Kritik und Lob bzgl. Ulisses: Was geht und was geht nicht?

  • Also: Was für Möglichkeiten gibt es, bzw. sollten geschaffen werden, um Kritik, vernünftige wie unvernünftige, in geordnete Bahnen zu lenken?

    Ok, dann will ich mal :)

    Wer will, dass die Kritik ankommt, muss sich vermutlich Gedanken machen, wo er oder sie sie äußert und wie er oder sie sie formuliert.

    Das Wo ist da in meinen Augen stark vom konkreten Anliegen abhängig:

    Möglichkeiten, die Infos direkt zu Ulisses zu bekommen, gibt es ja gleich schon mal mehrere:

    Sicher geeignet sind die offiziellen Kanäle, also insbesondere die Feedback-Mailadresse. Da kann man dann auch gut längere Sachen schicken.

    Dann geht es vermutlich auch gut im passenden Discord-Kanal des Ulisses-Servers. Durch die höhere Beitragszahl da kann ein Beitrag da aber sicher auch untergehen.

    Anschreiben des DSA-Facebook-Accounts geht sicher auch.

    Direkte Gespräche auf Conventions sind gerade aktuell natürlich schwierig, aber prinzipiell auch gut.

    Anfragen und Hinweise im Chat eines passenden Livestreams gehen sicher auch, sind aber wohl eher nur für kürzere Sachen gut.

    Foren gehen natürlich auch, da muss man aber schauen, an wen man sich richten will und wo die Person aktiv ist.

    Auch Autorinnen und Autoren kann man - offensichtlich, wie man ja hier sieht :) - in Foren antreffen. Je nach Person hat man da in verschiedenen Foren halt bessere oder schlechtere Karten. Jenseits von PMs suchen natürlich auch nicht alle Autorinnen und Autoren entsprechende Threads aktiv auf. Wobei es da schon einige gibt, meiner Erfahrung nach, die das tun. Für den Kontakt zu Autoren bietet sich dann teilweise auch noch Facebook an, wo auch einige von denen aktiv sind, insbesondere in passenden Facebook-Gruppen.

    Das Wie wurde ansonsten im Thread meiner Meinung nach schon gut umrissen. Um es mit einem Satz zu sagen: Wer will, dass die eigene Kritik angenommen wird, sollte sich respektvoll äußern. Das erlaubt harte und scharfe Kritik, aber die Formulierungen sollten halt mMn dem Rechnung tragen, dass man sich zivilisiert zwischen Menschen unterhält.

    Zwei Punkte scheinen mir auch noch wichtig zu sein, die mit der Erwartungshaltung in Bezug auf eine Reaktion auf vorgebrachte Kritik zu tun haben.

    Manchmal wird man sicher auch direkt eine längere Diskussion mit der Kritik führen können, und viele wünschen sich da sicher auch schnelle Antworten, aber ich selbst möchte bspw., wenn ich Kritikpunkte höre, durchaus gerne die erstmal nur aufnehmen und gar nicht direkt was zu sagen. Das liegt daran, dass ich im Affekt eher versuche, meine Sachen zu verteidigen, was aber dann kontraproduktiv ist. Man kann vielleicht Missverständnisse schnell klären, aber selbst dann lohnt es sich ja, genauer drüber nachzudenken, wie es zu diesen kommen kann. Noch heftiger dürfte es sein, wenn man, bspw. auf einer Con, viele Gespräche nacheinander hat, in der eine Vielzahl an Punkten auf einen einprasseln - das dürfte für die Redax der Normalzustand sein. Ich würde vermuten, dass man dann einfach erstmal nicht die lange direkte Auseinandersetzung mit der Kritik erwarten sollte.

    Der zweite Punkt ist die Umsetzung: Nur weil Kritik angenommen wird, heißt das nicht, dass ein Autor mit ihr völlig übereinstimmt. Es gibt halt unterschiedliche Sichtweisen und manchmal gibt es auch andere Beweggründe, die die Umsetzung einer Kritik praktisch nicht erlauben, z. B. wenn es um den Umfang von Werken geht. Man sollte also auch akzeptieren, dass andere die eigene Kritik zwar als Meinungsäußerung annehmen, aber ihre Schlüsse nicht teilen.

    Gaze no more in the bitter glass the demons, with their subtle guile,

    Lift up before us when they pass, or only gaze a little while;

    For there a fatal image grows that the stormy night receives,

    Roots half hidden under snows, broken boughs and blackened leaves.

    -- W. B.Yeats, The Two Trees

  • Was ist den genau die Kritik? Steht da der Moha hat einen größeren oder steht da, der Moha hat wie im richtigen Leben eher einen größeren als zum Beispiel Deutsche?

    Da geht's schon wieder los. Ich verweise Dich mal auf diesen Thread. Rassismus in WdV?

    Zum Rest Deines Beitrages:
    Du scheinst nicht zu verstehen, dass es nicht um Rassismus in Aventurien geht sondern um rassistische Klischees, die echte, reale Autoren dazu verleiten in Aventurien, der fiktiven Welt, eben jene Klischees zu reproduzieren. Aber lies den Thread, da ist das gut aufgeschlüsselt.

  • Einen wesentlichen Bestandteil einer "richtigen" Kritik habe ich bislang nicht gelesen (oder vielleicht auch überlesen):

    Eine Kritik gilt einem Text/Bild/Setting und nicht denjenigen, die daran beteiligt waren.

    Das kann man ziemlich leicht erreichen.

    "Der Künstler/Autor ist XYZ" ist im unschönsten Fall eine Beleidigung, im besten Fall eine Verallgemeinerung, in jedem Fall schlechte Adressierung.

    "Die Abbildung/Der Text ist XYZ" ist eine subjektive Feststellung - egal wie hart XYZ ist.

    Das Subjekt des Satzes macht den Unterschied. ;)

    Im Idealfall begründet man das, dann ist es sogar konstruktiv, auch wenn es hart formuliert ist.

    "Die Kinder des 23. Ingerimm"

    Blog zum Projekt

    Produktseite im Scriptorium (Kurzgeschichtenanthologie)

    Produktseite im Scriptorium (Spielhilfe)

    Link zum Orkenspalterdownload der Kurzgeschichten-Anthologie

    Link zum Orkenspalterdownload der Spielhilfe

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  • Was ist den genau die Kritik? Steht da der Moha hat einen größeren oder steht da, der Moha hat wie im richtigen Leben eher einen größeren als zum Beispiel Deutsche?

    Da geht's schon wieder los. Ich verweise Dich mal auf diesen Thread. Rassismus in WdV?

    Zum Rest Deines Beitrages:
    Du scheinst nicht zu verstehen, dass es nicht um Rassismus in Aventurien geht sondern um rassistische Klischees, die echte, reale Autoren dazu verleiten in Aventurien, der fiktiven Welt, eben jene Klischees zu reproduzieren. Aber lies den Thread, da ist das gut aufgeschlüsselt.

    Wenn Autoren Aventurien nutzen, um versteckte Propaganda zu betreiben, gebe ich dir recht. Muss der Leser aber als solche auch aufnehmen. Ich tue dies schlichtweg nicht und alles was in DSA publiziert wird sehe ich als Fantasy und beziehe es nicht auf irdisch. Höchstens wenn man etwas besser darstellen/erklären möchte, wie zB ein Kampfmanöver. Wenn da ein Autor das Ziel hat, mir seine irdische Vorstellung in Form eines Fantasyspiel zu vermitteln, lasse ich mich nicht davon beeinflussen. Weil ich es einfach knallhart trenne.

    Und ich denke, Ulisses ist da schon Professionell genug, solche Publikationen eben nicht Zweck zu entfremden. Darum Lob an Ulisses und wenn Kritik, das man es nicht für Interpreten weiter abgrenzt, was meiner Meinung nicht nötig ist, weil es dann wieder nur aus Outgamegründen geschehen würde.

  • Nix für ungut Fahles , aber eine Metadiskussion zu latentem Rassismus (oder auch nicht) in WdV oder DSA oder sonst einem System führt hier zu nichts. Wer sich ernsthaft damit auseinandersetzen will, kann z. B. zunächst ein Interview mit den Herausgeber*innen von Roll Inclusive lesen. Oder gleich das Buch bestellen. Oder die WdV-Kontraargumentationsinhalte in Michael Masbergs Blog oder dem von Mike Krzywik-Groß (gibt zwei Artikel) nachlesen oder sonstige Rezensionen. Und dann nach gegenteiligen Meinungen recherchieren. Garantiert so oder so lohnenswert und interessant. Äh, natürlich nicht für alle ;)

    Hier bringt das aber bekanntlich nichts. Ich persönlich mag dann halt keine Inhalte lesen, die mehr als grenzwertige Aussagen verbreiten (auch beispielsweise Biologismen), um mich dann mit der Benennung solcher "Entgleisungen" hier in die Nesseln zu setzten. Ist mir auch schon passiert. Das ist frustrierend und verleidet mir den Orki. Genau genommen finde ich dieses ganze Unpolitisch-bleiben natürlich völlig abstrus, weil alles mögliche eine (kultur-, geschichts-, wirtschafts- oder was auch immer) politische Dimension hat. Damit meine ich, dass eine Trennung letztlich gar nicht möglich ist. Aber gut, ich kann verstehen, dass die Admins keine Lust auf üble (und in anderen Bereichen schon klagewürdige) Inhalte haben - und keine Zeit, weil derlei Threads unfassbar mühsam zu moderieren sind.

    Von mir aus darf hier allerdings gerne über Fußball diskutiert werden, weil mir das Thema komplett am Arsch vorbei geht :D:D:D

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

    5 Mal editiert, zuletzt von Zwerg Nase (17. Mai 2020 um 16:56)

  • Zwerg Nase

    Hey, dann sind wir schon zu Zweit.

    Laß uns ein Kritik-Tor aufbauen, und jeder darf seinen kritischen Ball darauf abfeuern. ;)

    Wichtiger Punkt wurde gerade angesprochen in dieser rasanten Welt; die ungeduld auf Antwort ... ich kenne das. Ich weiß´nciht wie lange früher Spieler auf einer Antwort von DSA warten mußten, aber da K. mal angab, das jeder Brief beantwortet wird, konnte das sicherlich schon mal einen Monat dauern. Heute muß ja alles schnell gehen.

    Was mir aber aufgefallen ist, das sich hier kaum noch - oder selten - akutelle DSA-Autoren tummeln, was ich Schade finde, weil gerade diese Leute oft eine Kritik/Kommentar/Frage beantworten können - und bisher auch taten. Manchmal war es nur ein Mißverständnis ... dafür bin ich wohl auch geschaffen. Der Dialog ist wichtig - ob nun positiv oder negativ. Und gerade bei mir kann eine Antwort dafür sorgen da ich meine Kritik überdenke. Aber kommt keine Antwort ... und alles folgt seinem Gang ... knurrrrr.

    Pflicht des Historikers:
    das Wahre vom Falschen, das Gewisse vom Ungewissen, das Zweifelhafte vom Verwerflichen zu unterscheiden.

    (nach Johann W. von Goethe)

    Kinder deuten ohne Furcht in die Sterne, während andere, nach dem Volksglauben, die Engel damit beleidigen.

    (Vorrede der Grimms Märchen 1819)

  • Was mich manchmal davon abhält, eine ausführliche Antwort zu schreiben ist sicher auch der Schreibelan anderer... :lach:

    Bis ich so einen halbwegs literarisch einigesmaßen wertvollen Klopper verfaßt habe, ist der Thread meistens schon 3 Seiten weiter und mein Schreibanlaß größtenteils ad acta. Bin darin aber auch nicht besonders geübt.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Das Problem begleitet DSA quasi seit der Anfangszeit

    Und das macht es weniger Schlimm?

    Okay, die Mods wird das nicht freuen, aber ich beiße an: Im Jahre 2001 wurden mit DSA4 "menschliche Rassen" in die Kernregeln zur Charaktererschaffung aufgenommen. Das fand ein junger weltanschauer bereits damals ziemlich seltsam. Fast anderthalb Jahrzehnte lang führte dann in unserem Spiel kein Weg mehr an der Rasseideologie vorbei. Es reichte nicht, sich einfach nur das "Fickbuch" nicht zu kaufen. Anders ausgedrückt: Das ist nicht einfach nur ein WdV-Problem (da hat man einfach nur den Vogel abgeschossen) oder ein Ulisses-Problem. Es geht tiefer, und es ist absolut kontraproduktiv, da bestimmten Personen einfach nur etwas "nachweisen" zu wollen. Damit erzeugt man nämlich genau die Verhärtungen, die hier kritisiert werden.

    Kannst Du Deine "harte Wahrheit" auch mit Quellen füttern? Interessiert mich wirklich!

    Privatgespräche. Ist enttäuschend, ich weiß. Aber meinst du, sowas schreibt jemand in seinen Blog oder in ein Forum? Ich kann dir versichern: Die Frustration ist real. Es gibt Leute, die DSA prinzipiell nicht mehr mit Fremden spielen, weil sie Sorge haben, wer da in die Gruppe kommen könnte.

  • Es gibt Leute, die DSA prinzipiell nicht mehr mit Fremden spielen, weil sie Sorge haben, wer da in die Gruppe kommen könnte.

    Das gibt's aber mEn in allen Rollenspielsystemen.

    Und ansonsten, ja anekdotische Evidenz ist so ne Sache, ich glaube Dir jedenfalls, dass Du das glaubst.

    Okay, die Mods wird das nicht freuen, aber ich beiße an: Im Jahre 2001 wurden mit DSA4 "menschliche Rassen" in die Kernregeln zur Charaktererschaffung aufgenommen. Das fand ein junger weltanschauer bereits damals ziemlich seltsam. Fast anderthalb Jahrzehnte lang führte dann in unserem Spiel kein Weg mehr an der Rasseideologie vorbei. Es reichte nicht, sich einfach nur das "Fickbuch" nicht zu kaufen. Anders ausgedrückt: Das ist nicht einfach nur ein WdV-Problem (da hat man einfach nur den Vogel abgeschossen) oder ein Ulisses-Problem. Es geht tiefer, und es ist absolut kontraproduktiv, da bestimmten Personen einfach nur etwas "nachweisen" zu wollen. Damit erzeugt man nämlich genau die Verhärtungen, die hier kritisiert werden.

    Das ist ja hinlänglich bekannt, aber inwiefern machen Verfehlungen aus der jüngeren Vergangenheit Verfehlungen in der Gegenwart weniger schlimm?

  • Das gibt's aber mEn in allen Rollenspielsystemen.

    In dieser Form und Häufigkeit? Nein. Man hört da auch selten, dass neue SL im laufenden Spiel angebrüllt werden oder dass von ihnen verlangt wird, OoP-Material zu benutzen, dass auf eBay für 100 Euro weggeht.

    Und ansonsten, ja anekdotische Evidenz ist so ne Sache, ich glaube Dir jedenfalls, dass Du das glaubst.

    Es steht dir frei, da nichtanekdotische Beweismittel herbeizuschaffen. Ich habe leider nicht die Ressourcen eines Meinungsforschungsinstituts.

    Das ist ja hinlänglich bekannt, aber inwiefern machen Verfehlungen aus der jüngeren Vergangenheit Verfehlungen in der Gegenwart weniger schlimm?

    Lies meinen Post und überlege dir noch einmal, ob deine Frage in dem Kontext Sinn macht. Ich antworte auch nicht auf Bekenntnisfragen.

  • Okay, hier mal eine harte Wahrheit: Die DSA-Community - und ich meine da nicht nur den Orkenspalter und nicht einmal nur die Foren - gilt in der weiteren RPG-Szene sowieso schon als Minenfeld, in das man sich lieber nicht hineinbegibt. Man muss da jetzt nicht noch einen draufsetzen, indem man heilige Editionskriege oder seltsame Vendettas gegen einen Kleinverlag und dessen Autor_innen führt.

    Ich kann dir versichern: Die Frustration ist real. Es gibt Leute, die DSA prinzipiell nicht mehr mit Fremden spielen, weil sie Sorge haben, wer da in die Gruppe kommen könnte.

    Sehr interessant, was man hier mal so nebenbei erfährt! Danke dafür, man lernt nie aus (die Rollenspiel - Szene bei mir in der Ecke ist so klein, da kann ich sowas nicht beurteilen)!

    Zum Thema:

    Ich glaube, mit ein paar Dingen kommt man mit Kritik an Abenteuer, Regelwerken etc. nicht in ein böses Fass:

    Erstens sollte man, falls irgend möglich (ja, es gibt Ausnahmen) wenigstens für sich im Kopf erstmal die Arbeit, welche mit dem zu kritisierenden Werk einherging, ab- und wertschätzen und erst DANN anfangen zu schreiben - das nimmt die Schärfe meist ganz gut heraus.

    Zweitens ist es glaube ich ganz nützlich, sich mit Kritik an ÄNDERBAREN Dingen aufzuhängen. Wenn ich jeden Heldenwerkautor dafür kritisiere, dass sein Abenteuer "nur" 16 Seiten hat, dann verkenne ich, dass es nicht in seiner Macht liegt, etwas da zu ändern - das ist eine redaktionelle Vorgabe und da gilt das Bestellprinzip: der Verlag will 16 Seiten, da kann man als Autor keinen 30 Seiter abliefern...

    Drittens allgemeine Regeln des freundlichen Umgangs beachten (da kam oben schon viel, muss ich nichts mehr schreiben).

    Und viertens: dem Autoren erstmal nicht Unfähigkeit oder Bösartigkeit unterstellen (ich habe diese leidige Diskussion und hier hoffentlich nicht wieder aufflammende Diskussion um WdV, angeblichen Rassismus etc. jetzt zum zweiten Mal im Nachhinein nachgelesen, da waren einige Leute sehr rasch mit harten Urteilen bei der Hand), die allermeisten Autoren machen sich lange Gedanken bei ihrer Arbeit, das hat meistens schon Gründe, warum sie etwas tun oder nicht tun.

    Ich zumindest kann nicht in die Köpfe anderer sehen, erst recht nicht, wenn ich "nur" ein Abenteuer aus ihrer Feder vor mir habe. Ich weiß nicht, welche Werte, Einstellungen, Meinungen und Erfahrungen der Autor mitbringt, ich weiß nur, dass er sich vermutlich viel Mühe gab.

    Ob man das beim Ergebnis seiner eigenen subjektiven Meinung das auch sieht, ist eine andere Frage, aber trotzdem erstmal Maß halten.

  • Ich antworte auch nicht auf Bekenntnisfragen.

    Was? Du schreibst:

    Das Problem begleitet DSA quasi seit der Anfangszeit.

    Und ich frage Dich ob es das besser macht, dass es noch immer so ist. Du musst ja nicht auf meine Frage antworten, aber bei mir kommt es so an, als glaubtest Du, Du hättest sie beantwortet.

    Es steht dir frei, da nichtanekdotische Beweismittel herbeizuschaffen. Ich habe leider nicht die Ressourcen eines Meinungsforschungsinstituts.

    Ich dachte nur Du hättest Beiträge oder ähnliches aus diversen Foren und nicht nur Bekannte von Dir. Kein Grund schnippisch zu sein.

    Man hört da auch selten, dass neue SL im laufenden Spiel angebrüllt werden oder dass von ihnen verlangt wird, OoP-Material zu benutzen, dass auf eBay für 100 Euro weggeht.

    Stimmt, das hört man selten - auch bei DSA schätze ich.

    Zitat von Sachse

    Erstens sollte man, falls irgend möglich (ja, es gibt Ausnahmen) wenigstens für sich im Kopf erstmal die Arbeit, welche mit dem zu kritisierenden Werk einherging, ab- und wertschätzen und erst DANN anfangen zu schreiben - das nimmt die Schärfe meist ganz gut heraus.

    Dieses Argument habe ich noch nie verstanden. Wieso macht die Tatsache, dass jemand viel Zeit in eine Sache investiert diese Sache weniger kritikwürdig?

  • Selbst wenn die nicht-evidenzbasierte Annahme stimmen würde, dass die DSA-Community besonders spezielle Gemüter anziehen soll, so kann das nicht womöglich auch damit zusammenhängen, dass DSA die größte Rollenspielcommunity im deutschsprachigen Raum hat?
    Wo es eine viel viel größere Anzahl von Menschen gibt, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass viel viel mehr Mist gebaut wird. ;)

    - nicht mehr im Forum aktiv -

  • Dieses Argument habe ich noch nie verstanden. Wieso macht die Tatsache, dass jemand viel Zeit in eine Sache investiert diese Sache weniger kritikwürdig?

    Man sollte bei der Art und Weise wie man seine Kritik äußert eben um so vorsichtiger sein, je mehr das Herz des Gegenübers an der Sache hängt, wenn man ihn nicht verletzen möchte...ich verstehe zumindest Weltanschauer so.

    Abgesehen davon sehe ich sowas von deutliche Paralellen zu den damaligen Disput, es bilden sich zwei Lager die unversönlich sind und keine Lösung finden. Es gibt wahrscheinlich auch keine, außer dass man die Ansichten des anderen akzeptiert. Zumindest habe ich das aus dem damaligen WdV/Rassismus Thread mitgenommen.

  • Und ich frage Dich ob es das besser macht, dass es noch immer so ist. Du musst ja nicht auf meine Frage antworten, aber bei mir kommt es so an, als glaubtest Du, Du hättest sie beantwortet.

    Meine Meinung zum WdV ist dem Beitrag eindeutig zu entnehmen. Wenn du darüber hinaus nach Rechtfertigung für deine Aufregung suchst: Die bekommst du von mir nicht und du brauchst sie auch nicht.

  • Man sollte bei der Art und Weise wie man seine Kritik äußert eben um so vorsichtiger sein, je mehr das Herz des Gegenübers an der Sache hängt, wenn man ihn nicht verletzen möchte...ich verstehe zumindest Weltanschauer so.

    Erstens das, man erspart sich damit manch heftige Retourkutsche, zu der manche Leute (ich nehme mich da nicht aus) neigen, wenn man ihr mit viel Arbeit verbundenes Werk mehr oder weniger zu Unrecht kritisiert und ermöglicht einen freundlichen Einstieg in die Debatte, was man beim Werk besser oder anders gut machen kann.

    Zweitens: je mehr Zeit der Verfasser investierte, desto wahrscheinlicher ist, dass er sich etwas dabei dachte, wie er das tat (s. Punkte 3 und 4) und die eigene Kritik auf eine Kollision zweier verschiedener verfestigter Meinungen führt. Das fordert ein anderes Vorgehen und vor allem andere Erwartungen an die mögliche Antwort des Autors, als wenn ich in einem vor Rechtschreibefehlern und anderen Anzeichen hastiger Arbeit auf Logiklücken etc. hinweise und damit rechnen kann, dass vom Autor ein "Danke, dass war mir in der Eile gar nicht aufgefallen!" zurückkommt.

  • Und ich frage Dich ob es das besser macht, dass es noch immer so ist. Du musst ja nicht auf meine Frage antworten, aber bei mir kommt es so an, als glaubtest Du, Du hättest sie beantwortet.

    Meine Meinung zum WdV ist dem Beitrag eindeutig zu entnehmen. Wenn du darüber hinaus nach Rechtfertigung für deine Aufregung suchst: Die bekommst du von mir nicht und du brauchst sie auch nicht.

    Gut, Du möchtest meine Frage nicht beantworten. Ist ja auch Dein gutes Recht! Nur so schnippisch muss man nicht sein.

  • Es gibt Leute, die DSA prinzipiell nicht mehr mit Fremden spielen, weil sie Sorge haben, wer da in die Gruppe kommen könnte.

    Ich kenne ansonsten insgesamt wenige Fantasy-Rollenspieler und LARPer persönlich. Aber auf den zweimal jährlich stattfindenden Partys eines befreundeten Pärchens sitzen etliche "Szene-Nerds", die alles mögliche spielen (mein Mann ist jedesmal aufs Neue irritiert bis erschüttert - glücklicherweise haben einige einen pädagogischen Hintergrund, na ja, das macht es zumindest für ihn erträglich *'lach*). Und in der Tat, DSA bzw. DSA-Fans werden schon sehr kritisch betrachtet. Pingelig und kleinkariert sollen viele vergleichsweise sein, sollen Spielspaß mit Verbissenheit eingetauscht haben, Phantasie mit Detailversessenheit, ja und Streitbarkeit und Null-Kritikfähigkeit wird ihnen auch nachgesagt ... DSA hatte zwar aus Tradition noch nie den besten Ruf in der sonstigen Fantasyspielegemeinde, aber ich ahne manchmal, was sie meinen.

    Wo es eine viel viel größere Anzahl von Menschen gibt, erhöht sich auch die Wahrscheinlichkeit, dass viel viel mehr Mist gebaut wird.

    Okee, Argument :thumbup:

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF

  • Jo Zwerg Nase, ich glaube wir DSAler identifizieren uns stark mit "unserem" Spiel, vielleicht weil Aventurien so schön ausgestaltet ist. Daher werden wohl die Diskussionen so leidenschaftlich geführt. Ist ja eigentlich erstmal ein Lob für das Spiel und seine Spieler. Jeder steckt reichlich Herzblut rein. da kann es auch mal unter die Gürtellinie gehen, vielleicht nicht mal beabsichtigt.

  • In diesem illustren Kreis hab ich mich ja als DSA-(und Nur-DSA-)Spieler längst geoutet. War kein Problem und alle unterhalten sich noch mit mir ;)

    Hmmm, ich stelle mir gerade eine Partykonstellation ausschließlich mit überzeugten DSA3-, DSA4.1- und DSA5-Spieler*innen vor :D

    "In den Rachen der Drachen hexen die Echsen!"
    getreulich gehört auf den Hesinde-Disputen 1030 BF