Das denke ich auch. Humus ist leben, nicht Kadaver...
Laut MWW ist alles was organisch ist Humus, dazu zählen natürlich auch Kadaver, Skelette und Erde, besonders Graberde. Komplexe Lebewesen sind "nur" eine besonders reine Form von Humus, wenn man sichergehen möchte dass niemand für die Beschwörung eines Humudschinns stirbt sollte man für Humus vielleicht einfach eine Ausnahme machen dass er kein Humus braucht um sich zu manifestieren, oder dass er es zumindest nicht dabei verbraucht. Oder auch dass er sich nur in unreine Formen von Humus manifestiert, also nicht in komplexe Lebewesen oder Theriak sondern nur in Erde, Knochen und Unkraut. Viele Gedanken habe ich mir dazu nicht gemacht weil ich nie einen Spieler hatt eder Humusdschinnis beschwören wollte.
Die Regeln kommen so rüber, als seien Elementare gute Dämonen. Das kann man in seinem Aventurien natürlich so handhaben, aber ich bin der Meinung, dass Elementare rollenspielerisch ausgeschmückt werden sollten. Sie haben eine Moral und eine eigene Meinung. Sie geben mit Sicherheit ihren Senf dazu, wenn sie vom Beschwörer zu Dingen gezwungen werden, die ihrer Natur widersprechen. Nun kann man sich da sicherlich interessante Rollenspieleinlagen ausdenken, aber am Ende kommt immer wieder der Spieler mit dem Regelteil, der sagt, dass er mit einem Dienst die im RGW und in AMA3 aufgelisteten Tätigkeiten verlangen kann, und das ist sein gutes Recht. Jetzt kann man als Meister zwar hergehen und sagen, dass ein Humusdschinn eigentlich nicht tötet und dass man in 4.1 eine Kontrollprobe brauchte usw. Ist dem Spieler egal und das darf es auch sein. Es ist denke ich für keine Partei ein schönes Gefühl, wenn man eine Mechanik im Spiel abschwächt. Der Spieler fühlt sich vielleicht in irgendeiner Form seinem Spaß beraubt und einfach Dinge über die Köpfe der Gruppe zu entscheiden, führt zu nichts. Wenn man ihnen etwas "wegnehmen" möchte, sollte man das mMn versuchen, auszugleichen. Außer natürlich, die Gruppe sieht Dschinne im Allgemeinen als zu stark an, aber dann sprechen wir von Spielbalance und nicht vom Bewahren inneraventurischer Lore. Daher könnte man es vielleicht so handhaben, dass Befehle, die dem Wesen des Dschinns widersprechen, mehr Dienste kosten. Dafür geht dann vielleicht ein Feuerdschinn auch mal ohne Dienst in den Kampf, wenn es gegen ihn verhasste Wesen geht.
Also das man es ausgleichen sol wenn man etwas weg nimmt, dem stimme ich voll zu. Ich finde so habe ich das auch gemacht, der Spieler kann zwar bei mir nur ein Element beschwören, die Dschinne sind dafür nicht nur interessanter und vielseitiger sondern insgesamt auch "stärker", mehr Dienste kosten lasse ich die Sachen nicht, Regeln sind in dem Fall Regeln. Aber wenn die Dschinne NSCs sind mit Persönlichkeit und eigenem Willen, dann überlegt man sich das auch ob man unbedingt den Dschinn gegen seinen Willen zu irgendwas zwingt. Jeder Beschwörer weiss auch dass man traditionell Dschinne bittet Dinge zu tun und gegebenfalls mit ihnen verhandelt. Kein vernünftiger Elementarist möchte den Zorn eines Elementars provozieren und im ernstfall kann das sogar schwerwiegende Folgen haben.
Und schon bewegen wir uns wieder auf DSA4.1 zu. Da war der Kampf gegen Dämonen oder auch für ein Feuerlementar nur halb bzw. anderes herum für alle anderen (Situationen) doppelt so teuer. DSA4.1 hat versucht diese Hintergrundelemente in Regeln zu fassen, was ihr mal besser und mal schlechter gelungen ist. Auf jeden Fall hat es zu einem guten Packen Zusatzregeln geführt, was für den Spielleiter eine ordentliche Portion Mehraufwand bedeutete, um diesen Bereich zu meistern und/oder abschätzen zu können. DSA5 vereinfacht die Regeln, was für den SL sehr hilfreich ist. Gleichzeitig bricht sie damit noch mehr mit der flairtechnischen Hintergrundsetzung. Dieses Aussagen bleiben dabei unabhängig von der Frage des Balancings.
Von der Seite der SPielbarkeit würde ich mir fast mehr wünschen, dass die Tops und Flops (oder NoGos) der einzelnen Elemente definiert werden. Interessant ist zum Beispiel, dass sich das Element Humus am laufenden Band selber vernichtet. Humus steht für das Leben, aber zum Leben gehört eben auch dazu, dass es sich gegenseitig auslöscht, um sich selbst zu erhalten. Ein Dschungel, als Beispiel für eine starke Humusausprägung, ist ein wahres Schlachtfeld an Vernichtung und Entstehung von Leben durch Leben. So gesehen wäre der Aspekt also eher der, dass die Tötung eines Lebens in Zusammenhang mit der Erhaltung eines Lebens steht.
Stimme ich auch zu, DSA 5 hat eine ganz andere Regelphilosophie, und das ist halt Geschmackssache. DSA 4 hat versucht Detailregeln und Eigenintitative des SL obsolet zu machen. DSA 5 funktioniert da halt anders, anstatt dass man die Regelwerke studieren muss wird erwartet dass der SL sich selbst überlegt wie er das macht oder machen will. Die Beschwörungsregeln lassen sich auf einer DIN A4 Seite zusammenfassen, aber es fehlt viel zwischen den Regeln, kann man Elementare zu etwas zwingen? Oder will man die Charisma Probe der Beschwörung als ""Kontrollprobe"" interpretieren? Und was macht der Dschinn freiwillig und was nicht? Macht er überhaupt etwas freiwillig? Zu all dem gibt es keine Regeln mehr, sicher Detailregeln kommen noch irgendwann mit einem Elementarium, aber bis dahin und auch danach kann man auch mit den Grundregeln und der eigenen Fantasie spielen. Und wenn das einem garnicht gefällt, naja dann gibt es zum Glück noch DSA 4 und/oder Hausregeln.
Was den Aspekt des Tötens bei Humus angeht bin ich auch bei dir. Ich versteh zwar dass der Humus prinzipiel keine Lebewesen angreifen will, da es ja Humusgeschöpfe sind, aber dass sie so eine strikte Abneigung gegen den Tod haben glaube ich auch nicht. Tod ist zwar ein Aspekt des Eises, aber Totes ist trotzdem Humus, und auch Aasfresser sind Humus, und Maden, und Insekten die die Toten fressen, und die Knochen die übrig bleiben und die Erde die die Toten nähren ist auch Humus. Humus ist für mich der gesamte Kreislauf des Lebens, nicht nur die Lebenskraft selbst.