Gekleidet oder Verkleidet

  • Hallo

    Folgendes Thema. Mein Einbrecher hat Malen & Zeichnen auf 12. Der Grund ist die SF Dokumentenfälscher.

    (Ich halte den Einsatz dieser SF für extrem riskant deswegen kann der SC die auch ziemlich gut)

    Würde besagter SC sich als Künstler kleiden und sich so auf einem Fest zutritt verschaffen gilt das regeltechnisch als verkleiden ?

    Er kann ja wirklich Malen und kann das auch nachweisen. Er fühlt sich ja auch ein bischen als Künstler

    Danke für Meinungen

  • Ich glaube du merkst da schon selbst das du dich da verbiegst um einen regeltechnischen Vorteil zu bekommen.

    Letztlich kommt es darauf an was das für ein Fest ist. Ich nehme mal an es geht um eine gehobene Gesellschaft in der es üblich ist eine Maler o.ä. Anzustellen. Ein solcher weis wie man sich zwischen diesen Herren bewegt (Etikette), kann Fachwissen über relevante künstlerische Tätigkeiten vorweisen etc. Dein Einbrecher kann das vermutlich ist. Anders gesagt kann sich ein Fjarninger Stammeskrieger auch nicht unbemerkt als Künstler am garether Hofball als Maler einschleichen, weil er schon mal ein Mammut in einer Höhle gemalt hat.

  • Ich stimme Goltron erst einmal zu:

    Auf dem Fest muss man bestimmt einiges - aber wahrscheinlich nicht malen.

    "Fühlt sich auch ein bisschen wie ein Künstler" - kann sich aber schwerlich darüber mit "echten" Künstlern unterhalten.

    Also... wie würde sich ein Meuchelmörder auf dem Jahresball der nordmärkischen Reitergarden "zugehörig machen"?

    Dein Einbrecher besitzt eine grundlegende Ausbildung in Malen & Zeichnen, denn das ist ja kein zweckgebundener Talentwert und daher auch nicht sein Problem. Sein Problem ist, dass er in einer Gesellschaft nicht auffallen will, die nicht sein soziales Terrain ist.

    Da ist Verkleiden gut, wenn man nur stumm dabei stehen will, Eitikette, wenn man sich unterhalten will und Malen&Zeichnen hilft erstmal gar nicht. - kann ihn höchstens retten, wenn er auffliegt und eine inquisitorische Seele ihn zwingt, doch mal eine seiner angeblichen Gesichter-Studien zu Papyrus zu bringen. (Das wäre sozusagen nett von der SL die Hand gereicht...)

  • Verkleiden bemisst ja nicht nur die Kleidung, sondern auch das Imitieren eines passenden Verhaltens (GRW S. 198), von daher würde ich Etikette nur würfeln lassen, wenn es explizit um höfische Umgangsformen geht.

    Wenn der Einbrecher aber anbietet, von der hübschen Tochter des Gastgebers ein Porträt in Kohle zu malen und dabei gut abschneidet, denke ich, könnte man ihm eine Erleichterung auf Verkleiden (evtl QS/2) zugestehen, einfach, weil er damit sein Auftreten als Maler zusätzlich abgesichert hat - man ihm also weniger misstrauisch gegenübertritt - oder aber QS/2 ist die Erschwernis auf die Vergleichsprobe auf Sinnesschärfe, wenn ihn jemand durchschauen will.

  • Ich finde in diesem Fall sollte schon Verkleiden (Menschen immitieren) zum Einsatz kommen, da dein Einbrecher einen Menschenschlag versucht zu mimen, zu dem er z.m. nicht vollwertig gehört. (Künstlerischer Maler)

    Kann er jedoch Erfolge oder gar einen Leumund vorweisen, würde ich die Probe enorm erleichtern. Da die 'Lüge' weniger Lüge wäre.

    Etikette (Benehmen) und Etikette (Mode)

    können im Nachhinein als Gegenprobe auf Menschenkenntnis (Motivation erkennen)

    oder im Vorfeld während der Planung des Coups (um die Qualität des Kostüms zu steigern).

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Hallo

    Danke für die Antworten. Ab wann würde es denn als vollwertiger Zweitberuf bzw. Tarnberuf gelten ?

    Müste bei sowas eine Hexe nicht ebenfalls andauerned Proben auf Verkleiden machen ?

    Bei einem Phexgeweihten b.zw Hexe scheint das deutlich einfacher zu sein obwohl die sich auch für etwas asugeben was sie nicht sind

  • Sehr berechtigte Frage! Hexen und Phexis leben ihre Tarnidentitäten. Will heißen, in dem überwiegenden Großteil der Zeit, die sie in Gesellschaft verbringen, kommt die Tarnidentität zum Tragen. Zumindest bei geheimen Phexis und Hexen, die auf Tarnung überhaupt wert legen. Da muss man freilich auch noch einmal stark differenzieren. Im Grunde stellt sich fast die Frage, warum bei geheimen Phexis und Hexen, die sich verborgen halten wollen, die "Tarnidentität" eigentlich nicht die eigentliche Identität ist und das, was sie auf dan halbjährigen Hexentreffen oder im geheimen Tempel "offenbahren" nicht eigentlich die "Verstellung" ist. Und dan komme ich genau zum Punkt. Diese beiden Gruppen tun nicht mal einen Abend so, als wären sie jemand anderes. Sie tun mal einen Abend nicht so.

    Wenn dein Einbrecher immer als Künstler lebt und nur hin und wieder mal seine "wahre" Identität als Einbrecher mal einen Abend lang "rauslässt" - dann würde ich ihm keine Proben mehr auferlegen.:)

    Damit das aber klappt, müsste er alle nötigen Fähigkeiten eines Hofkünstlers mitbringen, nicht nur das eigebtliche Kunsthandwerk, sondern auch die Umgangsformen, das Gespür für Mode, den Habitus, eine Legende, die für ihn selbst so selbstverständlich ist, dass er sie kaum von seiner wahren Lebensgeschichte unterscheiden kann. Künsterlisches Gespür (und nicht nur eine gute Technik, wie sie zum bloßen Kopieren/Fälschen nötig ist) und eine Selbstverständlichkeit in alle dem, wie man sie nur erlangen kann, wenn man jahrelang ein bestimmtes Leben lebt - in der Arbeits- wie in der Freizeit.

  • Genau so, wie Windweber schreibt.

    Die Erscheinung eines Charakters ist ja nicht davon abhängig, welche Profession zur Generierung genutzt wurde sondern davon, was der Charakter 'normalerweise' für ein Typ ist. Wir haben bei "Kräuterweiblein" und "eloquenter Händler fremdländischer Raritäten" natürlich immer gleich das Professionen-Raster im Kopf; dabei sind wahrscheinlich mehr Angehörige dieser Berufe wirklich genau das, was sie zu sein vorgeben...

    Ein Merkmal zu verbergen ist wohl nur erschwert, wenn man die Entdeckung tatsächlich fürchten muss und auch fürchtet. (Beispiel heimliche Hexe, Schwarzmagier und Phexgeweihter spazieren in einen Praiostempel hinein um sich nach einem jungen Spross einer Adelsfamilie zu erkundigen. Dann fände ich zumindest eine Probe sinnvoll, auch wenn sie nicht auf den Kopf zu gefragt werden, ob sie denn irgendeine sinistre Profession oder Gesinnung haben.)

    Ich habe es gehasst, wenn Schüler sich gemeldet haben: "*schnips schnips* Dasselbe wie @Windweber wollte ich auch sagen!" ;)

    Aber ein Charakter, der auf ein solches Fest passt UND nebenbei auch ein Einbrecher ist, müsste bei mir keine Probe machen.

    James Bond und Danny Ocean z.B. verzichten einfach nur darauf ihr Namensschild mit der Berufsbezeichnung zu tragen, ansonsten sind sie 'sie selbst'.

    Ab wann würde es denn als vollwertiger Zweitberuf bzw. Tarnberuf gelten ?

    Wer einer 'geheime Profession' hat, der braucht auch eine Existenz, die für die Umwelt wahrnehmbar sein soll. Die Menschen taxieren ja schon nach Auftreten und Erzählung, wen sie so vor sich haben. Wenn ein Einbrecher z.B. in einer Villa wohnt, niemand etwas von einem Erbe weiß, niemand ihn jemals arbeiten sieht, das Personal auch unwissend mit den Schultern zuckt, dann macht das den Menschen verdächtig. Und das sollte ein Ganove ja auf jeden Fall vermeiden.

    Du hast uns nur erzählt, dass der Charakter Malen&Zeichnen kann wegen der Dokumentenfälscherei. Schon wenn er IMMER erzählen würde, er sei z.B. begeisterter Hobbymaler und verprasse auf seinen "Reisen für Sinneseindrücke" das Vermögen seiner Tante, wäre er für die Menschen katalogisierbar. Und - bei diesem Beispiel - auf einem Fest auch nicht deplatziert. Auf einem Fest sollte man natürlich zu aller erst einmal eingeladen sein...

    Es ist also absolut möglich, dass wir nur zu wenig über Deinen Charakter wissen. Es ist aber auch möglich, dass Du selber zu wenig über ihn weißt. :blush:

    ps: mir fällt übrigens gerade auf, dass exakt die beiden Charaktere, die ich als Exempel für 'unauffällig durch natürliches Dazugehören' benannt habe (Bond und Ocean), genau deshalb so coole Typen sind, weil sie (zumeist) auch ohne erlogene Vita überall Zugang haben. Ich glaube Mr. Bond lässt sich gerne von Frauen mit zur Party schleppen^^

  • Sehr berechtigte Frage! Hexen und Phexis leben ihre Tarnidentitäten. Will heißen, in dem überwiegenden Großteil der Zeit, die sie in Gesellschaft verbringen, kommt die Tarnidentität zum Tragen. Zumindest bei geheimen Phexis und Hexen, die auf Tarnung überhaupt wert legen. Da muss man freilich auch noch einmal stark differenzieren. Im Grunde stellt sich fast die Frage, warum bei geheimen Phexis und Hexen, die sich verborgen halten wollen, die "Tarnidentität" eigentlich nicht die eigentliche Identität ist und das, was sie auf dan halbjährigen Hexentreffen oder im geheimen Tempel "offenbahren" nicht eigentlich die "Verstellung" ist. Und dan komme ich genau zum Punkt. Diese beiden Gruppen tun nicht mal einen Abend so, als wären sie jemand anderes. Sie tun mal einen Abend nicht so.

    Wenn dein Einbrecher immer als Künstler lebt und nur hin und wieder mal seine "wahre" Identität als Einbrecher mal einen Abend lang "rauslässt" - dann würde ich ihm keine Proben mehr auferlegen.:)

    Damit das aber klappt, müsste er alle nötigen Fähigkeiten eines Hofkünstlers mitbringen, nicht nur das eigebtliche Kunsthandwerk, sondern auch die Umgangsformen, das Gespür für Mode, den Habitus, eine Legende, die für ihn selbst so selbstverständlich ist, dass er sie kaum von seiner wahren Lebensgeschichte unterscheiden kann. Künsterlisches Gespür (und nicht nur eine gute Technik, wie sie zum bloßen Kopieren/Fälschen nötig ist) und eine Selbstverständlichkeit in alle dem, wie man sie nur erlangen kann, wenn man jahrelang ein bestimmtes Leben lebt - in der Arbeits- wie in der Freizeit.

    ... (das alles) und vielleicht entsprechende Kontakte, falls ihr mit der entsprechenden Fokusregel spielt.

    Viel hängt davon ab wer deinen Charakter als Künstler vorstellt.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

  • Hallo

    Es ist richtig das diese Idee noch nicht ausgereift ist und ich mir Entwicklungsmöglichkeiten suche. In erster Linie geht es darum neue Wege zur Informationsbeschaffung für die AB zu suchen. Dann ist sozialer Aufstieg und neue Verbindungen auch ein Thema für den SC.

  • Ich halte es für sehr wohl möglich, dass dein Held es schafft, sich eine Tarnidentität zuzulegen und so zu verinnerlichen, dass keine Proben mehr nötig sind. Das ist aber ein mittel- wenn nicht langfristiges Ziel. Eine geheime Hexe oder Phexgeweihte lernen das in ihrer Ausbildung jahrelang mit - aber am Ende kann man es lernen. Und für einen Einbrecher mit Ambitionen ist das nicht unplausibel! So kann er unnauffällig Ziele ausspähen - die reichen Hausbesitzer öffnen dem berühmten Künstler selbst die Tür - und sich tarnen - mit dem besten Ruf eines berühmten Künstlers gerät man nicht so leicht in Verdacht. Die Idee finde ich wirklich gut. Es klappt nur einfach nicht an nur einem halben Tag. Eher in einem halben Jahrzehnt.:)

  • Malen zu können ist ja eine Sache, einen möglichst authentischen (was andere für authentisch halten) Künstler abzugeben eine andere.

    Für wen hat Ihr denn schon gemalt?

    Kenne ich etwas von Euch?

    Wo ist Euer Atelier?

    Bei wem wo habt Ihr gelernt?

    Was sind Eure Schwerpunkte, Portraits oder Landschaftsmalereien?

    Womöglich hat wer Ahnung und fragt weiter nach, nach spezifischen Maltechniken, vom wen vor Ort die Farben bezogen werden.

    Vielleicht hat man auch Glück, und keiner fragt so etwas, weil sie gerade auf dem Fest an ganz anderen Dingen interessiert sind und sich für Kunst schon mal gar nicht interessieren (Chitchat und Geläster über wer da ist, nicht da ist).

    Ob man wirklich malen kann, ist auf einem Ball/Fest noch am wenigsten interessant, und auch als Künstler tritt man ja nicht mit Mütze und Farbkittel auf, sondern in angemessener Kleidung.

    Daher würde ich für einen Einbrecher - ohne zu wissen, welche Herkunft und SO dieser Einbrecher hat, wo er herkommt und wo und in welchen Gesellschaftsschichten das Fest stattfindet, das das durchaus weiter beeinflussen kann in die eine oder andere Richtung - durchaus mögliche Proben auf Verkleidung (und eventuell, so es passend erscheinen sollte, auch andere Talente) ansetzen, um zu schauen, ob er die richtige Kleidung auch 'richtig' trägt, also 'echt' in der Kleidung und der Rolle und am Ort wirkt.

    Dazu eine entsprechende Geschichte über wer man ist, wo man eigentlich wirkt (nicht hier vor Ort, denn die anderen Gäste kenne sich womöglich besser aus als man selber als Durchreisender), und dann ist der Künstler genauso gut oder schlecht wie eine andere Profession. Dazu auch tatsächlich Malen zu können ist gut für den Fall des Falles.

    Nur malen zu können macht halt nicht automatisch einen authentischen Künstler-Gast auf einem Fest und enthebt nicht der Anforderung, jemanden zu geben, der man nicht ist, in womöglich ganz ungewohntem Umfeld.

  • Hallo

    Ich denke ein SC mit den Talenten ist im Stande sich ein paar Zeugnisse und Referenzenzu erstellen. Grundlegendes Wissen über bestehende Lehreinrichtungen und Meister sind natürlich notwendig.

    Man darf auch nicht zu sehr auf die Kacke hauen sonst werden zuviele Leute neugrieg und fangen an nachzuforschen. Zu bekannt und berühmt ist auch nix solange die Vita nicht wasserdicht ist

    Das Malen in DSA4 ist mir zu stark auf die Profession des Hofkünstlers ausgerichtet

    Das finde ich in DSA5 will besser gelöst. Das hatte mich inspieriert mir das mal näher anzuschauen um damit was zu machen.

    Es gibt ein paar sehr kostengünstige allgemeine SF die gut zu meinen Ideen passen.

    Kohlezeichnung->man(n) sitzt in der Taverne und befragt einwenig die Gäste während man ein Poträt erstellt. (Dauer 10 Minuten laut AK)

    Kalligrafie->man(n) verziehrt das Ladenschild eines Händlers und hat so Zugang. Wäre auch was für die gehobende Gesellschaft. (Dauer 2 Stunden laut AK)

    ölmalerei und ander Sachen würde ich erstmal nicht machen. Dauert einfach zulange und ist zu exponiert.

    Der Maler in der Grundform ist für mich auch der Handwerksbursche der die Kapelle neu streicht.

    Es ist also möglich mit diesem einem Handwerkstalent extrem viel zu machen. Mann braucht ein wenig Etikette und Verkleiden und sehr viel Türen stehen einem quasi offen.

  • Um die Tarnidentität mit Malen und Zeichnen zu generieren, könntest Du anfangen Bilder von Gebäuden zu malen, eigentlich um sie auszukundschaften, aber ein schönes Bild kommt dabei auch raus. Daraus kannst Du dann eine Tarnidentität weiter aufbauen.

    Gruss N

  • Kohlezeichnung->man(n) sitzt in der Taverne und befragt einwenig die Gäste während man ein Poträt erstellt. (Dauer 10 Minuten laut AK)

    Da etwa finde ich sehr unkompliziert und machbar. Kann man ein bisschen noch nebenbei verdienen und sich im Zeichnen üben und so unverfänglich kleine Nebenbei-Gespräche führen (und anderen zuhören). Ist für mich aber auch nicht das im ersten Beitrag beschriebene 'als Künstler verkleiden, um auf einem Fest unter falscher Tarnung Informationen einzuholen". Dazu gehört mMn mehr, als mit dem Wirt eines Gasthauses abzusprechen, ob es in Ordnung ist, kleine Skizzen gegen Geld anzufertigen.

    Kalligrafie->man(n) verziehrt das Ladenschild eines Händlers und hat so Zugang.

    Da ist die Frage, ob man als Durchreisender ohne Referenzen mal eben so von einem Händler, der genau auch noch jetzt ein neues Schild gerne hätte, angeheuert wird, und ob der Händler nicht lieber einen Künstler/Handwerker von vor Ort nimmt (oder nicht selber irgendwie den Pinsel schwingt) (und ob es da nicht für Maler (die, die die Hauswand anpinseln oder die Ladenschilder machen) auch Zünfte gibt, die ein Auge drauf haben). Ob es dafür mehr als Dank und ausgemachte Bezahlung gibt, sei auch mal dahin gestellt. Ist halt eine erledigte Auftragsarbeit, üblicherweise gehen damit nicht weitere Sonderbehandlungen einher.