Elfen - Baumkuschler oder Raubtiere

  • Das stimmt nicht! Vielmehr werden die Ressourcen ausgeschöpft. Und die satten Fresser produzieren viele kleine neue Fresser. Das hat übrigens nichts mit Räuber zu tun, das machen alle so. Beispiel, die Elefanten roden ganze Landstriche und sind in Masse ein echtes Problem, bis sie auf dem erodierten Boden kein Gras mehr finden...

    Ein ökologisches Gleichgewicht gibt es in der Natur nicht. Das ist bestenfalls veraltertes Schulwissen.

    Biologenmodus aus. Zu den Elfen.

    Trotzm kommt eine katastrophal übermäßige Entnahme in der Natur in der Regel nicht vor. Falls es doch mal vorkommt, stellt sich immer ein neues Gleichgewicht zwischen Jäger und Beute ein, auch wenn dies bedeutet, dass sich die Umwelt ändert.

    Geheimnisse der Elfen aus Lichte Wälder war genau das richtige Format um über Elfen zu berichten. Da sollte man nicht wie bei den Zwergen nüchterne Beschreibungen ausführen, denn reine Fakten gibt es aus menschlicher Sicht nicht/sind nicht bekannt. Widersprüche, Mythen und Geheimnisse nähren das Bild der Elfen und das ist gut so. Anregungen für die Fantasie, Hilfe um sein sein eigenes Elfenbild zu formen.

    Das stimmt. ALuT haben neben den sehr detailierten Beschreibungen noch ein weiteres Problem. Es war die erste RSH ohne Bilder von Caryad.

  • Preiset die Schönheit Bruderschwestern,

    denn die Welt ist ein göttliches Geschenk. Wir lebend darauf und teilen sie uns, aber jeder hat andere Augen und sieht etwas, das ein anderer nicht sieht.

    nun, da ich das Fass mit der Magiebegabung der Zwerge geöffnet und wir es gemeinsam ausgelöffelt haben

    Bruderschwester Windweber, wir haben sie nicht ausgelöffelt. Sie wurde noch immer wieder aufgefüllt, aber wir löffelten im Kreis, jeder mit seinem Löffel. Du tatest aber einen Deckel drauf, dass sie nicht verdünnt wird durch andere.

    Alles was ich nun schreibe belege ich nicht durch Quellen (ich würde gerne so wie Du und E.C.D. arbeiten können, aber Grumbrak spricht aus dem Bauch heraus). Quellen habe ich viele gelesen: Fast alle DSA Bücher, DSLW, DSA 3, 4 und 5 Informationen.

    Meine Meinung steht zu den Elfen aber fest: Weder noch! Sie sind sowohl Raubtier, als auch der Harmonie verpflichtet.

    4 Jagd

    Raubtiere essen andere Tiere. Ein Aspekt der noch nicht genannt wurde: Elfen sind Katzenähnlich: Geschmeidig, geschickt, flink. Sie jagen wie Raubkatzen (Ansitzjagd, Pirsch). Sie leben mit der Natur, und schonen sie, aber wie alle Räuber nicht über die Maßen.

    Die Firnelfen nutzen jedes Mittel, um eine Beute zur Strecke zu bringen und kennen keine waidmännische Ehre - beinahe wie die Orks. So benutzen sie den Robbentöter, eine Art Haumesser mit bewusst stumpf gehaltener Seite, um mit Genickschlägen Heuler (Babyrobben) mit Genickschlägen töten zu können, ohne den Pelz zu verletzen).

    Ich bekomme das Gefühl, du willst hier polarisieren und sehe kein Problem. Firnelfen leben im lebensfeindlichsten Gebiet der Welt. Sie müssen Essen und trotz Zaubern brauchen sie warme Kleidung. Das töten von Robben dient dem Überleben. Es muss schnell und möglichst sauber gehen. Firnelfen sind effektiv und ja: Kaltherzig, aber nicht unnötig grausam. Wer leben will, muss auch Robbenbabys töten.

    (Sucht euch, Bruderschwestern, wenn ihr wollt mal ein paar Bilder von Babyrobben im Internet. Schaut ihnen in die Augen und stellt euch vor, ein Elf bräche ihnen das Genick. Ist "Hippie" oder "Baumkuschler" das erste Wort, das euch für ihn einfällt?)

    Ähm, ja. Nein. Wozu sollte ich das tun? Wer Pelze will muss Robbenbabys töten. Ist das grausam? Robben fressen Fisch. Nur Fische haben nicht so schöne Augen, dass die primitive menschliche Seele ihnen Gefühle zusprechen kann.

    Betreibst du hier bewusst Propaganda um die Firnelfen (eine Specialsnowflake (zweifach, nicht einfach ist das Wortspiel in diesem Falle) unter den Elfen) als fiese Robbenbaby-Killer darzustellen?

    Sie sind Raubtiere, das war nie eine Frage. Zumindest bei mir nicht.

    5 Badoc

    Badoc ist eine hochansteckende "Krankheit". Zumindest erscheint es den Elfen so. Da muss die Sippe vor geschützt werden. Unheilbar kranke werden aus dem Salasandra ausgeschlossen. Ihre Melodie passt ohnehin nicht mehr in die Melodie der Sippe.

    6 Rassismus

    Orks, Goblins und teils auch Menschen sind Feindbilder, die bekämpft werden - einfach wegen der Abstammung. Allein der Umgang mit Menschen kann die Zuschreibung "badoc" bedeuten. Auch Habelfen, die in einer Elfensippe aufgewachsen sind, werden ob ihrer menschlichen Abstammung gerade bei Wald-, Firn-, und Steppenelfen ausgestoßen, sobald sie erwachsen sind. Gerade wenn ihnen die Gabe des zweistimmigen Gesanges fehlt, unter Elfen eine Art Behinderung,

    Rassismuss klingt nun, Bruderschwester nach irdischem "links" oder "rechts"... Elfen töten ihre Feinde und führen Krieg gegen sie.
    Halbelfen sind ebend keine Elfen, sie sind potentiell eine badoc-Gefahr für die Sippe. Und haben die ELfen damit nicht recht? Würde nicht jeder "Halbelf" eine menschliche Disharmonie in das Salasandra bringen?

    . Euthanasie

    Die elfischen Bewahrer, die Heiler und Hebammen, teilen nicht gerade den Hippokratischen Eid. Teils halten sie einen "schnellen Schnitt" für die bessere Wahl, statt nach Heilung zu streben. Dabei stehen ihnen sehr effektive magische Heilungsmethoden zur Verfügung. (WdH 163)

    Eutanasie ist nun wirklich ein Begriff der in Aventurien fehl am Platz ist. Er wertet durch seine irdische Besetzung/ Geschichte. Aus! Hipporkates ist irdisch. Kein ELf kann ein irdisches Prinzip teilen. Das wäre Haran'badoc. Zweifach badoc. Dei Elfen würden nicht nur aus dem Licht, osndern auch aus Aventurien heraustreten würden sie Irdischen Wegen folgen. *Grumbrak schüttelt sich* Irdisch. Igitt!

    Bruderschwester, ist nicht der beherzte Schnitt, eine Reise zu Bruderschester TSA oftmals mehr Güte, als falsch verstandene Güte? Ist das verlängern des Lebens immer die bessere Wahl? Auch wenn es das verlängern des Leidens ist? Nein Bruderschwester, hört ich sage: Die Warheit ist zweifach:

    Der schnelle Schnitt kann mehr Erlösung sein, als das lange Leiden. Auch ist er menschlicher, elfischer, als alles andere. Die Begegnung mit Bruder Boron nimmt dir Leid und die Begegnung mit Schwester TSA, der frühlingshaften ist Lust und Leben ist Wachsen und Neuanfang. Das ist eine Warheit.

    Die rasche Heilung kann Balsam sein. Für Körper und Seele. Drum prüfe, Elf, wie klingt das Lied des Verwundeten? Ergründe den Weg des Sterbenden. Ist es sanft und dunkel, zufrieden und in sich beendet, so gewähre den schnellen Schnitt. Ist es unentschlossen und wankelhaft, mal welk, mal leise und dann wieder kraftvoll und tanzend? Warte noch und stimme dich ein!
    Kämpft es um jede Zeile, singt von Frühling und ungetanen Taten: Heile seinen Leib.

    Das ist die Zweite Warheit. Auch wenn die Elfen das maraskanische Prinzip nicht verstehen, nicht kennen, leben sie es.

    Aber wenn ich ein paar anonymisierte Zitate aus dem Forum anbringen dürfte:

    Genau das ist der Fehler. Aventurische Elfen sind keine Anfängerklasse. Früher hab ich neuen Spielern verboten Elfen zu spielen. Heute bin ich toleranter und empfehle aventurische Elfen-Literatur vorher.

    Viele Spieler fehlt das Wissen zu aventurischen Elfen. Darum mag das hier (und der link oben: Danke für die Rollenspieltips) helfen. Viele Spieler denken: Elfen sind schlanke, gut aussehende Menschen, die Bogenschießen und toll kämpfen können, sehr geschickt und naturverbunden sind und alles können, zusätzlich noch Magie haben. Grade junge Frauen spielen / wollen daher gerne Elfen spielen... will man nicht immer das spielen, was man nicht ist? *der alte Ork lächelt zweideutig* Auch beim LARP sieht man mancherlei mancherLeid.

    Aber zurück nach Aventurien: Viele Spieler haben keine Ahnung von aventurischen Elfen. In dieses Vakuum projizieren sie ihre eigenen Ideen: Veganische Firnelfen: Ja klar die importieren Sojabohnen aus Malaysia und brandgerodetes Palmfett aus Indonesien und tauschen sie gegen was? Hmm ja. Gegenrobbenfelle! Im Ernst: Im ewigen Eis isst man Fleisch und Fisch! Pflanzen wachsen dort viel zu wenige!

    Aber der Waldelf ist vegetarier? Grumbrak grunzt sarkastisch: Klar und mit dem Bogen schießt er Buchweizen und fliehende Möhren.Nein Elfen sind Jäger. Sie sind fremdartig und eigentlich für Menschen nicht zu verstehen. Weil sie unsere Werte nicht teilen.

    Sie können Regen lieben, weil die Melodie mit ihrer harmoniert und sie können denselben Regen hassen, weil er Dissonanzen mit ihrer Melodie bildet.

    Sie können drei Tage an einem Mehnir sitzen und sich ein fühlen und dann ohne etwas gemacht zu haben weitergehen und zufrieden sein.

    Sie können ein Rehkitz töten und sie können arrogant sein. Sie sind keine Baumkuschler.

    Sie sind Baum-Hocker (vielen Dank Famburasch , ein herrlicher Text aus Zwergensicht).

    Für die Herkunft des (wohl recht modernen) Klischees, dass Elfen Vegetarier, wenn nicht sogar Veganer, seien, habe ich eine Theorie. Es handelt sich ganz einfach um eine falsch verstandene Naturverbundenheit.

    Es handelt sich um Unwissenheit, gefüllt mit Irdischen Wunschvorstellungen.

    Elfen sind keine Baumkuschler, sie leben in Harmonie mit der Welt, aber die Harmonie ist nicht gewaltlos und nicht gemein. Sie ist elfische Harmonie. Dinge müssens ich einfügen, nicht gezwungen werden. So werden die Elfenhäuser nicht geschreinert, sondern zurechtgezaubert. Dabei folgt der Zauber dem Wachstum der Bäume und beeinflusst es in harmonischem Maße.
    Badoc wäre die unharmonische, allein dem Zweck dienende Anwendung desselben Zaubers. Badoc ist das Verständnis von Besitz. Wie kann einem Land gehören, wie die Tiere darauf? Sind sie nicht frei, wie der Wind?

    Nietzsche und Amazeroth - Also sprach Zarathustra (zweiter Teil):

    Was erschrak ich doch so in meinem Traume, dass ich aufwachte? Trat nicht ein Kind zu mir, das einen Spiegel trug?

    "Oh Zarathustra - sprach das Kind zu mir - schaue Dich an im Spiegel!"

    Aber als ich in den Spiegel schaute, da schrie ich auf, und mein Herz war erschüttert: denn nicht mich sah ich darin, sondern eines Teufels Fratze und Hohnlachen.

  • Eine schöne und sehr anspruchsvolle Diskussion hier.

    Ich spiele erst ein paar Jahre und halte meinen Beitrag mit meinem Halbwissen versuchsweise kurz da ich nur die, nennen wir sie primärem, Elfenliteraturen gelesen habe und das auch nur wenige Male.

    Das erste "Problem" was mir auffällt ist dass die Auslegung der Idee Elf schon bei den Autoren stark variiert und die Variation dann durch die Interpretation der Fans nochmal wächst. Und das auch ganz ohne Einfluss durch äußere Quellen. ALuT trägt (gewollt oder ungewollt) durch sein Format der Erzählung nochmal dazu bei vieles vage zu lassen. Dadurch soll es eben fremdartig wirken.

    Sieht man sich die Geschichte der Elfen an ist dieses Spektrum an verschiedenen Darstellungen der Elfen aber durchaus passenend oder zumindest plausibilisierbar. Sie haben unterschiedliche Entwicklungspfade durchlaufen und sind eine zerstreute Rasse die nicht durch die Homogenisierung in einem gemeinsamen Reich gleichartig ist. Diversität ist also durchaus stimmig.

    Ich würde versuchen nur ein paar Dinge auf Elfen zu verallgemeinern:

    1. Elfen sind pragmatisch.

    Der Weg des geringsten Widerstands also: Lebe ich 200 Jahre auf einem Baum ist ein Haus mittels Haselbusch praktischer weil totes Holz verrottet. Brauche ich ein Quartier für den Winter mag es besser sein dem Baum ein paar Äste zu entnehmen.

    Daraus würde ich ihre Natur- und Harmonieverbundenheit ableiten, aber auch sonst viele der elfischen Verhaltensweisen begründen.

    2. Elfen sind perfektionistisch.

    Durch ihre lange Lebensdauer lassen sich Zeit Dinge zu Ende/zur Vollendung zu bringen. Dass das in manchen Fällen in Konflikt zu einem pragmatischen Handeln steht finde ich passend und scheint mir auch gewollt zu sein.

    3. Elfen sind anders.

    Anders als andere Rassen. Das trifft körperlich, geistig und magisch zu. Sie sind zeitlos und wenn man Jahrhunderte vergehen sieht haben kurzfristige Ereignisse eine andere Bedeutung. Auch wenn sie versuchen mit ihrer Welt im Einklang zu sein sehen sie die Welt am Ende doch immer nur durch ihre eigenen Augen. Sie haben ihre Weltanschauung und an der halten sie fest. Ironischerweise haben sie das mit anderen Rassen gemeinsam.

    4. Elfen fürchten badoc.

    Ein schwieriges Konzept das Design- und/oder Balancing -Gründe haben mag. Aus meiner Sicht ist badoc eine Mischung aus Religion und Aberglaube und dem Versuch die Vergangenheit zu bewältigen (Verlust der Lichtwelt, Fall der Hochkultur...): Wie ein Kind das zu hoch klettert, dann fällt und Angst vor der Höhe hat. Das ganze dann noch kombiniert mit einer Altbewährtes ist immer besser als Neues Mentalität. Die Auslegung ist sehr philosophisch, aber Elfen lehnen Philosophie ab. Ein geschicktes Paradoxon.

    Mein Versuch hier war zu simplifizieren und nicht zu polarisieren (sofern das überhaupt vereinbar ist) und Detailinterpretationen einfach den Spielrunden zu überlassen. Tut mir leid wenn das am Thema vorbeigeht :)

    Wehe dem, der die Göttin zaubern sieht!

  • »Über das badoc

    Alvida die Schülerin: ›Meister, warum haben die Elfen dieses

    ihr ursprüngliches

    Wesen verloren?‹

    Rohal der Weise: ›Wie hätten sie ihr Wesen denn erhalten sollen,

    da sie den Weg des ewig unveränderlichen Los verließen und den

    Weg der sich ewig wandelnden Sumu beschritten? Denn Licht

    wird durch Sein ersetzt, und Sein durch Werden, und Werden

    durch Wissen, und Wissen durch Macht, und Macht durch Gier.‹«

    —Gespräche Rohals des Weisen, Band XI, um 533 BF

    Offenbar können Elfen demnach dem badoc gar nicht entgehen. Uneins scheinen sie darüber zu sein, wie stark badoc jemand ist (siehe Der Ruf der Bahalyr).

  • Zumindest aus Sicht der Wanderer ist ein bisschen badoc auch nicht so schlimm, weil es notwendig ist, um für andere Licht und Traum zu erhalten

    Die Wanderer sind der Meinung, "dass alles Licht letztlich dem Schatten weichen muss, wenn man seinen Funken nicht verteidigt." Deshalb gehen sie das Risiko des badoc ein, statt tatenlos im fey zu verharren. Sie glauben, ein Teil der Welt und ihres Kreislaufs aus Werden und Vergehen zu sein. Sie stellen sich bewusst gegen Schrecken dieser Welt, die sie als dhaza verstehen, das zerstörerische Urprinzip (manche sagen es wird durch den Namenlosen personifiziert), das Sein und Traum bedroht.

    Wörtlich und sinngemäß zitiert aus ALuT, Seiten 33-34

    Hauptsache spielen!

  • Also, wie befürchtet, gab DSA 5 nicht mehr her, als hier schon zitiert wurde. Firnelfen töten Robben und sind auch sonst nicht wählerisch bei der Jagd, Auf- und Waldelfen haben wenig Besitz... Vor allem allgemeine und unscharfe Informationen.

    Ein Punkt, der mir mehr zufällig auffiel: (Au-) Elfen kämpften als Späher des Theaterritterordens im Bornland gegen die Goblins. (LdSB S. 15) - da drängt sich mir eine Parallele zu vielen indigenen Völkern der Realwelt auf.

    Bleibt die Frage nach dem "Warum?". Für Gold und Ehre - unwahrscheinlich (es sei denn, es gab damals korverehrende Elfen ;) ), für Land - fast genauso unwahrscheinlich, aus alter Feindschaft gegen die Goblins - möglich.

  • Ich würde Elfen schon territoriales Verhalten zusprechen und ihnen zutrauen, auf Goblins Jagd zu machen, wenn sich diese wiederholt in elfische Jagdgründe verirrt haben. Weil diese garstigen Rotpelze so zahlreich sind, könnte man auch ein Zweckbündnis mit Menschen eingehen.

    Hauptsache spielen!

  • Ich würde Elfen schon territoriales Verhalten zusprechen und ihnen zutrauen, auf Goblins Jagd zu machen, wenn sich diese wiederholt in elfische Jagdgründe verirrt haben. Weil diese garstigen Rotpelze so zahlreich sind, könnte man auch ein Zweckbündnis mit Menschen eingehen.

    Territorial verhalten, in Bezug auf Ihr eigenes Jagdverhalten haben sie bestimmt.

    Doch denke ich würde eine Sippe eher eine neue Heimat suchen, als ihr Jagdrevier, als 'Unser Jagdrevier', zu bezeichnen und aggressiv zu verteidigen.

    Da Besitz für sie ja 'dhaza' ist und jeder Jäger das gleiche Recht zu jagen hat, wie sie. Allerdings wird hier das Verhalten der Sippen wohl stark von einander abweichen.

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  • Ich würde Elfen schon territoriales Verhalten zusprechen und ihnen zutrauen, auf Goblins Jagd zu machen, wenn sich diese wiederholt in elfische Jagdgründe verirrt haben.

    Möglich und sogar wahrscheinlich, nur war das Bornland zu jener Zeit schon seit Jahrhunderten goblinisch, die Elfen standen hier auf Seiten der "Aggressoren". Leider findet sich im ganzen LdSB nur diese eine Bemerkung... Das Warum bleibt also noch offen.

  • Wer weis, vielleicht haben die Goblins der Bornlands etwas zu häufig elfische Siedlungen überfallen. Somit wäre die elfische Hilfe bei der Eroberung des Bornlands eine Art von Selbstverteidigung.

  • Die Elfen haben gegen die Goblins schon Krieg geführt, bevor die Güldländer Aventurien erreichten.;) Schon die ersten 2000 Jahre der Elfen waren vom steten Kampf gegen Orks, Goblins, Oger, Trolle und andere Kraturen geprägt. Also 10.000-8.000 vBF. (Aus Licht und Traum S. 13). Um etwa 5.500 vBF kam es zum Zusammentreffen mit dem Goblinreich. Die Elfen vertrieben die Goblins aus Teilen des Bornlandes nach Taubria, das heutige Tobrien vertrieben. Einen großen Krieg mit dem mächtigen Goblinsreich wagten die Hochelfen aber nicht. (ALuT 15). Im zweiten Drachenkrieg um etwa 2190 vBF hat die Kunga Suula die Donnerbacher Kavernen in Besitz genommen und die Elfen mussten sich zurückziehen.

    Richtig los geht es mit den Kriegen zwischen Elfen und Goblins zwischen 26 und 30 vBF. 50 BF gründete die Kunga Suula das Goblinreich zwischen Born und Walsach. Elfen und Nievesen wurden vertrieben. "Bis heute dauert das Ringen zwischen Goblins und Elfen an, auch wenn es seit dem Erlöschen des Goblinreiches nur noch zu kleineren, lokalen Auseinandersetzungen kommt." (ALuT 24)

    Ordnet man das Bündnis mit den Theaterrittern in diese jahrtausendelange Tradition ein, wird es vielleicht etwas plausibler. Zumal aus Sicht der Elfen hier das Bornland von den Goblins nicht annektiert, sondern zurückerobert wird, von dem sie 50 vBF vertrieben wurden. Obwohl das Land 5.500 vBF wiederum von den Goblins geraubt worden war.

  • @Windweber

    Aber die hochelfische Kultur ist schwerlich ein Maßstab für das verhalten, der heutigen Elfenkulturen Aventuriens. Das Wissen ist größtenteils vergessen und die Kultur selber wird als 'Fehler vergangener Tage' angesehen.

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  • Sturmkind

    Die Konflikte mit den Goblins gingen aber trotzdem weiter, wie man in ALuT deutlich nachlesen kann.

  • ber die hochelfische Kultur ist schwerlich ein Maßstab für das verhalten, der heutigen Elfenkulturen Aventuriens. Das Wissen ist größtenteils vergessen und die Kultur selber wird als 'Fehler vergangener Tage' angesehen.

    An und für sich korrekt. Aber man kann Au-, Firn- und Steppenelfen unmöglich getrennt von den Hochelfen betrachten (zudem begannen die Konflikte mit den Goblins auch lange bevor es Hochelfen gab). Konzentrieren wir uns mal auf das Beispiel der Goblins. Schon die Sprache der Elfen, das Isdira, gibt den ersten Hinweis. "Gobian" bedeutet wörtlich "Struppiges Rothaar" und übertragen sowohl "Goblin" als auch "Grobian" (irdisch ein saublödes Wortspiel:D; ALuT 58). Wenn Personengruppe A das Wort für Personengruppe B ganz sebstverständlich als Schimpfwort gebraucht, lässt das tief blicken.

    Ich zitiere im Folgenden ein paar Sätze:

    "Die grüne Ebene im Nordosten der Salamandersteine wird von den Elfen auch Goblin-Wiese genannt. Denn aus der im Südosten ebenfalls angrenzenden roten Sichel dringen immer wieder Goblins in die noch fruchtbare Steppe vor, und einige Sippen haben sich wie die Steppenelfen zu einem dauerhaft nomadischen Leben entschlossen. Seit langem besteht deswegen schon ein ständiger Konflikt zwischen den beiden Rassen, in dem sie jeweils der anderen den Lebensraum streitig zu machen versucht und beinahe jede Bewegung in der weiten Steppe zu einer Eskalation führt. Die zahenmäßige Überlegenheit der rotpelzigen Wildschweinreiter wird von den Steppenelfen mit Magie, den schnelleren Firnponys und weiter reichenden Bögen ausgeglichen." (S. 88)

    "Was denken Elfen über... Goblins

    Die rotstruppigen sind feige und widerwärtige Kreaturen, aber sie sind so zahlreich wie Grashalme. Wenn ihre Herrscherin sie aufstachelt, sind ihre Reihen wie Meereswogen in der Steppe. Erst die fast ebenso zahlreichen Menschen konnten sie zurückdrängen. [...]

    Die Elfen in den Augen der... Goblins

    Das Verhältnis zwischen den Goblins und Elfen ist geprägt vom Kampf um Raum und Wild. In den Augen der Rotpelze gelten Elfen nicht nur als missliebige Störenfriede, sondern oft genug als gefährliche Räuber oder gar böse Geister, die Tod und Verderben über das Leben der Sippe bringen. Man fürchtet sie aufgrund ihrer Zauberkräfte, denen man nicht ent´gegenzusetzen hat. Die elfische Unkenntnis eines geordneten Stammeslebens ist den Goblins erst recht unverständlich, und fehlende Anführerinnen machen es ihnen schwer, sich gegen die Spitzohren zu wehren, die - so glauben viele Goblins - ohnehn nichts anderes wollen als die Schweine des Stammes zu stehlen und aufzuessen." (S. 134f).

    Nun verengen wir den Fokus einmal auf die Steppenelfen:

    "Die Steppenelfen beanspruchen ein sehr großes Gebiet als ihre Hemat (zumindest solange ihre Pferde dort grasen und ihre Zelte dort stehen), stehen dabei aber aber in teils blutigen Auseinandersetzung mit Goblins, karetreibenden Nivesen, mittelreichischen, Svelttaler und bornischen Siedlern und nicht zuletzt der Eishexe Glorana. Die Steppenelfen leiten ihre Herkunf vom Hochelfen Lariel und seinen Reitern ab, die Tie'Shianna auf Elfenrössern verteidigten und nach dem Fall des Gleißenden die Sieger mit Vergeltung heimsuchten. [...] Sie verteidigen ihre Jagdgründe verbssen mit Klinge, Speer und Magie, denn sie sind ihre letzte Zuflucht. Die Herden der Nivesen stellen für die Elfen natürlich eine große Verlockung dar, auch wenn viele Jäger gelernt haben, Karene mit Bändern im Geweih und damit Scherereien mit den Hirten zu meiden. Die Hatz auf Steppenrinder, Firnyaks oder gar Wollnashörner und Mammuts fordert die ganze Sippe, während manch ein Wildschwein weniger gejagt als mitsamt Goblinreiter im Kampf erlegt wird. [...] Gängige Ansichten der Steppenelfen über... ....Nivesen: 'Sie ziehen mit Wolf und Dachs und Karen durch das weite Land fast wie wir. Sie sollen sich nur davor hüten, den gleichen Weg wie wir zu nehmen. [...] ...Goblins: 'Ich brauche mehr Pfeile'" (S. 77-79)

    Ich muss sagen, dass ich aus all diesen Quellen eine tiefe Erbfeindschaft herauslese. Ein abgrundtiefer Hass und Verachtung sowie ein Feindbild, das so alt ist wie die Elfen selbst. Wo man Menschen noch differneziert betrachtet, will man für Goblins nur den Tod. Der Krieg um Lebensraum begann schon vor den Hochelfen und zieht sich in beständiger Kontinuität bis heute durch. Es ist wahr - das Verhalten der Hochelfen ist schwerlich ein Maßstab für das Verhalten der heutigen Elfenkulturen Aventuriens. Außer es geht um Goblins, denn da hat sich in den letzten 11.000 Jahren erschreckend wenig geändert.

    EDIT

    Nachtrag: "Gängige Ansichten der Auelfen über... Orks, Goblins: Die Wildhaarigen waren schon immer die Feinde aller feya, aber wir wissen uns zu wehren" (S. 65)

  • @Windweber

    Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass ich nicht glaube, dass die Sippen der Neuzeit aus altem Groll gegen die Goblins vorgehen.

    Dafür distanzieren sie sich zu sehr von ihrer eigenen Geschichte.

    Dies sollte nicht bedeuten, dass sie all Ihre Bande zur Vergangenheit erfolgreich gekappt haben.

    Aber wie aus den von dir zitierten Stellen mMn klar wird, ist es schlicht die Gegensätzlichkeit von Goblin-Kultur und moderner Elfen-Kultur der Grund für den anhaltenden Zwist. Trotz ihrer Kurzlebigkeit vermehren Goblins sich unheimlich schnell und verbrauchen sämtliche Ressourcen ihres Stammgebiets, wenn sie nicht expandieren. Elfen schützen aber Herden und Reviere vor dem Überjagen, um ihre eigenen Ressourcen zu schützen und ihr Überleben zu sichern.

    Die Hochelfen gerieten in Mitten des zweiten Drachenkrieges, den sie zu verlieren drohten, mit der Königin der Goblins, Kunga Suula aneinander. Aber das ist der Erste und Einzige Konflikt der mit Goblins erwähnt wird, der nicht im Zusammenhang mit der Expansionsphase und "den Kriegen der ersten Zeit" genannt wird. Eine Zeit in der Elfen als Eroberer und Herrscher auftraten.

    Nerdismus trifft auf Boomer trifft auf Flachwitz-Humor

    Ergebnis 'Ich'

    Einmal editiert, zuletzt von Sturmkind (18. Juni 2020 um 23:20)

  • Ich denke, dass die modernen Elfen ihre Feindschaft mit den Goblins nicht mit den Hochelfen in Verbindung bringen. Sie sehen sie eher als etwas, das fast zum Elfsein gehört. Egal, ob nun Prähochelf, Hochelf oder Posthochelf. Wie gesagt - die Feindschaft ist älter als die Kultur der Hochelfen. Sie fand in der Hochelfenzeit ihren Höhepunkt und ist nie wirklich abgeflaut. Die Firnelfen haben sie weniger im Bewusstsein, weil Goblins kaum zu ihrer Lebensrealität gehören. Die Auelfen, wie oben editiert, sehen sie als die, die schon immer die Feinde aller Elfen waren, die Steppenelfen als etwas, das man ausrotten würde, wenn man nur genug Pfeile hätte. Die Waldelfen aber, die nicht Nachfahren der Hochelfen sind, sagen dagegen über die Goblins: "Mit List und Hinterhältigkeit versuchen sie sich gegenüber allen Stärkeren zu behaupten. Solange sie die Grenzen unserer Heimat beachten, haben wir keinen Grund, sie als Feinde zu betrachten." (ALuT 71) Im Vergleich zu den Nachfahren der Hochelfen finde ich das außerordentlich tolerant. Die Feindschaft hat schlicht die Hochelfenzeit nicht nur erreicht, sie hat sie überlebt. Spitze Ohren, Magiebegabung und Hass auf Goblins - egal was die Elfen Aventuriens erlebten, dies blieb denen, die die Salamandersteine verließen, immer.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (19. Juni 2020 um 00:14)

  • Dass Elfen keine Pazifisten sind, ist doch sehr offenkundig und nicht strittig.

    Der Unterschied, den ich zwischen Hochelfen und heutigen Elfen machen würde ist, dass erstere durchaus Expansion betrieben haben, während die heutigen Sippen ihren ziemlich zusammen geschmolzenen Lebensraum verteidigen.

    "Hippie-Kulturen" die sich mit pazifistischen Methoden oder auch nur hoffnungsloser Ohnmacht gegen ihren Untergang gestemmt haben, sind untergegangen. Gekrönte Ausnahme: Mahatma Ghandi - was aber nicht bei Iberischen Questadores funktioniert hätte sondern nur klappte, weil England sich selbst als moralische Instanz hinterfragen musste.

    Also: wenn Du einem Elfen auf die Füße pisst, reagiert er aggressiv. Hat das etwas mit der Grundfragestellung zu tun?

    Bienen, Pferde und Gänse wären in diesem Sinne ja Raubtiere ;)

  • Ein Punkt, der mir mehr zufällig auffiel: (Au-) Elfen kämpften als Späher des Theaterritterordens im Bornland gegen die Goblins. (LdSB S. 15) - da drängt sich mir eine Parallele zu vielen indigenen Völkern der Realwelt auf.

    Bleibt die Frage nach dem "Warum?". Für Gold und Ehre - unwahrscheinlich (es sei denn, es gab damals korverehrende Elfen ;) ), für Land - fast genauso unwahrscheinlich, aus alter Feindschaft gegen die Goblins - möglich.

    Dies ist es, was uns zur derzeitigen Richtung des Gespräches. Es geht in diesem Thema ausdrücklich nicht darum, nachzuweisen, dass Elfen Raubtiere im biologischen Sinne wären. Es sind freilich Omnivoren wie Menschen oder Schweine. Ich habe nur irgendeinen Gegenbegriff zu "Baumkuschler" gesucht und das war das Beste, was mir einfiel.:-/

    In dem beschriebenen Fall geht es NICHT darum, dass die Auelfen sich verteidigen würden. Es geht noch nicht einmal darum, sich Lebensraum zu erobern, denn den besetzen die Menschen und das war völlig absehbar. Die Elfen sind hier aggressiv, ohne dass ihnen auf die Füße gepisst wurde. Sie pissen vielmehr selbst auf den Kopf der Goblins.

    Ich sehe zwei große Motive für ein solches Vorgehen: Rache dafür, dass ihnen eben jenes Land, das die Menschen von den Goblins erobert,knapp 150 Jahre früher von den Goblins geraubt worden war (bedenkt man die potentielle Lebenszeit der Elfen, haben vielleicht einige der Auelfenkämpfer*innen das als Kinder noch miterlebt, im Kollektivgedächtnis des Salasandra war die Erinnerung aber sicher noch frisch) und einen uralten Konflikt dieser beiden Rassen(!) um Lebensraum(!) sowie dem damit verbundenen Feindbildern und dem Hass. Ihr denkt Nostria und Andergast haben eine Erbfeindschaft? Das ist doch nur ein kleines Scharmützel, das gestern begonnen hat und morgen endet.;)

    Wenn wir hier von Hippies sprechen wollen, und das können wir, müssen wir uns bei der Manson Family unter Charles Manson umschauen. Sicher nicht das, was die meisten Menschen meinen, wenn sie Hippie sagen und sicher nicht das, was die meisten verstehen, wenn sie Hippie hören, aber ja, auch das ist ein Auswuchs der Hippiesubkultur. Manson, ein Weißer, glaubte fest an einen Rassenkrieg zwischen Schwarzen und Weißen und wollte ihn auslösen. Mehr noch - wie die Elfen im ewigen Kampf gegen die Goblins ins Hintertreffen geraten, so würden auch die Weißen den Krieg verlieren. Wenn wir nun sagen, dass wir, wenn wir von Elfen als Hippies reden, auch immer die Mandson Family mitdenken, habe ich gegen den Begriff nichts einzuwenden. Es sind noch immer zahlreiche Aspekte in den Elfenkulturen, die nichts mit Hippies zu tun haben, aber wenn der Begriff so weit gefasst wird, kann ich damit leben.

    Elfen haben keine "Make Love not War"-Philosophie. Im Gegenteil. Wer an Hippies denkt und diese Philosophie assoziiert, der wird überhaupt nicht fündig werden. "Baumkuschler" halte ich auch darum für irreführend.

  • Mein langer badocer Löffel dazu:

    Die Elfen sind wie die Vulcanier; sie sehen die Menschen - und ähhnlcihe Völker - wie kleine, dumme, pardon unwissende, zur Gewalt neigende Kidner an. Die Elfen wissen auch das ihre weltliche Zeit abläuft; wozu da noch um irgendetwas kämpfen. Elfen waren und sind eher Jäger und Sammler, im mystischen Einklang mit der Natur.

    Menschen können Elfen nicht verstehen - welches Kind versteht schon einen Erwachsenen? - und dies wurde manchmal in den älteren Romanen verdammt gut (und recht kurz) umgesetzt.

    Die Elfen- und Zwergen-Box bereitet den Weg vor, ebenso das dreiteilige Elfen-Solo; das einen Elf-Spieler die mystische Weltsicht eines Elfen (irgendwo zwischen dem Indianer- und Aborigine-Mythos) wiedergibt. Elfen sind das, was viele Mneschen sich unter Naturvölkern vorstellen wollen; wieso muß ich gerade an Disney Pocahontas denken? ^^

    Daher sind Elfen beides - Wesen der Natur in der sie Leben, aber auch jemand der bereits war diesen Lebensraum zu verteidigen - dazu mußten sie aber erst über falsche Götter stolpern.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)