Umfrage: Welcher Spielertyp bist du?

  • Am ehesten sehe ich mich als... 64

    1. Punktejäger*in (10) 16%
    2. Monstermetzger*in (5) 8%
    3. Taktiker*in (26) 41%
    4. Spezialist*in (16) 25%
    5. Schauspieler*in (29) 45%
    6. Geschichtenerzähler*in (36) 56%
    7. Gelegenheitsspieler*in (2) 3%
    8. Konsument*in (2) 3%
    9. Spaßvogel (12) 19%
    10. als nichts von dem (schreibe gerne in die Kommentare, wie du dich siehst oder warum du das Modell ablehnst) (3) 5%

    Hesinde und Tsa zum Gruße,

    Wege des Meister beschreibt auf S. 19ff verschiedene Spielertypen auf den Spuren Robin D. Laws.

    "Der wohl bekannteste Spielertyp ist der Punktejäger (auch Lückensucher, Regelbieger, Optimierer, bei Law: Power Gamer). Er genießt es, alles aus den Möglichkeiten herauszuholen, die ihm die Regeln bieten, denn er möchte seinen Charakter besser, stärker und reicher machen.Dabei lässt er sich gerne auf einen Wettlauf mit den anderen Spielern, aber auch mit dem Spielleiter ein.Oft kennt er sich sehr genau mit den Regeln aus, aber dies vor allem deshalb, um Lücken und Ungenauigkeiten zu finden, die ihm helfen, seinen Helden zu optimieren. Seine Helden haben keine Persönlichkeit, sondern bestehen aus Werten, und zwar aus möglichst hohen. [...]

    Die Monstermetzgerin (auch Arschtreterin, Schnetzelkönigin, bei Law: Butt-Kicker) sucht sich ihre Heldinnen nach Kampffähigkeit aus. Oft wählt sie Barbaren oder Zwerginnen, denn im Gegensatz zum Punktejäger betreibt die Monstermetzgerin keine aufwändige Recherche, um ausgefeite Kampfstrategien zu entwickeln. Sie nutzt Rollenspiel, um die Agression abzubauen, die sievorher in Schule, Uni oder Berufnaufgestaut hat. Für sie ist wichtig, es den Gegnern richtig zu besorgen. Ob es zielführend ist, immer nur zuzuschlagen, oder ob Verhandlungen oder Ermittlungen sie weiter gebracht hätten, ist zweitrangig. Die Monstermetzgerin will sich ihren Gegnern überlegen fühlen. [...]

    Der Taktiker (Planer, militärisches Genie, bei Laws: Tactician) erartet Aufgaben, die er durch gute Planung und taktisches Geschick effizient lösen kann. Rollenspiel ist in seinen Augen eine Abfolge von Rätseln und Denksportaufgaben unterschiedlicher Art. Damit ist er in erster Linie Probemlöser, allerdings mit simulationistischen Elementen, denn Planung ist nur dann sinnvoll, wenn man mit verlässlichen Parametern arbeiten kann und je sgrößer der imulationistische Teil der Spielwelt ist, desto berechenbarer und planbarer ist sie auch.

    Die Spezialistin (Talentnutzerin, bei Laws: Specialist) hat besondere Freude an einem bestimmten Charaktertyp gefunden, und darum spielt sie genau diesen Charaktertyp immer wieder, wenn auch mit ein paar Variationen, um ihn dem aktuellen Abenteuer oder auch der gespielten Welt anzupassen. Ihre Charaktere haben dabei eine bestimmte Ausrichtung oder Fähigkeit, die sie für die Gruppe sehr nützlich machen, z.B. als Diebin, oder Spurenleserin, und sie ist in der Regel allein daran interessiert, wenn diese Regeln ihr spezielles Interessengebiet unterstützen. [...]

    Der Schauspieler (Charakterspieler, Dramatiker, bei Laws Method Actor) sieht im Rollenspiel ein Medium zur Entwicklung des von ihm gespielten Charakters. Er gibt sich große Mühe, seine Charaktere Unterscheidbar zu machen. Ein moralisches Dilemma oder persönliche Schwierigkeiten lassen den Schauspieler aufleben, während er in der Regel wenig Zeit für die Ausarbeitung der Werte aufbringt, sondern eher lange Hintergrundgeschichten verfasst. [...]

    Fortsetzung hier: Umfrage: Welcher Spielertyp bist du?

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (14. April 2020 um 12:55)

  • Windweber 13. April 2020 um 23:31

    Hat den Titel des Themas von „Welcher Spielertyp bist du?“ zu „Umfrage: Welcher Spielertyp bist du?“ geändert.
  • Spezialist / Geschichtenerzähler.

    Ich habe meine Nische, in der ich mich halbwegs auskenne, aber wenn man ein bißchen biegen muß, um die Story voranzubringen oder so, dann ist das so.

    ROMANES EUNT DOMUS !

  • Ich persönlich liebe es, meinen Charakter autentisch darzustellen, aber auch, dazu beizutragen, dass eine tolle Geschichte entsteht. Dafür bin ich bereit, Kompromisse einzugehen. Ich bin das absolute Gegenteil eines Spezialisten und probiere gerne alle möglichen Rollen aus. Ganz manchmal, wenn das Abenteuer darauf ausgerichtet ist, bin ich auch mal Taktiker und genieße das. Aber bitte wirklich nur hin und wieder! Aber wenn ich mal kurz vor Weihnachten Teil einer radikalen Splittergruppe des Elfenwiderstandes gegen den Weihnachtsmann bin und seine Tyrannei beenden und ihn zur Rechenschaft ziehen soll - ok. Dann werden Abmachungen mit den Rentieren geschlossen, heiße Schokoladen vergiftet, die Grinche aufgehetzt und die Spielzeugfabrigk sabotiert. Manchmal habe ich auch Spaßvogel-Momente, wenn ich z. B. den rechten Momet für meinen strohdummen Shadowrun-Troll sehe, den japanischen Zwerg versehentlich rassistisch zu beleidigen oder die Worte "extrahieren" und "exekutieren" zu verwechseln. Wo ich mich überhaupt nicht sehe ist der Punktejäger (der pöse, pöse, pitterpöse Powergamer), Monstermetzger und Spezialist. Selbst Konsument bin ich manchmal, wenn ich in der Stimmung bin. Aber meine Schwerpunkte liegen ganz klar beim Schauspieler und beim Geschichtenerzähler.

  • Die eigene Figur zum Leben erwecken und mit der Umwelt (Mitspieler, SL) zu interagieren mit dem Ziel eine interessante Geschichte gemeinsam zu erleben. Von daher Schauspieler oder Geschichtenerzähler. Aber auch die Werte und Fähigkeiten müssen zu meinem Charakter passen. Daher überlege ich lange, was ich steigere, lerne usw., was für Waffen, Kleidung/Rüstung etc. Von daher stimmte ich für Schauspieler.

  • Rollenspiel ist für mich eine realistische, in sich geschlossene und logische Welt darzustellen und einen Charakter daraus zu verkörpern. Deshalb habe ich auch keine Helden, in meinen Augen, sondern nur Charaktere. Ich versuche die so zu gestalten, dass sie in einem Standbild der Situation entweder gar nicht auffallen oder wenn sie auffallen erwartet werden oooder wenn sie auffallen schnell logisch erklärbar sind. Der Charakter und seine innerweltlich begründete Motivation stehen an oberster Stelle.

  • Wenn ich mal spiele bin ich Geschichtenerzähler mit schaustellerischen Tendenzen. Da ich aber gerne Charaktere mit übernatürlichen Fähigkeiten (egal ob arkan oder göttlich) spiele, ist zumindest bei DSA oft auch etwas Powergamer von Nöten, um die Dinge, die der Charakter können soll, auch wirklich zuverlässig zu beherrschen. Was aber noch in der Liste „fehlt“ ist meine Hauptrolle, aus der ich ungefähr einmal im Jahr ausbreche:

    I am Game Master.

    Ich schreibe aus der Warte eines mit DSA5 eingestiegenen Aventurologen. Mein Wissensstand basiert auf 5 allein.

    „Knie nieder! - Sei ohne Furcht im Angesicht deiner Feinde, sei tapfer und aufrecht, auf das Gott dich lieben möge, sprich stets die Wahrheit, auch wenn dies den eigenen Tod bedeutet, beschütze die Wehrlosen, tue kein Unrecht, dies sei dein Eid (ohrfeigt Balian) Und das ist dafür, dass du ihn nicht vergisst.“ - Königreich der Himmel

    DSA5-Waffenstatistik

  • Schauspieler. Method Actor. Das war früher so (wie hier schon festgestellt), das ist immer noch so. Auch wenn die Werte schon etwas mehr sind als ein notwendiges Übel (auf der anderen Seite: einen Charakter überhaupt erst generieren finde ich langweilig, das mache ich wirklich erst, wenn ich weiß, ich werde ihn spielen, und dann eher auf den letzten Drücker. Später im Spiel AP versteigern dagegen mache ich ganz gerne, das ist ja auch kein großer zeitlicher Akt oder mit großem Büchergeblätter verbunden.).

    Ich sehe meine Charaktere als Individuen, die ich in ihrer jeweiligen Welt spiele, die ihre persönlichen Motivationen und Intentionen haben, und ja, der Plot muss nicht allgegenwärtig sein, damit das Rollenspiel auch mal von so etwas wie Handlung ungestört gemacht werden darf.

    Ein bisschen Geschichtenerzähler auch noch folgend, aber ich sehe niemals Geschichte über Regeln, halte es aber für wichtig, nicht als Spieler und über "Der Charakter ist aber so" dem Plot unnachgiebig Steine in den Weg zu legen (wobei es eben vorkommen kann, dass ein AB etwas vorsieht, was mein Charakter so nicht tun würde, aber solange mehrere Wege nach Rom führen, ist es ja gut, und nach Möglichkeiten, das Ziel zu erreichen, ohne den Charakter völlig zu verbiegen, suche ich auch mit).

    Wenn ein Charakter in etwas gut sein soll, soll er auch die entsprechenden Werte bekommen (für mich plausibel gesteigert, nicht um ihrer selbst willen herbei gesteigert), aber Werte sind niemals Selbstzweck.

    Den ganz geringen Teil Butt-Kicker, der damals dabei rauskam, sehe ich auch noch heute eher rudimentär vorhanden.

    Den Taktiker-Wert fand ich damals recht noch, aber es ist halt wichtig, einige Vorhaben IT zu planen, aber dann mache ich es halt und je nach Gruppenzusammensetzung sind das dann auch der Großteil der gemachten Vorschläge. Es ist ja auch schön, wenn ein Plan funktioniert.^^

    Specialist: Nö, wenn ich einmal einen Charaktertypus gespielt habe, ist es ehr uninteressant, noch mal die gleiche Sache, Fähigkeiten, Sparte abzudecken. Klar, ich habe durchaus mehrere Kämpfer, oder mehrere auch naturkundige Charaktere, aber bei so etwas enden dann auch meist die Ähnlichkeiten.

    Gelegenheitsspieler: Ich spiele Rollenspiel, weil ich es möchte, nicht, weil es andere tun und ich mit meinem Nachmittag nichts anderes vorhabe. Ich finde Gelegenheitsspieler und Konsumenten sogar persönlich anstrengend dabei zu haben. Ich habe nicht genau raus, warum eigentlich, aber ich reibe mich da schon etwas dran.


    Die

    Ich nehme mal an, da sollen in der Beschreibung Konsument und Spaßvogel folgen?


    Weiterer Faden zum Thema neben obig verlinktem: Für welchen Spielertyp ist DSA ideal?

  • Ich nehme mal an, da sollen in der Beschreibung Konsument und Spaßvogel folgen?

    Ja... Hatte ich auch abgetippt. Was ist da denn passiert? Vielleicht habe ich die maximale Zeichenzahl überschritten... Muss ich bei Gelegenheit nachreichen. Danke für den Hinweis!

  • Salvete Sodales!

    Bei mir wechselte die Präferenz mit zunehmendem Alter recht drastisch. Als junger Rollenspiel-Anfänger - Dekaden ist es her - definitiv Powergamer und Monstermetzger (Warhammer Tabletop ohne Miniaturen), mit zunehmender mentaler und charakterlicher Reife (Weisheit:saint:) dann Schauspieler und Geschichtenerzähler. Hierbei jedoch durchaus in Richtung Spezialisten, was bei mir dann oft magische Zauberwirker, oder Kleriker bedeutet. Ich finde es besonders spannend, wenn ich detaillierte Hintergründe und Charakterbiographien regeltechnisch und insbesondere schauspielerisch in gewisser Weise konsistent darstellen kann und mit diesen dann mit einer lebendigen Welt und anderen Charakteren in Interaktion trete. Bei DSA heisst das für mich, dass Zauberformeln in der jeweiligen Lehrsprache gewirkt und genau beschrieben werden, dass die Ausrüstung und der Charakter in die jeweilige Kultur passen und dass die Charaktere Langzeitziele und Motivationen haben. Aus Erfahrungen mit anderen Systemen, aber gerade auch DSA, ist es in meinen Augen deshalb wichtig eine Session 0 zu haben, um die grobe Geschichte des SL nicht mit einem "Heldenkonzept" zu sprengen.

    Dabei trete ich mitlerweile gerne in den Hintergrund und richte mich nach der restlichen Gruppe, damit jeder zu seinem RP-Erlebniss kommen kann und kein Omnipotenter Superheld allen die Show stielt, nur weil er es regeltechnisch oder hintergrundtechnisch könnte. Auch finde ich zusätzliches Material, zB. Bilder der Magiersiegel, Briefwechsel mit Verwandten oder Kollegen, ein Diarium oder ausformulierte Kontrakte als Ergänzung immer ganz nett.


    ABER: Wenn ich zB. einen Puniner Limbologen und Magietheoretiker spiele, dann versuche ich schon dies auch regeltechnisch abzubilden. Also Magiekunde und Sphärenkunde hoch, Odem, Analys, Transversalis etc. und nicht zwanghaft, damit kein Powergaming konstatiert werden kann, die Werte in diesem Spezialgebiet künstlich niedrig zu halten. Dafür wird besagter Collega dann keinen Balsam, keinen Kampfzauber oder Stabzauber Flammenschwert haben, weil dies mMn völlig am Konzept und Hintergrund der Akademie vorbei geht.

    Als Spielleiter ist mir eine schlüssige Welt und eine spannende Geschichte wichtig und ich versuche viele NPCs mit vielen Details auszugestalten und viel Plot grob zu halten und dann zu Improvisieren. Ich finde als SL nichts schlimmer als eingeengte vordeklinierte Abenteuer, weshalb ich vieles immer abwandele und flexibel gestalte.

    "Pertinatia sapientiaque ad cognitionem cursus sunt."

  • Beim Monstermetzger war es ganz klar bei mir. Ich liebe einfach "Kampf-Chars" die mal mehr, mal weniger im Kopf haben, sich aber immer darauf konzentrieren, durch ihre Kraft oder durch ihr Können zu überzeugen und damit zu helfen. Ich weiß auch nicht warum das so ist, habe auch andere Chars ausprobiert, werde da aber nicht so warm wie mit den "Kampf-Chars"

    Ebenso passt bei mir der Gelegenheitsspieler, das aber mehr aus der Sache heraus, dass ich wenig Zeit für Rollenspiel habe, es aber so mag, dass ich niemals ganz davon weg komme, was ich auch gar nicht möchte.

    ~~you never see him comin´~~

    Wo ich aktiv bin:

    FAB Meeresrauschen

  • Storyteller, Buttkicker und Joker. Und zwar in dieser Reihenfolge.

    Es gibt übrigens auch keinen "idealen Spieler_innentyp" für DSA. Man sollte aber immer auf dem Schirm behalten, dass jeder Typ einerseits gewisse Ressourcen mitbringt, die das Spiel bereichern, und andererseits auch "Schattenseiten", die für die anderen zum Problem werden können. Es kann jeder mal für sich drüber nachdenken, wie er/sie seine Präferenz so ins Spiel einbringt, dass alle was davon haben.

  • Die Geschichtenerzählerin (Plotcatcher, bei Laws: Storyteller) ähnelt in mancher Hinsicht dem Schauspieler, istaber weniger auf ihren Charakter fixiert, sondern mehr auf die Geschichte, die im Rollenspiel entsteht. Sie ist durchaus bereit, bei der inneren Logik ebenso Kompromisse einzugehen wie bei der konkreten Umsetzung ihres Charakterkonzepts, wenn es nur die Handlung des Abenteuers voranbringt und interessanter macht.

    Der Gelegennheitsspieler (bei Laws: Casual Gamer) engagiert sich nicht sonderlich, denn für ihn ist Rollenspiel vor allem eine Möglichkeit, etwas mit seinen Freunden zu unternehmen. [...]

    Die Konsumentin (die Stille, das Stille Wasser, die Genießerin) sitzt meistens nur ganz ruhig in der Gruppe und agiert eigentlich nur dann, wenn sie direkt angesprochen wird. Entgegen der Erwartungen vieler Mitspieler ist ihr diese passive Position recht, und sie würde sich in einer dominanteren Rolle nicht wohlfühlen. [...]

    Der Spaßvogel (Schelmenspieler, Witzesucher) möchte in erster Linie lachen oder noch besser: Andere zum Lachen bringen. Fast jede Aktion, die er seinen Helden ausführen lässt, hat vor allem das Ziel, witzig zu sein., und gerne spielt er Dorftrottel und Schelme oder wählt Nachteile wie Tollpatsch, die er weit über die Regeln hinaus ausspielt. Auch er möchte sich eigentlich nur amüsieren, und das tut er nicht, indem er möglichst viele Gegner überwindet, sondern indem er lacht. In seinen Augen sollte Aventurien viel mehr Terry Pratchetts Scheibenwelt ähneln."

    Ich habe, sollte es jemand übersehen haben, bis zu drei Antwortmöglichkeiten freigeschaltet, da ich gerade bei der Spezialistin eigentlich noch etwas Zweites erwarten würde. Außerdem verlaufen Grenzen in solchen menschlichen "Schubladen" im echten Leben meist eher fliesend.

  • Ich würde mich in diesen Kategorien am ehesten als Taktiker, Geschichtenerzähler und Schauspieler einstufen.

    Ich bin am Spieltisch gerne ein Taktiker, ein Liebhaber der Oldschool-Ideale des Hobbies und genieße regeltechnisch, taktisch und gedanklich fordernde Spielsituationen, Kämpfe und Rätsel sehr.

    Ich liebe es klassische Abenteurer und Helden zu spielen und ich liebe es als Spieler herausgefordert zu werden in meiner Phantasie, meinem Erfindungsreichtum und den gamistischen/regeltechnischen Ressourcen mit denen ich am Spieltisch sitze, damit diese Helden erfolgreich sind oder auch nur überleben.

    Das ist für mich eine wichtige und schöne Ebene des Spiels: nicht nur Erzählspiel oder schlimmstenfalls ein gerailroadeter Plot mit dramaturgischem Plot-Armor für das Helden-Überleben, sondern echte, offene, faire - gerne fordernde! - Herausforderungen denen mein SC und ich als Spieler sich gleichermaßen stellen.

    Und in denen ich Dinge bringen kann die den SL ehrlich überraschen bzw. in denen ich als SL ehrlich überrascht werden kann von Spielern.

    Wo Ergebnisse offen sind und das Kräftemessen zwischen Protagonisten und Gegnern aller Art zumindest ab einem gewissen Punkt ehrlich offen ist und keine dramaturgische Einbahnstraße.

    Genauso bin ich aber ein Schauspieler und Geschichtenerzähler dem tiefe Immersion sehr viel gibt.

    Das ergänzt sich beides für mich wunderbar als zwei Ebenen die ein Abenteuer spannend und intensiv machen.

    Ich liebe intensive Beschreibungen mit stimmungsvoller Tiefe und stilsichere Inszenierungen von Szenen.

    Ich schätze tatsächlich garnicht so sehr komplizierte Geschichten sondern einfache Geschichten mit tief stimmungsvoller Inszenierung.

    Ein Drehbuch mit dem rechten Maß, das (gerne in zahllosen Herausforderungen und durch ein paar originelle Wendungen) zum Punkt kommt + richtig gute Regie die jede Szene zu etwas wirklich Gutem macht.

    Ich gebe als SL plastische Beschreibungen als würde ich Szenen/Einstellungen für einen Film bauen (inklusive Gerüche etc. - ständig alle Sinne ansprechen) und versuche als Spieler solche Informationen auch immer aus meinen SLs heraus zu kitzeln und mir noch dieses oder jenes beschreiben zu lassen.

    Um der Immersion willen genauso wie um der Taktik und Problemlösung willen.

    Jeden Abenteuerort mit allen Sinnen durchdringen.

    Wenn ich Abenteuer kreiere drehen sie sich in den meisten Fällen um geheimnisvolle Geschichten bergende "Stimmungsdungeons" oder mystische Wildnisgebiete.

    Städte sind für mich mehr Ausgangspunkt und Zwischenstopp für Abenteuer denn Schauplatz.

    Gesellschaftsabenteuer nur als Kaufabenteuer.

    Wenn man meine Plots und meinen geschätzten Stil in Videospiele übersetzen würde gäbe das wohl eine Mischung aus Baldurs Gate, Wizardry, The Witcher, Dark Souls, Dragons Dogma, Monster Hunter, Resident Evil und Fire Emblem. ^^

    Und das was ich als Spieler möchte an Form und Inhalten, ist eigentlich auch genau das was ich als SL Spielern anbiete.

  • Da gibt es für mich nur eine wirklich wahre Antwort: die letzte, nichts davon.

    Ich bin nämlich nahezu immer Spielleiter ;)

    Aber wenn ich dann mal als Spieler dabei bin (also auch noch Gelegenheitsspieler): dann wohl am ehesten Spezialist, ich spiele gern gelehrte Magier oder überhaut Helden mit viel Hintergrundwissen über die jeweilige Welt.

  • Warum habe ich diesen Thread insgeheim eigentich eröffnet? Letztlich, um gerade neue Spieler*innen auf die Exsistenz der Spieler*innentypen aufmerksam zu machen.

    Das bisherige Ergebnis der Umfrage war ziemlich nahe an dem, was ich erwartet habe. Konsument*innen und Gelegentheitsspieler*innen sind sicher nicht selten, aber selten in Foren unterwegs (zumindest Gelegenheitsspieler*innen der Desinition, die ich zitiert habe). Was mich überrascht hat, ist, dass sieben Leute sich (unter anderem) als Punktejäger*innen, also Powergamer*innen bezeichnet haben. Diese genießen schließlich nicht den besten Ruf in der Rollenspielgemeinde und somit ist es schon cool, sich das selbst einzugestehen. Ich habe mich sogar entschieden, die Umfrage anonym zu gestalten, damit sie nicht verzerrt wird, weil jemand sich nicht outen möchte.

    Für mich persönich hat das Lesen von Wege des Meisters damals aus mehreren Gründen eine Erleuchtung. Ich war als Spieler und Meister zu erfahren, um vom ganzen Buch zu profitieren, aber zwei, drei Schätze konnte ich für mich ausgraben. Einer war der Mut zur Dummheit, also Meisterpersonen auch mal auf einen einfacheren Plan der Spieler reinfallen lassen, ein anderer die Darstellung der Spielertypen. Plötzlich gab es für mich nicht mehr den pösen, pösen, pitterpösen Powergamer, sondern den Punktejäger neben anderen Spielertypen. Ich habe das Gefühl, oft dominieren Schauspieler*innen und Geschichtenerzähler*innen, die auch hier in der Umfrage die Nasen ganz weit vorne haben. Sie beanspruchen das guteTM und wahreTM Rollenspiel nicht selten für sich und schauen etwas auf die Monstermetzger und Punktejäger herab, als wären sie schwer von Begriff und hätten nicht verstannden, worum es beim Rollenspiel geht. Ich gehe soweit, von diskriminierten Minderheiten innerhalb der Rollenspielgemeinde zu sprechen. Es sind schon Gruppen daran zerbrochen. Geschichtenerzähler*innen ecken freilich naturgemäß wenig an, wollen sie doch das Abenteuer besonders mitgestalten, aber auch ein extremer Schauspieler oder eine extreme Schauspielerin kann für die Gruppe zur Belastung werden (ältere Bruderschwestern unter den Orkis erinnern sich vielleicht an eine gewisse Elfe). Ein gemäßigter Punktejäger kann im Vergleich dazu doch recht einfach integriert werden (und selbst extremeren Vertreter*innen dieses Typs hatten wir früher ein paar wirklich spaßige Threads zu verdanken, z.B. wie man Nahema töten könnte...).

    Ich habe den Eindruck, dass oft viel zu dogmatisch über gutes RollenspielTM diskutiert wird, statt nach Kompromissen zu suchen, die alle Spieler*innen der Gruppe zu ihrem Recht, namentlich Spielspaß, verhilft. Freilich können leider nicht alle mit allen und manchmal stimmt die Chemie nicht. Manchmal gehen die Vorsellungen so weit auseinander, dass die Gruppe nicht funktioniert. Sowas ist extrem schade, aber am Ende muss die Konsequenz gezogen werden, bevor alle unglücklich werden. Ich bin überzeugt, für jede und jeden ist irgendwo da draußen die richtige Gruppe. Aber oft kann man doch als Spielleiter*in der Monstermetzgerin einfach ein paar Matrosen für eine Kneipenschlägerei zuschustern, während die anderen Helden am Tisch sitzen und über die Götter und Dere quatschen und dem Punktejäger auch mal ein seltenes Buch, einen mächtigen (aber nicht plotsprengenden) Zauber oder eine zyklopische Waffe zuspielen. Ich bin kein Freund davon, die pösen, pösen, pitterpösen Powergamer einer Bekehrung oder Konversionstherapie zum gutenTM Rollenspieler zu unterziehen oder sie auf die Insel der Aussätzigen zu verbannen. Am Ende haben doch alle Spieler*innentypen einen gemeinsamen Nenner: Den Wunsch nach Spielspaß. Und mit ein paar Kompromissen kann man den größtmöglichen Spaß für den größtmöglichen Teil der Gruppe erzielen.

    Wie steht ihr dazu?

  • Wie steht ihr dazu?

    Man soll miteinander spielen, wie es jeder für sich mit persönlichem Spielspaß noch vereinigen kann (oder sich schlimmstenfalls nicht traut, in der Gruppe mal Butter bei die Fische zu tun) und wie man es gerne möchte.

    Ich schätze, dass die wenigsten sich nicht über AP freuen oder auch mal ein schönes Gimmick für den Charakter, ohne dass das Streben nach dem einen oder anderen persönlich fokussiert wird, wie auch Tendenzen zu anderen Spielertypen sich hier ja auch jeder zuschreibt.

    Aber man kann nicht immer alle Spielvorlieben so kombinieren, dass es wirklich passt. Manchmal decken auch Kompromisse nicht alles ab. Manchmal schon. Aber natürlich kann es dann sein, dass man woanders eine Gruppe findet, die mehr den eigenen Vorlieben unterliegt.

  • Ich empfinde es nicht als schlimm, wenn man nicht gemeinsam spielen kann. Es gibt halt schlicht verschiedene Geschmäcker und man muss sicher nicht auf Teufel komm raus Kompromisse finden. Da darf man auch ehrlich genug zu einander sein und lieber mit Personen spielen die besser passen. Ich gehe auch nicht mit Freunden Schlittschuh laufen, die dafür weder Talent noch daran Freude haben.

    Ich hab Bekannte mit denen man gerne Zeit verbringt, die auch Rollenspiel machen. Wir gehen zusammen ins Kino, treffen uns mit den Kindern am Spielplatz, zocken etwas am Computer, aber Rollenspielen wollen wir ganz sicher nicht gemeinsam. Völlig andere Erwartungen.

    Die ganze Rollenspieltheorie halte ich auch nur soweit für sinnvoll, dass manche sie tatsächlich brauchen, um auf die Idee zu kommen, dass es da einen Tellerrand gibt, über den man mal schauen könnte.

    I ♡ Yakuban.

  • Wie steht ihr dazu?

    Allgemein? Siehe oben: Ressourcen nutzen, Schattenseiten umgehen. Wenn jeder auf die Bedürfnisse der anderen achtet, sind auch verschiedene Prioritäten nicht sooo das Problem. Das heißt trotzdem nicht, dass jede Gruppenzusammensetzung funktioniert.

    Persönlich? Ich habe festgestellt, dass nach 20 Jahren im Hobby meine Toleranz für Method Acting am Spieltisch stark abgenommen hat.

  • Wie steht ihr dazu?

    Allgemein? Siehe oben: Ressourcen nutzen, Schattenseiten umgehen. Wenn jeder auf die Bedürfnisse der anderen achtet, sind auch verschiedene Prioritäten nicht sooo das Problem. Das heißt trotzdem nicht, dass jede Gruppenzusammensetzung funktioniert.

    Persönlich? Ich habe festgestellt, dass nach 20 Jahren im Hobby meine Toleranz für Method Acting am Spieltisch stark abgenommen hat.

    Naja wobei man nie vergessen darf dass es nur Kategorien sind. Es gibt weder DEN Punktejäger noch DEN Schauspieler. Gerade bei Schauspieleren kann man das doch in der Realität gut beobachten. Manche kann man einfach nicht sehen (obwohl sie technisch gut sind) und andere liebt man (auch wenn sie nicht so "gute" Schauspieler sind). Ich bin selbst "Schauspieler und Geschichtenerzähler" und ich hab trotzdem mit anderen die das gleiche "Profil" hatten auch schon Probleme gehabt und mit den krassesten Punktejägern nicht. Das Problem ist dass man heir auf dem Papier viel erzählen kann und sich hier scheinbar "Gemeinsamkeiten" und "Übereinstimmungen" finden lassen. Aber die Wahrheit passiert immer am Tisch. Der Ball ist rund. Und das Spiel dauert 90 Minuten. Wahrscheinlich würde ich für einige Schauspieler und Geschichtenerzähler gar nicht unbedingt so wirken wie "einer von ihnen" ich lasse oft anderen viel Raum und genieße es auch mal still zu sein OBWOHL mein Charakter von sich aus was sagen oder machen würde. Und ich erzwinge nicht jedes Drama wenn ich merke das passt jetzt nicht in die Gruppe oder das "Bedürfnis" der Allgemeinheit. Und das ist es dann eben auch. Wer nur auf sich kuckt ist eben ein Arsch. Da ist das egal ob er Punktejäger, Schauspieler, Deutscher, Syrer oder Amerikaner ist. Das kannst du auf alles übertragen.

    Ich spiele gern mit gemischten Gruppen. Eine 100% Schauspielergruppe würde ich wohl nur als Themengruppe spielen wollen. Das "übliche" Abenteuer macht aber mit gemischten Gruppen am meisten Spaß finde ich. Und Eiferer - egal in welcher Kategorie gehören für mich nicht an meinen Spieltisch.