegenüber den verschiedenen Waldmenschenstämmen
    • Gegenüber Orks und Goblins im Mittelreich und weiter im Norden, aber dort manchmal auch gegenüber Elfen und Zwergen
  • Für Rassismus in Aventurien haben wir gewiss einen (oder mehrere Faden).


    Trotzdem wird die gleichgeschlechtliche Ehe außerhalb Maraskans selten sein, besonders dort, wo die Traviakirche mächtig ist.

    Nein. Die gibt es in Aventurien, die wird allgemein akzeptiert, und dies ist einer der Punkte, in denen Aventurien unserer Erde selbst noch der Gegenwart meilenweit voraus ist. Wie schon vorher von mir geschrieben, hier mit Zitat: WdG, S. 28: Die gleichgeschlechtliche Liebe trifft auf höchst unterschiedliche Akzeptanz oder Ablehnung unter den Anhängern der Travia, es gibt aber ebenso wenig ein Verbot durch das Heilige Paar wie eine ausdrückliche Billigung, sodass es regional und vor allem von dem jeweiligen Menschen und seinen Moralvorstellungen abhängt, welche Einstellung er hat. Ein Ehebruch mit einem gleichgeschlechtlichen Partner gilt jedoch

    den meisten als ebenso frevelhaft wie der zwischen Mann und Frau."

    Aber auch für die gleichgeschlechtliche Liebe und Ehe haben wir einen oder mehrere Fäden.

  • Was nun märchenhaft angeht - wer war zuletzt in Nostria/Andergast? ^^

    Ich raffs nicht...hilf mir mal bitte!

    Im Rollenspiel geht es doch darum, das zu spielen, was man nun einmal nicht ist.

    Im Rollenspiel gehts darum, das spielen zu können, was man möchte.

    Seien es nun "moderne Konstrukte welcher Art auch immer" oder wie "Volk X" richtig! zu spielen sei, oder wie das Mittelreich auszusehen habe usw. warum sollen wir eine Fantasiewelt unbedingt genau definieren? Warum orientieren wir uns nicht an den Vorlieben unserer Gruppen und lassen solche Dinge im offiziellen Aventurien offen.

    Also, ob es nun Transgender in Aventurien gibt muss ich doch nicht in eine offizielle Spielhilfe schreiben, das kann doch jede Gruppe für sich auslegen wie sie will. Nur sollte das eben offen sein. Beispielsweise zählt ja in Andergast nur ein richtiger Kerl was, also einer mit nem Bart, der Holzhacken kann, Eichelbier säuft wie ne Kuh und Sumu in Ehren hält. Ob der nun schwul sein darf ohne gesellschaftlichen Schaden zu nehmen oder eben nicht, dazu finde ich zumindest in DSA 5 nichts. Kann man je nach Gruppenvorliebe also halten wie man will und das finde ich gut so.

    Klar macht sich jeder sein Aventurien sowieso selbst, aber trotzdem sollte das offizielle Aventurien gerade in "gesellschaftlich heißen Themen" Spielraum für jeden Geschmack lassen.

  • Naja es gibt sogar eine Profession (Novadische Stammeskriegerin) die per Definition mehr oder weniger freiwillig transgender ist...

    Die Achmad'sunni habe ich schon erwähnt, aber sie sind keine Transgender, da sie nur rechtlich zu Männern erklärt wurden, um die Blutrache weiterzuführen. Viele geben aber diesen Status auf, sobald sie es können, weil z.B. ein Junge geboren wurde, der die Bltrache weiterführen kann oder die Blutrache beednet wurde. Andere wiederrum bleiben den Rest ihres Lebens Achmad'sunni, sie werden dadurch aber nicht zu Männern. Sie nehmen auch keine männlichen Namen an.

    Es gibt tatsächlich in den nicht gleichberechtigten Kulturen, wie den Ferkinas explizit Transgender. Aber da sind ja auch de dafür nötigen Geschlechterrollen da.


    Es wäre mir neu, dass die vielen aventurischen Menschenvölker nicht miteinander fortpflanzungsfähig sind…

    Und es gibt Rassismus in Aventurien. Drei Beispiele, die mir auf die Schnelle eingefallen sind:

    • In Almada gegenüber den Novadi
    • In den Städten und Kolonien Südaventuriens gegenüber den verschiedenen Waldmenschenstämmen
    • Gegenüber Orks und Goblins im Mittelreich und weiter im Norden, aber dort manchmal auch gegenüber Elfen und Zwergen

    Wie viele Kombinationen aus Menschen, Elfen, Zwergen, Orks, Goblins, Grolmen, Kobolden, Riesen, Ogern, Minotauren, Achaz, Risso, Ziliten, Marus, Neckern, Kranoniern und Hummeriern sind denn miteinander fortpflanzingsfähig ? Wie steht es um Rassismus zwischen den alten Herrschervölkern der Shintr, Ssrkhrsechim, Leviathanim und Bashuriden über ihre verschiedenen Dienervölker ? Wie ordnet man Chimärenvölker wie Nagarusha, Shinoqi, oder gar Ravesaran (als Sexsklavenvolk) ein ?

    Ich sage ja nur, dass der Themenkomplex aventurisch kompliziert wird. Besonders, wenn man mal die eher langweiligen Menschen beiseite lässt.

  • Dere bzw. Aventurien ist eine fantastische Version eines sauberen, märchenhaften Mittelalters aus der Vorstellung eines Hollywood-Autoren; für moderne Ideen - außer vielleicht bei Mel Brooks (u.a. das Kofferradio im alten Rom) ist kein Platz - oder man müßte es drastisch-realistisch fortführen, nur wo dne Schlußstrich ziehen - bei Dampfmaschinie und Schießpulver (gibt es beides in Arcanum). Wären dann fliegende Festunge im Kriegsfall Normalität?

    Was unterschiedet solche modernen Themen von sozialen Fragen - eigentlich gar nichts. Weil dies in der Entscheidung und Grundeinstellung der jeweiligen Spielleiter/innen und Gruppe liegt.

    Ich mag schon keine modernen Ausdrücke im Spiel ... aber, immerhin spielen es Menschen des Digitalzeitalters, die selten überhaupt eine Ahnung haben, was das Mittelalter war ... ;)

    Um das Thema Rassimus abzuschließen; bitte an alle die da mitdiskutieren wollen, vorher ein Buch wie "Die Geschichte des Rassismus" lesen, weil ich manchmal das Gefühl habe das viele nicht wissen was Rassismus bedeutet/ist; und Wikipedia ist da nicht ausriechend. :exclamation:

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Um das Thema Rassimus abzuschließen; bitte an alle die da mitdiskutieren wollen, vorher ein Buch wie "Die Geschichte des Rassismus" lesen, weil ich manchmal das Gefühl habe das viele nicht wissen was Rassismus bedeutet/ist; und Wikipedia ist da nicht ausriechend. :exclamation:

    Muss ich Rassismus studieren und analysieren, reicht es nicht ihn zu erfahren um zu fühlen was er ist?