Brabak ist der Inbegriff von Wissen ist Macht. Dass man dieses Wissen natürlich nicht leichtfertig einsetzt macht auch Sinn weil der Nutzen nicht die Feinde aufwiegt, die man sich damit schafft. Dazu passt auch eine weitere Passage auf S. 67 HaM:
Da sie ihren Ruf untrennbar mit dem ihrer Schule verbunden sieht, hat sie unlängst ein obligatorisches Seminar eingeführt, in dem die Scholaren lernen sollen, sich Außenstehenden gegenüber angemessen zu präsentieren: kein loses Gerede über die Niederhöllen und die eigenen Erfolge bei Beschwörungen, kein öffentliches Spotten über die Götter und ihre Diener, Distanzierung von der Praxis des Seelenpakts und so fort. Allzu oft führt das jedoch zu reinen Lippenbekenntnissen und Maskeraden: Innerhalb der Schule kursiert für diese Lektion die nicht allein scherzhafte Bezeichnung “Kurs für Ethik, Moral und wie man sie vortäuscht”.Es scheint also so gewesen zu sein, dass es öfter "lockere Aussagen" in der Öffentlichkeit gab, sonst hätte man den Kurs nicht einführen müssen.
Vor Borbarad wurde die dunkle Halle der Geister von anderen Akademien der schwarzen Gilde nicht ganz ernst genommen.
Zitat von Die Magie des schwarzen Auges S. 94[...]Die Brabaker gelten allgemein als Möchtegern Dämonologen - ein bisschen spinnert, aber inkompetent und daher größtenteils harmlos. Ein eingehendes Studium der Bibliothek oder der von Brabaker Nekromanten (unter Falschnamen) verfaßten theoretischen Schriften wird den Kundigen aber alsbald erkennen lassen, daß es sich hierbei um eine wohlgehütete Fassade handelt.[...]
Also wurde die Maske nach außen nur verändert und nicht neu erfunden.
Denn Borbarad hat die Maske herabgerissen.
Zitat von Hallen der arkane Macht S. 64[...]Es sind wohl gerade die Ge-scheiterten, gepaart mit einigen tatsächlichen oder Beinahe-Katastrophen im Zuge besonders riskanter Beschwörungen, die den Abgängern der Halle der Geister in Magierkreisen den Ruf ‘leicht spinnerter’ und sogar inkompetenter, morbi-der Scharlatane eingebracht haben. Vielerorts wurden und werden sie als Pfuscher gebrandmarkt, die wie sorglose Kin-der mit den Schlüsseln zu den Niederhöllen spielen. Insge-samt jedoch darf die Akademie, vor allem nach Schließung des dämonologischen Zweiges in Rashdul, wohl als führend im Bereich der praktischen Dämonologie und Nekromantie gelten, was sich in jüngster Zeit leider allzuoft auf Seiten Borbarads und der Schwarzen Lande gezeigt hat. Aufge-schreckt durch die Invasion der Verdammten fragt man sich in Fachkreisen zunehmend nicht mehr, welchen Unfall ein Brabaker Beschwörer aus vermeintlicher Unkenntnis her-beiführen könnte, sondern welche niederhöllische Gewalt er womöglich allein deshalb entfesseln mag, weil er es kann.[...]
Das Zitat von oben ist eben 'nur' die Weiterentwicklung dieses Kontextes. Die Akademie musste ja irgendwie ihre fortbestehende Freiheit schützen. Brabak hat zwar weniger unter Borbarad gelitten und in der freiheitliebenden Kultur des Stadtstaats fand der Dämonenmeister sicher viele, die gewillt waren seinen Ausführungen zu lauschen: "Freiheit, Gleichheit, Wissen und Macht für alle." Waren schließlich seine Propaganda.
Aber dennoch hätte der Allaventurische Konvent auch härtere Sanktionen gegen dämonische Magie verhängen können und alles schwarzmagisches Wissen von vornherein Verbieten können. Damit hätten wohl die meisten Bibliotheken der Akademien, die sich mit Dämonologie befasst haben, Feuer gefangen.
Also kommt man mit dem "Seminar zur Ethik und Moral" den moralischen Ansprüchen der rechten Hand ein wenig entgegen, zu mindestens zum Schein.