Wie würde man einen sehr alten Charakter spielen?

  • Ich möchte einen Alchimisten spielen, der wegen seiner Elixiere schon sehr alt ist, um die 130.

    Leider bin ich mir nicht so ganz sicher, wie sich denn ein 130 Jahre alter Mensch verhalten würde. Hat jemand hier Tipps, oder Erfahrungen zum teilen?

  • Kommt auf den Ursprung an, aber generell würde ich sagen sehr verhalten... :D Mit 130 hast Du viel Zeit gehabt, zu realisieren, was es Wert ist mit Aufmerksamkeit bedacht zu werden und was Du einfach links liegen lassen kannst, weil Du weißt, dass es für Dich keinen Sinn ergibt. Das ist aber alles sehr abhängig davon, wie Dein bisheriges Leben verlaufen ist.

  • Ja, ich glaube auch, dass es sehr darauf ankommt, wie das Leben deines Alchimisten bisher verlaufen ist. Hat er Erfolge gehabt, ist er stolz auf sein bisheriges Leben. Dann wird er vielleicht auch von seinen Entscheidungen und Ansichten überzeugt sein. Vielleicht hört er dann nicht mehr so genau hin, wenn ihm irgend ein Jungspund etwas erzählt, weil er sich denkt, dass kenne ich ohnehin schon. Also eine gewisse Arroganz und Verbohrtheit ist sicher gegeben, aber dafür muss man nicht unbedingt 130 Jahre sein. Es gibt sicher auch ältere Alchimisten, die noch auf Junge hören, aber prinzipiell bedeutet ein langes Leben oft auch einen großen Wissensschatz; somit weiß man die Antwort auf die Fragen, die sich andere erst stellen, und wenn man ihnen helfen möchte, sagt man ihnen die Antwort, auch wenn sie es vielleicht als Eingriff in ihre Freiheit sehen. Etc.

    Typische Charakterzüge für alte Menschen aus der Literatur wären ja Verbohrtheit, Weisheit, Lebensfreude, innere Ruhe, Zerstreutheit, Senilität.

    Einem 130 Jahre alten Alchimisten würde ich jetzt eher als Forscher sehen, also eine gewisse Verbohrtheit, ein Thema auf das alles hinzielt, sein Lebenswerk, sei es jetzt aus Blei Gold machen, das "Lebenselixier" oder etwas prosaisches wie unzerbrechliches Glas. Vermutlich hat er auch Gegner seiner Theorien, die er nur mit Arroganz behandelt. Seine Versuche haben seine Ohren angegriffen, vielleicht auch das Lesen und der Aufenthalt in dunklen Kellern seine Augen. Er wird die Augen zusammenkneifen um besser zu sehen, und oft nachfragen, weil er nicht gut hört, oder vielleicht ist er auch zu stolz dazu und versucht sich einfach zusammen zu reimen was der andere will. Was oft, aber nicht immer klappt. Deshalb ist er eher abwartend.

    Prinzipiell kenne ich ältere Leute 70-80, die sehr unterschiedlich vom Charakter sind. Daher denke ich, dass auch die 130 Jahre dir noch viel Spielraum geben. Vielleicht ist der Ausgangspunkt: Warum ist der Alchimist 130 Jahre? Könnte doch auch jünger sein. Willst du mit dem Alter spielen, dann könnte man einfach auf Stereotype aus der Literatur setzen, weil dann erkennt dein Gegenüber ohne Bild, ah diese Figur ist alt. Schlechtes Hören und Sehen, gebücktes Gehen, leichte Zerstreutheit, große Weisheit, vielleicht auch Naivität in Bereichen, um die er sich einfach nie gekümmert hat.

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    "Genieße die Veränderung, denn sie wird schöner als du es dir vorstellen kannst." (unbekannte TSA-Geweihte)

  • Im ollen "Mantel, Schwet"-Box gibt es ein Heftchen das sich mit dme Alterswerden beschäftigte, u.a. welche Werte sie wie verändern könnten.

    Jemand mit überirdischen 100 Jahren ist nciht dabei - da müßtest du Nahema - oder Doctor Who - fragen. ^^

    Oder ein Elf - Halbelfne sollen auch langlebiger sein als normaler Sterbliche ...

    Nun zu den Fragen:

    Wie konnte er so Alt werden, und wleche Auswiirkungen hatte dies auf seine Körper und/oder Geist?

    Hatte es überhaupt Auswirkungen - und ist er optisch, körperlich und geistig auf der Höhe eines 40zigjährigen?

    Wenn ja, dann spielen Erfahrungswerte und Erlebnisse eien entscheiden Rolle; denk an "Highlander".

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Willkommen auf dem Orki, @Ogmios . :)

    Hatte es überhaupt Auswirkungen - und ist er optisch, körperlich und geistig auf der Höhe eines 40zigjährigen?

    Das halte ich auch für die relevante Frage. Man schaue sich Savertin an, der standhaft optisch aussieht und sich körperlich gibt wie ein um die 50er-jähriger, aber schon mittlerweile fast 100 ist, ohne dass angegeben wird, welcher Grund dahinter steht (oder Puschinske, der schon 120 ist und vermutlich auch so körperlich aussieht^^).

    Wenn man älter wird, und auch körperlich jünger bleibt, ist das schon etwas anderes, als zwar Lebenszeit erhöhen, aber nicht die Zipperlein des Alters zu umgehen.

    Geistig wird sich zwar einiges gleich sein, wenn man einmal weiß, das natürliche Lebensende ausgetrickst zu haben, aber ob man aussieht wie 130 oder wie 50 oder wie 30 und auch in den körperlichen Zustand ist, macht wohl noch mal einen zusätzlichen kleinen Unterschied.

    Und: hat man das natürliche Lebensalter unbegrenzt ausgetrickst, oder "nur" um x Jahrzehnte verschoben, aber irgendwann kommt es doch mit Sicherheit?

    Ein gewisser Anflug von Größenwahn könnte noch mit einhergehen. Unglaubliche Arroganz. Vielleicht das Gefühl von Langeweile und Wiederholung (ziemlich viel hat man ja dann schon durch, inklusive 5 verschiedener Lieblingsessen und 4 Hobbys, die man schon zur Perfektion gebracht hat). Eine gewisse Schwermut: falls man Freunde hat, Familie, die man liebt, und die ... obwohl, bekommen die dann nicht auch das Elixir? Wer will schon alleine alt werden (jung alt werden).

    Was für Elixiere erhöhen die Lebenszeit? Offiziell ist das nicht, oder? Sonst würden sehr viele Personen in Aventurien alt werden (ohne Eigeboren dazu bemühen zu müssen, oder potenziell OT vergessen worden zu sein (Puschinske, mMn), oder Elf zu sein, oder ...).

  • Wenn‘s um DSA5 geht gibt‘s hier Regeln, wie sich die Werte verändern.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Wertge alleine - wie bereits zu DSA2 - machen einen geistig fiitten Charakter nicht aus; schaut euch mal den Doctor an, arrogant, zynisch und sieht oft auf Menschen herab wie auf dumme Kinder ... Rohal vertrieb man aus "Angst" vom Thron, nach mehr als 120 Jahren ...

    Auch eien Sache die bedacht werden sollte - Langlebigkeit ist keine Selbstverständlcihkeit, oft nur mit Dämonnemacht und dunkler Maige zu erzwingen.

    (Ich habe mir um so einen NSC genügend den Kopf zerbrochen ... den Gründer von Ithassos lebt nämlich noch ... seit über 500 Jahren.)

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • ("Unsterblichkeit"; ja, und das ging auch schon zu DSA3 (evtl. gar DSA2) ... aber das war nicht das Thema.)

    Wir haben Beispiele in Aventurien; einmal diesen grimmigen Weißzwergmagier, die gelangweilte Nahema, den halbverrückten Rakorium, hm. Ein langes Leben bringt viele Scicksalsschläge und Erfahrungen mit sich - ich brauche nur auf meien 40 erinnerten Jahre zurückblicken, das nun mal drei ... puh. Dann kommt - wie erwähnt - noch der Umstand dazu das normalerweise Menschen in Aventurien nicht so alt werden ... somit auffallen ... in Verdacht geraten schwarze Magie, Götzendiesnt oder Dämonen zu huldigen ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • ...noch der Umstand dazu das normalerweise Menschen in Aventurien nicht so alt werden ... somit auffallen ... in Verdacht geraten schwarze Magie, Götzendiesnt oder Dämonen zu huldigen ...

    Wollte keine neue Diskussion über Unsterblichkeit in den Editionen aufmachen, sondern nur Deinem Argument widersprechen, dass ein hohes Alter in Aventurien so auffällig wäre und zwangsläufig mit schwarzer Magie, Götzendienst oder Dämonenhuldigung in Verbindung gebracht werden würde. Ich weiß nicht, wie es in DSA3 war, da habe ich mich mit Geweihten nicht auseinander gesetzt, aber in DSA4.1 war Tsas ewige Jugend eine Stufe 6 Liturgie, welche pKE kostete, sehr auffällig war (sichtbare Häutung), nur an auserwählte, sehr tsagefällige Lebewesen weitergegeben wurde und die Lebensspanne nicht verlängerte sondern nur das Aussehen verjüngte. In DSA5 wird statt dessen der Alterungsprozess bis zu maximal sechs Jahre ausgesetzt. Die Basisversion ist auch für Stufe eins SCs schon durchführbar, die höhere Variante erst mit deutlich gesteigertem KE-Vorrat. Dennoch sind das alles keine Hürden, wenn man bedenkt, welchen Lohn es dafür gibt: Unsterblichkeit! In DSA5 ist diese nicht mehr so selten. Jemand der 200 Jahre alt ist, mag gerne alle 5 Jahre zu einem Geweihten seines Vertrauens gehen und sich durch diesen das Leben verlängern lassen.

    PS: Habe gerade nachgeschaut, in DSA3 war es quasi wie in DSA4(.1). Die Änderung ist also erst mit der 5. Edition dazu gekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von Scoon (17. September 2020 um 10:44)

  • So auffällig muss ein sehr alter Held nmM. nicht sein. Gerade bei einem zurückgezogen lebenden Forscher, der seit 100 Jahren an der Verbesserung seines Trankes arbeitet kann ich mir gut vorstellen, das es niemandem auffällt. Die bekannten Unsterblichen oder Sehr-Alt-Werdenden haben genau dieses Problem. Sie sind BEKANNT. Wenn man sich "ständig" in Geschichte und Politik einmischt oder ein bekannter Magier ist, dann wird man nicht vergessen, taucht in Büchern und Geschichten auf und erregt aufsehen.

    Ein Alchemist der immer nur für sich forschte und nicht direkt Schreit: HEUREKA ich habe den Unsterblichkeitstrunk gefunden! kann ohne weiteres in seinem abgelegenen Labor seit Jahren leben und Forschen.

    Alrik der Bauer:" In dieser Hütte lebt der alte Parasympathicus, ein unheimlicher Magier. Vor ihm lebte dort - erzählt mein Vater - schon ein anderer Magier, der genauso mächtig und gefährlich war."

    Aber darum soll es ja nicht gehen, die Frage war eine andere. Ich würde einen sehr alten Charakter auch sehr fokussiert auf seine Leidenschaft spielen. Ein "Nerd", ein Wissenschaftsfreak, ein fanatischer Perfektionist. Allein diese Fixierung auf sein Hobby/Beruf/Berufung hält ihn jung.

    Wenn er unauffällig sein hohes Alter erreicht hat, würde ich ihm auch die typische Naivität eines Forschers geben. Eine Inselbegabung und Skurrilität. Zurückgezogen hat er vielleicht nie was anderes mitbekommen von den großen Weltgeschehen. Ihn interessieren Politik und andere Themen als sein Lieblingsthema nicht.

    Er lebt in seinem Elfenbein Turm.

    Die Frage die sich anschließt ist: Warum verlässt er sein Labor? Ist etwas schiefgegangen, ist ihm eine seltene Zutat ausgegangen? Wurden die Bauern der Umgebung doch zu neugierig und stellten Fragen (Mit Fackeln und Heugabeln)

    Der Kulturschock, außerhalb seiner gesicherten Forschungsstätte wäre eine interessante Option für den Helden.