Das Ende einer Saga (thorwalsch stämmiger Golgarit / G7 )

  • Habe in Vorbereitung auf ein kommendes Projekt gerade wieder diese kleine Saga gefunden die ich als Nachruf für den thorwaler Golgariten (lange Geschichte, hatte was mit einem gewissen Borbarad oder so ähnlich zu tun) unserer Gruppe verfasst habe. Vielleicht gefällt es ja jemandem und wenn nicht habe ich hier einen Ort wo ich zur Not weiss wo der Text ist ;) )

    „Sing uns das Ende der Saga, Skalde. Sing uns wie ein Held sein Leben beschloß, das Wohl!“


    „Wie ihr wollt. Gestern sang ich von all den Taten, die einem jeden bekannt sind von Röde Orm. Vom Ei des Drachen, der Burg der Schildmaiden, der Albenprinzessin und der Schlacht im Schnee.


    Röde Orm, Sohn der Väter drei,

    Vom einen das Feuer Prems im Blut

    Und das Salz des Meeres,

    Vom andren den sehenden Blick,

    Wie ihn die Raben haben,

    Vom letzten das Wissen der Alten

    Und ihren Zauber.


    Mit vielen Helden stritt er in der Schlacht,

    Dem Sklavenherr und Sklavenheer entgegen,

    Stets seinen Gefährten in Gefahr an der Seite,

    Im Heer aller Herren Länder,

    Und den Heerscharen derer ohne Herren,

    Frei fochten sie, für die Freiheit von Vielen.


    Den windenden Wall überwanden sie,

    Trotzten taumelnden Draugr tausendfach,
    Die zerbarsten unter dem Klang der Klingen,

    Trotzten Flammen die nicht Feuers waren,

    Und dem Sturm steinerner Schwingen.


    Die Helden die mit Zwergen zechten,

    Jene die mit Riesen reisten,

    Die die mit dem Raben rat hielten,

    Und mit lauernden Löwen liefen,

    Folgten ihm und er stets ihnen,

    Zu den Feinden vielfach hinterm Wall.


    Röde Orm Jochenson, Hrafnson, Elderson,

    Allein wie ein Schildwall stand,

    Gegen Tausendfach tausend

    Nur mancher menschlich unter ihnen.

    Sein Schild schützte stark,

    Die Helden die des Zauberers Zorn

    Auf sich zogen im Zug gegen die Finsternis.


    Sein Schild stoppte standhaft,

    Die Wogen des Feindesheers,

    Die die seinen hinwegfegen wollten.

    Hielt starr Stand und jeder Augenblick,

    Den die Zeichenträger brauchten,

    Den Nierderhöllischen niederzuringen,

    War erkauft mit seiner Stärke.


    Wie die Brandung des Meeres gegen Klippen gischt,

    Schlugen die Feinde auf Rüstung und Rundschild,

    Wie steter Regen mit starken Wellen im Wechsel.

    Doch wie der Fels stand Röde Orm,

    Die angestrengte Braue vom Wind der Hiebe,

    Und steten Tropfen der Feinde gekühlt.


    Schenkte er dem Heer der Helden Gelegenheit,

    Dem Feind zu offenbaren das er schon unterlegen war.

    Und mit Donnerschlag und Wiederhall,

    Kehrte Ruhe übers Feld, als die Feindeskrona zerbarst,

    Und sich wie das Feindesheer über die Welt zerstreut.


    Ewig dauerte an der Augenblick darauf,

    Bis man sich des Sieges wahrgeworden war.

    Und Röde Orm mit sehendem Rabenblick,

    Erkannte dass alle Taten getan waren,

    Die ein Recke vollbringen konnte

    Und noch Dreie mehr.


    So rief er herbei den Tod, der ihn so gut kannte,

    Und nach einem Schlucke Met und einem Atemzug,

    Offenbarte er ihm wie er ihn einst überlistet hatte,

    Und der, der ewig euer Leben herunterzählt,

    kam beim Zählen ins stocken, nur einen Augenblick,

    der allen Lebenden nun geschenkt war.


    Lachend traten die beiden vom Felde,

    Fort auf Rabenschwingen zur Waage der Seelen,

    Die Seele zu schauen und zu wiegen,

    Den rechtschaffenen, untertänigen, götterfürchtigen,

    zu belohnen mit Eintritt in die Götterhallen.

    Da wünschte er sich die kühlende Brise der Hiebe zurück.


    Wie ein freier Mann Thorwals der er war,

    Hatte er viele große Taten vollbracht,

    Die zu seinen Gunsten prangten auf der Waage,

    Doch wie ein freier Mann Thorwals der er war,

    Hatte er viele gute Taten vollbracht,

    Die den Göttern dieser Halle missfielen.


    Schwer sank die Sündenschaale hinab,

    Die Heldentaten in die Höhe hiefend.

    Und es sah nicht gut aus für den Helden

    Den Sohn dreier Väter zugleich.

    Als er vor dem Hrafnfödr stand.


    Fast ließ er ihn nicht ein der Freudlose,

    Doch da besann sich Röde Orm:

    „Warte noch Rabenvater du,

    den Harnisch hier, die Rüstung

    hab ich als Ritter deiner Hallen nur geliehn.“

    Und warf sie auf die Schale seiner Taten,

    die krachend, hallend zu Boden schlug.

    Und er trat ein in die Halle,

    die lange warten musste auf einen Helden wie ihn.“

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Sehr schön! Wobei ich sagen muss, dass mir die erste Hälfte besser gefällt als die zweite. Bin ich nur zu blind, die Stabreime im zweiten Teil zu sehen, oder staben die tatsächlich nicht mehr?

    kann sein das da die Qualität geschwächelt hat es alliteriert immerhin immernoch etwas. Dafür mag ich das Ende inhaltlich. Kann man natürlich interpretieren das sein Weg gegen Ende nicht mehr allzu thorwalsch war, so als Anhänger der Puniner Kirche :P

    "Ohne DSA5 hätte es Herr der Ringe nie gegeben" - H.P.Lovecraft

  • Gefällt mir gut.

    Spiele auch gerade einen thorwalstämmigen Golgariten in der G7, sind aber erst in einem Zwischenabenteuer vor der unsterblichen Gier. Wenn ich darf werde ich mir am Ende der G7 ein paar Anregungen holen.

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    "Genieße die Veränderung, denn sie wird schöner als du es dir vorstellen kannst." (unbekannte TSA-Geweihte)

  • Ich muss sagen, mir gefällt der ganze Text ansich.

    Da steckt einiges an Arbeit dahinter. Respekt.