Kämpfe mit Bodenplänen

  • Hallo Leute,

    ich habe einige Fragen zu Kämpfen mit Bodenplänen:

    1. Ist man als Angreifer immer Benachteiligt, wenn man von recht weit weg (mehr als zwei Schritt), sich einen Gegner nähert? Man muss ja um mehr als 2 Schritt zu überwinden eine Aktion-Bewegen machen, kommt bei Gegnern an und darf nicht mehr Angreifen. Stimmt das so? Also lohnt es sich eher bis maximal 3 Schritt sich zu nähern, dann mit den 2 Freien-Aktionen-Schritt zu machen (aber erst in der darauffolgenden Runde) bis man dran ist um nicht im Extremfall eine Umgewandelte AT ab zubekommen?

    2. Laut Beispiel auf Seite 78, darf man auch Schräg schauen, das bedeutet das man auch Schräg laufen kann, oder sehe ich das Falsch?

    3. Ich lese immer wieder das man als Held maximal gegen 4 Gegnern gleichzeitig kämpfen kann. Jedoch habe ich keine Stelle gefunden im Buch die das so sagt, und nach dem Bild auf Seite 78, darf man ja auch Schräg schauen, und Schräg angreifen, so dass dementsprechend maximal 8 Gegner auf einen Angreifen könnten. Sehe ich das so richtig, oder kann mir jemand sagen wo das steht, dass nur 4 gehen?

  • 1. Wenn nur einer die Entfernung zurücklegen möchte oder muss, muss nur einer die Zeit und Aktionen aufbringen, diese Strecke zurückzulegen.

    Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass auch der andere sich Bewegung setzt und dann müssen beide nur die halbe der gesamten Strecke zurücklegen.

    Außerdem gibt es noch den Sturmangriff, der ja mindestens 4 Schritt Anlaufstrecke voraussetzt und die in den Angriff hinein gesetzt sind (weshalb die Reaktion mit verbraucht wird).

    Außerdem kann man die Aktion Bewegen (WdS, S. 54) durchführen (sich soweit bewegen, wie die GS zulässt) und kann dann immer noch eine AT oder PA durchführen, die dann allerdings um 4 erschwert ist.

    2. Solange der Weg frei und keine Personen oder Gegenstände da stehen, kann man auch diagonal laufen, meinem Verständnis nach.

    In die Aktion Bewegen ist auch drehen mit drin, auch wenn jede Drehung um 90 Grad einen Schritt der Bewegungsstrecke kostet.

    3. 4 Angreifer stehen in WdS, S. 80: "In der Regel kann ein Kämpfer nur drei Gegner im Auge behalten (erleidet also höchstens einen Malus von 2 Punkten); kommt ein vierter Gegner hinzu, dann ist dieser im Rücken des Kämpfers und kann von ihm überhaupt nicht pariert werden".

    Auf Bodenplänen sind optisch mehr möglich, aber stelle Dir vor, es stehen acht Leute mit Waffen um dich herum, die alle dich treffen können sollen, die Platz haben sollen, uneingeschränkt zu kämpfen und sich nicht gegenseitig behindern.

  • Wayko

    Ich würde bei all diesen Situationen mit ein bisschen Gesundem Menschenverstand arbeiten:

    1. Ist man als Angreifer immer Benachteiligt, wenn man von recht weit weg (mehr als zwei Schritt), sich einen Gegner nähert? Man muss ja um mehr als 2 Schritt zu überwinden eine Aktion-Bewegen machen, kommt bei Gegnern an und darf nicht mehr Angreifen. Stimmt das so? Also lohnt es sich eher bis maximal 3 Schritt sich zu nähern, dann mit den 2 Freien-Aktionen-Schritt zu machen (aber erst in der darauffolgenden Runde) bis man dran ist um nicht im Extremfall eine Umgewandelte AT ab zubekommen?

    Die Regelung ist ziemlich blöd formuliert. Im Grunde spielt man dann am Anfang immer Beamten-Mikado: Wer sich zuerst rührt, der verliert. Das ist auch mit dem Sturmangriff dann so affig: Man wartet in der niedrigeren INI einfach drauf, dass jemand mit mehr INI seine Aktionen verbraucht und drückt ihm dann einen unparierbaren Sturmangriff rein. Dabei sollte man mit mehr INI auch mehr Übersicht haben...
    Daher mache ich es immer so, dass man sich im Kampf so annähert, dass man halt aufpasst und dann beide in der selben KR in Reichweite sind, ohne das einer eine Aktion eingebüst hat. Beim Sturmangriff erlaube ich sozusagen, dass das Opfer noch noch Zeit zum reagieren hat, z.B. um die Waffe zu ziehen. Aber ein Strumangreifer mit höherer INI muss sich nicht noch Sorgen um den "Freien Angriff" machen, weil der Strumangriff sozusagen auch Zeit braucht und man dann keine 2 Aktionen mehr übrig hat, und die NPC in niedrigerer INI sagen halt den Sturmangriff an, sodass die oben in der INI noch reagieren können.
    RAW musst du eigentlich alle Ansagen von niedrigster zu höchster INI machen und dann in umgekehrter Reihenfolge durchspielen, mit zig ausnahmen... Aber dann wird der Spaß unspielbar.

    2. Laut Beispiel auf Seite 78, darf man auch Schräg schauen, das bedeutet das man auch Schräg laufen kann, oder sehe ich das Falsch?

    Wir spielen immer mit Quadraten. Ein Tipp aus D&D ist, dass man bei Diagonal-Gehen die Kästchen auch einfach normal rechnet, einfach um das ganze zu beschleunigen, auch wenn man dabei z.T. große Fehler macht. Kämpfe dauern lang, und da braucht man sich nicht mit solchen Sachen quälen. Ist erst mal komisch, aber geht recht flüssig von der Hand, wenn man mal damit klar kommt.

    3. Ich lese immer wieder das man als Held maximal gegen 4 Gegnern gleichzeitig kämpfen kann. Jedoch habe ich keine Stelle gefunden im Buch die das so sagt, und nach dem Bild auf Seite 78, darf man ja auch Schräg schauen, und Schräg angreifen, so dass dementsprechend maximal 8 Gegner auf einen Angreifen könnten. Sehe ich das so richtig, oder kann mir jemand sagen wo das steht, dass nur 4 gehen?

    Es gib eine Optionale Regel, dass man seine Verbündeten in der Nähe auf 18 und 19 trifft, wenn man zu eng zusammensteht. Ich würde mal sagen, dass man zu 8 um eine Person herum gar nicht mehr sinnvoll mit den meisten Waffen kämpfen kann, und das ein so umstelltes Opfer wahrscheinlich gar nicht mehr nicht treffen könnte. Zu solchen Situationen würde ich es halt nicht kommen lassen auf einem Bodenplan, einfach weil ein echter Kampf dann doch dynamischer ist und es einfach nicht mehr realistisch ist, dass man sich so noch sinnvoll bewegen kann....

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

    Einmal editiert, zuletzt von Sternenfaenger (18. April 2020 um 13:02)

  • Es gib eine Optionale Regel, dass man seine Verbündeten in der Nähe auf 18 und 19 trifft, wenn man zu eng zusammensteht. Ich würde mal sagen, dass man zu 8 um eine Person herum gar nicht mehr sinnvoll mit den meisten Waffen kämpfen kann, und das ein so umstelltes Opfer wahrscheinlich gar nicht mehr nicht treffen könnte. Zu solchen Situationen würde ich es halt nicht kommen lassen auf einem Bodenplan, einfach weil ein echter Kampf dann doch dynamischer ist und es einfach nicht mehr realistisch ist, dass man sich so noch sinnvoll bewegen kann....

    Soweit wie ich weiß ist diese Optionale Regel jedoch nur wenn man Kämpfer hat die auf verschiedenen Distanz klassen kämpfen...

    Wobei sicher du recht hast mit den verschiedenen Kämpfern... wobei sicher 8 Ratten oder Krähen mehr Chance haben zu 8 Anzugreifen, als 8 breite Orks.

  • Soweit wie ich weiß ist diese Optionale Regel jedoch nur wenn man Kämpfer hat die auf verschiedenen Distanz klassen kämpfen...


    Wobei sicher du recht hast mit den verschiedenen Kämpfern... wobei sicher 8 Ratten oder Krähen mehr Chance haben zu 8 Anzugreifen, als 8 breite Orks.

    Aber wenn du von einem Schwarm Ratten oder sonsitem Getier angegriffen wirst setzt du die doch nicht einzeln auf den Plan drauf. In DSA 5 gibt es dazu extra Schwarmregeln, und sowas würde ich dann auch in DSA 4 machen. Bei Ratten usw. schaue ich auch nicht auf die Überzahl-Regelung, weil die einen ja gar nicht koordiniert angreifen, sondern jeder so, wie er halt kann.

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Außerdem kann man die Aktion Bewegen (WdS, S. 54) durchführen (sich soweit bewegen, wie die GS zulässt) und kann dann immer noch eine AT oder PA durchführen, die dann allerdings um 4 erschwert ist.

    Wichtige Ergänzung:

    Die zweite Aktion einer Runde findet grundsätzlich frühestens 8 INI Phasen nach der INI statt (also INI-8). Es ist also durchaus wahrscheinlich, dass der Feind vor der eigenen Aktion an der Reihe ist und dann z.B. den ersten Angriff führen kann.

    Der Sturmangriff führt hingegen beides in einer Handlung zusammen. Der Angriff erfolgt in einem Zug mit der Bewegung, also zum INI Zeitpunkt.

    Man ist also nach den offiziellen Regeln nicht nur durch die verlorene Aktion (die man fürs Bewegen verbraucht) im Nachteil.

    Allerdings darf man nicht vergessen, dass normalerweise die Ansage der Handlungen vorgesehen ist und im Zweifelsfall in umgekehrter Reihenfolge die Handlungen angesagt werden müssen. Diese Entscheidung kann später nicht mehr geändert werden. WDS S. 53

    Ob der langsame Kämpfer überhaupt "ich Kämpfe" genauer "ich greife X an" ansagen kann, wenn überhaupt kein Feind in Reichweite ist, ist offen. Vermutlich jedoch nicht und dann könnte man sich ohne Strafe nähren und der Feind sich diese Runde nur verteidigen.

  • Imho ist das Kampfsystem mit Bodenplänen strikt nach den vorgegebenen Regeln mehr oder weniger unspielbar und mir ist schleierhaft wie man sowas drucken kann. Bei uns haben sich da einige Gewohnheitsregeln eingebürgert die ganz gut funktionieren:

    - Kein Ansagen der Aktionen in umgekehrter Reihenfolge, dafür verzögern mit höherer Ini

    - zweite Aktion sofort nach der ersten (zumindest wenn die erste bewegen ist, wir machen der Einfachheit halber meist auch Attacken hintereinander was aber problematisch sein kann)

    - keine Abzüge nach Bewegung

    - keine Abzüge/Boni durch Unter-/Überzahl

    Vermutlich noch ein paar Sachen an die ich gerade nicht denke...

    Insgesamt führen Bodenpläne für sich und ganz ohne Regeln zu interessanten Kämpfen und einigen taktischen Implikationen.

  • Soweit wie ich weiß ist diese Optionale Regel jedoch nur wenn man Kämpfer hat die auf verschiedenen Distanz klassen kämpfen...


    Wobei sicher du recht hast mit den verschiedenen Kämpfern... wobei sicher 8 Ratten oder Krähen mehr Chance haben zu 8 Anzugreifen, als 8 breite Orks.

    Aber wenn du von einem Schwarm Ratten oder sonsitem Getier angegriffen wirst setzt du die doch nicht einzeln auf den Plan drauf. In DSA 5 gibt es dazu extra Schwarmregeln, und sowas würde ich dann auch in DSA 4 machen. Bei Ratten usw. schaue ich auch nicht auf die Überzahl-Regelung, weil die einen ja gar nicht koordiniert angreifen, sondern jeder so, wie er halt kann.

    Aber die Frage ist ja für DSA 4 und Krähen, z.B. beim Krähenruf würden ja massiv geschwächt wenn es zu einen Schwarm zusammen gefasst wird: AT Malus gibt es nicht mehr, mache ich viele Trefferpunkte werden gleich mehrere Tiere auf einmal getötet... gegen Winzige, wie DSA 5 es vorsieht, macht es sicherlich sinn, aber wohl eher nicht gegen kleine und größer.

    Einmal editiert, zuletzt von Wayko (19. April 2020 um 14:06)

  • Aber die Frage ist ja für DSA 4 und Krähen, z.B. beim Krähenruf würden ja massiv geschwächt wenn es zu einen Schwarm zusammen gefasst wird: AT Malus gibt es nicht mehr, mache ich viele Trefferpunkte werden gleich mehrere Tiere auf einmal getötet... gegen Winzige, wie DSA 5 es vorsieht, macht es sicherlich sinn, aber wohl eher nicht gegen kleine und größer.

    Aber du solltest dir auch keine Gedanken machen müssen, wo du mehr als 4 oder 8 Krähen auf dem Bodenplan unterbringst. Was ich damit sagen wollte war vor allem, dass ich bei Tieren die Überzahl-Boni weglassen würde, weil die eigentlich aus einem Koordinierten Angreifen resultieren, und eine Positioniernung auf einem Bodenplan macht auch keinen Sinn. Ab Tieren von Wolfs- oder Hundegröße wirds schwer, dass mehr als 4 gleichzeitig angreifen können - oder besser gesagt unplausibel. Wenn an einem Spieler aber mal vier Gegner dran sind, die gefährlicher als eine Krähe ist hat der eh schon genug Probleme

    Along the shore the cloud waves break,
    The twin suns sink behind the lake,
    The shadows lengthen
    In Carcosa.

  • Wir spielen immer mit Maptool, auch wenn wir am Tisch spielen. Ohne Kästchen sondern mit gemessenen Distanzen. Grade im Nahbereich drücken wir dann auch mal ein Auge zu was die Kampfdistanz angeht.

    Ansonsten benutzen wir die Kampfsystem Hausregeln die Frosty mal in seinen Videos vorgestellt hat. Der mit der niedrigsten Ini muss zuerst handeln, alle mit höherer Ini dürfen vor Ihn ziehen oder halt abwarten und zu einem beliebigen Zeitpunkt agieren bis sie selbst der Spieler mit der niedrigsten Ini sind.

    Beispiel:

    Skelett Ini 8

    Zwerg Ini 10

    Elf Ini 15

    Raserei Dämon Ini 35

    Skelett sagt an "laufen, Zwerg angreifen"

    Zwerg sagt an "Ich ziehe vor, Sturmangriff auf Skelett"

    Raserei Dämon sagt an "Ich ziehe vor, Sturmangriff auf Zwerg"

    Der Elf wartet einfach ab.

    Dann unterbricht der Dämon damit quasi den Zwerg, der Angriff wird abgehandelt, und es geht wieder los.

    Skelett sagt an "laufen, Zwerg angreifen" und tut das wenn Elf oder Zwerg nicht vorziehen wollen.

    Zwerg entscheidet sich um und pariert erst den Dämon und dann das Skelett

    Als letzter agiert dann der Elf in der Kampfrunde, alle anderen haben keine Aktionen mehr.

    Das ist eigentlich out of rules, aber sonst ist Ini sooooooo mächtig, theoretisch könnte der Zwerg ja nicht mehr parieren weil er Sturmangreifen wollte... Das muss die Gruppe entscheiden, bei uns darf man sich für Paraden umentscheiden wenn vorgezogen wird, aber nur für Paraden. Um Frei auf Angriffe umwandeln zu dürfen braucht man die Sonderfertigkeit Kampfgespür oder Kampfreflexe, ich verwechsel die beiden immer...

  • Ich finde das ist halt immernoch ein ziemlicher Krampf, zumal die Kämpfe ja eh schon lang dauern. Wir machen es halt quasi anders herum „von oben herab“, die höchste Ini beginnt, kann aber seine Aktionen(en) immer gegenüber jemanden mit niedrigerer Ini verzögern. Man sagt also man wartet ab, und kann dann zu jedem Zeitpunkt wieder einsteigen (aber nicht während jemand anderes seine Aktion bereits ausführt). Das funktioniert eigentlich ganz wunderbar und spielt sich auch recht angenehm.

  • Effektiv läuft es bei uns ja genau so ab wie du es beschreibst nur das der niedrigste Anfängt. Bei uns ist es auch meistens so das die Leute mit der Hohen INI zu Kampfbeginn (erste KR überwinden von Distanzen etc.) nicht anfangen wollen und wenn dann alle auf Schlagdistanz sind ist eh meistens klar das jeder vorzieht soweit er kann...

  • Ich finde es spannend zu lesen, dass man nicht so spielen kann wie wir regulär spielen. Und zwar mit Bodenplänen und nach dem Buch.

    INI in umgekehrter Reihenfolge ansagen, dann abarbeiten. Klappt super, läuft flüssig (mit etwas Übung) und führt zu interessanten Kämpfen, bei denen eine hohe Initiative sinnvoll ist.

    Aber so kann man ja nicht spielen. Keine Ahnung, wie wir das hinbekommen. =O