Der Zusammenhang zwischen einer Magiebegabung und dem Verlust des Zwillingsbruders bei Zwergen

  • Angrosch zum Gruße,

    hier möchte ich eine These vorstellen und zur Diskussion stellen, wie der Zusammenhang zwischen einer Magiebegabung und dem frühen Verlust des Zwillingsbruders bei Zwergen genau zu verstehen ist. Zunächst ist einmal festzuhalten, dass "Magie nur bei Männern" (Wege der Helden S. 34) vorzukommen scheint. Zwillings und Vierlingsgeburten treten "häufig auf, Einzelkinder hingegen sind eine Seltenheit. Nur etwa jedes vierte Kind ist weiblich und Zwerginnen kommen stets nur als Einzelkind auf die Welt." Wenn der Verlust des Zwillings die Magiebegabung erst auslöst, würde dies zugleich erklären, warum Angroschas zugleich nie die "Drachenkraft" ausbilden.

    Ein Blick auf die Geoden, denen wohl die meisten zwergischen Magiewirker angehören. "Obwohl Teil eines Zwilligspaares, verliert er seinen geliebten Bruder noch vor der Feuertaufe (dem Mannbarkeistritual zur Feier es 35. Lebensjahres). Nach zwergischem Glauben aber teilen sich Zwillinge eine gemeinsame Seele, die durch den Tod eines der beiden auseinandergerissen wird. Um diesen Schlag in so jungen Jahren zu bewältigen, wird dier durch seelische Einsamkeit geschlagene Zwerg meist zu einem Geoden gegeben. [...] Auch Zwerge, die unter den Menschen leben und deren Begabung früh genug entdeckt wird, können einem Geoden zur Ausbildung überlassen werden." (WdH 167). Ähnliche Informationen bietet auch Angroschs Kinder: "Die seltenen Zauberkundigen der Angroschim, unter denen es keine Frauen gibt, werden Geoden genannt, 'Kundige der Erde'. Kein Zwerg wird jedoch als Geode geboren, sondern wird dies durch einen herben Verlust: Den Tod seines Zwillingsbruders vor der gemeinsamen Feuertaufe. Das Ereignis ist so erschütternd, da das Seelenband von Zwllingen erst in der Feuertaufe von alten und kundigen Geoden so weit gelockert wird, dass der Tod eines Bruders überhaupt zu ertragen ist. Ein junger Rogartumlar ('Zwillingswitwer'), der die Feuertaufe noch nicht erfahren hat, bedarf jedoch der Zuwendung eines erfahrenen Seelenhirten, wie sich die Geoden der Angroschim nennen - und machmal wird ein solcher Jungzwerg bei diesem als Schüler aufgenommen." (Angroschs Kinder S. 126). Den Begriff "zauberkundiger" also "ausgebildeter Magier" sollten wir jedoch nicht mit "Magiebegabter" verwechseln. Jeder Zauberkundige ist eine Magiebegabter, aber nicht jeder Magiebegabte ein Zauberkundiger, zumal kein ANgehöriger der einzigen zwergischen Zaubertradition der Geoden. Einige gehen ja auch unter die Gildenmagier. Wege der Zauberei bringt noch einen Aspekt hervor: "[A]nders als bei den menschlichen Zauberkundigen geht die Aufnahme eines jungen Zwerges als Schüler der Gemeinschaft nicht die Entdeckung seiner magischen Begabung voraus - und regelrecht nach nach solchen Kindern zu suchen (wie es etwa der gildenmagische Orden der Mephaliten tut), liegt den Geoden völlig fern. Traditionsbewusste Geoden behaupten, es sei der göttliche Wille Angroschs, dass jedem Zwerg, der die Gabe in sich trägt, das gleiche wundersame Schicksal ereilt: Obwohl Teil eines Zwillingspaares, verliert er seinen geliebten Bruder noch vor der Feuertaufe" Noch sollten wir aber keine voreiligen Schlüsse ziehen, denn wir reden hier von einem Glauben, den noch nicht einmal alle Geoden teilen müssen. Dennoch - hier wird angenommen, die Magiebegabung wäre schon vor dem Verlust des Zwillings vorhanden! Weiter heißt es: "Pragmatische Magietheoretiker behaupten hingegen, dass die meisten der ohnehin wenigen magiebegabten Angroschim auch die letzten Reste von astraler Kraft verlieren, sobald sie im Rahmen der Feuertaufe in dauerhaften intensven Kontalt mit Metall kommen: so etwa durch das bei vielen Zwergenvölkern übliche Kettenhemd, das sie als Zeichen der Mannbarkeit erhalten und wochenlang ständig tragen. Nur wenn der Bruder vorher stirbt und der jugendiche Zwerg deswegen in die Obhut eines seelenheilenden Geoden übergeben wird, oder wenn es infolge eines (andere) gefühlsaufwühlenden Ereignisses zu einem unübersehbaren Ausbruch von Magie kommt, kann dieses Verkümmern rechtzeitig aufgehalten werden. Was auch immer der wirkliche Hintergrund des Zusammenhangs zwischen magischer Begabung und dem Tod des Zwillingsbruders sein mag, er hat zur Folge, dass es ausschließlich männliche Geoden gibt (denn Angroschas kommen stets als EInzelkind zur Welt)." (WdZ 316f)

    Eine völlig eigene Tradition haben die Geoden der Brobim, der wilden Zwerge: "Wenige Kinder der Wilden Zwerge fallen dadurch auf, dass sie von geistern vor Gefahren gewarnt werden, und einige von ihnen sind mit der Gabe der Magie gesegnet. Dieses Kind wird vom Kreis der Brobim-Geoden aufgenommen und von einem der ihren ausgebildet." (WdZ317)

    Abschließend

    Nun gilt es, auch einen Blick auf jene Angroschim zu werfen, die magiebegabt, aber keine Geoden sind. "Selten geht ein Zauberkundiger Angroschim [sic!] nicht zu den Druiden seines Volkes, sondern an eine gildenmagische Akademie." (Angroschs Kinder S. 118) Der einzige mit bekannte konkrete Fall ist Saldor Foslarin. Diese hat seinem Zwillingsruder Galdor Sohn des Sablon verloren, getötet vom Drachen Naugadar. Nicht klar ist mir aber, wann dies geschah. Nach den bisherigen Quellen hätte dies, wäre es vor einer Feuertaufe geschehen, Saldor eigentlich nur in Obhut eines Geoden verarbeiten können. Hätte er ihn aber nach der Feuertaufe verloren, wie ist seine Magiebegabung zu erklären? Vielleicht brächte die Spielhilfe Von Rang und Namen Klarheit - aber die habe ich nicht. Vielleicht ist es aber auch möglich, Galdors Tod zu datieren? Wenn er vor 987 erfolgte (die beiden wurden 952 BF geboren und die Feuertaufe findet normalerweise mit 35 statt), wäre es wohl vor der Feuertaufe geschehen. So trägt dies leider momentan (noch?) nicht viel aus.

    Mein Fazit wäre, dass eine Magiebegabung bei Zwergen nicht durch den Verlust des Zwillingsbruders zustande kommt, sondern dadurch ledidglich entdeckt wird, ehe sie verkümmert. Bei Angroschas führt dies dazu, da sie niemals Zwillinge haben, dass ihre Magiebegabung niemals entdeckt wird und immer verkümmert. Insgesamt tendiere ich auch eher zu der magietheoretischen als zur traditionellen geodischen Erklärung - dass Angrosch die Zwillingsbrüder aller magiebegabten Angroschim erschlagen soll, erscheint mir unwahrscheinlich. Dass die Gabe überhaupt erst durch den Verlust zustande kommt, betrachte ich als widerlegt, da nichts darauf hindeutet, das ich bis jetzt finden konnte. Widersprüchliches habe ich dazu gefunden, ob es überhaupt nötig ist, ein Rogartumlar zu sein, um Geode zu werden - bei den Brobim scheinbar ohnehi nicht, bei den anderen geoden nenntWdZ 316 ja auch andere emotionale Momente als mögliche Auslöser eines Magieausbruches, wegen den man das Kind einem Seelenhirten übergibt.

    EDIT

    Ich pack es mal hier mit rein, weil es sich doch etwas vom Thema von VanWarbux wegbewegt.

    Sturmkind

    Soweit ich weiß findet die Feuertaufe im Alter von 30-40 Götterläufen statt. Da hat ein Zwerg seine Lehre in den Schmieden jedoch längst abgeschlossen. Würde die Magiebegabung also wie bei Menschen schon von Geburt an feststehen, würde sie wohl bei jedem schon lange vor der Taufe verkümmert sein.

    Aber ich denke wir sind uns beide einig, dass kein Zwerg, der die Feuertaufe erlebt hat, noch Magiedelitant sein kann.

    In dem letzten Punkt sind wir uns absolut einig. Sptestens mit der Feuertaufe ist es mit einer Magiebegabung so oder so vorbei. Eine Feuertaufe findet laut Angroschs Kinder mit 35 statt (siehe oben), selten später, wenn der Bart noch nicht lang genug ist. Ein Kettenhemd wird als Zeichen der Mannbarkeit betrachtet, also wohl erst nach der Feuertaufe (und dann um so stolzer) getragen. Wie die Zauberschmiede der Fjaninger und der Magierakademie zu Mherwed beweisen, ist schmieden allein kein zwingender Grund für den Verlust einer Magiebegabung - es kann sich stattdessen auch gerade eine eisenaffine Aura herausbilden. Darum bin ich weiterhin der Überzeugung, dass eine Magiebegabung bei Zwergen - wie bei allen anderen auch - von Geburt an vorliegen muss.:)

    3 Mal editiert, zuletzt von Gast (8. Juni 2020 um 23:07)

  • Windweber 8. Juni 2020 um 17:39

    Hat das Label Universal hinzugefügt.
  • Für mich scheint es so, dass Zwerge wie andere Rassen auch von Geburt an entweder magisch begabt sind oder eben nicht. Bei ihnen wird aber nicht aktiv nach begabten gesucht. Außerdem scheinen magische Begleiterscheinungen bei Zwergen nicht so auffällig zu sein wie z.B. bei Menschen. Daher muss ein drastisches Ereignis, wie der Tot eines nahen Verwandten eintreten, damit die Seelenhirten bei der Seelsorge die mag. Fähigkeiten erkennen.

    Da anscheinend die weiblichen Zwerge mental robuster sind und seltener zum Seelenhirten müssen, so werden sie wohl quasie nie erkannt.

    Werden sie als mag. fähig erkannt, werden sie wohl nicht von den Geoden als lerlinge akzeptiert und somit verkümmert es bei ihnen.

    Eis ist nicht Tot, es ist Erinnerung.
    Eis will keine Starre, es will Geduld und Warten.
    Eis zerstört nicht, es bewahrt.
    Kälte bringt nicht Schmerz, sie sucht Stärke.
    Kälte ist nicht Leid, sie gebiert Hoffnung.
    Kälte fordert kein Leben, sie prüft es.
    Sein Zorn jedoch, so entfacht
    ist Tod, ist Starre, ist Zerstörung.

    Seine Strafe: Schmerz, Leid und Verderben

    33% Powergamer 38% Buttkicker 75%Tactican 33% Specialist 79% Method Actor 75% Storyteller 46% Casual Gamer

  • Mag sein, aber da wo es nicht erkannt werden mag, geht es durch den tagtäglichen Umgang mit Metall völllig unter.

    Dabei ist der "Zwergendruide" alt, erwähnt im Boten 2 (1985): "Oh, auch uns sind sie nicht ganz geheuer, glaubt mir: Zwerge, die kein Eisen verwenden und weitaus die meiste Zeit unter freiem Himmel umherstreifen..." So richtig zum Leben erwachte erstr 1993;
    und hier kommen zwei wichtige Faktoren zusammen: Der Tod des Zwillingbruders vor der Feuertaufe, und die folgende Fürsorge der Seelenhirten.

    Normalerweise sind Zwerge sehr mageiresidenz,sogar bei Benutzung von mag. Artefakten, wie auf S.21 es dazu eine optimale Regel gibt.

    Zwillinge bei den Zwergen "teilen" sich eine Seele - und deiser Seelenkontakt reißt nie ab, egal wie weit diese Seelenbrüder auseinander sind; und wen nun einer stirbt ... und erst die Feuertaufe lockert diese Bindung, bzw. ein Bestandteil davon, das nur von einem GeodeN ausgeführt werden kann. (S.23) Oft stirbt auch der Zwilling durch den Schock, falls er überlebt, sucht er die freie Natur, um seine verlorenen Teilseele nahe zu sein. (S.27)

    Warum nun einer anstatt Geode lieber ein Magier unter Menschen werden wollte ...

    Jedenfalls sind außer Geoden oder Borbaradianer keine anderen Magieanwender bei Zwergern bekannt oder gar denkbar - gerade nicht als Krieger.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Für mich scheint es so, dass Zwerge wie andere Rassen auch von Geburt an entweder magisch begabt sind oder eben nicht.

    Darum bin ich weiterhin der Überzeugung, dass eine Magiebegabung bei Zwergen - wie bei allen anderen auch - von Geburt an vorliegen muss. :)

    DSA 5 unterstützt diese Ansicht.

    In Av. Magie III (S. 30) heißt es, dass "nur wenige Zwerge mit dem Funken der Magie geboren werden", über Zwerginnen "dennoch gibt es alle paar Jahrzehnte (!) den Fall, dass eine Zwergin mit magischen Kräften geboren wird.

    Oft verkümmere bei ihnen diese Gabe, da sie nicht bemerkt wird (ein Analogschluss zu männlichen Zwergen, deren Zwillingsbruder noch lebt, böte sich meiner Meinung nach an).

    Der Zusammenhang mit dem Tod des Zwillingsbruders wird in beide Fällen als (zwergische) "Legende" bezeichnet, die bei vielen menschlichen Gelehrten umstritten ist.

    Mein Fazit wäre, dass eine Magiebegabung bei Zwergen nicht durch den Verlust des Zwillingsbruders zustande kommt, sondern dadurch ledidglich entdeckt wird, ehe sie verkümmert.

    Diesem Fazit schließe ich mich an (auch wenn ich andere Auslöser ebenfalls für möglich halte), widerspreche aber dem folgenden Punkt:

    Bei Angroschas führt dies dazu, da sie niemals Zwillinge haben, dass ihre Magiebegabung niemals entdeckt wird und immer verkümmert.

    Nach DSA 5 sind Geodinnen zwar sehr, sehr seltene Einzelfälle, aber möglich (s.o.). Dass die Entdeckung ihrer magischen Fähigkeiten eines anderen Anlasses bedarf, liegt aber auf der Hand.

  • Leider besteht da Bruch im Hintergrund zwischen den Editionen.

    In "Kinder des Angroß" wird es unmissverständlich als Fakt gegeben, dass Zwerge ohne magische Begabung geboren werden (gleich die ersten beiden Sätzen und Geoden auf Seite 126). Gleichzeitig werden unter den Zwergen die Geoden wie Ausgestoßene behandelt, die nur zur Feuertaufe gerufen werden oder ihre Erfahrung als Seelenhirten gebraucht werden.

    Zwerge, die vor der Feuertaufe ihren Seelenbruder verlieren bedafen eine besondere Zuwendung, da der Seelenfunke des toten Zwillings durch den lebenden in der Welt gehalten wird. Geoden verflechten dannn diese Bindung mit der Erdkraft um den Verlust zu mindern und aber bei manchen ist sie so groß, dass diese Zwerge erst die Seele ohres Bruders wiederfinden müssen (die Sogenannte Seelenquest) und auch selbst die Erdkraft verwenden können.

    In DSA 5 wird dieser Fakt in Magie 3 in Frage gestellt, um weibliche Geoden spielbar zu machen.

    Was aber meiner Meinung nach aber übersehen wurde, welche gesellschaftliche Auswirkung diese Änderung für Zwerge bedeutet. Zu den höchsten Dingen, die bei den Angroßschin verehrt und behütet sind, sind sowohl ihre Frauen und auch die Kinder.

  • dass Zwerge ohne magische Begabung geboren werden (gleich die ersten beiden Sätzen und Geoden auf Seite 126).

    Dort steht meines Wissens nach nur, dass kein Zwerg als Geode geboren wird. Zur Magiebegabung wird damit keine Aussage getroffen.

    Trotzdem verstehe ich deinen Punkt und sehe den Bruch zwischen den Editionen ebenfalls, in 4 wird ja expilzit ausgeschlossen, dass es Geodinnen gibt ("Die seltenen Zauberkundigen der Angroschim, unter denen es keine Frauen gibt, werden Geoden genannt" AK S. 126).

  • Gregorey Meinst du mit "Kinder des Angroß" die DSA4-Regionalspielhilfe Angroschs Kinder? Die habe ich oben mehrfach wörtlich zitiert. Dort steht jedenfalls auf S. 126 nicht, dass Zwerge immer ohne Magiebegabung geboren werden, nur, dass sie nicht zur Profession des Geoden geboren werden.

    "Ein Zwerg wird jedoch nicht als Geode geboren, sondern wird dies durch einen herben Verlust: Den Tod seines Zwillingsbruders vor der gemeinsamen Feuertaufe. Das Ereignis ist so erschütternd, da das Seelenband von Zwllingen erst in der Feuertaufe von alten und kundigen Geoden so weit gelockert wird, dass der Tod eines Bruders überhaupt zu ertragen ist. Ein junger Rogartumlar ('Zwillingswitwer'), der die Feuertaufe noch nicht erfahren hat, bedarf jedoch der Zuwendung eines erfahrenen Seelenhirten, wie sich die Geoden der Angroschim nennen - und machmal wird ein solcher Jungzwerg bei diesem als Schüler aufgenommen." (Angroschs Kinder S. 126).

    Über die Magiebegabung an sich wird hier keine Aussage gemacht.

    EDIT

    Der Bruch zwischen den Editionen ist der, das in DSA5 Zwergenfrauen Geodinnen werden können und eine Magiebegabung bei ihnen entdeckt und ausgebildet werden kann. Mehr wäre bisher nicht nachgewiesen worden.

  • Zumal dort ja auch die Rede ist, dass "manchmal [...] ein solcher Jungzwerg bei diesem als Schüler aufgenommen" wird, ergo: nicht jeder Zwerg, der seinen Zwillingsbruder verliert, wird Geode.

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    Gregorey Meinst du mit "Kinder des Angroß" die DSA4-Regionalspielhilfe Angroschs Kinder? Die habe ich oben mehrfach wörtlich zitiert. Dort steht jedenfalls auf S. 126 nicht, dass Zwerge immer ohne Magiebegabung geboren werden, nur, dass sie nicht zur Profession des Geoden geboren werden.

    "Ein Zwerg wird jedoch nicht als Geode geboren, sondern wird dies durch einen herben Verlust: Den Tod seines Zwillingsbruders vor der gemeinsamen Feuertaufe. Das Ereignis ist so erschütternd, da das Seelenband von Zwllingen erst in der Feuertaufe von alten und kundigen Geoden so weit gelockert wird, dass der Tod eines Bruders überhaupt zu ertragen ist. Ein junger Rogartumlar ('Zwillingswitwer'), der die Feuertaufe noch nicht erfahren hat, bedarf jedoch der Zuwendung eines erfahrenen Seelenhirten, wie sich die Geoden der Angroschim nennen - und machmal wird ein solcher Jungzwerg bei diesem als Schüler aufgenommen." (Angroschs Kinder S. 126).

    Über die Magiebegabung an sich wird hier keine Aussage gemacht.

    EDIT

    Der Bruch zwischen den Editionen ist der, das in DSA5 Zwergenfrauen Geodinnen werden können und eine Magiebegabung bei ihnen entdeckt und ausgebildet werden kann. Mehr wäre bisher nicht nachgewiesen worden.

    Du hast recht wenn man den Satz davor weglässt. Wenn man diesen aber hinzunimmt, ändert sich seine Bedeutung:

    Zitat

    Die seltenen Zauberkundigen der Angroschim, unter denen es keine Frauen gibt, werden Geoden genannt, 'Kundige der Erde'. Kein Zwerg

    wird jedoch als Geode geboren, sondern wird dazu durch einen herben Verlust: ...

    Im ersten Satz wird festgelegt, dass die zwergischen Zauberkundige Geoden heißen. Damit kann der zweite Satz auch anders gelesen werden, wenn man jetzt die Definition aus dem ersten Satz verwendet:

    Zitat

    Kein Zwerg wird jedoch als Zauberkundigergeboren, sondern wird dazu durch einen herben Verlust

    Was dann auch mehr Sinn macht. Warum sollte man als eine Profession geboren werden? das wird man weder bei Schied, Händler etc.

    Zumal dort ja auch die Rede ist, dass "manchmal [...] ein solcher Jungzwerg bei diesem als Schüler aufgenommen" wird, ergo: nicht jeder Zwerg, der seinen Zwillingsbruder verliert, wird Geode.

    Das eine Schliesst das andere nicht aus. Nicht jeder der zu einem Geoden geschickt worden ist, um den Verlust seinen Seelenbruders zu überwinden wird ein Geode. Aber manche davon sind dann Tauglich einer zu werden, wenn er dann seine Seelenquest absolviert hat (wommit dann auch das Recht erworben hat andere zu Geoden auszubilden) .

  • Ich habe auch den EIndruck gewonnen, wonach das Missverständnis unter DSA4-Spielern sehr verbreitet ist, dass die Magiebegabung eines Zwerges aus dem Verlust eines Zwillingsbruders resultiert. Das Geodentum wird fälschlicherweise mit der Magiebegabung an sich gleichgesetzt (obwohl Zwerge, wenn auch selten, auch Gildenmagier werden können). Es gibt Theorie der Magiebegabung durch 'Zwillingsverwitwung' nicht einmal inneraventurisch, geschweige denn, dass es irgendwo expliziet oder impliziet gesagt wird. Ja, für das Geodentum ist es Grundvorraussetzung, weil Geoden nicht gezielt nach Magiebegabten Kindern Ausschau halten. Ja, nach DSA4 gibt es keine magiebegabten Zwergenfrauen, was mt ihren Einzelgeburten erklärt wird - ebenso kann das aber meinen, dass ihre Magiebegabung darum nicht entdeckt wird, bevor sie verkümmert (und die Aufweichung in DSA5 bestätigt dies - es ist in Aventurien und bei uns nun halt bekannt geworden;)). Und ja, der einzige bekannte Zwergenmagier hat auch seinen Zwilling verloren, was aber allenfalls ein schwaches Indiz ist.

    Aventurisch werden zwei mögliche Zusammenhänge vorgestellt - 1. bei allen magiebegabten Zwergen stirbt der Zwillingsbruder vor der Feuertaufe nach Angroschs Willen.; 2. magiebegabte Zwerge werden nur entdeckt, wenn ihr Zwillingsbruder vor der Feuertaufe stirbt. Wahrscheinlicher finde ich 2.

    Im ersten Satz wird festgelegt, dass die zwergischen Zauberkundige Geoden heißen. Damit kann der zweite Satz auch anders gelesen werden, wenn man jetzt die Definition aus dem ersten Satz verwendet:

    Das verstehe ich anders. Es ist kulturell zu versehen. Die einzige Zauberkundige Profession der Zwerge sind die Geoden. Sie können aber auch Gildenmagier werden und das sind dann keine Geoden. Der Satz ändert die Bedeutung also keineswegs. Zumal ein Zauberkundiger auch etwas anderes ist als ein Magiebegabter - nämlich jemand, der in der Zauberkunst unterrichtet ist. Magiebegabter zu sein ist dafür ein notwendiges, aber kein hinreichendes Kriterium. Jeder Zauberkundige ist ein Magiebegabter, aber nicht jeder Magiebegabte auch zauberkundig.

  • Meinen Reim daraus, Zwerge weisen selten eine mag. Begabung (biologischer Fakt) auf. In den allermeisten Fällen wird diese nicht erkannt und bei der Feuertaufe "ausgebrannt". Stirbt der Zwilling vor der Feuertaufe (vor dem Lockern des Seelenbandes), hat der Hinterbliebene ein Problem und geht zum Geoden. Falls es sich bei einem der Patienten des Geoden um einen Zwerg mit mag. Begabung handelt, wird dieser zum Geoden ausgebildet. Frauen werden äußerst selten (Setzung DSA 5) als Zwillinge geboren, dementsprechend selten wird eine davon die Feuertaufe nicht erleben, dementsprechend selten sind Geodinnen.

    Seit DSA 5 lockert übrigens der Angroschpriester das Seelenband, kann das sein oder habe ich was falsch in Erinnerung? Wäre aber sinnvoll, bestimmt kann nicht jede Sippe auf einen Geoden zurück greifen, so selten wie die sind.

    Auf jeden Fall stört mich die Setzung der "ausgestoßenen" Geoden, nehmen sie doch eine wichtige Position in der zwerg. Gesellschaft ein. Es mögen komische Vögel sein, die mit gefährlichen Kräften und unheimlichen Wesen hantieren, aber wie ein Aussätziger behandeln Zwerge nicht ihresgleichen, nur weil sie einen scheiß Job haben, das tun nur die kurzlebigen Großlinge wegen ihres fehlenden Weitblicks! Vielmehr haben ja die Geoden der zwerg. Lebensweise freiwillig abgeschrieben. Dennoch gehören sie zu den Zwergen/der Zwergenheit.

    Foslarin ist kein Zwerg sondern ein Mensch. Warum der nachträglich zum Zwerg wurde, keine Ahnung. Würde ein Zwerg sich der Sternenkraft bedienen? Wohl kaum. Nonsens, diese Setzung!

  • In älteren Editionen (DSA 3) gab es ja auch Weißmagier unter Brillis und Hügelzwergen. Daher scheint es die permanente Nähe zu Eisen zu sein die einfach in einer typischen Binge dafür sorgt das ein Talent in der Zeit bis zur Ausbildung verkümmert. Ein Angbarer Hügelzwerg wird also evtl eher in seiner Lehre zum Wirt feststellen das er ein Talent hat und gefördert werden als der Amboss Schmied oder Wächter .... weil da wird ja die MEnge an Eisen doch eher die 4 Stein + überschreiten die permanent in der Nähe sind ... und das das Verhältnis Zwerginnen zu Zwergen das halt mal als "heheh cool" eingeführt wurde dafür sorgt das evtl Zwerginnen in älteren Editionen nicht so perfekt durchgeplannt waren ist halt jetzt "Legacy Code"

  • Gregorey

    Ich sehe da keine Differenz zwischen Deiner und @Windwebers Aussage.

    Kein Zwerg wird als Zauberkundiger geboren, klar, zu einem Zauberkundigen (hier eben Geode) wird man durch Ausbildung.

    Da gehe ich definitiv mit.

    Woher kommt dann aber:

    In "Kinder des Angroß" wird es unmissverständlich als Fakt gegeben, dass Zwerge ohne magische Begabung geboren werden

    ? Ich sehe das nirgendwo stehen.

    Über die angeborene magische Begabung wird hier offenbar keine Aussage getroffen, nur über die Zauberkundigkeit (also die Tradition Geode).

    Das eine Schliesst das andere nicht aus. Nicht jeder der zu einem Geoden geschickt worden ist, um den Verlust seinen Seelenbruders zu überwinden wird ein Geode. Aber manche davon sind dann Tauglich einer zu werden, wenn er dann seine Seelenquest absolviert hat (wommit dann auch das Recht erworben hat andere zu Geoden auszubilden) .

    Genau, für mich liest sich das so, als würde bei dem Verlust des Zwillingsbruders die Befähigung zum Geoden (und zur Seelenqueste) "mitentdeckt".

  • Auf jeden Fall stört mich die Setzung der "ausgestoßenen" Geoden, nehmen sie doch eine wichtige Position in der zwerg. Gesellschaft ein.

    "Ausgestoßen" ist auch stark überdramatisiert. Die meisten Zwerge sind misstrauisch gegenüber den Geoden wegen ihrer fremden Lebensweise, sind sich aber bewusst, dass die Seelenhirten eine wichtige Aufgabe erfüllen. Einige sehen in den Geoden schlicht eine eigene Sippe, die sich einem obskurem Handwerk verschrieben haben und dessen geheimnisse wart, wie alle anderen Sippen auch. Nur orthodoxe Angrosch-Priester sehen sie als irregeleitet an und sehen in ihrer Zauberkraft eine List der Drachen. Geoden gelten als große Heilkundige und werden als solche weithin geschätzt. (Angroschs Kinder S. 128) Also "ausgestoßen" wollen nur die religiösen Fanatiker unter den Zwergen die Seelenhirten sehen. Aber solche gibt es in allen Kulturen und in wenigen sind sie prägend. Aber das ist ein anderes Thema. Bei Diskussionsbetrag bitte gleich einen neuen Thread eröffnen.:)

    Foslarin ist kein Zwerg sondern ein Mensch. Warum der nachträglich zum Zwerg wurde, keine Ahnung. Würde ein Zwerg sich der Sternenkraft bedienen? Wohl kaum. Nonsens, diese Setzung!

    Ok, ok:D Es gibt aber auch andere Zwergenmagier oder zumindest die Möglichkeit dazu. In Wege der Helden S. 174 heißt es z. B. "Magierlaufbahn für Elfen und Zwerge? Zwerge: Bei einigen zwergischen Kulturen ist als mögliche Profession aufgelistet: Magier (beschränkte Auswahl). Teilweise sind es ‘biologische’ Gründe (s.u.), die Zwerge vom Besuch bestimmter Akademien abhalten, teilweise Vorurteile, teilweise ein-fach die Tatsache, dass die Zwerge nicht wissen, dass eine bestimmte Akademie überhaupt existiert. Dies bedeutet, dass Zwerge üblicherweise nur folgende Akademien besuchen: Festum, Gareth (Schwert und Stab), Bethana, Khunchom und Rashdul (Brillantzwerge zusätzlich noch die Akademien in Zorgan und – selten einmal – Grangor).Zwerge, die gänzlich in einer menschlichen Kultur aufwachsen, können die Magier-Laufbahn einschlagen, wenn die menschliche Kultur dies erlaubt."

    Sagen wir einfach, wir gehen vom letzten Satz aus - Zwerge, die gänzlich in einer menschlichen Kultur aufgewachsen sind und darum nicht wissen, wie von Grund auf verdorben die Sternenkraft ist.;) Auch diese weisen ausreichend nach, dass Zwerge nicht nur Geoden werden können.

  • Wie ich schon aus Zwerge zitiere, Geoden "entstehen" aufgrund eine traumatischen Erfahrung des Todes des Seelenbruders - vor der Feuertaufe; entweder sterben sie ebenfalls oder beginnen eine Suche nach dieser Teilseele. Dadurch entwickelt irgendwie dieser Zwerg eine geistige Verbindung zur Natur - und damit zur Erdmagie; vergrößert aber zudem seine "Abneigung" gegen Metalle.

    Da dieser Seelenband immer bei allen Mehrfachgebeurten vorkommt - warum nicht auch bei (ganz seltene) weiblichen? (Sind das dann Druiden oder Hexen? ^^)

    Die Seelenhirten sind dann nur Führer dieses armen Zwerges - aber nicht die Entdecker der aufkommenden Erdmagie; ist eher eine Art Selbsthilfegruppe.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Es gibt aber auch andere Zwergenmagier oder zumindest die Möglichkeit dazu. In Wege der Helden S. 174 heißt es z. B. "Magierlaufbahn für Elfen und Zwerge? Zwerge: Bei einigen zwergischen Kulturen ist als mögliche Profession aufgelistet: Magier (beschränkte Auswahl).

    Um DSA 5 zu ergänzen (ich glaube, @Windweber, das wird hier zum Muster, dass ich ständig Deine Aussagen mit DSA 5 ergänze ;) )

    GRW S. 122 bis 125 zählt bei den verschiedenen Zwergenkulturen übliche Professionen auf.

    Unter der Rubrik "Zaubererprofessionen" findet sich bei Amboss-, Brilliant- und Erzzwergen der Eintrag: "Magier (sehr selten), bei Hügelzwergen "Magier (selten)". Hier muss der Gildemagier gemeint sein, andere Magierprofessionen wurden nicht beschrieben, Hexen und Elfen firmieren unter anderem Namen.

  • Dadurch entwickelt irgendwie dieser Zwerg eine geistige Verbindung zur Natur - und damit zur Erdmagie; vergrößert aber zudem seine "Abneigung" gegen Metalle.

    Die Frage wäre, ob dieser zwerg nicht trotzdem eine mag. Begabung als Vorraussetzng mitbringen muss.

    Regeltechnisch also den Vorteil Zauberer bei der Generierung gekauft haben muss.;)

  • Die Frage wäre, ob dieser zwerg nicht trotzdem eine mag. Begabung als Vorraussetzng mitbringen muss.

    Regeltechnisch also den Vorteil Zauberer bei der Generierung gekauft haben muss. ;)

    Geode hat die Voraussetzung "Vorteil: Zauberer" und der kann ja im späteren Verlauf nicht mehr erworben werden...

    Von daher: ja.

    Weg von der Regeltechnik: ich würde das so interpretieren, dass die magische Begabung schon da sein muss, so würde ich zumindest die entsprechenden Stellen deuten.

    Kleiner Nachtrag

    Wir diskutieren hier schon wieder wie die Mawdlis über die 99 Gesetze auf dem Basar zu Unau. Finde ich richtig gut!

  • Wie ich schon aus Zwerge zitiere, Geoden "entstehen" aufgrund eine traumatischen Erfahrung des Todes des Seelenbruders - vor der Feuertaufe; entweder sterben sie ebenfalls oder beginnen eine Suche nach dieser Teilseele. Dadurch entwickelt irgendwie dieser Zwerg eine geistige Verbindung zur Natur - und damit zur Erdmagie; vergrößert aber zudem seine "Abneigung" gegen Metalle.

    Klar, niemand kann bestreiten, dass für die "Enstehung" eines Geoden der Verlust des Zwillingsbruders nötig ist (in seltenen Fällen vielleicht auch ein anderes Trauma). Ist die Zwillingsverwitwung aber auch für einen zwergischen Gildenmagier nötig? Oder für einen hypothetischen zwergischen Magiedilettanten, Hexer, Druiden, Schamanen oder Zaubertänzer? Meiner Meinung nach nicht. Die Magiebegabung ist, anders als der Weg zum Geodentum, nicht Folge dieses Traumas.

    Da dieser Seelenband immer bei allen Mehrfachgebeurten vorkommt - warum nicht auch bei (ganz seltene) weiblichen? (Sind das dann Druiden oder Hexen? ^^ )

    Die Seelenhirten sind dann nur Führer dieses armen Zwerges - aber nicht die Entdecker der aufkommenden Erdmagie; ist eher eine Art Selbsthilfegruppe.

    Zwerginnen sind aber immer Einzelgeburten. Dass sie nach DSA 5, wenn auch extrem selten, magiebegabt auftreten, beweist eigebtlich, dass der Verlust des Zwillings keine Vorraussetzung sondern bestenfalls die Folge (wie konservative Geoden annehmen) der Magiebegabung sein kann.

    Mawdli

    Sachse Ja, ich genieße das auch auch sehr. :D Ich dachte mir schon, dass das hier etas Diskussionsbedarf auslöst, aber von dem, was sich hier abspielt, bin ich ehrlich und positiv überrascht.

  • Zwerginnen sind aber immer Einzelgeburten. Dass sie nach DSA 5, wenn auch extrem selten, magiebegabt auftreten, beweist eigebtlich, dass der Verlust des Zwillings keine Vorraussetzung sondern bestenfalls die Folge (wie konservative Geoden annehmen) der Magiebegabung sein kann.

    Mehrlinge gibt es seit DSA 5. Steht in irgendeinem Boten (unser Chronist kann ihn bestimmt benennen).:thumbsup: