Ritter - vererbbarer Titel und adlige Herkunft

  • Doch - weil in den Kapitel/Sätzen davor ja betont wurde das beinahe nur Adlige Ritter sind ... also wer einen Rittervorfahren besaß stammte automatisch von einem Adligen ab. Und damit klammere ich das irdische Theam ab, weil das Buch hat gut 400 Seiten! ^^;)

    Seufz ... Die Ritter (C.H.Beck Wissen) greift och die Vorgeschichte auf, wobei ein Satz entscheident ist (S.29f): "Diesen adligen Ursprung des Rittertums ..." im Kapitel Rahmenbedingungen: Die Lehnsgesellschaft.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

    Einmal editiert, zuletzt von zakkarus (4. Oktober 2020 um 18:10)

  • Doch - weil in den Kapitel/Sätzen davor ja betont wurde das beinahe nur Adlige Ritter sind ... also wer einen Rittervorfahren besaß stammte automatisch von einem Adligen ab.

    Aber es geht darum dass man nicht von einem "Rittergeschlecht" abstammen muss, wie du geschrieben hast. Es reicht aus ein Adeliger zu sein, man muss dabei nicht RitterInnen im Stammbaum haben.

  • Mist - ungenaues Zitat. Adliger = Ritter; später Ritter im Stammbaum = Adliger - so zu verstehen.

    Es hat auch mit Würde, "Bildung" und Kosten zu tun das fast nur Adlige dem Rittertum beitreten konnten - wie bereits oben beschrieben.

    Auch "Das Herzogtum Weiden" nennt in einem Absatz (S.30) "reisende Ritter" gefolgt vom "wird der Adlige erfahren", geht also davon aus das die Ritter allesamt Adlige sind.

    Problematisch ist - wie irdisch - das die Autoren nicht Trennen ob bei Rittleuten von berittenen Kriegern oder Rittern die Sprache ist. ;)

    Ok, "Allein ... ist es noch üblich, daß Graf und Herzog die Schwertleite erhalten, bevor sie die Kroen tragen (nach irdischen Vorbild) - und auch Weidner Baronen steht es wohl gut an, Ritter zu sein! Denn ein W. Ritter ist nciht einfach ein Adelsmann, wie's oftsmals in den inneren Königreichen gehalten wird. W. Rittersleute leben nach alten ritterl. Rechten, fechten Turneien, gewanden sich in prachtvollen Waffen- und Wappenröcken ..." (S.35)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • aber der Adelstitel kann doch einfach verliehen werden vielleicht ist das dann beim Ritterschlag inbegriffen?

    Ich würde das (nach DSA 4 Termini) als Amtsadel einordnen. Wer als Bürgerlicher Ritter Ehrenhalber wird, müsste ein Euer Wohlgeboren in der Anrede werden, und auch dem adligen Ritterstand angehören (ist aber für Ritter mit Ausbildung wohl meist nur ein Ritter zweiter Klasse, wie ja "Neuadlige" es ohnehin meist im alten Adel etwas schwerer haben).

    Man kann natürlich zusätzlich oder auch unabhängig von einem Ritter Ehrenhalber in den Adelstand erhoben werden (wenn auch in den Ritterstand nur durch den Ehrenhalber).

  • Auch wenn ich von den DSA 4 Termini keine Ahnung hab (da hab ich nur die RSHs mitgenommen) würd ich dir im Allgemeinen schon Recht geben.

    Im Detail wären aber wohl die Umstände zu bedenken.

    Ein Ritterschlag der für andere Adelige schwerer nachzuvollziehen wäre wäre sicher problematischer als einer als Belohnung für Taten durch die es viele gerechtfertigt sehen würden.

    Auch müsste wohl nach Region unterschieden werden, die strengen Regeln klingen für mich sehr Horasisch, und auch das Mittelreich hat wohl genug Struktur dafür, am Rand der Zivilisation ists dann wohl eher lockerer würd ich vermuten...

  • Wie hoffentlich oben steht muss jemand um Ritter zu werden eine "Ausbildung" (Knappenzeit) machen, die beim Ehrenritter wegfällt - znd somit kein vollwertiger Ritter wäre ... so wie die Ehrendoktortitel Prominenter. Zudem gab es so etwas irdisch nicht, entweder Ritter oder kein Ritter; je Region adlig ein muss

    Dann hat sich irdisch das Rittertum in seinen gut 300 Jahren verändert, u.a. Kreuzzüge und die Einmischung des Klerus.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Wie hoffentlich oben steht muss jemand um Ritter zu werden eine "Ausbildung" (Knappenzeit) machen, die beim Ehrenritter wegfällt - znd somit kein vollwertiger Ritter wäre ... so wie die Ehrendoktortitel Prominenter. Zudem gab es so etwas irdisch nicht, entweder Ritter oder kein Ritter; je Region adlig ein muss

    Dann hat sich irdisch das Rittertum in seinen gut 300 Jahren verändert, u.a. Kreuzzüge und die Einmischung des Klerus.

    Natürlich gab es das irdisch genau so. Z.B. hier :

    Orden del Hacha

    Klassischer Ritterorden, gestiftet, um Leute für herausragende Leistungen zu belohnen und nicht ein Mitglied hat je eine klassische Ritterausbildung genossen. Und solche Ritterorden waren absolut üblich und können sich über ganz Europa verteilt finden. Diese Orden sind klar das Vorbild für den aventurischen Ritter ehrenhalber.

  • "Problematisch" ist so ein Ritter Ehrenhalber, weil die Ausbildungs-Ritter (mit eben ihrer langen und umfassenden Ausbildung und den langen Traditionen ihres Standes) und mit in jedem Fall echtem Adel dahinter stehend und sehr traditionsbewusst da ein bisschen drauf runter schauen und den Ritter Ehrenhalber nicht als gleichwertig erachten.

    Wobei die traditionsbewusstesten Ritter ja auch irgendwo "am Rand" leben (Weiden, Albernia, Donnerbach), während der Ritter aus dem zentralen Reich mehr so der höfische Ritter ist.

    Den Ritter Ehrenhalber gibt es halt für besondere Taten, weshalb der Ritterschlag auch oft oder meistens gleich noch auf dem Schlachtfeld vergeben wird, weil der Ritterschlag eine kurze Sache ist (im Gegensatz zu Schwertleite, die deutlich mehr Zeit, beteiligte Personen und Begebenheiten erfordert).


    Daher ist in jenen der Rittertum ganz besonders hoch geschätzt, weshalb die Weidener ihre Kinder lieber in Knappenschaft bringen, statt auf eine Akademie. Ritter ist in den Gegenden (obwohl die größtenteils ihre eigenen Akademien haben) einfach angesehener als der Krieger, weil das wieder so die traditionsbewussten Gegenden sind in der Beziehung.

    Rohaja etwa hat nicht nur einen Ritterschlag erhalten, sondern ist eine traditionelle Ritterin mit Pagenzeit und Knappinnenzeit und anschließende Schwertleite.

    Dass es da früher in alten Quellenwerken Vermischungen von Krieger und Ritter gab, dürfte OT daran liegen, dass ein Ritter erst mit DSA 3 eingeführt wurde und es davor nur den Akademiekrieger gab.

  • Kleine Klugscheißerei: Eine Knappschaft hat nichts mit Rittern zu tun eher mit Zwergen ;)

    Ich war gerade ganz irritiert, dass in Weiden die Bergmannskunst so hoch angesehen ist.

  • Da hast du recht, danke. Ich habe die verlustig gegangenen "en" in Knappenschaft nachgereicht.

  • Es reicht aus ein Adeliger zu sein, man muss dabei nicht RitterInnen im Stammbaum haben.

    SDR S. 6 bringt das gut auf den Punkt:

    "Zwar ist eine adlige Abstammung Voraussetzung für die Ritterschaft, doch erst nach einer langjährigen Ausbildung kann ein junger Adliger oder eine junge Adlige in diesen Stand

    aufgenommen werden."


    Der Ritter war also auf jeden Fall schon ein Adeliger, bevor er zum Ritter geschlagen wurde. Der Ritterschlag befördert ihn jedoch in

    "Die Ritterschaft ist ein spezieller Adelsrang, der innerhalb des komplexen adligen Beziehungsgeflechtes eine Schlüsselposition einnimmt, bildet er doch das Fundament des adligen Selbstverständnisses." (auch S. 6)

    einen speziellen Adelsrang und verleiht besondere Rechte (z.B. militärische).

    Die Kinder von Rittern sind einfache Abkömmlinge des Niederadels und keine Ritter. Kinder von Niederadeligen (Ritter, Junker, Edle) haben keinen speziellen Titel und werden mit "junger Herr" bzw. "junge Dame" angesprochen. (HDR S. 28) Das ändert sich natürlich, wenn man erfolgreich den Weg zum Ritter geht (s.o.).

    In manchen Fällen sind die Ritter im Stammbaum allerdings von Bedeutung. Es gibt besonders in den traditionellen Regionen z.B. Turniere, in denen man über x Generationen nicht nur den Adel, sondern auch die Ritterwürde nachweisen muss - im Stil von "wenigstens 3 Ritter im Stammbaum für die Teilnahme". Solche Maßnahmen sorgen natürlich für Exklusivität und schließen so manchen Kämpfer '(z.B. Krieger, neu geschlagene Ritter ohne Tradition) aus, der normalerweise an Adelsturnieren teilnehmen dürfte.

  • Ritter-Orden ... ja, das kommen nun die Ausnahmen ins Spiel. Haben wir ja bei DSA auch gehabt - die Theaterritter.

    Aber Ritter-Orden sidn ein ganz anderes Feld als "echte" Ritter, die gab's nämlcih vorher schon ... wie gesagt, wir sprechen von 300 Jahrne Rittertum.

    Aber fragen wir DSA selbst - das Solo "Wind über Weiden" (1997); Zum Geleit, S.5: "Das Abenteuer ist so angelegt, daß Sie darin den Typus des Ritters, den es ja offiziell nicht gibt, kennenlernen. Die besonderen Ansichten dieser adligen Kriegerkaste, die in Weiden in ihrer reinsten und traditionsreichsten Form existieren, werden Sie im Laufe des Abenteuer hoffentlcih zu schätzen wissen. ... Um die besonderen Kampftechniken des Ritters eingängi zu machen, sind jene Regelnm im Anhang zusammengefaßt. Sie finden dort auch wertvolle Hinwiese über den Ehrenkodex ..."

    Anhang, S.48f; u.a Regeln zu Kapmf zu Pferd, Reiterangriffe und Lanzenreiten. Und ja, der weidner Ritter entspricht dem Ritterbild der Tafelrunde, um es kurz zuusammenzufassen. ^^

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)