Sozialstatus und gesellschaftliche Hierarchien

  • Und im Standesrecht speigelt sich der SO wieder; steht recht ausführlich (ohne den SO zu erwähnen) i.a. in der Gareth-Box, u.a. auch der Geographica etc.

    Ich sage das jetzt ungern, aber du hast geschrieben, dass auch in Städten eine bestimmte Kleiderordnung gilt.

    Wir haben keinen Dissens, was das Standesrecht angeht.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Ich sage das jetzt ungern, aber du hast geschrieben, dass auch in Städten eine bestimmte Kleiderordnung gilt.

    Also zumindest irdisch kann ich das bestätigen. In unserem Geschichtsbuch war z.B. die von Lübeck abgedruckt. Da war nach Steueraufkommen gestaffelt, wer wie viel Schmuck, Pelze etc. tragen darf. Gibt es in Aventurien sicher auch, wenn das zakkarus meint.

  • Ja, vor allem im Borland gibt es eine strenge Kleiderordnung nach Stand. Auch Purpur darf nicht nicht überall jeder tragen, soviel er will.

  • Mal die Regeln der jeweiligen Edition außen vor gelassen:

    Die Geweihte adliger Herkunft und der geweihte Bauernsohn sollten von der Idee her ebenbürtig im Stand sein, aber die Realität wird da anders aussehen, denke ich.

    Das Kind aus dem Adelshaus hat einfach ganz andere Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen, besonders zu Personen in Positionen mit einer gewissen Macht, als es dem Kind vom Bauern Alrik jemals möglich wäre. Entsprechend entstehen daraus unterschiedliche Möglichkeiten sich zu vernetzen, voran zu kommen, hier mal eine Spende durchs Elternhaus tätigen zu lassen... auch wenn man auf dem Papier den gleichen Rang innerhalb der Kirche einnimmt.

    Ich habe keine Quellen die das für Aventurien belegen können, aber mal als Gedanken in den Raum geworfen...

  • Ich sage das jetzt ungern, aber du hast geschrieben, dass auch in Städten eine bestimmte Kleiderordnung gilt.

    Also zumindest irdisch kann ich das bestätigen. In unserem Geschichtsbuch war z.B. die von Lübeck abgedruckt. Da war nach Steueraufkommen gestaffelt, wer wie viel Schmuck, Pelze etc. tragen darf. Gibt es in Aventurien sicher auch, wenn das zakkarus meint.

    Es geht mir darum, dass es schlicht Standesrecht ist. Nicht kodifiziertes Recht in den einzelnen Städten. Es steht nicht in der Verfassung der Städte, sondern der Stände.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Nicht kodifiziertes Recht in den einzelnen Städten. Es steht nicht in der Verfassung der Städte, sondern der Stände.

    Naja, zumindest irdisch eben doch. Das war eine städtische Verordnung innerhalb der Bürgerschaft (und damit quasi innerhalb eines Standes).

    Für Aventurien vermute ich ähnliches, kann es aber nicht mit Quellen belegen, da DSA 5 bei sowas ja oft etwas gröber ist.

    P.S. Schöner Name, Praios-Paktierer ;)

  • Nicht kodifiziertes Recht in den einzelnen Städten. Es steht nicht in der Verfassung der Städte, sondern der Stände.

    Naja, zumindest irdisch eben doch. Das war eine städtische Verordnung innerhalb der Bürgerschaft (und damit quasi innerhalb eines Standes).

    Okay. Darauf können wir uns einigen. Dass es irdisch tatsächlich kodifiziertes Recht ist beziehungsweise war.

    P. S. Sachse: die Genese kannst du in meinem Vorstellungsthread erfahren. <g>

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

    Einmal editiert, zuletzt von Praios-Paktierer (21. Juni 2020 um 11:02)

  • Nur noch mal so zu den Magiern ... im Horasreich sind alle Abgänger einer Akademie automatisch Niederadlige mit Wappenrecht. Das sind sowohl Magier, Krieger und Universtitätsabsolventen. (Quelle: Reich des Horas Seite 40)
    Das heißt für mich aber, dass ein bauerngebürtiger Magier nicht überall in den Adel aufsteigt. Mittelreich und Bornland hängen da vermutlich nach.

  • Im Horasreich gibt es ja auch die Unterscheidung zwischen Lehns- und Titulaturadel. Außerdem ist es eher hesindianisch geprägt, das MR ist eher dem Götterfürsten zugetan, was ich aber nicht als "nachhängen" bezeichnen würde. Das gilt auch für das Bornland, denke ich. Einfach, weil das Bornland beispielsweise auch noch die Leibeigenschaft hat. Du kennst das: ein Jahr und ein Tag von deinem Hof entfernt, dann bist du frei. Die Adligen im Bornland pflegten ja auch ihren Leibeigenen Halseisen (vulgo: Halsbänder) anzulegen.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

    Einmal editiert, zuletzt von Praios-Paktierer (21. Juni 2020 um 11:24)

  • Haben nicht alle die Leibeigenschaft?

    Ja, Leibeigene gibt es im Bornland, im Mittelreich, im Horasreich und anderswo. Aber die bornische Leibeigenschaft gilt als die straffste.

  • Das Kind aus dem Adelshaus hat einfach ganz andere Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen, besonders zu Personen in Positionen mit einer gewissen Macht, als es dem Kind vom Bauern Alrik jemals möglich wäre. Entsprechend entstehen daraus unterschiedliche Möglichkeiten sich zu vernetzen, voran zu kommen, hier mal eine Spende durchs Elternhaus tätigen zu lassen... auch wenn man auf dem Papier den gleichen Rang innerhalb der Kirche einnimmt.

    Nicht nur deshalb. Man bedenke auch die komplett unterschiedliche Sozialisation und Kultur, das Noviziat beginnt "erst" mit 12. Dazu kommt dass der bisherige Umgang ja durch das Noviziat nicht komplett unterbrochen wird, der Novize wird weiterhin Freunde und Verwandte in seinem Stand haben. Der große Unterschied wird also nicht nur darin sein dass der Adelige höhere Kontakte knüpfen kann sondern auch dass das Verhalten und die Sprache eines Bauernsohns für Angehörige anderer Stände auffällig sein wird.

  • Mal was aus den Flußlanden - bei Havena fand ich nix - (S.65): Den Stand eines Flussländers erkennt man auf den ersten Blick an seiner Kleidung. Die Landbevölkerung trägt meist einfache Kleider ... Leuchtende Farben und Pelzstoffe sind dem einfachen Volk ohnehin verboten.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Die Geweihte adliger Herkunft und der geweihte Bauernsohn sollten von der Idee her ebenbürtig im Stand sein, aber die Realität wird da anders aussehen, denke ich.

    Durchaus, das denke ich ebenfalls. Sie sind beide Geweihte und in der Hinsicht vom Geweihtenstand her gleich (nicht unterschiedliche Kirchenränge und -ämter mit hinein spielen). Aber aufgrund ihrer Herkunft sind sie doch nicht gleich und der eine hat einen höheren SO (in DSA 4) als der andere.

    Das kann durchaus zu einem unterschiedlichen Umgang mit ihnen führen.

  • Die Geweihte adliger Herkunft und der geweihte Bauernsohn sollten von der Idee her ebenbürtig im Stand sein, aber die Realität wird da anders aussehen, denke ich.

    Durchaus, das denke ich ebenfalls. Sie sind beide Geweihte und in der Hinsicht vom Geweihtenstand her gleich (nicht unterschiedliche Kirchenränge und -ämter mit hinein spielen). Aber aufgrund ihrer Herkunft sind sie doch nicht gleich und der eine hat einen höheren SO (in DSA 4) als der andere.

    Das kann durchaus zu einem unterschiedlichen Umgang mit ihnen führen.

    Kommt natürlich auch auf die jeweilige Gottheit an. Hesinde wird damit eher weniger Probleme haben, als Praios Gott des Adels.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Auch bei den Magierakademien kann man bei Standesdünkel differenzieren. Die Akademie zu Festum z. B. hat eine sehr deutliche Zweiklassenbehandlung. Es gibt die Argentum-Scholaren und die Aurum-Scholaren. Gegenseitig bezeichnen sie sich als Pfeffersäcke und Goblins, halten sich entweder für talentlose Schnösel oder stillose arme Schlucker. Hier wird sich die Herkunft ganz gewaltig auf das Verhalten und damit auch die Wahrnehmung durch andere niederschlagen.

    Auf der anderen Seite gibt es die Akademie Schwert und Stab zu Gareth. "Die Standesdünkel und Provinzfeindlichkeiten vergehen den angehenden Adepten aufgrund der harten und unerbittlichen Ausbildung relativ rasch." Die meisten Zöglinge sind zwar ohnehin aus adeligem Hause, aber die wenigen Ausnahmen werden am Ende der Ausbildung kaum von ihnen zu unterscheiden sein.

    Auch hier zeigt sich, wie komplex die Frage nach der sozialen Stellung ist.

  • [...]

    Auf der anderen Seite gibt es die Akademie Schwert und Stab zu Gareth. "Die Standesdünkel und Provinzfeindlichkeiten vergehen den angehenden Adepten aufgrund der harten und unerbittlichen Ausbildung relativ rasch." Die meisten Zöglinge sind zwar ohnehin aus adeligem Hause, aber die wenigen Ausnahmen werden am Ende der Ausbildung kaum von ihnen zu unterscheiden sein.

    Auch hier zeigt sich, wie komplex die Frage nach der sozialen Stellung ist.

    Wenn ich mir da die Beschreibung in der alten GMG und dem grünen Aventurien-Lexikon ansehe, divergiert da die aber ziemlich von der aktuellen. Letztlich aber gebe ich dir recht. Ein Bei... Garether ist eben meistens ein Adelssproß. Allein schon, wenn da immer noch die Armeeanbindung - auch wenn es jetzt freiwillig ist - ist. Und ein Offizier aus nicht-adligem Haus? Schwierig vorstellbar. Aber vermutlich machbar.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Ich habe Hallen arkaner Macht als Quelle herangezogen. Aber gerade die S&S hat ja eine sehr bewegte Geschichte. Interessant finde ich aus diese Stelle: "Typisch für die Schwert und Stab ist, dass die Scholaren bei ihren Prüfungen nicht nur einzeln geprüft, sondern häufig gruppenweise, wobei die richtige oder falsche Antwort eines Enzelnen über das Wohl der gesamten Gruppe entscheidet. So soll ihnen früh ein Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft beigebracht werden." (S. 122)

    Am Ende wird man wohl den talentierten und fleißigen Klassenkameraden aus einfachem Hause lieben und den Sprössling aus dem mittleren Adelsstand, der nichts zuwege bringt hassen.:D

  • Ich habe Hallen arkaner Macht als Quelle herangezogen. Aber gerade die S&S hat ja eine sehr bewegte Geschichte. Interessant finde ich aus diese Stelle: "Typisch für die Schwert und Stab ist, dass die Scholaren bei ihren Prüfungen nicht nur einzeln geprüft, sondern häufig gruppenweise, wobei die richtige oder falsche Antwort eines Enzelnen über das Wohl der gesamten Gruppe entscheidet. So soll ihnen früh ein Verantwortungsgefühl für die Gemeinschaft beigebracht werden." (S. 122)

    Am Ende wird man wohl den talentierten und fleißigen Klassenkameraden aus reichem Hause lieben und den Sprössling aus dem mittleren Adelsstand, der nichts zuwege bringt hassen.:D

    Ich besitze "Hallen arkaner Macht" nicht. Aber es ist schon sehr interessant - tatsächlich.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Hesinde wird damit eher weniger Probleme haben, als Praios Gott des Adels.

    Ich meinte auch nicht den Umgang der Götter mit ihren Geweihten. :D

    Sondern mehr die Menschen, wenn sich der eine mit Adelstitel vorstellt, der andere ohne. Oder kircheninterner Aufstieg. Mögliche Beziehungen, wenn der eine Geweihte etwas außerhalb der Kirche Gehör finden möchte, oder der andere (beide haben als Geweihte des Praios erst mal gleiche Möglichkeiten, aber eine kann halt noch Herkunft, Familie, Beziehungen, Einfluss, höheren SO in die Waagschale werfen).

    Da sind theoretisch je nachdem, wo es bei wem um was geht, schon mögliche Unterschiede drin.