Wenn einer aus dem Nahkampf raus will darf jeder Gegner der in Angriffsreichweite ist auch Passierschlagen wenn die Probe zum lösen nicht gelungen ist.
Meiner Meinung nach ist das eine doppelte Bestrafung und daher unpassend.
Entweder
1. eine erschwerte Probe, aber nur ein Passierschlag (also wie in den offiziellen Regeln).
Die Erschwernis um die Anzahl der Gegner, steht für die zunehmende Schwierigkeit mit heiler Haut zu entkommen. Eine misslungene Probe sollte aber noch lange nicht bedeuten, dass man sich in denkbar schlechtester Weise bewegt hat und nun Reihum aus idealer Feindposition vermöbelt wird (= alle bekommen einen Passierschlag auf den Flüchtenden). So etwas sollte nur bei einem Patzer passieren. Im offiziellen System bedeutet die gescheiterte Probe, dass man sich zwar den ungefährlichsten Weg (Zeitpunkt, Augenblick was auch immer) ausgesucht hat, aber ein Feind dennoch schneller (geistesgegenwärtig, im Weg...) war (und deshalb den Passierschlag erhält).
oder
2. Gruppenkeile, aber keine erschwerte Probe.
Man kann vielen genauso gut davon rennen, wie einem einzelnen. Das Risiko von vielen Klingen geschlachtet zu werden, ist aber ein Risiko, das man nicht unterschätzen sollte. Wie gut die Überzahl auf den Fluchtversuch reagiert (sich positioniert hat, organisiert ist etc.) bildet in dem Fall der AT Wurf der Passierschläge ab und nicht wie bei 1. die erschwerte Probe des Flüchtenden.
Die andere Sache ist, dass ich ohne gs über 8 nicht mehr als zwei Schritt Bewegung in einer freien Aktion zulasse.
Das hatte man im Prinzip schon in DSA 4 und es hat zu mehr Problemen geführt, als es genutzt hat. Meiner Meinung nach ist die aktuelle Lösung deutlich besser, gerade weil man zur Bewegung nicht zwangsläufig eine bzw. in DSA 5 seine (einzige!) Aktion zur Bewegung verbrauchen muss (und auch nicht seine Verteidigung dafür opfern muss).
Endlich kann man sich bewegen, ohne dadurch völlig ins Hintertreffen zu geraten. Die "Bewegungsalternative" zu verkrüppeln behindert doch nur den Spielfluss und bringt keinen Vorteil.
Die Überarbeitung des Regelwerkes hat meiner Erfahrung nach den meisten Missbrauchsmöglichkeiten einen Riegel vorgeschoben. Durch den hinzugefügten Passus "(nur, wenn man laut Initiative an der Reihe ist)" werden allerlei seltsame "Kitebewegungen" unterbunden. Früher konnte man (da eine freie Aktion eigentlich jederzeit möglich ist) z.B. zurückweichen sobald der Gegner seine Aktion für Bewegung nutzte. Nun geht das nicht mehr.
Aktuell ist man nach der Bewegung des Feindes im Nahkampf und muss sich erstmal risikoreich zur Flucht wenden.
Der o.g. Zusatz erlaubt dem Kämpfer mit der höheren INI also sogar eine doppelte Bewegung (Aktion als Bewegung, direkt gefolgt von einer freien Bewegung), bevor sein Feind überhaupt seinen lahmen Körper in Bewegung setzen kann (laut INI sich zum ersten Mal bewegen darf - egal ob Aktion oder freie Aktion)!
Die INI wird also erheblich gestärkt und das ist meiner Meinung nach absolut richtig.
Das gilt umso mehr, da es in DSA 5 (anders als noch in DSA 4) keine gleichzeitigen Aktionen mehr gibt. Bei INI Gleichstand entscheidet die INI Basis und bei erneutem Gleichstand ein W6 (siehe RW S. 227). Eine Beschränkung der freien Bewegung auf GS2 bzw. 2 Schritt ist also überhaupt nicht nötig und schadet sogar dem eigentlich ausgeglichenen System.
@ Kite
Aus den o.g. Grund sollte man nicht nur eine hohe GS, sondern auch eine hohe INI besitzen. Der Kiter sollte außerdem nicht vergessen, dass es neben normalen Bewegungen und Angriffen auch noch den überabeiteten Sturmangriff (Überarbeitung des Regelwerkes) gibt. Der Sturmangriff enthält nun ausdrücklich schon die Bewegung, was das Davonlaufen nicht gerade weniger gefährlich gestaltet (sollte der Feind das Manöver beherrschen), denn Bewegung und Angriff erfolgen in einer einzelnen Aktion ohne dabei auch noch die freie Aktion für eine Bewegung zu verbrauchen. Eine Kombination von doppelter Bewegung und Angriff ist also durchaus möglich (die freie Aktion "Bewegung" erfolgt in dem Fall natürlich zum INI Zeitpunkt "wenn man laut der INI an der Reihe ist" und vor dem Manöver Sturmangriff).