Ich habe keine Ahnung von Marbo

  • Moin moin, mir schwirren ein paar Gedanken durch den Kopf und trotz des büffeln in verschiedenen Werken,

    komme ich einfach auf keinen Punkt der mir wirklich zusagt. Hoffentlich könnt Ihr mir mit Anregungen helfen.

    Persönlich bin ich sehr angetan davon eine Marbo Geweihte zu spielen, ich möchte sehr nahe am Fluff & Flair Deres bleiben. (Was Klamotten, Charakter & Motivation usw. angeht)

    Ich sehe diesen Post auch als Hilfestellung durch euch, letztendlich werde ich den Charakter so spielen wie ich möchte aber ein paar neue Blickwinkel wären super. :thumbsup:

    Nun kommen wir zum Knackpunkt der vielen DSA Hardcore Historikern aufstoßen wird, meine erdachte Story.

    Ein Junges Mädchen was drohte auf den Pfad Kors abzudriften, wurde als Teenager in ein Boron Kloster gesteckt um als Priesterin ruhig und beschaulich dem Herren der Stille zu dienen.

    Sie verbringt dort ein Jahrzehnt und ist mittlerweile wirklich Fromm und Gehörig, jedoch wird sie weder vom Herren Boron erhört noch erhält sie seine Weihe, Logisch.
    Eines Tages jedoch träumt das nun Erwachsene Mädchen von einer Aufgabe, eine Frauenstimme befiehlt ihr sich auf dem Weg zu machen und (Hier muss der GM seine Kräfte spielen lassen).

    Nun komme ich zu dem Punkt das ich das Mädel nach dem erhalten ihrer Marbo Weihe und dem verlassen des Klosters gerne sehr überdreht, neugierig, laut und kämpferisch spielen möchte.

    Sie trägt gerne Bunte Auffällige Kleidung Schwarz, Rot & Weiß, soweit ich weiß die Farben Marbos. Natürlich wäre der Marbo Dolch und Boron Insignien immer zu sehen und sie hätte auch Zeremonien Kleidung für die Offizielle arbeit. Bzw. würde sie offiziell als Geweihte oder gegenüber anderen Geweihten immer ruhige klug bedachte Worte wählen.

    Nun zu dem was mich plagt, ist es nach DSA Lore so okay, Marbo steht ja unter anderem für eine 2. Chance & Vergänglichkeit.
    Ich würde gerne die Dankbarkeit und Freude ausspielen endlich nicht mehr in der Gruft Borons als niedere Arbeiterin eingesperrt zu sein.

    Man merkt natürlich das ich sehr von Animes Inspiriert bin, es ist auch nur die hälfte ihrer Person aber vlt. gibt es euch schon einen einblick in das was geplant ist.


    Über ein paar Gedanken und Anregungen wäre ich euch sehr verbunden.


    Danke & Lg. Philip

  • Kurz gefragt, warum spielst du diese Dankbarkeit und Freude nicht einfach aus?

    Hat die junge Frau ein Schweigegelübte abgelegt? Sie ist ja auch erstmal eine junge Frau, die ihr Leben in den Dienst Marbos gestellt hat.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Genau das Möchte ich gerne durch diese "Überdrehtheit". Zu Boron passt es ja nicht Laut zu feiern das man endlich wieder da ist.
    Da Marbo Borons "Tochter" ist habe ich die sorge das ich diese alles Dominierende Ruhe & Stille auch so ausspielen muss.

    (Zumindest wenn ich 100% nach benehmen als Geweihter spielen wollte)

    Nein sie hat kein Gelübte abgelegt, wäre ziemlich hart zu spielen.

    Kurz gefragt, warum spielst du diese Dankbarkeit und Freude nicht einfach aus?

    Hat die junge Frau ein Schweigegelübte abgelegt? Sie ist ja auch erstmal eine junge Frau, die ihr Leben in den Dienst Marbos gestellt hat.

  • Genau das Möchte ich gerne durch diese "Überdrehtheit". Zu Boron passt es ja nicht Laut zu feiern das man endlich wieder da ist.
    Da Marbo Borons "Tochter" ist habe ich die sorge das ich diese alles Dominierende Ruhe & Stille auch so ausspielen muss.

    (Zumindest wenn ich 100% nach benehmen als Geweihter spielen wollte)

    Nein sie hat kein Gelübte abgelegt, wäre ziemlich hart zu spielen.

    Kurz gefragt, warum spielst du diese Dankbarkeit und Freude nicht einfach aus?

    Hat die junge Frau ein Schweigegelübte abgelegt? Sie ist ja auch erstmal eine junge Frau, die ihr Leben in den Dienst Marbos gestellt hat.

    Man kann entsprechende Freude und Dankbarkeit auch non-verbal spielen. Mit Gesten, Mimik und Handlungen.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Bei der Idee würde ich mich eher im alanfaner Ritus umschauen. Der herrscht in den Gebieten vor, in denen auch der Korkult eine längere Geschichte hat und ist deutlich lebensfroher als der stille punier Ritus. Dankbarkeit und Freude sind da sehr gut denkbar. Damit würde ich den tiefen Süden oder die Tulamidenlande als Herkunftsorte empfehlen. "Einer gläubigen Al'Anfanerin ist die stille Verherung Borons, wie sie der punier Ritus vorschreibt, ein Gäuel. Die Bescheidenheit der Boron-Diener erscheint ihr als Beleidigung seiner Glorie, die Kargheit seiner Tempel pure Blasphemie." (In den Dschungeln Meridianas S. 68)

    Permanente Schweigegelübte finde ich für Boronis gar nicht mal so passend. Geweihte sind immer in erster Linie Priester*innen und als solche Prediger*innen, Lehrer*innen und Seelsorger*innen. Und dafür muss man sprechen. Sicher - in einem abgelegenen Kloster können Geweihte leben, die ihre Stimme nur zum Lobe Borons und Marbos erheben, aber solche monastischen Mystiker*innen sind in meinen Augen gerade als Spielercharaktere nicht sehr gut geeignet. Insgesamt sehe ich Schweigegelübte eher zeitlich befristet (als Buße oder den Versuch, sich der Gottheit anzunähern) oder bei Nicht-Geweihten Nonnen und Mönchen, die keine priesterlichen Aufgaben verrichten. Boronis haben die Auflage, nur das Allernotwendigste zu sagen und sonst zu schweigen - das aber dürfen und müssen sie meiner Meinung nach sogar sagen.

    Eine eigene Marbokirche wäre jung - die Primärliturgie war lange verschollen und Marbo wurde von Boron-Geweihten verehrt. Auch die Marbiden sind eine Richtung des Boronkultes. Je nachdem, wann im Metaplot ihr spielt, mag sich das geändert haben. Wenn du hintergrundgerecht spielen willst, solltest du ein Auge auf das Jahr haben, in dem ihr spielt. Manche Gruppen spielen ja lange vor dem aktuellen Jahr und arbeiten z. B. auf die G7 zu.

    Der Marbokult hat seine ältesten Wurzeln wohl in den Tulamidenlanden und hat viel mit Rausch zu tun, in dem man Visionen sucht. Man vertieft sich in tranceartige Gebete. Sehr passend erscheint es mir, wenn du dich da etwas beim Herzensgebet der christlich-orthodoxen Kirchen bedienst, es aber durch Rauschkräuter noch intensivierst.

  • Super Sache das du nicht versuchst die Klisches zu bedienen

    Vielleicht kannst du ja mit den Gegensetzen spielen. Tagsüber und bei Sonnenschein Lebensfroh überdreht. Wenn es Dunkel wird und der Nebel kommt schweigsam, in sich gekehrt. Irgendwelche festgelegten Auslöser die deine Stimmung verändern.

    Hört sich spannend an

    Viel Spaß

  • Ich hätte es bislang so verstanden, dass man als Geweihter immer im Dienst ist. Da gibt es keine zivile bunte Kleidung im Gegensatz zu zeremonieller Kleidung. Natürlich wird es neben einer schwarzen Alltagskutte auch eine für hohe Feiertage geben, die aus wertvolleren Stoffen und mit aufwändigen Verzierungen versehen ist, aber man ist immer als das erkennbar, was man ist. Man muss dabei ja auch bedenken, dass Kleider Leute machen. Vor allem in einer mittelalterlichen Welt wie Aventurien.

    Wenn die Geweihte mehrere Jahre in einem Kloster verbracht hat, wird sie die Gewohnheiten nicht so einfach ablegen. Sie hat ja nicht ihren Glauben abgelegt, sondern sogar eine Weihe und einen Ruf ihrer Göttin bekommen.

    Aber auch Geweihte sind nur Menschen. Wenn die Geweihte z.B. dafür gesorgt hat, dass ein Toter begraben wird, kann sie sich durchaus anschließend zum Leichenschmaus dazusetzen und mit den Angehörigen tüchtig feiern.

  • Es stimmt, dass das Geweihtentum sicher nicht nur ein Job, sondern ein Amt ist. Berufung und nicht nur Beruf. Man hat nie Feierabend. Alrik der Schmied ist am Abend in der Taverne Alrik der Kartenspieler. Boronea die Geweihte ist aber auch dort Boronea die Geweihte. Wo Alrik den Fremden, der ihm einen Auftrag geben will sagen kann, er habe Feierabend und der Fremde solle morgen in seine Werkstatt kommen, kann Boronea das nicht so einfach. Das heißt aber nicht, dass man nicht auch mal Alltgagskleidung tragen darf. Nur Rondrianer und Praioten müssen immer offensichtlich und erkennbar sein. Aber auch die werden sicher nicht nur ihr priesterliches Ornat tragen, sondern für Reise und andere Anlässe Kleidung mit entsprechenden Kennzeichnungen haben. Im Priestergewand überlebt niemand einen bornländischen Winter oder die Mittagsglut in den Wüstenrandgebieten.

    Gerade auch in einem Marbidenkloster, in dem Sterbenskranke begleitet werden, wird man bequeme und leicht zu waschende Kleidung schätzen.

    Es ist nicht anders als in unserer Welt. Du wirst keine Pfarrer*innen im Talar im Supermarkt beim Einkaufen sehen und nur wenige im Collarhemd. Übrigens ganz ähnlich wie bei Polizist*innen. Auch die haben, wie Pfarrer*innen, ein Amt und keinen Job und haben auch in ihrer Freizeit Verpflichtungen. Aber auch die laufen in der Freizeit nicht in ihrer Uniform rum.

  • Aventurien ist aber nicht wie unsere Welt. Im Basisregelwerk gibt auf S. 338 einen Abschnitt zum Thema Sozialer Stand. Unter dem Abschnitt "Adel verpflichtet" wird darauf hingewiesen, dass man von einem Adligen erwartet, standesgemäß gekleidet zu sein. Und im Kasten drüber steht, dass Magier und einfache Geweihte wie Angehörige der Stufe (=Niederadel) behandelt werden können.

    Also würde ich schon davon ausgehen, dass ein Geweihter immer wie ein Geweihter aussieht (was natürlich abhängig von der Gottheit ist). Und natürlich gibt es regionale Modifikationen, um dem Klima gerecht zu werden. Kein Firungeweihter wird in der Wüste einen Eisbärfellmantel tragen und kein Rahjageweihter im Winter nur dünne Bekleidung.

    Aber: letztlich hängt das von jeder Spielrunde ab, wie eng sie sich an die Vorgaben hält. Aventurien ist das, was die Spieler daraus machen.

  • Klar, eine Geweihte repräsentiert immer ihre Kirche und wird sich nicht in abgerissenen Lumpen zeigen und dem hohen Stand entsprechende Kleidung tragen. Das muss aber nicht immer das Ornat sein. Das kann auch gepflegte, teurere und gut verarbeitete Kleidung anderer Art sein. :)

  • Bei der Idee würde ich mich eher im alanfaner Ritus umschauen. Der herrscht in den Gebieten vor, in denen auch der Korkult eine längere Geschichte hat und ist deutlich lebensfroher als der stille punier Ritus. Dankbarkeit und Freude sind da sehr gut denkbar. Damit würde ich den tiefen Süden oder die Tulamidenlande als Herkunftsorte empfehlen. "Einer gläubigen Al'Anfanerin ist die stille Verherung Borons, wie sie der punier Ritus vorschreibt, ein Gäuel. Die Bescheidenheit der Boron-Diener erscheint ihr als Beleidigung seiner Glorie, die Kargheit seiner Tempel pure Blasphemie." (In den Dschungeln Meridianas S. 68)

    Das kommt mir nun aber maraskanisch vor. Glaubt der Al'Anfaner Ritus nicht, dass sie für zu ausgiebige Eksesse damals von Boron mit Tod und verderben gepeinigt wurden. (Raben die vom Himmel fielen und Pest verbreiteten.)

    Generell werden Boron und auch Marbo doch mit einer gehörigen Form von Ehrfurcht und Reumütigkeit verehrt, oder bin ich falsch informiert.

    Skipper

    Falls du ihn noch nicht gehört haben solltest, geb ich dir als Tipp, die Folge zu Boron an die Hand, die im Spotify-Potcast; 'Die Sendung mit dem Alrik' aufgezeichnet wurde. Hier wird auch Marbo kurz angesprochen.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Das kommt mir nun aber maraskanisch vor. Glaubt der Al'Anfaner Ritus nicht, dass sie für zu ausgiebige Eksesse damals von Boron mit Tod und verderben gepeinigt wurden. (Raben die vom Himmel fielen und Pest verbreiteten.)

    Generell werden Boron und auch Marbo doch mit einer gehörigen Form von Ehrfurcht und Reumütigkeit verehrt, oder bin ich falsch informiert.

    "Lebensinhalte der Gläubigen: das kurze Leben genießen; sich Borons Wohlwollen sichern für das Dasein nach dem Tod." (Wege der Götter S. 80 zum alanfaner Ritus)

    Du bist nicht falsch informiert. Aber der alanfaner Ritus geht das ganze mit etwas mehr Lebensfreude an, als der sauertöpfische und eher lebensverneinende punier Ritus. Boron wird im alanfaner Ritus als höchster Gott zweifellos mit besonderer Ehrfurcht verehrt.

    Es ist letztlich die Frage, wen man mit den Exzessen feiert - den Gott oder die eigene Lust. Gegen fröhliche Dankbarkeit dem Gott gegenüber ist nichts zu sagen - im Gegenteil. Die Punier sehen das freilich etwas anders.

    "Von ganz besonderer Bedeutung sind aber diejenigen Geweihten, die in den 'Hallen der Träume' Gläubigen Lotos- oder Baronwein und anderes verabreichen, um dann sorgfältig zu notieren, was die Berauschten in ihren Träumen sehen, was sie erlebt haben, planen, fürchten, und was sie für mehr Drogen zu tun bereit wären." (Wege der Götter S. 81)
    Hier kann man sich gut klarmachen, wo der feine Unterschied liegt. Die beschriebenen Drogenexzesse dienen nicht zuerst der eigenen Lust - obwohl die Sucht deutlich zeigt, dass auch die angesprochen wird - sondern der Verehrung Borons.

    Im alanfaner Ritus schließt es sich nicht aus, einerseits das kurze Leben zu genießen und sich andererseits Borons Wohlwollen zu sichern. Das sehe ich als einen der Hauptunterschiede zwischen den Riten. Darum würde ich ihn Skipper für seine Charakteridee wärmstens ans Herz legen. Denn für Marbo dürfte analoges gelten, immerhin wurde der Marbokult sehr lange Zeit vom Boronkult stark geprägt, ja geleitet und geführt.

    EDIT

    Kleiner Textnachweis als Ergänzung:

    "Zwar auch meist schweigsam, beherrscht und würdevoll wie ihre Puniner Kollegen, sind doch die wenigsten Geweihten des Kultes aus Al'Anfa so weltabgewandt. Die meisten, von einigen Träumern und Schriftgelehrten abgesehen, stehen mitten im Leben, besuchen die Feste der Reichen, intrigieren um Macht und Einfluss, sind oft verheiratet und verstehen es, neben den Interessen ihres Gottes und ihrer Kirche auch die ihrer Familie nicht zu kurz kommen zu lassen. Zu Bescheidenheit und Schlichtheit sind sie nicht verpflichtet - die schwarzen Diamanten an den Roben hoher Geweihter ließen man-chen armen Koschbaron vor Neid erblassen." (WdG 82)

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (27. Juli 2020 um 13:20)