Wachtrunk Dauerkonsum

Achtung, eigene Meinung, basiert nicht auf Regelgrundlagen aus DSA4.1/WdA.

Beschreiben die Werke nur das man nicht schlafen muss oder auch das das Wachbleiben keine negativen Auswirkungen hat?

Schlafentzug ist eine interessante Sache und wird bis heute nicht so richtig verstanden, jedoch ist klar das es echt nicht gut ist für Körper und Geist.

Es können relativ schnell Halluzinationen auftreten (visuelle, auditive aber auch olfaktorische und sogar gustatorische), die Wahrnehmung verzögert sich (ähnlich stark wie unter schweren Alkoholkonsum, nuscheln, Gleichgewichtsstörungen, Schmerzunempfindlichkeit, erhöhte Reaktionszeit bei verringerter Reaktionsgenauigkeit), quasi jede Körperfunktion wird irgendwie negativ beeinträchtigt, Muskeln zittern, es kann eine (temporäre) Diabetes auftreten weil die Bauchspeicheldrüse nicht mehr richtig arbeitet, Immunantworten kommen verzögert und nur abgeschwächt was die Infektionswahrscheinlichkeit erhöht, es können (temporäre) Gedächtnislücken oder sogar -verlust auftreten, die Körpertemperatur fällt ab (was weitere Vorgänge negativ beeinflusst und sogar lebensbedrohlich werden kann).

In Tierversuchen wurde sogar soweit gegangen das irgendwann der sterben unter den Versuchsmäusen einsetzte, war glaube ich nach 3-4 Wochen? Teilweise durch Herzversagen, teilweise erfroren aber viele sind ohne ersichtliche Gründe verendet, klar die Biowerte waren bei allen Grottenschlecht aber bei vielen war keine direkte Todesursache feststellbar, sie sind also gestorben weil der Körper als ganzes geschwächt war und nicht mehr ausreichend funktionierte.

Schlafentzug wird als Folter genutzt und weltweit auch als Folter angesehen.

Ich weiß nicht ob es physikalisch wirklich möglich ist überhaupt einen Monat durchzustehen.

Du wirst Wahnsinnig, wenn du solange keinen Schlaf bekommst ... es ist sowohl Physisch als auch Psychisch notwendig zu schlafen ... es gibt zwar keine explizite Regel dazu, aber ich würde an deiner stelle nicht davon ausgehen das eine derartige Nutzung dieser, für kurzzeitige Einnahme gedachter, Medikamente/Alchemika von deinem SL und deinen Mitspielern ohne Probleme geduldet werden.

Mal eine Tag oder 2 durchmachen und dank dem Trank keine Probenerschwernisse zu erhalten oder Proben ablegen zu müssen um nicht einzuschlafen ist sicherlich bedenkenlos in die Fiktion einzubauen und sicherlich eine schöne Möglichkeit bestimmte Situationen zu erleichtern, aber Dauerhafter Einsatz ist nicht sinnvoll, weder durch Innerweltliche Logik noch auf der Meta-Spiel-Ebene zu begründen.

"Steht so in den Regeln" führt nicht unbedingt zu einem guten Kompromiss und ist auch kein "geeignetes" eigenständiges Argument.

Dazu gibt es keine heranziehbaren Studien ... weil nicht ausreichend dokumentiert ... und keiner bisher solange gelebt hat

Die unsterblichen Meisterpersonen haben mEn auch alle einen mehr oder weniger ausgeprägten knall. Damit würde ich also nicht argumentieren.

Elfen benötigen nur einmal pro Woche regeltechnisch Schlaf, bei denen könnte der Wachtrunk also entsprechend mächtig wirken. Bei Menschen würde ich hausregeln, dass mehr Wachtrunk benötigt wird für jede übersprungene Schlafphase/Nacht. Die Abhängigkeit vom Wachtrunk lässt sich allerdings auch ohne Qualität F bei der Generierung wählen - eine Sucht sollte aber auch später "erwerbbar" sein, wenn der Spieler/Charakter es dermaßen darauf anlegt.

Zitat von Windweber

WdZ 245 nennt Schlafresitenz als Paktgeschenk Lolgramths. Wenn es so einfach wäre, tatsächlich dauerhaft auf Schlaf zu verzichten, würde wohl niemand seine Seele dafür verpfänden.

Zu beachten sind aber auf jeden Fall die Meisterhinweise beim Wachtrunkt in WdA 64. Die Wissenschaft forscht seit jeher an einem Trank, der den Schlaf ohne gesundheitliche Folgen dauerhaft ersetzt - da die Forschung noch nicht abgeschlossen ist, war sie wohl noch nicht von Erfolg gekrönt. Es gibt verschiedene Rezepte mit verschiedenen Aus- und Nebenwirkungen. Diese sind nicht regeltechnisch festgelegt, gerade bei ständiger Einnahme müsste sich der Meister aber etwas einfallen lassen, um den Setzungen gerecht zu werden. So leicht kann man Boron also kein Schnippchen schlagen!

Ich arbeite gerade an einer (etwas viel zu langen ...) Spielhilfe zum Thema Sucht und Drogen mit Schwerpunkt auf DSA4.1, in der gerade auch solche Aus- und Nebenwirkungen beachtet werden und allzu krasse Konsumenten sich durch ihre Sucht immer weiter zerstören - ganz ohne Kreise der Verdammnis. Dauert aber noch einige Wochen, bis die fertig ist

Als Spielleiter würde ich einen dauerhaften Einsatz von Alchemika gegen das natürliche Bedürfnis des Menschen, zu schlafen, mit seelischem Schaden regeln. Je nach Dauer der anhaltenden Wachphase nimmt der Betroffene immer mehr seelischen Schaden, der nur durch eine 10-mal so lange Abstinenz wieder abgebaut werden kann, 10-20% würde ich nur durch "Heilkunde Seele" abbauen lassen.

Alleine die Tatsache, dass man damit den Kontakt zu Boron, der ja auch der Gott der Träume ist und den Menschen das GESCHENK des Schlafes bringt, unterbricht und das eben erwähnte Geschenk ABLEHNT scheint mir Grund genug, dass ein Spieler, der einen solchen Frevel begeht, mit entsprechend schweren Konsequenzen zu leben hat.

Generell bin ich immer dafür, derlei Powergaming-Versuche mit Hilfe der Lore zu unterbinden.

Zitat von Lord Sanguine

Als Spielleiter würde ich einen dauerhaften Einsatz von Alchemika gegen das natürliche Bedürfnis des Menschen, zu schlafen, mit seelischem Schaden regeln. Je nach Dauer der anhaltenden Wachphase nimmt der Betroffene immer mehr seelischen Schaden, der nur durch eine 10-mal so lange Abstinenz wieder abgebaut werden kann, 10-20% würde ich nur durch "Heilkunde Seele" abbauen lassen.

Alleine die Tatsache, dass man damit den Kontakt zu Boron, der ja auch der Gott der Träume ist und den Menschen das GESCHENK des Schlafes bringt, unterbricht und das eben erwähnte Geschenk ABLEHNT scheint mir Grund genug, dass ein Spieler, der einen solchen Frevel begeht, mit entsprechend schweren Konsequenzen zu leben hat.

Generell bin ich immer dafür, derlei Powergaming-Versuche mit Hilfe der Lore zu unterbinden.

Ich mag die Idee sehr aber 10 mal so lang ist auch ne Hausnummer. Durch Schichtarbeit komme ich auch öfters mal in die Unangenehme Lage ne Nacht durchzumachen, 1-2 Tage später ist davon nichts mehr zu merken.
Eine Nacht mit Wachtrunk durchmachen soll dann 10 Tage Auswirkungen haben?

Wie wäre es mit (Anzahl_Nächte)²+1?

In DSA5 würde ich (Anzahl_Nächte)²+7-(QS Zechen) draus machen, Zechen ist da nicht nur Alkohol sondern alle Rauschmittel.

Es geht bei den Nebenwirkungen/Folgeerscheinungen aber nicht darum, die Wirkung des "Rauschmittels" zu mildern, dann wäre ja lediglich der Nutzen geschmälert, sondern darum die Psychologische und Physische Reaktion des Anwenders auf den langen Schlafmangel abzubilden.

Zechen würde also nicht sinnvoll sein um die folgen von Schlafmangel zu senken, weder mit noch ohne "Trunk" ... immerhin wird bei einer Stichwunde im Bauch auch nicht auf Zechen gewürfelt um die Heilung zu beschleunigen, wenn man zeitgleich einen schluck Alkohol getrunken hat (oder die Wunde damit behandelt wurde um eine Infektion zu verhindern).

Kausalität ist nicht gleich Korrelation ... eine desinfizierte (Alkohol angewendet) Wunde heilt "besser" als eine Infizierte (verschmutzt und nicht behandelt, kein Alkohol angewendet) aber dadurch wird Alkohol nicht zum "Heilmittel" und Zechen nicht zur relevanten Probe für die Heilung. Viel mehr ist die Heilung in jenem Fall theoretisch identisch und nur verringert, wenn die Infektion eintritt, folglich "schlechter" ... und damit ist der Betrachtungswinkel relevant um zu erkennen das Alkohol nicht das "Heilmittel" ist, sondern die Infektion eine "natürliche Heilung" verringert.

für DSA 5

Wenn man die Abzüge durch Schlafmangel auf die fehlende Verbindung zum göttlichen (Boron) zurückführen will, sollte man eventuell auf die Seelenkraft prüfen lassen um den Zustand zu verzögern/verringern/ignorieren.

Ansonsten kann man auch eine Probe auf KO ablegen lassen, erschwert um die Tage +X in denen der Trunk genutzt/nicht geschlafen wurde, und X um die Qualität des Trunkes senken, so das hochwertige Alchemika tatsächlich einen Vorteil bringen.

für DSA 4.x

Schlechte Eigenschaft (Schlafmangel) erzeugen pro Tag die nicht geschlafen wurde, und täglich darauf testen lassen, der Anstieg ist dann entweder ein Linearer verlauf (+1 je Tag) oder eine Summenformel (+X, X=Tage ohne Schlaf -> +1, +2, +3, +4 ...) so dass man nach einigen Tagen einfach nichts mehr hinbekommt aufgrund der Abzüge oder aber die probe auf Selbstbeherschung zum Wachbleiben nicht mehr schafft ... der Trank verhindert dann die Notwendigkeit der Probe auf Selbstbeherschung während er Wirkt, aber senkt nicht den Abzug durch die schlechte Eigenschaft.

Die schlechte Eigenschaft senkt sich um KO/2 je Tag/Regenerationsphase die man ausreichend Schlaf erhält (regeltechnische Regenerationsphase, 6h mit maximal 1h Unterbrechung ohne anstrengende Tätigkeit), damit sind körperlich fittere Charaktere analog zur Wundschwelle und Ausdauer auch hier etwas im Vorteil (fantastischer Realismus), was die meisten Magiebegabten durch entsprechende Zauber teils Kompensieren können.

Zitat von Isurandil

Ich arbeite gerade an einer (etwas viel zu langen ...) Spielhilfe zum Thema Sucht und Drogen mit Schwerpunkt auf DSA4.1, in der gerade auch solche Aus- und Nebenwirkungen beachtet werden und allzu krasse Konsumenten sich durch ihre Sucht immer weiter zerstören - ganz ohne Kreise der Verdammnis. Dauert aber noch einige Wochen, bis die fertig ist

Wer sich für die Spielhilfe interessiert, kann sie seit gestern auch auf dem Orkenspalter finden: Sucht und Rauschmittel.