Wenn Charaktervorstellungen vom Bogen abweichen

  • Hier könnte man einfach auch schreiben: Spielt DSA mit Ilaris-Regeln! :)

    Ich kenne das beschriebene Problem allerdings nur zu gut. Bei Wissenstalenten lässt sich das noch ganz gut abfangen, da der Held je nach Herkunft/Hintergrund gewisse Dinge einfach wissen muss. Ein Nivese aus einer nivesischen Stammeskultur wird trotz unaktiviertem Talent Tierkunde wissen, was ein Karen ist, wie es aussieht und wie es sich verhält. Allerdings wird es es schwer haben, einen Luchs von einem Hund zu unterscheiden.

    Viel problematischer finde ich den Aspekt, sich einen ge-min-maxten Helden zu basteln und dann wie beschrieben darauf zu verweisen, dass er die Profession Ritter hat und daher sowohl lesen und schreiben als auch rechnen kann.

    Sorry, aber wenn du das bei deiner Generierung nicht aktiviert und gesteigert hast, dann hast du deine Knappenzeit entweder bei einem Hallodri oder Legastheniker verbracht. Punkt.

    Ich weiß, es ist bockschwer sich einen Helden zu basteln, der all das kann, was man sich so wünscht. Daher haben wir in meiner Hauptrunde auch Obergrenzen für Talente (max. TaW 10) bei der Charaktergenerierung eingeführt. So kommt man gar nicht erst auf die Idee, sich ein One-Trick-Pony zu basteln und anschließend die obige Diskussion zu führen.

  • Falls du Ricordis nun Erschwernisse aus der Tasche packen solltest, welche eben einer normalen Profession nicht mehr ermöglichen, ihre Aufgaben zu erledigen, dann solltest du das noch einmal überdenken.

    Ich glaube, über die Erschwernisse kann man da ganz gut an die Sache herangehen. Über Kulturkunde beispielsweise.

    Ein Mittelreicher mit Kräuterkunde 8 kennt sich vielleicht sehr gut mit Pflanzen aus, die in Garethien oder im Kosch wachsen (also etwa Wirselkraut ).

    Kommt er aber nach Maraskan, so sehe ich es durchaus als passend an, ihm eine Erschwernis von 3 (DSA 5) oder so aufzubrummen, wenn er ein maraskanisches Kraut bestimmen will. Ein Marakskaner könnte die Probe bei mir hingegen unmodifiziert oder mit weniger Erschwernis ablegen, da ist es vielleicht gar nicht so schlimm, wenn der "nur" Pflanzenkunde 3 hat.

    Ein Held aus den Tulamidenlanden kann mit Sagen und Legenden 5 mehr über die Magiermogule vom Gadang wissen (also eine Erleichterung von 1) als ein Zwerg aus Xorlosch mit Sagen und Legenden 5, der dafür bei der Legende von Pyrdarcors Krone glänzen könnte, bei der jeder Mensch eine heftige Erschwernis bekommen würde, weil das außerhalb der Zwergenheit weitgehend unbekannt ist.

    darauf zu verweisen, dass er die Profession Ritter hat und daher sowohl lesen und schreiben als auch rechnen kann.

    Sorry, aber wenn du das bei deiner Generierung nicht aktiviert und gesteigert hast, dann hast du deine Knappenzeit entweder bei einem Hallodri oder Legastheniker verbracht. Punkt.

    So würde ich das auch sehen und bin darum sehr froh, dass bei DSA 5 FW und Erleichterung / Erschwernis voneinander entkoppelt sind.

    Den FW, der ja auf dem Bogen steht und mit AP gesteigert werden muss kann ich als fest ansetzen, als maximal mögliches Wissen quasi (oder eben wie hier im Beispiel Lesen und Schreiben als Sonderfertigkeit oder eben Rechnen als FW) - aber die Modifikation kann ich als Meister händisch festlegen, sie steht nicht auf dem Bogen (abgesehen von ein paar SFs oder Vorteilen, die eine Erleichterung geben) und so sind sie in der jeweiligen Situation flexibel.

    Bei Wissenstalenten ist das natürlich einfacher als bei Körpertalenten...

    Wenn zwei Helden mit unterschiedlichen FW dieselbe ganz einfache Felswand erklettern wollen, gilt für beide der gleiche Modifikator, der bessere Kletterer ist im Vorteil.

    Handelt es sich aber um einen verschneiten Berghang, hat es unter Umständen der Nivese mit Klettern 3 etwas leichter als der Moha aus dem Regengebirge mit Klettern 5, einfach, weil er weiß, wie er mit Schnee umzugehen hat, der Moha könnte beim Klettern auf einen Urwaldriesen den Nivesen abhängen.

    ABER: das ist meiner Meinung nach schon ein Grenzfall - hier denke ich, könnte zusätzlich eine Geländekunde angebracht sein, um das zu modellieren, weshalb ich sie meinen Spielern dringend anempfehle.

    Kurzum: ich erkläre meinen Spielern vorher, wie ich an so etwas herangehe und versuche, passende Regelelemente einzubauen, damit ich meine Aussagen begründen kann. Gerade bei Anfängern, aus denen sich meine Gruppe größtenteils zusammensetzt, halte ich es für sehr wichtig zu erklären, welche Beziehung zwischen Werten auf dem Bogen und dem Charakter besteht. Eine Mitspielerin hatte z.B. alle Talente, die sie können wollte auf 10 gesetzt, da blieb weder für Sinnesschärfe noch für Willenskraft ein Punkt über. Aber als ich erklärte, dass so ein Charakter A) die Krokodile im Wasser nie wird erkennen können und B) auch nicht vor ihnen weglaufen kann, war schnell klar, warum das Charakterkonzept mit den Werten nur so mittelmäßig zusammenpasst. Aber da war einfach nicht klar, was ein FW von 0 bedeutet - woher denn auch?!

    Lange Rede, kurzer Sinn: Sprechen hilft ;) .

    Nachtrag:

    Hier könnte man einfach auch schreiben: Spielt DSA mit Ilaris-Regeln! :)

    Nein! Bei Praios und Hesinde, weiche Ilaristen - Ketzerei! ;)

  • Hier könnte man einfach auch schreiben: Spielt DSA mit Ilaris-Regeln! :)

    Das natürlich aus Prinzip! (ich spiele selber Ilaris; nicht in meiner Hauptgruppe, leider, aber nebenbei. //in diesem Fall wäre es aber nur eine Teilimportierung ;) außerdem kommt die Grundidee von Fate

    Unbeschränkt was Sachse sagt!

  • Deswegen gibt es ja bei manchen Talentent etc. die (Regionälität), das fängt schon bei der Muttersprache an.

    Gassenwissen berut immer auf die Heiamtstadt - mein Gassenwissen-Hamburg nützt mir (kaum) etwas in Kiel oder Berlin.

    Mein Geschichtswissen-Hamburg hiflt mir in Berlin nicht weiter ...

    Und - der Charakterbogen war und ist nur das Grundgerüst des Helden - der Spieler ist aber sein (nach Werten & Heldentyp) Verstand und (l-lieder- irdische) Seele. Der Charakterbogen soll ja den Spieler helfen sich in seienr Rolle einzufinden, aber nicht direkt dne Spieler einzuschränken - aber wenn er/sie Einarmig gewählt hat, dann war es seine/ihre Entschiedung - und der SL muß ihn dann (leider) daraufhinweisen.

    Es hilft - jednefalls mir - ungemein bereits bei der Erschaffung sich die Vorgeschichte des SC auszudenken, denn dies nimmt ein oft die Entscheidung ab, welche Talente etc. für die Figur wichtig sind/waren und welche bisher nicht.

    Kein Sc wird als Held geboren - erst die Abenteuer und damit gemachten Erfahrungen formen aus einem Straßenköter einen Aladdin ...

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Gassenwissen berut immer auf die Heiamtstadt

    Nicht in DSA (3 und 4).

    Ortskenntnis bezieht sich nur auf das Taschentuch, für die das gilt und 1 m daneben schon nicht mehr, streng genommen. Aber Gassenwissen gilt überall. Woanders je nach Situation und Region vielleicht mit Erschwernis (oder Erleichterung), aber auch nicht zwingend.

    Aber wenn man grundsätzlich meint, der eigene Charakter könne etwas, dann muss sich das in den Werten wiederspiegeln. Man sieht nicht gut aus ohne einen solchen Vorteil, man kann nicht tanzen mit ganz geringem oder gar keinen Wert in Tanzen. Und ja, es gibt auch ungebildete Ritter in zumindest DSA 4, der Ritter alten Schlags kann nicht schreiben und hat nur rechnen auf 2 von Haus aus, der kann halt nur mit Hilfe der Finger mühselig durch die nicht zu schweren Rechnereien kommen. Walde von Weiden hat gezeigt, wie man auch als Abgänger einer Akademie und hoher Adliger sehr ungebildet sein kann.

    Sonst ließe sich "Natürlich kann der Charakter, weil ..." beliebig fortsetzen.

  • Ich nutze als Meister Modifikationen im ganzen Spektrum von -5 bis +5 (DSA5).

    Wenn ich etwas mit -6 erschwere merken meine Mitspieler schon, dass ich eigentlich nicht möchte, dass sie es schaffen oder es ist eine Situation in denen ich es ihnen ganz besonders gönnen würde wie ein ganz besonderer Hinweis, der das Abenteuer erleichtern kann.

    +5 probe ich in der Regel auch nicht als einfache Erfolgsprobe sondern nur, wenn es eine Sammelprobe ist und die Dauer relevant wird oder es eine Vergleichsprobe ist.

    Zum Gassenwissen:

    Ich weiß nicht wie das vor DSA5 gehandhabt wurde aber aktuell kann man Gassenwissen überall anwenden und man kann eine Ortskenntnis haben. Für den Heimatort hat man automatisch eine. Diese Ortkenntnis kann diverse Sachen erleichtern, wenn man vor Ort ist wie Orientierung aber halt auch Gassenwissen.

  • grundsätzlich ja - nur bedeutet Gassenwissen bei dsa2 Grundwissen wie Pflanzenkunde etc. Es war einfach gehalten, und lag in der Umsetzung um auge des Betrachters. Es gab bereits andere Fähigkeiten - wie Sprachen oder Schwimmen bei dsa1 - die klar aussagten, was mit dem wert möglich ist.

    Es gab auch bis Dsa3 den Minuswert der jeden Thorwaler zum miserablen Koch erklärte. Und so ein Held darf nicht vom Spieler als leidenschaftlicher Koch erhoben werden - ohne Kochen zu steigern.

    Absonsten können wie, wie bei dsa1-Basic, auf Talente völlig verzichten.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)