Der Weg eines Zwergen zum Rondrageweihten (?)

  • Hallo zusammen,

    tldr: Zwerg will sich der Rondra zuwenden oder sogar Rondrageweihter werden, welche Stationen, Erlebnisse oder Herangehensweise bietet sich an? Gibt es grundlegende Probleme?

    Ausführlicher bin ich als Meister mit folgender Situation konfrontiert:

    Einer meiner Spieler, der zwar Rollenspiel-, aber noch wenig DSA-Erfahrung hat, spielt einen zwergischen Kor-Knaben [KK1], den Zwilling des Charakters eines anderen Spielers (ebenfalls Kor-Knabe [KK2]). KK1 ist der Haudrauf der Brüder und der Gruppe, kampfstark mit Zweihandhiebwaffen und ohne Waffen, rauflustig, trinkfest, hitzköpfig und jemand, der den Kampf manchmal ein wenig zu sehr liebt. Er hört sehr viel auf KK2, der klügere und strategischere der beiden, der auch mal Diplomatie anwendet anstatt mit dem Kopf durch die Wand zu gehen und der sich generell besser mit Menschen auskennt. Beide haben, als sie noch mit den Kor-Knaben herumzogen, in den wichtigsten Schlachten gekämpft: Silkwiesen, Dritte Dämonenschlacht, Wehrheim, Angbar.

    In einer der letzten Spielsitzungen haben die beiden einen Übungskampf mit einem Rondrageweihten vereinbart, der natürlich zu Ehren der Göttin durchgeführt werden sollte. Natürlich nur 1 gegen 1, also der Rondrageweihte gegen KK1, während mit KK2 einige Zeit später ein Kampf stattfinden sollte. Gekämpft wurde mit stumpfen metallenen Waffen. Zu Beginn des Kampfes wird Rondra angerufen, mit wohlwollendem Blick auf den Kampf zu ihren Ehren zu schauen. KK1 schlägt sich dann sehr gut und kann den Rondrageweihten bezwingen, der sich erschöpft geschlagen gibt und schließlich auf einem Knie seinen Zweihänder KK1 vor die Füße fallen lässt. Im Kampfrausch schlägt KK1 trotzdessen erneut zu und schlägt den Rondrageweihten bewusstlos.

    KK2 bringt diesen zurück zum Tempel, sorgt dafür, dass er versorgt wird und ist sehr, sehr sauer auf seinen Bruder (KK1) und redet eine ganze Weile nicht mehr mit ihm, was für KK1 nur schwer zu ertragen ist, eine eigene Art der Folter. Nach einigen Tagen, in denen die beiden den Tempel gemieden haben, werden sie vom Tempel selbst gerufen. Ein älterer Rondrageweihte spricht mit ihnen über das Geschehene. Nicht zornesrot, sondern eher enttäuscht, müde und vorsichtig. Er zeigt sich besorgt von der Lust von KK1 am Kampf, dem Kontrollverlust, warnt vor den möglichen Einflüsterungen Belhalhars und bedauert die Schwäche, in der sich die Rondra-Kirche sich gerade befindet, in der das Wort der Rondra die Menschen nicht mehr erreicht. In Folge des Gesprächs will sich KK1 näher mit der Rondra beschäftigen und der Spieler will mit mir besprechen, inwieweit eine Weihe zum Rondrageweihten möglich ist. Hier kommt ihr ins Spiel. Wie denkt ihr könnte der Weg hin zur Rondra oder tatsächlich bis zur Rondraweihe geschehen?

    Zu den Eckdaten: Wir spielen gerade mit DSA5 gerade DSA4-Abenteuer um 1030 (gerade Esche und Kork), ich plane mit der Gruppe aber die Wildermark-Kampagne, zumindest nachdem sie einen höheren AP-Stand bekommen haben. Es ist also angelegt, dass die Gruppe auch ingame auf lange Sicht mehrere Jahre verstreichen lässt, mit mitunter monatelangen Pausen zwischen Abenteuern, also erst einmal eine Meta-Situation, die eine Spätweihe (mit einer mindestens einjährigen Ausbildung) meiner Meinung nach möglich machen.

    Meine Überlegungen:

    Zwerge als Rondrageweihte sind ungewöhnlich, aber nicht unmöglich (siehe Thorgrim Sohn des Tuwar). Muss er zwangsweise den Umgang mit dem Rondrakamm, also Zweihandschwertern lernen oder sind seine herausragenden Kampffertigkeiten mit den Zweihandhiebwaffen bereits ausreichend?

    Kann eine Ausbildung und Spätweihe unter der Anleitung verschiedener Geweihten geschehen (also etwa 1/2 Jahr in einem Tempel, den Rest in einem anderen)?

    Sollte er erst an seinen vielen Nachteilen arbeiten, bevor die Kirche seinen Charakter als würdig einschätzt, die Weihe zu erhalten? Momentan hat er Blutrausch, Arroganz, Streitsucht, Jähzorn, Rachsucht.

    Welchen ingame-Weg würdet ihr KK1 raten, um sich der Göttin zu nähern (der Wunsch nach einer Weihe kommt ingame vielleicht erst später, bisher ist das eher eine Spielerüberlegung)? Pilgerreisen, Rondra-Questen, Tempel besuchen, Mitgliedschaft in einem Orden anstreben?

    Ich bin euch sehr dankbar für all eure Hilfestellungen.

    Power resides where man believe it resides. It's a trick, a shadow on the wall.

  • Muss er zwangsweise den Umgang mit dem Rondrakamm, also Zweihandschwertern lernen oder sind seine herausragenden Kampffertigkeiten mit den Zweihandhiebwaffen bereits ausreichend?

    Er wird auf jeden Fall irgendeine Art von Schwert als Weihe- und Namenswaffe brauchen. Ich verweise auch auf diesen Thread: Dienst- und Weihewaffe der Rondrakirche Es muss nicht unbedingt ein Rondrakamm sein, aber für die zeremoniellen Zwecke ist ein Schwert nötig, auch für zeremonielle Duelle. Rondrianer dürfen in sonstigen Kämpfen aber jede ehrenhafte Waffe verwenden und werden auch dazu angehalten, den Umgang mit möglichst vielen zu lernen, um Gegner immer mit gleichwertiger Ausrüstung entgegentreten zu können. Seine bisherigen Fähigkeiten wären also keineswegs "für die Tonne" und können auch die besten bleiben.

    Sollte er erst an seinen vielen Nachteilen arbeiten, bevor die Kirche seinen Charakter als würdig einschätzt, die Weihe zu erhalten? Momentan hat er Blutrausch, Arroganz, Streitsucht, Jähzorn, Rachsucht.

    Auf jeden Fall! Gerade Blutrausch disqualifiziert ihn völlig für das Noviziat. (WdH208)

  • Ein Rondrakamm ist nicht nötig. Den gibt es meistens, aber nicht zwingend. Gerade ein Zwerg wäre ja mit einem AHH nicht so gut bedient.

    Wie das anlaufen könnte: viel Kontakt mit RG, damit KK1 den rondrianischen Glauben kennenlernen kann, in Theorie und Praxis, aus dem eigenes Interesse enstehen kann/sollte (also Tempel aufzusuchen, und ja, auch Pilgerreisen mögen eine schöne Sache sein).

    Dazu hat sein Kontakt mit einem Rondrafrevel begonnen, als er einen Besiegten und sich Ergebenden angriff. Wenn es ihm wehtut, dass er das getan hat, dann ist er auf dem rechten Wege, dass ihm Rondra und ihre Ideale etwas bedeuten.

    Was wiederum ein guter Anlass für eine selbstauferlegte Buß-Queste ist.

    Dann allerdings kommt nach von Glauben wertschätzen und sich angezogen fühlen der nächste Schritt: Sich nach mehr berufen fühlen. Rondras Gebote leben machen viele in einem gewissen Rahmen (Krieger, Ritter ...). Das allein macht niemanden zum Geweihten.

    Das wäre dann für Dich als SL die Gelegenheit, entsprechende Situationen in das Spiel zu flechten, Gelegenheiten, dass KK1 den Glauben wahrhaft leben und umsetzen kann, für ihn eintreten und besondere Tiefen erfahren kann.

    Dabei kann dann der Spieler für sich herausfinden, ob ihm das gefällt, der Rondra-Glaube und was damit einhergeht, und das entsprechend über den Charakter reflektieren, wie das auf ihn wirkt.

    Dazu muss er vorher sein persönliches Rondrabild umändern. Im Angrosch-Glauben hat Rondra einen anderen Stellenwert und Bedeutung. Wenn er also von Rondras Schildknappin, die mit Armbrust auf Drachen schießt ankommt, wird das im Schwertbund als nicht akkurat betrachtet (also von den Diplomaten^^).

    Beim Noviziat: Ich fände aufteilen ungewöhnlich und unpassend. Wenn man einmal vorgesprochen, geprüft und angenommen wurde für das Noviziat, kommt es nicht gut, zwischendurch zu beschließen, dass man eigentlich woanders hin muss. Als Novize gehört man zur Kirche und kann nicht auf eigene Faust den Tempel wechseln. Das zu beantragen bräuchte einen guten Grund, was über "persönliche Grille" hinaus geht.

    Das Jahr sollte in meinen Augen im gleichen Tempel durchlaufen werden.

    Auch die Menge an Nachteilen - neben dem angeführten Umstand, dass Blutrausch ungeeignet ist - finde ich recht ungünstig. Arroganz ist zwar sogar empfohlen und jähzornig finde ich für Rondra sogar durchaus passend.

    Streitsucht gilt zwar nicht als ungeeignet, aber ein Geweihter sollte Mäßigung an den Tag legen, Verantwortung, und wissen, wann man kämpft, wann nicht, statt jede Gelegenheit gerne zu ergreifen, mit anderen zu streiten, sich dabei aufzuregen und noch zusätzlich anschließend dass auch noch nachtragen und sich überlegen, wie er das heimzahlen kann.

  • Bei Ambosszwergen kommen Geweihte des Ingerimm (statt Angrosch), Kor und der Rondra vor, wenn auch selten. (WdH82) Auch bei den Brilliantzwergen gibt es selten Rondrageweihte (WdH84). Die Kor-Knaben sind Ambosszwerge. Rondra gilt den Kor-Knaben wie Ambosszwergen allgemein als göttliche Knappin Angroschs (Auf gemeinsamen Pfaden S. 108). Einige Zwerge dieser Söldnereinheit haben aber auch menschliche Glaubensvorstellungen übernommen und verehren neben Angrosch den Rondrasohn Kor. Ich sehe da kein übermäßig schwer zu überwindendes Hindernis, gerade wenn man ein Noviziat bei einem briliantzwergischen oder ambosszwergischen Geweihten anstrebt.

  • Wobei dass dann eben Geweihte des menschlichen Rondra-Kultes sind und sie einem menschlichen Rondrabild anhängen. Entsprechend sollte da das Glaubensbild erst umändern, da das zwergische sicherlich nicht vom Schwertbund abgesegnet wird. Das gilt dann auch für mögliche und seltene zwergische Tempelvorsteher, bei denen die Frage ist, ob er sich tatsächlich explizit so einen sucht, und bei denen anzunehmen ist, das die eben auch keine zwergischen Rondra-Glauben oder auch nur so etwas wie einen Hybrid-Glauben praktizieren (würden sie das, würden sie keinen Tempel leiten und Novizen ausbilden).

    Ich habe nicht geschrieben, dass es schwer ist, aber ich sehe es als nötig an, und vermutlich wird das nicht meinem Schulterzucken nach der ersten Richtigstellung mit einem "Alles klar, dann halt so", akzeptiert, sondern es muss da erst umgedacht und eben das menschliche Rondra-Bild kennen und schätzen gelernt werden.

    Das geht allerdings ganz gewiss und ist auch sicherlich nicht das größte Problem.

  • Schattenkatze Ich wollte dir auch gar nicht widersprechen, nur noch ein paar Sachen zum Thema ergänzen, die ich nachgeschlagen hatte. Ich stimme allem zu, was du gesagt hast. Gerade für Kor-Knaben ist es sehr üblich, menschliche Glaubensvorstellungen zu übernehmen, es kommt aber auch bei Ambosszwergen allgemein, Briliant- und Hügelzwergen vor und zwar bisweilen so intensiv, dass eine Weihe erfolgt. Etwas merkwürdig finde ich nur, dass der Jungzwerg nicht eine menschliche Kultur wählen soll, wenn er seine Jugend in einem menschlichen Noviziat verbracht hat. :/ Aber vermutlich sind diese Fälle einfach relativ spät in die menschliche Kultur gewechselt (das "Kind" hat das Noviziat mit 25 begonnen) oder ist hin und her gereist. Beim im Vergleich mit Menschen hohen Einstiegsalter also eigentlich leicht zu erklären. Für Myrtana heißt das auf jeden Fall, dass es gut möglich ist.

    EDIT

    Dazu muss er vorher sein persönliches Rondrabild umändern. Im Angrosch-Glauben hat Rondra einen anderen Stellenwert und Bedeutung. Wenn er also von Rondras Schildknappin, die mit Armbrust auf Drachen schießt ankommt, wird das im Schwertbund als nicht akkurat betrachtet (also von den Diplomaten^^).

    Myrtana und Schattenkatze Ich stelle gerade mit Überrschung fest, dass Rondra bei den Ambosszwergen gar nicht als Angrosch untergeordnet sein muss:

    "Überraschenderweise ist ausgerechnet Rondra bei fahrenden Söldnern sehr beliebt, wobei sie Angrosch gegenüber als gleichwertig erachtet wird. Mitunter steht sie sogar über ihm, wobei Angrosch dann als fleißiger Schmied fungiert, der den hohen Verschleiß an Waffen der tatkräftigen Kriegerin ausgleichen muss." (Angroschs Kinder S. 72). Gerade ein Söldner der Kor-Knaben könnte also schon immer ein passendes Rondrabild gehabt haben.

    Einmal editiert, zuletzt von Gast (13. April 2020 um 19:50)

  • Zwei Sachen: Ich glaube die Weihewaffe muss nicht zwingend ein Schwert sein. Bei einem Menschen wäre es natürlich so und generell gilt das Schwert den Rondrageweihten als die Ehrenvollste Waffe, es scheint aber denkbar das Zwerge das eben anders sehen.

    Was mich zu noch einem Punkt bringt: Rondra wird von verschiedenen Zwergenvölkern und Sippen unterschiedlich stark angebetet, von daher wäre es auch denkbar das es zwergische Rondrageweihte außerhalb des Schwertbundes gibt, quasi aus zwergischer Tradition. Im Hintergrund findet sich dadurch nur quasi nichts, man müsste sich also selber überlegen wie man das Verhältnis zur Angroschkirche auf der einen und dem Schwerbund auf der anderen Seite ist.

  • Ihr spielt ja mit DSA5. Nach meinen Unterlagen soll „jeder Rondrageweihte ... einen geweihten Rondrakamm mit sich“ führen (AGÖ1, 188).


    Blutrausch, Streitsucht, Jähzorn, Rachsucht sehe ich persönlich auch als ungeeignete Nachteile in Zusammenhang mit den Traditionen Ritterlichkeit und Selbstbeherrschung.

    Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können.
    Gilbert Keith Chesterton

  • Carlos der Rondrakamm kann ja als Zeremonialgegenstad mitgenommen werden und muss nicht die Primärwaffe sein.

    Da zu DSA4.1-Zeiten gespielt wird, könnte die Passage in Wege der Götter 50 interessant sein: "Das Namensschwert - meist ein Langschwert oder ein Rondrakamm, im Süden gerne auch ein Krummsäbel - sowie die Rangfiebel gehören ebenfalls zum Ornat. [...] als Namensschwert kann eigentlich jede 'ehrbare' Klinge vom Rapier bis zum klassischen Zweihänder Verwendung finden." Ganz um das Schwert herum kommt also niemand, der sich in die Rondrakirche hinein weihen lassen will. DSA4.1 scheint aber ein bisschen mehr Flexibilität zu bieten, was für Myrtana praktisch wäre, da ein Rondrakamm nicht zu einem Zwerg passt. Er hätte Schwierigkeiten, ihn zu benutzen und würde nicht sehr erhaben aussehen.

  • "Überraschenderweise ist ausgerechnet Rondra bei fahrenden Söldnern sehr beliebt, wobei sie Angrosch gegenüber als gleichwertig erachtet wird. Mitunter steht sie sogar über ihm, wobei Angrosch dann als fleißiger Schmied fungiert, der den hohen Verschleiß an Waffen der tatkräftigen Kriegerin ausgleichen muss." (Angroschs Kinder S. 72).

    Da steht aber auch: ",Natürlich weiß ich, wer Rondra ist, was denkst denn du? Rondra ist Angroschs Knappin, doch weil der altehrwürdige Vater nur selten in den Kampf zieht, bleibt seiner Waffenträgerin viel Zeit für eigene Heldentaten.

    Mit geschulterter Eisenwalder; hocherhobenem Felsspalter und einem Kampfschrei auf den Lippen zieht sie furchtlos gegen Drachen und vertreibt die räudigen Schwarzpelze aus den Gebirgen der Angroschim. Ha! Solche Taten will ich auch vollbringen. Schau hei; die Eisenwalder habe ich schon. Wirt, noch zwei Bier!«

    —eine junge Ambosszwergin zu ihrem menschlichen Gefährten"

    (AK, S. 35)

    und

    "Für die Zwerge des Amboss sind andere Götter höchstens Gehilfen Angroschs, und nur Rondra wird als seine Knappin oder — seltener — Gemahlin verehrt."

    (AK, S. 35)

    Es scheint etwas variabel zu sein, aber halt doch anders eingefärbt als es der menschliche Glaube, wie im Schwertbund praktiziert und weiter vermittelt.

    Aber die beiden Zwergen-Brüder sind ja Kor-Knaben und folgen damit einem für Zwerge ohnehin wieder eher ungewöhnlichem Glaubensbild, bei dem allerdings das Kor-Bild wiederum eine andere Vorstellung hat als der menschliche Kor-Glauben (laut Vademecum, S. 73), was aber ebenfalls nahelegt, dass auc Rondra da anderen Vorstellungen unterliegt (selbst bei einer Gleichsetzung zu Angrosch).

    Das Rondra-Vademecum wiederum bietet erneut andere Angaben zur Häufigkeit vom Rondrakamm an (eine, die ich unpassend finde): "Doch Rondrakämme – ob zu anderthalb oder zwei Händen – sind kostbare und seltene Waffen, die Geweihte oft erst im Laufe ihrer Karriere erhalten, so dass das Langschwert oder auch der Anderthalbhänder einem Rondra-Geweihten als erste und vornehmste Waffe gilt" (S. 148)

    Auf der gleichen Seite heißt es weiter: " Äxte- und Beile, aber auch der Kriegshammer und vergleichbare Waffen haben an Ansehen gewonnen,

    seit sie sich im Kampf gegen die Schrecken der Warunkei als verlässlich und ruhestiftend erwiesen haben."

    Ausschlaggebend ist bei einem Zwerg seine Größe, und da wird sicherlich keine kämpfende Kirche erwarten, sich eine Namenswaffe zu nehmen, die nur unter Einbußen zu führen ist, also nicht so gut wie möglich einsetzbar ist.

    Gerade auch bei Spätgeweihten ist eine andere Hauptwaffe als AHH oder vielleicht noch Schwert zu erwarten. Auch deshalb ist das nichts Ungewöhnliches, eine andere Weihewaffe zu erhalten.

  • Das Rondra-Vademecum wiederum bietet erneut andere Angaben zur Häufigkeit vom Rondrakamm an (eine, die ich unpassend finde): "Doch Rondrakämme – ob zu anderthalb oder zwei Händen – sind kostbare und seltene Waffen, die Geweihte oft erst im Laufe ihrer Karriere erhalten, so dass das Langschwert oder auch der Anderthalbhänder einem Rondra-Geweihten als erste und vornehmste Waffe gilt" (S. 148)

    Auf der gleichen Seite heißt es weiter: " Äxte- und Beile, aber auch der Kriegshammer und vergleichbare Waffen haben an Ansehen gewonnen,

    seit sie sich im Kampf gegen die Schrecken der Warunkei als verlässlich und ruhestiftend erwiesen haben."

    Das ist ja spannend! Im WdH208 heißt es noch: "Geweihte der Rondra tragen über dem Kettenhemd den Wappenrock der Kirche mit der roten Löwin auf weißem Grund (oder den ihres Ordens), Schwert (seltener eine andere Handwaffe) und Rondrakamm zählen ebenso wie die Rangfibel zum ‘Ornat’ der Priester. Arm- und Beinschienen und ein Helm mit rotem oder weißem Federbusch ergänzen oft die Tracht." In der Ausrüstung steht der "geweihte Rondrakamm" als einzge Waffe (vom Dolch abgesehen) und macht so eigentlich klar, was nach WdH die Namenswaffe ist. Scheinbar gab es da in DSA4.1-Zeiten ein paar kleine Retconns und DSA5 hat eine Rolle rückwärts gemacht.

    Wie Schattenkatze angemerkt hat, sind nach DSA4.1-Regeln sind außer Speeren und Dolchen alle Waffen, die nicht speziell für Zwerge gemacht wurden, nur erschwert zu führen, ab einer Länge von 1,30 sogar richtig stark (WdH274) und mit veringertem Schaden. Damit käme fast nur das Kurzschwert als Weihewaffe in Frage und das wäre so naja... Die Werte der Schule des Drachenkampfes zu Xorlosch S. 107 deuten mit dem Bonus von 3 auf Zweihandschwerter/-Säbel zwar an, dass es zwergische Zweihandschwerter geben muss, aber leider ist es der einzige mir bekannte Hinweis darauf.

    Das Aventurische Arsenal S. 7 erklärt, dass ein Zwerg sich eine 'Waffe im menschlichen Stil' zu dreifachen Kosten anfertigen lassen kann. Aber auch die kosten 1 TP und lassen nur die kürzere DK zu. Wenn es so etwas auch in DSA5 gäbe, wäre es vielleicht des Rätsels Lösung. Zum Glauben im menschlichen Stil würde eine (Weihe-)Waffe im menschlichen Stil doch wunderbar passen. Ansonsten stimme ich Schattenkatze aber zu - in dem Fall kann man als Meister die Rondrakirche wirklich mal zwei Augen zudrücken lassen.

    Im Buch der Klingen Rakshazar – Buch der Klingen (2014) S. 42 kennt übrigends einen Zwergenzweihänder. Ist aber natürlich inoffiziell, DSA4.1 und im Riesland. Aber wer sowas sucht, hat dort einen Orientierungspunkt.

  • Deshalb der "erneut andere Angaben", und deshalb finde ich die Setzung nicht so gut: in früheren Angaben hatte eigentlich jeder RG von Start her den Rondrakamm (EDIT: Ausnahmen waren aber auch da schon als möglich angegeben EDIT Ende), auf einmal sollen ihn auch Geweihte eher selten haben. Ich finde Geweihter + Rondrakamm passend wie die Faust aufs Auge, das unterstützt auch der Talentspiegel des Ronnies. Außer beim Spät-Geweihten aus genannten Gründen.

  • Ich finde es eigentlich ganz gut das diese Regelung im WdG und Vademecum etwas geklockert wurde, so das man den Geweihten etwas individuell bei der Waffenwahl gestalten kann. Gerade das Vademecum sollte auch Editions Übergreifend gelten, deshalb sehe ich es als unproblematisch wenn auch ein DSA5 Rondrageweihter ein anderes Weiheschwert als einen Rondrakamm hat.

  • Auch wenn in den verschiedenen Sennen unterschiedliche Auffassung zur Wahl der Waffen vorherrschen, scheint mir persönlich ein "Schwert der Herrin" ohne Schwert (vielleicht nicht zwingend ein Romdrakamm) doch merkwürdig.

    Vielleicht könnte ja ein Rondrakamm in Zwergenausfertigung geschmiedetet werden? Und ein Felsspalter oder Zwergenschlägel als Zweitwaffe ist immer eine gute Wahl.

    Märchen erzählen Kindern nicht, dass Drachen existieren. Denn das wissen Kinder schon. Märchen erzählen den Kindern, dass Drachen getötet werden können.
    Gilbert Keith Chesterton

  • Man kann nach DSA4.1 Regeln auch jede Waffe in Zwergenformat anfertigen, nach DSA5 ist die Benutzung normaler Waffen für Zwerge gar nicht eingeschränkt. Ich würde da dann eher sowas wie ein Breitschwert nehmen, aber das mag jeder vom Kopfkino her machen wie er will. Ich mag ja das Kurzschwert als Seitenwaffe sehr gerne und es passt von allen Schwertern am besten zu einem Zwerg, als Weihewaffe wirkt es aber halt etwas mickrig...

  • Ihr spielt ja mit DSA5. Nach meinen Unterlagen soll „jeder Rondrageweihte ... einen geweihten Rondrakamm mit sich“ führen (AGÖ1, 188).


    Blutrausch, Streitsucht, Jähzorn, Rachsucht sehe ich persönlich auch als ungeeignete Nachteile in Zusammenhang mit den Traditionen Ritterlichkeit und Selbstbeherrschung.

    "Soll" ist nicht ganz so verpflichtend wie "muss".

    ;)

    Aber unabhängig von semantischer (Amazeroth-)Spiegelfechterei (sic!): in unserem Aventurien würde ein zwergischer RG wohl einen Dispens erhalten und keine Waffe mit sich führen müssen, die er nicht benutzen kann - das wäre wohl auch nicht im Sinne Rondras, da es den Zweck einer Waffe in Frage stellen würde.

    ich wäre ja perfekt, wenn ich nicht so bescheiden wäre....