Sozialstatus und gesellschaftliche Hierarchien

  • Hallo liebe Mit-Nerds,

    ich würde mich gerne mal mit euch über das Thema Sozialstatus in Aventurien austauschen. Wie verhält es sich mit weltlichem bzw. klerikalem bzw. magischem Stand?

    1) Wenn man eine gildenmagische Ausbildung abschließt, ist man ja von gesellschaftlich einem gewissen Stand. Spielt dann noch eine Rolle, ob man vorher ein Bauernkind oder ein Adliger war?

    2) Wenn man eine zwölfgöttliche Weihe erhält, gibt das einem natürlich auch einen gesellschaftlichen Stand. Ist der Stand der Geburt damit egal? Also ist zB. ein praiosgeweihter Bauernsohn vom selben Stand wie ein praiogeweihter Adliger?

    3) Wie verhalten sich diese Ränge in etwa im Vergleich: ein Ritter, ein (einfacher) Geweihter und ein Magus. Wer steht über wem?

    4) Haben formal alle (einfachen) Geweihten denselben Stand? Also auch der frisch geweihte Praiot und die frisch geweihte Tsa-Priesterin?

    Vieles davon mag etwas regional verschieden oder subjektiv sein. Aber stellt euch vor, ihr seid von einem Herrscherhof damit betraut, für eine Veranstaltung eine Rang-entsprechende Sitzordnung zu machen oder so. :D Da muss man ja formale Richtlinien zu haben!

    Gehen wir der Einfachheit halber mal vom Mainstream-Mittelreich aus, nicht von Al'Anfa oder Maraskan.

  • ich würde es aus dem Bauch heraus so handhaben:

    Zu 1-3) Adliger --> Geweihter --> Magier. Ist ein Geweihter zusätzlich adlig, ist sein Stand über dem des nicht adligen Geweihten (natürlich nicht in Kirchenfragen).

    Zu 4) Alle 12G Geweihten sind gleichberechtigt. In Elenvina könnte es aber nicht schaden, dem Praiosgeweihten den besseren Platz zuerst anzubieten...

  • Ich finde das sehr schwierig allgemeingültig einzuordnen.

    Nehmen wir mal den Boron-Geweihten in Al'Anfa, der vermutlich einen größeren Respek genießt als der dortige Praiosgeweihte. Als Gegenbeispiel dann den Praiosgeweihten in Greifenfurt wird da schon anders wahrgenommen.

    Wie soll man die Spektablität der Kusliker Magierakademie im Vergleich zu den (einfachen) Ritter aus Weiden einordnen und gleichzeitig den Adeptus minor von der weniger angesehen Akademie in Aranien.

    Generell gibt es die Weihenamen bzw. Magiernamen, so dass diese nicht zwangsläufig der Adlige erkannt wird, aber es gibt halt Kirchen (oder zumindest Regionen), bei denen dann die Adligen noch einen anderen Stellenwert haben (dagegen wohl Tsa vermutlich eher nicht).

  • DSA - Mawdlis lautet der korrekte Fachbegriff! ;)

    Laut DSA 5 GRW wird ein einfacher Gildemagier oder ein einfacher Geweihter im Regelfall wie ein Niederadliger behandelt (Stufe 3, Stufe 2 sind normale Freie). Von daher stehen Ritter, Magus und Geweihter eigentlciha uf derselben Stufe. Wegen der Sitzordnung würde ich den Geweihten (hat seinen Stand von den Göttern) vor den Ritter (hat seinen Stand qua Geburt auch von den Göttern) stellen, diesen aber vor den Magus (hat seinen Stand "nur" von der Ausbildung und steht daher wohl eher auf der Stufe eines anerkannten Rechtsgelehrten...).

    Aber z.B. gerade Tsa - Geweihte würde ich eher weiter unten einordnen, Tsa finden die Adligen ja nicht so toll...

    Nach der Weihe sind die Unterschiede der Geburt "eigentlich" egal, viele Geweihte nehmen ja sogar einen neuen Namen an, oft sogar mit "von". ABER intern dürfte es schon eine Rolle spielen, gerade wenn da noch so Dinge wie fehlende soziale Distinktionsmerkmale beim Bauern - Geweihten auftreten, z.B. schlechtere Tischmanieren.

  • zu 1). Wenn jemand ein arroganter Arsch ist, mag er über bäuerliche Herkunft eines solchen Gildenmagiers spotten. Vielleicht ist einem Gildenmagier solcher Herkunft eben jenen peinlich.

    Aber grundsätzlich: Als Gildenmagier hat man Rechte, und die hat man, ob nun Kind eines Bauern ist oder Kind eines Grafen. Ein gleicher SO ist erst mal gleicher SO. Das Kind eines Grafen hat einen höheren Stand, auch als Gildenmagier, als Kind eines Grafen.

    zu 2) da gilt es wie bei 1. Ein Praios-Geweihter ist erst mal ein Praios-Geweihter. Vielleicht profitiert der adelige Geweihte aufgrund seiner Herkunft und Beziehungen bei schnelleren kirchinternen Aufstieg, das muss aber nicht so sein.

    Grundsätzlich bringen beide (nach DSA 4) den gleichen Mindest-SO mit, der adelige Geweihte hat aber, wenn er besserer Herkunft als Niederadel ist, den höheren SO und kann sich noch zusätzlich auf adelige Verwandtschaft und Herkunft berufen.

    3) Wie verhalten sich diese Ränge in etwa im Vergleich: ein Ritter, ein (einfacher) Geweihter und ein Magus. Wer steht über wem?

    Das kommt drauf an, möchte ich meinen, wo gerade vorgesprochen werden soll, und welchen SO sie jeweils genau haben.

    Bei den Fjarningern: keiner ist besser, der, der sich am besten durchsetzen und als fähig in Augen von Fjarningern erweist ist der, der als Höchstrangiger angesehen wird.

    Es geht an einen Adelshof: vermutlich der Ritter als Adeliger.

    Es geht an einen Tempel: Womöglich der Geweihte (je nachdem, in welcher Region man ist, um welchen Geweihten es sich handelt und mit welcher Kirche man zu tun hat, da kann mit Pech der Geweihte auch der sein, der leider draußen bleiben muss (z.B. Praiot in Mengbilla), oder sonstig nicht so einen guten Stand hat (Boroni im Svelttalter Dualismus).

    in Magierkreise: Wohl der Magier.

    Großer Hofball: Es wird dem SO nach von oben nach unten angekündigt bei gemeinsamen Eintreffen. Besondere Titel, Auszeichnungen, Ordenszugehörigkeiten werden jeweils genannt und können das vielleicht auch noch mal beeinflussen, sollten sich aber auch eigentlich im SO wiederspiegeln. Schwierig wird es, wenn der SO 9 Großbürgerliche aus wohlhabendem Hause mit dem SO 7 Adeligen eintrifft. Ob man da dem Adel oder der rein gesellschaftlichen Stellung der Vorrang gibt, ist dann wohl dem ankündigenden Majordomus überlassen und womöglich sowohl regional als auch individuell regelbar. In den eher ritterlichen, vom alten Adel geprägten Gegenden würde man gut möglich dem Adeligen den Vorzug geben.

    Insgesamt hat ein Geweihter in weltlicher Hinsicht einem Ritter und einem Magier nichts vorzuschreiben und vice versa, auch wenn man aus Standesgründen und Höflichkeit gut daran tut, gegenseitig respektvoll sich zu begegnen und sich bestenfalls gegenseitig Empfehlungen und Vorschläge ausspricht. (Ausnahme: Adliger (Ritter) auf seinem Lehen - da hat er das Sagen).

    4) Ja, so sie denn mit dem gleichen SO antanzen. Nicht alle Kirche fangen mit dem gleichen SO an, einige sind durchaus bodenständiger und volksnaher als andere, und einige Kirchen sind in einigen Regionen präsenter und angesehener als andere. Aber grundsätzlich sind sie alle "Euer Gnaden", wenn keine weiteren Kirchenämter inne gehabt werden.

  • 1) Wenn man eine gildenmagische Ausbildung abschließt, ist man ja von gesellschaftlich einem gewissen Stand. Spielt dann noch eine Rolle, ob man vorher ein Bauernkind oder ein Adliger war?

    Das kommt natürlich erstmal ganz stark darauf an, wo du die Ausbildung abschließt. Schwert und Stab ist was völlig anderes als ein gildenlauser privater Lehrmeister.;) Bei den Akademien hat z. B. ein Brabaker, aber auch ein Olporter (Akademiemagier!) ebenfalls keinen unkomplizierten Stand, wobei sich die Brabaker, obwohl Nekromanten und Dämonenbeschwörer, einen gewissen Rechtsschutz durch die schwarze Gilde haben und damit auch "gelehrte Damen und Herren" sind. Ein gildenloser Magier muss kein besseres Ansehen haben als ein Druide oder eine Hexe.

    2) Wenn man eine zwölfgöttliche Weihe erhält, gibt das einem natürlich auch einen gesellschaftlichen Stand. Ist der Stand der Geburt damit egal? Also ist zB. ein praiosgeweihter Bauernsohn vom selben Stand wie ein praiogeweihter Adliger?

    In der kirchlichen Hierarchie sind sie erstmal grundsätzlich auf einer Stufe. Ein Geweihter aus reichem Hause wird aber mehr Privatvermögen haben. Wenn nun auch die adlige Familie von Geweihter A anwesend ist, könnte sie es als Affont betrachten, wenn ihre Tochter neben Geweihter B, eine einfache Bauerntochter, sitzt. An und für sich gehören aber beide im Ständesystem zum Klerus, nicht mehr zum Adel oder zum einfachen Volk.

    3) Wie verhalten sich diese Ränge in etwa im Vergleich: ein Ritter, ein (einfacher) Geweihter und ein Magus. Wer steht über wem?

    Die Frage ist komplex. Wenn wir von einem Rondrianer und einem Ritter reden, wird der Ritter (wenn er einigermaßen Manieren hat) höchsten Respekt vor dem Rondrianer haben. Andererseits ist z. B. die Nanduskirche regional verboten (auch im Mittelreich) und auch einige Tsageweihte sind mit der weltlichen Obrigkeit mehr als ein bisschen im Klinch. In Andergast war der Rahjakult lange verboten und ob bei jedem Hinterlandadligen wirklich angekommen ist, dass das Verbot aufgehoben ist, bleibt wohl jeder Meister*in selbst überlassen. Insgesamt sehe ich vor allem gegenseitigen Respekt. Auf seinem Land müsste ein Praiot einem Adligen gehorchen. Der ist die Obrigkeit (so lange er sich korrekt verhält), aber auch der Adlige wird die Worte des Praioten nicht einfach in den Wind schlagen!

    4) Haben formal alle (einfachen) Geweihten denselben Stand? Also auch der frisch geweihte Praiot und die frisch geweihte Tsa-Priesterin?

    Formal wohl relativ ja. Die Sache ist, dass manchen Kirchen eine Hierarchie fast fremd ist, während andere äußerst ausgeprägte haben. Das macht den Rang einer Tsageweihten und einer Praiotin verdammt schwer vergleichbar. Am Ende sind sie aber, wie Schattenkatze schon schrieb, beide "Euer Gnaden".

    Also selbst wenn wir und auf das Mittelreich konzentrieren lässt sich das so pauschal alles nicht beantworten.:)

    Das ganze Konzept mit der SO ist ohnehin schwierig. Wer an einem Ort ein Königssohn ist, mag am anderen als Rechtloser gelten, als unterster Bodensatz der Gesellschaft. Und ein hoher SO hat auch nicht nur Vorteile. Darum halte ich es DSA5 auch unendlich zugute, dass es den SO nicht mehr als Eigenschaft behandelt, der von GP (die es da ja gar nicht gibt) bezahlt werden muss. Sei es als Teil des Professionspakets oder Zukauf. Das Konzept SO funktioniert, solange einigermaßen (!), solange eine Heldin sich in ihrer eigenen Kultur aufhält. Und selbst da nicht unbedingt. Die Nostrierin hat es in Andergast schwer. Einmal über die Grenze und du kannst es in die Tonne treten. Was noch gut funktioniert ist das Angehören und der Rang in einer Organisation, die die Landesgrenzen überschreitet. Magiergilden, Kirchen, der Bund des roten Salamanders in den drei Städten, in denen er sich aufhält. Ein Adelstitel, Kriegerbrief oder Siegelring eines Schwertgesellen ist in einer verbündeten Nation auch noch ganz nett. Ansonsten fängt man am Ende wohl erstmal ganz unten an (vielleicht aber mit ordentlich Startkapital und Freunden, das kann gewaltig helfen;)). Diplomatenstatus oder Gastrecht mal ausgenommen. Wobei durch das Gastrecht ein Streuner mit SO 3 im Lager eines Novadischen Sultans auch eine Behandlung einbringen kann, von der ein Handwerksmeister mit SO 9 nur träumen kann. Der Praiot, der Orks in die Hände fällt, hat es dagegen schwer. Wenn der Streuner mit SO 3 aber gut mit dem Messer ist und einen Okwach absticht, mag der Praiot bald als Sklave an ihn verliehen werden - in einigen Orksippen kann ein Mensch in der Hierarchie aufsteigen.

    Versuche am besten nicht, eine Logik hinter dem Konzept des SO zu suchen. Mit ihm wird versucht unglaubich komplexe Sachverhalte auf einen einzigen Zahlenwert zu reduzieren. Sowas klappt nie.^^

  • Gut das es in DSA3 keinen SO gibt. Das einzige mal dass ich Spiel mit SO erlebt habe (in einer DSA4 runde) war dass Charaktäre in der Wildniss angefangen haben ihren Wildnisführer anzubitchen.
    Spaß Beiseite. Lass den Wert weg und bedenke eher die Konsequenzen die Stellung des Charakters mit sich bringen und ob die interagierendne die kennen.
    Der Liebfeldische Stutzer mag von Adel sein aber in weiden interessiert das keinen wenn man nicht gerade angehörigen von ihm kennt, hat er aber einen Kriegerbrief so Traut man ihm immerhin zu, dass er einen gewissen Kodex und eine gewisse Waffenfertigkeit hat (ob er das hat ist was anderes). Gleiches geht für die Kriegerin aus Thorwal. Sidn jene jedoch in ihrer Kultur unterwegs gelten Familienbande ECT.
    Ein Hochadliger braucht Gefolge und eingeräumten diplomatischen Status, sonst ergeht es ihm wie dem als Bettler verkleideten König.
    Der Magier ist im prinzip ein sehr teurer Spezialist mit Lobby, vom ansehen her eines (wenn auch unheimlichen und etwas creepygen) bürgerlichen Patriziers, von verschiendenster Machtstufe. Für ihn gilt zwar, dass ein Erbe und Familiäre bindungne ihm helfen bei der Karriere aber er muss sich da auch in der Praxis beweisen können. Ausserdem sind adlige Magier in ihren Adelsrechen stark beschnitten, und dürfen keine Lehensnehmer oder dergleichen sein. Magier bleibt also Magier.
    Geweihte sind Öffentliche Autoritätspersonen, aber sie haben keine Profane gewalt (ausser in Kirchenlehen und Theokratien). Sosnt ist für alles Profanes der Adel zuständig.
    Geweihte sind eher die wahrer von Ethik und Norm und darum stehen sie da eher Beratend bei, udn ahben besonders in Ethik und Glaubensfragen eine Autorität, sie sind aber keine Gesetzgeber.
    Vom Flufffaktor, wird es wohl so ein dass es bei Geweihten aber einen gewissen Prestigefaktor gibt. Praios, Rahja und Rondrageweihte sind wohl die Prestigeträchtigeren Geweihten, wogegen Travia und Peraine eher die Leute für die Drecksarbeit sind und für manche Adlige vieleicht sogar als unpassender Abstieg oder gewählte starke Demut gelten, wogegen sie für Bauernstämmige schon den höchsten denkbaren Gesellschaftsaufstieg bilden.
    Firunis werden wohl vielerorts eher als Sonderlinge betrachtet, Boronis als unheimlich, Phexis als Gauner und Tsagewiehte als verrückte. Ingerim und Hesinde sind sehr Praktisch und werden entsprechend auch Pragmatisch behandelt.
    Großes Aber zum Schluss: Die Kirchen sind DER große Gleichmacher. Vormaliger Besitz wird Bedeutungslos weil man als Geweihter Teil einer nur vom Kirchenrang bestimmten Gemeinschaft wird und nur noch Leistungen zählen (Sollten^^). Zudem kann jeder Aventurier egal welchen Standes zum Klerus gehen sofern er die Prüfungen schafft. Dementsprechend Tragen die Kirchen noch zur Sozialen Mobilität bei und bieten Armen Möglichkeiten des Sozialen Aufstieges. Dass höhere Schichten zwar dort besseren Chancen haben scheint Logisch, aber weil man sich die Gunst der Götter nicht so einfach erkaufen kann braucht ein Geweihter Leistungsbereitschaft und muss sich hocharbeiten.

    Make Rondra Badass again!

  • Wie was? Kein SO in DSA3 ... und was ist mit dme SO im Horasreich - die haben's erfunden. ^^

    Aber zu DSA4 wurde es (leider?) neu auslgelegt, und nicht so ausführlich wie in der Fürsten-Box (und da war der SO nur auf das Hoasreich ausgerichtet).

    Es gibt/gab eine SO-Pyramide, und Geweihte und Gildenmagier stehen gar nicht so weit oben - im vergleichbaren Ansehen.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • 1) Wenn man eine gildenmagische Ausbildung abschließt, ist man ja von gesellschaftlich einem gewissen Stand. Spielt dann noch eine Rolle, ob man vorher ein Bauernkind oder ein Adliger war?

    Wenn man es weiss, eventuell.

    2) Wenn man eine zwölfgöttliche Weihe erhält, gibt das einem natürlich auch einen gesellschaftlichen Stand. Ist der Stand der Geburt damit egal? Also ist zB. ein praiosgeweihter Bauernsohn vom selben Stand wie ein praiogeweihter Adliger?

    Genau wie 1. Eigentlich ist es niemals egal, aber da es Geweihten und Magiern nicht auf der Stirn steht und sie zusätzlich oft einen neuen Namen wählen, ist es oft irrelevant weil die Personen mit denen sie interagieren es nicht wissen. Aber wenn es bekannt ist kann es natürlich trotzdem vorkommen dass ein Adeliger einen Geweihten oder Magier (oder ein anderer Magier/Geweihter) die betroffene Person nicht als gleichwertig ansieht.

    3) Wie verhalten sich diese Ränge in etwa im Vergleich: ein Ritter, ein (einfacher) Geweihter und ein Magus. Wer steht über wem?

    Kontext.

    4) Haben formal alle (einfachen) Geweihten denselben Stand? Also auch der frisch geweihte Praiot und die frisch geweihte Tsa-Priesterin?

    Hat eine Tsa-Priesterin jemals den selben Stand wie ein Praios Geweihter? Kommt auf den Kontext an. Grundsätzlich haben sie alle den selben Stand ausser sie empfangen eine höhere Weihe, praktisch ist das aber natürlich so gut wie nie der Fall.


    Leider gibt es keine pauschale Antwort dazu und ich würde hier auch jede Aussage dahingehend ignorieren, in bestimmten Kontexten (Regionen/Städten/Dörfern) haben bestimmte Geweihte (also bestimmter Götter) einen sehr hohen oder sehr niedrigen Stand. Das selbe gilt auch für Magier, entscheidend ist wie anerkannt die Gilden in der betroffenen Gegend sind und auch von welcher Akademie er kommt. Auch bei Adeligen kommt es sehr stark darauf an auf wessen Boden sie sich bewegen, auf dem EIGENEN Boden stehen sie meistens über allen Magiern und Geweihten, auf dem Land ihres Lehnsherren haben sie auch einen sehr hohen Status, auf dem Land der Lehnsherren des Lehnsherren oder eines fremden Lehensherren ist Adelsstand sicher weit weniger Wert wie die Weihe eines lokal beliebten Gottes. Auch das Mainstream Mittelreich ist da schon recht divers.

  • DSA 5, weil "adlig" ja AP kostet, sollte hier auf jeden Fall ein Vorteil bestehen. Ob gesellschaftliche Vorteile durch den Stand in die Traditionskosten "XY-Geweihter" und "Gildenmagier" bezahlt werden, ist dagegen nicht einsehbar. Laut GRW sind Geweihte und Gildenmagier wie adlig I zu behandeln (also 5 AP Wert).

    In DSA 4.1 greift der SO.

    In DSA 1-3 der gesunde Menschenverstand.

  • In DSA gibt es auch den Vorteil Adlig und der kostet GP. GP sind deutlich wertvoller als AP, weil man zur Generierung eine deutlich begrenzte Menge hat und dann nie mehr. Der Preis eines GP sind 50 AP, aber der Wert ist deutlich höher. Allerdings kostet der SO freilich auch GP. Entweder im Professionspaket oder im Zukauf. Aber um auf den Preis von Adlig oder gar adliges Erbe zu kommen, muss man schon kräftig den SO steigern. ;)

    Darum würde ich nicht sagen, dass einfach der SO greifen kann.

    Gerade wenn wir vom Gehorsam sprechen, stellt sich ganz stark die Frage nach dem Kontext. Nehmen wir den S&Sler, der im mittelreichischen Heer dient. Wir müssen seinen Rang in der weißen Gilde von seinem militärischen Rang unterscheiden. Ebenso eine Geweihte, die zugleich Erbin eines Lehens ist (was eight überall möglich ist. Regional muss sie ihre politische Macht indirekt über eine Vögtin ausüben, aber bei weitem nicht überall). Wir müssen ihren kirchlichen von ihrem irdisch-politischen Rang unterscheiden. Und das macht die Sache unglaublich komplex. Der SO ist ein Faktor, der im eigenen Land und in verbündeten Ländern ein Faktor sein kann. Ansonsten greift er aber eigentlich erschreckend wenig dafür, dass er GP kostet.

  • Sozialstatus zum Ersten (1996): Das vereinfachte System auf S.17 fängt bei 1-3 (Unfreie, Räuber) an und endet bei 21 - der Horas-Kaiserin.

    7-9 ist der Mittelstand, u.a. einfache Geweiihte und Gastwirte

    10-12 ist schon die Oberschicht; also wohlh. Großbürger und angesehene Geweihte, Akademielehrer

    13-15 der Landadel & regionale Kultvorsteher

    16-18 der Hochadel, also Barone, Grafen

    19-20 fast ganz Oben; Kauserhaus und direkte Untergebene, Herzöge, Erhabenheiten

    Der SO wird von S.16 bis ca. 30 beschrieben; u.a. Bedeutung, Veränderung (auf oder ab), Auszeichnungen, Adelsstand, Einnahmen & Ausgaben (u.a. Lebensstile & Feste).

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Nicht zu vergessen, dass der SO immer relativ zu sehen ist. Soll heißen, sogar ein Praiot mit einem recht hohen SO könnte in der einen oder anderen Region ziemlich "abstinken", wo Praios nicht unbedingt die Haupt-Gottheit ist.

    Und es immer noch die Möglichkeit gibt, im SO zu steigen. Das hat mein Draconiter (Hesinde-Geweihter als Ausgangsprofession) letztens gehabt. Er ist dadurch von 9 (durch den Vorteil "Adlige Abstammung" DSA 4.1) auf 10 aufgestiegen. Oder auch zu fallen.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Zu den alten "Regeln" gehörte standesgemäßigte Kleidung etc. also je höher der SO um so höher die Ausgaben ... was leider bei späteren SO-Beschreibungen wohl als zu kompliziert angesehen wurde; aber sich in der Kleiderordnung viele Städte sich wiederspiegelt.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Zu den alten "Regeln" gehörte standesgemäßigte Kleidung etc. also je höher der SO um so höher die Ausgaben ... was leider bei späteren SO-Beschreibungen wohl als zu kompliziert angesehen wurde; aber sich in der Kleiderordnung viele Städte sich wiederspiegelt.

    Kleiderordnung vieler Städte? Ich befürchte, ich kann dir da nicht folgen.

    Verschiedene Stände hingegen haben indes eine Kleiderordnung. Der Codex Albyricus hält ja deutlich die Kleiderordnung für Magier fest. "Auf dass der Argwohn des aufrechten Mannes geweckt sei" oder so.

    Dass man einen Phex-Geweihten nicht notwenigerweise an der Kleidung erkennt, ist Sinn der Übung.

    Und ja, SOxSOxSO. Auch wenn ich das persönlich sehr schwachsinnig fand, weil es nicht "realistisch" ist. Ein Geweihter der Hesinde beispielsweise wird nicht für sein Liturgien- und Segenwirken bezahlt. Und hat einen gewissen Hintergrund, der das Ganze eventuell modifiziert.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

  • Stände- bzw. Kleiderordnung gibt es - wie früher im MT - in manchen Städte, wo klar optisch zwischen Bauer und Adligen unterschieden wird, so wie es ja für Geweihte Ordenstracht und Gildenmagier ihre Vorschriften gibt; ebneso regelt der SO zwischen den "Schichten".

    Als Beispiel wurde auch ein Aldiger angegeben, der sich "niedriger" Kkliedet als sein SO - so jemand wird von anderen Adligen krumm angesehen.

    SO verpflichtet!

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Ja, der Bauer sollte sich nicht mit manchen Pelzarten in seiner Kleidung erwischen lassen.

    Natürlich verpflichtet der SO. Und zum entsprechenden Verhalten.

    Dass es aber in den Verfassungen von Städten kodifiziert wäre, kenne ich so nicht. Das ist für mich schlicht Standesrecht.

    "Sich beugen ist eine Ehre. Sich beugen lassen, eine Schande."

    Einmal editiert, zuletzt von Praios-Paktierer (20. Juni 2020 um 17:55)

  • Und im Standesrecht speigelt sich der SO wieder; steht recht ausführlich (ohne den SO zu erwähnen) i.a. in der Gareth-Box, u.a. auch der Geographica etc.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • und ich würde hier auch jede Aussage dahingehend ignorieren, in bestimmten Kontexten (Regionen/Städten/Dörfern) haben bestimmte Geweihte (also bestimmter Götter) einen sehr hohen oder sehr niedrigen Stand.

    Das ist aber so. Elenvina oder Greifenfurt sind sehr praiotisch geprägt, in den Tulamidenlanden hat die Praios-Kirche einen anderen Stand. So etwas kann je nach Region durchaus von Belang sein, so wie den Fjarningern egal ist, ob Praiot oder Gildenmagier oder sonst was, weil für die ganz andere Dinge zählen als SO.

    So wie adelige Herkunft und SO den Mindest-SO einer Profession eben höher an setzt, weil es einen Unterschied machen kann, ob der Schwert und Stabler der der zweitgeborene Sohn eines Grafen ist oder Erstgeborener eines Müllers.

    Wo man ist und wer man ist steht oft in Relation zueinander, und bei wem man ist auch.